Congstar Prepaid Testbericht

Heute schreibe ich einen Bericht über den neuen Mobilfunk-Discounter congstar, welchen es seit Dezember letzten Jahres gibt. Ich habe für meine Mutter eine Congstar Starter-Set gekauft und werde nun über diesen Anbieter berichten.

Zu congstar:
Nachdem simyo vor einigen Jahren den Mobilfunkmarkt im Prepaidbereich mit günstigen Preisen aufgemischt hat und dann viele Anbieter auf diesen Zug aufsprangen, war es auch für die Telekom nach einigen Jahren (!) des Ignorierens mal an der Reihe, sich in diese Richtung zu bewegen. Man erschuf also die Marke "congstar", welche dem Interessenten Angebote für DSL-Anschlüsse, Mobilfunk-Flats und Prepaid bietet. In diesem Bericht geht es also um das congstar Prepaid-Angebot (welches seit Dezember 2007 erhältlich ist) mit einem kleinen Vergleich zu den e-plus discountern simyo & co., da ich damit schon einige Erfahrungen machen konnte und ein Vergleich dann natürlich sehr sinnvoll ist.



Telefonieren zum Discountpreis

Nach dem Vorbild der anderen Discounter gibt es einen einheitlichen Preis in alle Netze (Mobilfunk und Festnetz). Dieser beträgt jetzt 9 Cent (vorher waren es 10 Cent). Inzwischen wird bei den Mobilfunk-Discountern im Minutentakt abgerechnet, man bezahlt also jede Gesprächsminute voll. Dafür ist der Preis aber auch um einige Cent gefallen. Die Minute kostete bei den eplus-Discountern vor der Umstellung auf den Minutentakt 15 Cent im 60/1 Takt. Es wurde also die erste Minute voll und danach sekundengenau abgerechnet. Dieser Tarif ist zwar noch buchbar, aber insgesamt kommt man mit dem neuen Tarif doch günstiger weg.

Auch der Preis für eine SMS beträgt 9 Cent (vorher 10 Cent). Eine MMS kostet 39 Cent. Die Abfrage der Mailbox ist kostenlos. Bis hierhin sind die Preise gleich mit den eplus-Discountern. Der Datenpreis liegt mit 49 Cent pro MB allerdings über der Konkurrenz, welche pro MB 24 Cent verlangt. Außerdem nutzt Congstar das Mobilfunknetz der Telekom, welches bekanntermaßen das am besten ausgebaute Mobilfunknetz in Deutschland ist. Vor allem in ländlichen Gebieten ist das ein sehr wichtiger Punkt, denn da bereitet eplus nach wie vor teilweise Probleme.

Im Gegensatz zu den normalen Handyverträgen gibt es, wie man es von den alten Prepaid-Angeboten kennt, keine Mindestvertragslaufzeit und keine Grundgebühr oder Mindestumsatz. Man bekommt aber auch kein subventioniertes/ günstigeres Handy dazu, sondern muss ein Handy ohne Simlock haben, um die SIM-Karte nutzen zu können. Aber dafür kommt man dann auch in den Genuss der günstigen Minutenpreise ;-)


Entwicklung der Preise:
Nachdem Fonic (o2 Discounter) und Congstar den Minuten- und SMS-Preis auf 9 Cent gesenkt hatten, zogen die e-plus Discounter vor kurzem nach, welche zuvor bei 9,9 Cent lagen. Es wird bis Ende diesen Jahres voraussichtlich auf 7 Cent runtergehen. Während der Gesprächs- und SMS-Preis mit 9 Cent sehr günstig ist und es auch Handy-Flatrates bei den Discountern gibt, fehlt allerdings noch ein günstiger Datentarif für Internet-Vielnutzer. Dieses könnte in diesem Jahr auch noch geschehen, in Österreich gibt es bereits einen Discount-Datentarif.



Die Bestellung

Um ein congstar-Starterset zu bekommen, kann man dieses entweder online bei congstar bestellen oder in extra-, real-, oder Netto-Märkten erwerben. Dort können dann auch Aufladegutsche erworben werden, um das Guthaben aufzuladen. Man kann bei der Onlinebestellung allerdings nicht aus einem Nummernpool auswählen, wie es z. B. bei simyo der Fall ist. Das Starterset kostet 9,99Euro und man hat ein Startguthaben von 5Euro.
Ich war bei extra und habe dort ein Starterset mitgenommen. Auf diesem ist außen die Rufnummer aufgeklebt und man kann im Markt zumindest die dort erhältlichen Sets durchgehen und sich eins aussuchen ;-) In diesem Set ist neben der SIM-Karte eine Anleitung zur Freischaltung der Karte und zur Aufladung enthalten und es werden auch die wichtigen Funktionen erklärt. Das ist schon ganz ordentlich und viel mehr als bei simyo. Dort bekommt man nur ein Anschreiben und die SIM-Karte ohne jegliche Anleitung, weil alles online nachzulesen ist. Fand ich nicht schlimm, aber für viele ist das mit einer verständlichen Anleitung sicher besser. PIN und PUK sind freizurubbeln und durch die PUK kann die Karte dann freigeschaltet werden. Dies kann telefonisch über eine Hotline oder über Internet erfolgen, wobei letztere Variante natürlich ohne Extrakosten daherkommt. Daher habe ich die Freischaltung über Internet vorgenommen. Die Karte wurde relativ schnell freigeschaltet und schon konnte sie verwendet werden.
Nachdem man sich bei congstar mit der Handynummer registriert hat, kann man sich dort in seinem Account anmelden und alle Einstellungen einsehen und bearbeiten.



Aufladung

Das Guthaben kann man auf verschiedene Weisen aufladen. Das geht unter anderem, wie man es von den normalen Prepaid-Karten kennt, über Aufladegutscheine (im Wert von 15 oder 30Euro). Diese kann man in einigen Märkten (z. B. extra, real, dm) oder auch an vielen Tankstellen und Kiosken erwerben. Außerdem kann man das Guthaben aufladen per SMS/Telefon (15, 30 oder 50Euro) oder online per Direktaufladung oder monatlicher Aufladung. Dann muss man seine Bankdaten angeben, damit das Geld von diesem Konto eingezogen werden kann.



Aufbau der Website

Nun gehe ich noch einmal auf die Website von congstar ein. Auf der Startseite sieht man oben die Menüpunkte "Prepaid", "Handy-Flats", "DSL" und "Handys und Co." Unter letzterem kann man auch Handys bestellen. Dies ist natürlich recht nützlich, da man ja ein simlockfreies Handy für die SIM-Karte benötigt. Ich würde allerdings eher bei Online-Preisvergleichen schauen, da man so den einen oder anderen Euro sparen kann. Mit einem Klick auf "Prepaid" kommt man dann zum congstar Prepaid-Angebot. Man bekommt sofort Informationen zum Prepaid Tarif zu Gesicht: Die Kosten pro Minute und SMS, dass Congstar das T-Mobile Netz nutzt, wo und wie man aufladen kann etc. Ein Klick auf "Weitere Tarifinformationen" (oder links auf "Tarifinformationen") zeigt die wichtigen Preise an. Wenn man noch mehr Preisinformationen haben möchte, klickt man dort auf "Alle Preisinformationen finden Sie hier". Dann wird es allerdings unübersichtlich, denn es werden PDFs mit den AGBs, Leistungsbeschreibungen und Preislisten von ALLEN (!)Angeboten von congstar angezeigt: Congstar Sprechtarif, Prepaid, Surfpaket, DSL-Anschluss und Telefon-Flat DSL. Das hätte man nun wirklich besser machen können, so wie es bei der Konkurrenz eben auch ist.
Wenn man sich eingeloggt hat, erscheinen zusätzlich noch die Punkte "Erste Schritte" und "Hilfe & Tipps". Dort kann man sich dann relativ gut über das Prepaid Angebot, die Funktionen und alles Weitere dazu informieren. Nur warum geht das erst, wenn man sich eingeloggt hat? Ich möchte mich vielleicht _vor_ dem Kauf über ein Produkt informieren und nicht nachher?! "Hilfe & Tipps" wird allerdings in einem neuen Fenster geöffnet und das auch mal wieder mit allen Angeboten von Congstar. Auch nicht so schön. Somit wäre also auch geklärt, was mir negativ aufgefallen ist.



Fazit

Auch die Telekom ist jetzt also, unter der Marke congstar, zu den Mobilfunk-Discountern dazugestoßen. Preislich liegen sie mit den anderen Anbietern gleichauf, außer dem teureren Datenpreis. Das wird für die meisten aber sicher nicht so wichtig sein. Und sollten in diesem Jahr Datentarife für Vielnutzer bei den Discountern kommen, so wird sich auch Congstar dem ganz sicher anschließen.
Außer der meiner Meinung nach nicht sehr gelungenen Homepage hab ich keine negativen Erfahrungen mit congstar gemacht. Die Freischaltung der Karte klappte problemlos, Aufladungen per Aufladegutschein ebenfalls (wie eben bei Xtra Card & Co. auch) und mit dem Mobilfunknetz der Telekom hat man ein super Netz und muss nicht befürchten, dass es Probleme mit dem Empfang in ländlichen Gebieten gibt. Der Preis ist zu allen Nummern gleich, man kann also nicht günstiger innerhalb congstar, zu Wunschrufnummern o. ä. telefonieren. Aber dann wären andererseits 9 Cent pro Minute auch nicht machbar, wie man bei den normalen Prepaid-Angeboten wie XtraCard etc. sieht. Dann ist der Preis an anderer Stelle nämlich wieder höher, man kann nicht alles haben.
Zu vielen Handyverträgen sind die Handydiscounter auf jeden Fall eine lohnenswerte Alternative, da sie in vielen Fällen auch günstiger sind. Irgendwo muss das Geld für subventionierte Handys ja auch wieder reinkommen. Ich denke mal, für Wenig- und Normaltelefonierer lohnt es sich auf jeden Fall, wenn oft innerhalb eines Netzes oder zu Wunschrufnummern telefoniert wird, evtl. nicht so. Und da man nicht gezwungen ist, Guthabenkarten kaufen zu müssen, ist es auch sehr komfortabel.
4 Sterne wegen der nicht so gelungenen Homepage und dem teuren Datenpreis, ansonsten würde es 5 geben.



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