Generation Doof (Taschenbuch) / Anne Weiss, Stefan Bonner Testbericht

Hallo Leute!

Heute möchte ich euch mal wieder ein Buch vorstellen - zur Abwechslung! Ich bin diesen Monat ja etwas gemischter an Berichtsthemen, wie sonst...

Das Buch ist mir neulich in der Buchhandlung meines Vertrauens zwischen die Finger gekommen. Irgendwie fand ich den Klappentext faszinierend...


Generation doof... Wie blöd sind wir eigentlich?

Daten

Autoren: Stefan Bonner, Anne Weis
Verlag: Lübbe
Erscheinungsjahr: 2008
ISBN: 3404605969
Preis: 8,95€

Klappentext

Da das das allerbeste am ganzen Buch ist, wird der hier vollständig abgebildet:

Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag. Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielkonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung. Dieses Buch geht der Frage auf den Grund, wie es wirklich um die Mütter, Väter und Bundeskanzler von morgen steht. Geschrieben haben es zwei Autoren, die mit der Generation Doof per Du sind. Denn es ist ihre eigene.

Ich fand das witzig und es hat Lust auf mehr gemacht. Ich wollte das Buch unbedingt lesen - daher musste es mit nach Hause.


Inhalt

Natürlich ist alleine der Titel etwas, was hier in Deutschland derzeit auf fruchtbaren Boden fällt. In Anlehnung an das Buch "Generation Golf" wird hier die aktuelle Generation der 15-45jährigen als "Generation doof" beschrieben.

Also sind die PISA-Kinder genauso eingeschlossen, wie ihre Eltern, die ihre Kinder mit der Spielekonsole und dem Fernseher erziehen und in seltsamen TV-Sendungen ihr Familienleben preisgeben. Und diese Kinder halten eben den Bundestag für einen Feiertag und den Nordpol für ein Skandinavisches Land. Sie beschäftigen sich weniger mit ihren Büchern, sondern mehr mit Pokemon oder der Playstation. Warum sollten sie sich auch mit anderen Dingen beschäftigen - schließlich wollen sie ja bei Dieter Bohlen zum Popstar werden.

Der Sendung von Dieter Bohlen wird dabei sogar ein komplettes Kapitel gewidmet, all die jungen Menschen, die mangels Gesangstalent einfach mal bei ihm vorsingen und den Zuschauer zur Schadenfreude animieren, all die zählen zur Generation doof.

Zwischendurch erzählen die beiden Autoren auch immer wieder Anekdoten aus ihrem eigenen Leben, in denen SIE oder ihre Freunde als doof erwiesen haben...


Fazit

Das Buch ist zwar unterhaltsam, zumindest am Anfang, und hält einem mal den Spiegel vor die Nase - ja, auch ich habe mich, wenn auch selten, wiederentdeckt - aber irgendwann drehen sich die Autoren im Kreis, weil die Argumentation doch sehr einseitig ist. Es kommt nach etwa 100 Seiten einfach absolut nix Neues mehr. Und das nervt dann wirklich. Nach 200 Seiten hab ich's dann auch aufgegeben. Ich konnte einfach nicht mehr lesen, weil es eben einfach zu langweilig wurde...

Das Buch bringt auch insgesamt absolut nix Neues. Es hätte auch von mir geschrieben werden können - aus meinen alltäglichen Beobachtungen im Gießener ÖPNV oder auch aus der Betreuung diverser Praktika - dabei hab ich noch keinen Medizinstudenten kennengelernt, der auf Anhieb den Dreisatz beherrschte! Oder meine Beobachtung von jungen Eltern, die ihr 1jähriges bei einer Führung (bei dem es gar nicht hätte mitkommen dürfen - 8°C und keine ordentliche Kleidung - absolut nicht im Griff haben...

Außerdem finde ich es sehr problematisch, die "Generation" so weitzufassen... 15-45 Jahre... Das halte ich für sehr pauschal. Und es wird auch insgesamt viel zu sehr pauschalisiert! Es ist keine Analyse der aktuellen Generation, sondern es dreht sich alles im Kreis. Und die Argumentation könnte aus einer einzelnen Folge Supernanny stammen...

Ich weiß, was der Bundestag ist, ich weiß, dass der Dreisatz keine olympische Disziplin ist... Obwohl ich das nach Meinung der beiden Autoren nicht wissen dürfte... Also gibt es von mir absolut und definitiv KEINE Lesempfehlung! Das Buch ist zwar ein unterhaltsamer Spiegel, aber es liefert NIX neues und ist extrem langatmig!

In diesem Sinne

Eure Anke