Tim Burton Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street Testbericht

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ab 8,29
Auf yopi.de gelistet seit 03/2008
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  sehr anspruchsvoll
  • Romantik:  hoch
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von Regan

How About A Shave?

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Filme wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Edward mit den Scherenhänden“ oder „Sleepy Hollow“, in denen Tim Burton und Johnny Depp zusammengearbeitet haben, gehören zu meinen Lieblingsfilmen. Als ich dann vor einiger Zeit schon davon hörte, dass bald schon ein neuer Film von Tim Burton mit Johnny Depp in der Hauptrolle ins Kino kommen soll, war mir von diesem Augenblick an klar, dass ich ihn unbedingt sehen muss.



===..::Inhaltsangabe::..===

Die Geschichte spielt im London des 19. Jahrhunderts. Benjamin Barker, ein erfolgreicher Barbier, lebt glücklich mit seiner wunderschönen Frau Lucy und seiner kleinen Tochter Johanna zusammen, bis der skrupellose Richter Turpin eines Tages ein Auge auf Lucy wirft. Weil er Lucy für sich haben will, hängt er Benjamin einen Mord an und lässt ihn fünfzehn Jahre im Gefängnis schmoren. Währenddessen nimmt Lucy Gift und Richter Turpin nimmt sich ihrer Tochter Johanna an.

Nach fünfzehn Jahren kehrt Benjamin Parker, der sich heute Sweeney Todd nennt, zurück nach London und hat nichts im Sinn außer Rache. Er kehrt zurück in die Fleet Street, der Straße, in der er früher seinem Beruf nachging. Dort trifft er Mrs. Lovett, die unter seinem ehemaligen Barbiershop mehr oder weniger erfolgreich Fleischpasteten verkauft. Mrs. Lovett erkennt Sweeney sofort und bietet ihm an, dass er das Zimmer über ihrem Laden, in dem er früher gearbeitet hat, wieder bekommt. Sie erzählt ihm, was mit Lucy geschehen ist und dass seine Tochter Johanna bei Richter Turpin wohnt und dort wie ein Vogel in einem goldenen Käfig lebt.

Um wieder Kundschaft anzulocken, fordert er den bekanntesten Barbier in der ganzen Stadt zu einem Duell heraus, das er auch gewinnt. Pirelli, so der Name des Barbiers, stattet Sweeney bald schon einen Besuch ab und erpresst ihn damit, dass er in ihm Benjamin Barker wieder erkannt hat. Er möchte die Hälfte seiner Einnahmen, damit er ihn nicht verrät. Sweeney rastet aus und tötet Pirelli. Und damit fängt die Mordserie erst an…

Mrs. Lovett, die die schlechtesten Fleischpasteten in ganz London zubereitet und der es deswegen an Kundschaft fehlt, hat bald darauf eine Idee. Sie möchte die Leichen, die Sweeney auf seinem Barbierstuhl hinterlässt, zu Fleischpasteten verarbeiten. Sweeney und Mrs. Lovett werden zum perfekten Team und bald schon läuft nicht nur bei Sweeney das Geschäft, sondern auch Mrs. Lovetts Fleischpasteten werden immer beliebter. Trotzdem können die beiden ihr dunkles Geheimnis nicht auf immer wahren.

Währendessen entdeckt ein junger Mann namens Anthony, der zusammen mit Sweeney nach London zurückgekehrt ist, Johanna am Fenster von Turpins Haus. Er verliebt sich sofort in sie und möchte mit ihr durchbrennen. Da Turpin Johanna Tag und Nacht überwacht, bittet er Sweeney um Hilfe. Er möchte Johanna bei ihm unterbringen, bis er eine Kutsche organisiert hat, die ihn und Johanna von Turpin wegbringen. Dies geht jedoch schief, da Turpin hinter das Vorhaben seines Mündels kommt und sie als Strafe in ein Irrenhaus bringt.

Doch zwischen den Morden, die Sweeney begeht, arbeitet er nach und nach auf seine Rache an Richter Turpin, dem Mann, der sein ganzes Leben zerstört hat, hin und möchte nichts lieber, als seine Johanna wieder zu sehen. Sweeney versucht, Turpin damit in seinen Barbierstuhl zu locken, indem er ihm einen Brief schreibt, dass Johanna abgehauen ist und sich nun bei ihm versteckt. Da allerdings jeder seinen eigenen Plänen nachgeht und niemand etwas mit dem anderen abspricht, kommt alles letztendlich ganz anders, wie es sich Sweeney vorgestellt hat.



===..::Daten zum Film:::.===

Originaltitel: Sweeney Todd: The Demon Barber Of Fleet Street
Regie: Tim Burton
Drehbuch: John Logan
Kinostart: 21.02.2008
Verleih: Warmer
Laufzeit: 118 min.
FSK: ab 16


===..::Schauspieler::..===

Sweeney Todd………………..……..Johnny Depp
Mrs. Lovett…………..…..Helena Bonham Carter
Pirelli…………………….….Sacha Baron Cohen
Richter Turpin………….…………Alan Rickman
Anthony…………….…...Jamie Campbell Bowen
Johanna……………………….…..Jayne Wisener
Toby………………………………….Ed Sanders



===..::Kritik::..===

Die Geschichte von „Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street“ hat mich von Anfang an zugesagt. Es geht darum, dass ein junger Mann namens Benjamin Barker, der glücklich mit seiner kleinen Familie, die aus seiner wunderschönen Frau Lucy und seiner kleinen Tochter Johanna besteht, in London lebt und dort als Barbier sein Geld verdient. Erst als Richter Turpin Lucy entdeckt und sich in sie verliebt, ist dies für Benjamin Barker der Anfang der Hölle. Um an Lucy heranzukommen, schiebt Turpin Benjamin einen Mord in die Schuhe, den er nicht begangen hat, um ihn dadurch aus dem Weg zu räumen. Während Benjamin nun fünfzehn Jahre im Gefängnis absitzen muss, macht Turpin sich an seine Frau Lucy ran und nachdem diese aus Verzweiflung Gift genommen hat, nimmt Turpin sich auch noch Johanna an, die er von nun an Tag und Nacht überwacht und die er, sobald sie ein gewisses Alter erreicht hat, zu heiraten gedenkt.
Benjamin Barker, der zu dieser Zeit liebenswürdig und naiv war, kehrt nun nach fünfzehn Jahren im Gefängnis völlig verändert nach London zurück. Er nennt sich von nun an Sweeney Todd und sein Lebenssinn besteht nur noch aus Rachegedanken. Er ist verbittert und voller Wut und alles was er möchte ist, sich bei Turpin schrecklich zu rächen und seine Tochter Johanna sehen zu können. Der Gedanke an Rache zerfrisst seinen Verstand, sodass Sweeney Todd bald zu einem kalten Mörder mutiert. So eine Geschichte schreit in meinen Augen geradezu nach einer Zusammenarbeit von Tim Burton und Johnny Depp und das, was letztendlich dabei raus kam, ist einfach nur sehenswert.

Bei „Sweeney Todd“ handelt es sich um einen Musical-Film, in dem alle Darsteller, Johnny Depp eingeschlossen, selbst singen mussten. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen, oder besser gesagt, hören lassen. Alle Darsteller singen, auch wenn man davon ausgehen kann, dass einiges mit dem Computer nachgeholfen wurde, sehr gut. Beispielsweise hat die Tochter von Sweeney Todd, Johanna, eine wunderschöne, helle Stimme. Auch Johnny Depp singt überraschend gut und hat passend zu seiner Rolle eine dunkle, kräftige und emotionale Stimme. Nur die Stimme von Mrs. Lovett, bzw. die von Helena Bonham Carter, konnte mich nicht von Anfang an überzeugen. Ihre Stimme ist etwas gewöhnungsbedürftig und hat mir erst eher weniger gefallen.

Die Songs in „Sweeney Todd“ wurden nicht übersetzt und synchronisiert, was ich gut finde. Zwar ist der Wechsel zwischen englischem Gesang und deutschem Gerede an der ein oder anderen Stelle etwas seltsam, aber das fällt kaum auf und ist auf alle Fälle besser, als wenn die Songs von den Synchronsprechern gesungen werden würden. So kommt man auch mal in den Genuss von Johnny Depps Stimme und die Tatsache, dass man den Text der Songs auf deutsch übersetzt als Untertitel serviert bekommt, nimmt man da doch gerne in Kauf. ;)

Die Songs aus „Sweeney Todd“ haben mir mal mehr und mal weniger gefallen. Oft wird in dem Film auch gesungen, ohne dass man eine bestimmte Melodie dabei erkennen kann oder dass einem das Lied längere Zeit im Kopf bleibt. Auch wenn es nicht wirklich gestört hat, hätte man an einigen Stellen des Films, in denen Gespräche nur gesungen werden, ohne richtige Melodie, auch einfach ganz normal sprechen können. An einigen Stellen war der Gesang nicht wirklich wichtig oder effektiv.
Es gibt in „Sweeney Todd“ nur wenige richtige Lieder, die wirklich als richtige Lieder zu erkennen sind und die einem auch im Kopf bleiben. Diese sind zwar, außer ein oder zwei Ausnahmen, alle keine Meisterwerke oder totale Ohrwürmer, aber dennoch schön und passen gut zum Film. Dennoch gibt es ein oder zwei Lieder, die mir in dem Film richtig gut gefallen haben und wegen denen ich mir auch schon überlege, ob ich mir den Soundtrack zum Film zulegen soll. Vor allem an einer Stelle, an der Sweeney Todd seinen ganzen Unmut herauslässt, da er kurz davor stand, seine Rache zu vollenden und dann alles zunichte gemacht wurde, singt Sweeney Todd ein Lied, das mir besonders gut gefällt und das dem Zuschauer nach dem Film noch einige Zeit im Kopf herumschwirrt.

Wie in den meisten Musical-Filmen, wird in „Sweeney Todd“ beinahe durchgehend gesungen und eher selten normal gesprochen. Ich hatte damit kein Problem, da ich sehr gerne Musical-Filme schaue, doch für diejenigen, die eher selten Musical-Filme schauen oder diese generell eher nicht so mögen, dürfte „Sweeney Todd“ etwas gewöhnungsbedürftig sein. Allerdings gewöhnt man sich recht schnell daran und dann stört das beinahe ununterbrochene Singen im Film eigentlich nicht mehr.

Auch wenn in den meisten anderen Musical-Filmen viel getanzt wird, wird in „Sweeney Todd“ eigentlich gar nicht getanzt. Das hätte, meiner Ansicht nach, zum Film auch gar nicht wirklich gepasst. Es gibt nur eine Szene, indem so etwas wie ein „Tanz“ von Johnny Depp angedeutet wird, was man allerdings eher weniger als tanzen, sondern eher als eine kleine „Show“ bezeichnen kann.

Was mir an dem Film ebenfalls besonders gut gefallen hat, sind die Farben, mit denen Tim Burton gearbeitet hat und die dem Film sein skurriles Aussehen verleihen. Der Film ist die meiste Zeit sehr dunkel und in den Szenen, in denen Sweeney Todd seinem blutigen Plan nachgeht, beinahe ganz in schwarz, weiß und rot gehalten. Das passt nicht nur super zum Film, da das schwarz-weiße Bild sehr gut Sweeneys Gefühle, Gedanken und Handeln unterstreicht, die nichts als traurig, rachsüchtig und düster sind, denn dadurch kommt auch das fließende Blut, dass in diesen Szenen das einzig Farbige ist, richtig zur Geltung. Die fröhlichen Szenen, die im Gegensatz zu den düsteren eher rar sind, sind dagegen sehr farbenfroh gestaltet und leuchten regelrecht. So beispielsweise die Szene, als Anthony die singende Johanna am Fenster entdeckt und sich in sie verliebt oder Mrs. Lovett Sweeney von ihren Zukunftsplänen erzählt.

Auch die Kostüme und die Kulissen wissen in „Sweeney Todd“ zu gefallen. Als Handlungsort hat Tim Burton sich ein London des 19. Jahrhunderts gewählt, das sehr an das London von Jack the Ripper erinnert. Die Straßen sind dreckig, zahlreiche Ratten gehen dort ihre Wege, die Häuser schauen großteils heruntergekommen aus und es herrscht ständig Nebel und Dunkelheit. Das unterstreicht nicht nur die traurige Geschichte Benjamin Barkers, sondern auch Sweeney Todds nach Rache dürstenden Gefühle.
Die Kostüme, vor allem die, welche Mrs. Lovett trägt, haben mir richtig gut gefallen und sehen ein wenig gothicmäßig aus. Sie trägt wunderschöne, weite Kleider, die voller liebevoller Details wie Rüschchen oder Muster sind und meist ebenfalls schwarz, weiß oder grau sind. Auch die restlichen Kostüme sind sehr gut gelungen, vor allem auch das von Sweeney Todd, der ein typisches, weißes Held mit einer dunklen Weste trägt.

Der Film ist ab 16 und das zu Recht. Auch wenn man nie irgendetwas wirklich Schlimmes sieht, ist der Film doch sehr blutig. Ab dem Zeitpunkt, als Sweeney Todd den ersten Mord begeht, schlitzt er mit seinem Rasiermesser eine Kehle nach der anderen auf und das Blut fließt hier literweise. Die ganzen Leichen, die Sweeney Todd auf seinem Barbierstuhl hinterlässt, lässt er mit Hilfe eines Mechanismus, den er selbst gebaut hat, nach hinten durch eine Falltür fallen, die dann direkt in den Backkeller von Mrs. Lovett führt. Dort fällt dann die ein oder andere Leiche dann auch etwas unschön auf den Kopf, was auch nicht besonders appetitlich aussieht.

Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt großartig. Vor allem Johnny Depp geht in seiner Rolle voll auf und es hätte wohl kein anderer Schauspieler so gut in die Rolle des Sweeney Todds gepasst. Er sieht in seinem Kostüm nicht nur hervorragend aus, ihm nimmt man seine Rolle auch total ab. Er schlüpft perfekt in die Rolle des Sweeney Todds und kommt mit seinem Auftreten völlig glaubwürdig und passend rüber. Aber auch die restlichen Schauspieler sind nicht zu verachten. Auch Helena Bonham Carter, die man schon in Filmen wie „Harry Potter“, „Merlin“ oder „Fight Club“ gesehen hat, macht sich sehr gut als Mrs. Lovett. Alle Schauspieler machen ihre Sache sehr gut und sind für den Film meiner Meinung nach sehr passend gewählt.



===..::Fazit::..===

Mich hat der Film voll und ganz überzeugt. Tim Burton hat mit der Geschichte, dem Gesang, den Schauspielern und der skurrilen Optik einen wunderschönen, kunstvollen und einzigartigen Film geschaffen, den man als Tim Burton Fan auf keinen Fall verpassen dürfte und man sich auch sonst anschauen sollte. Ich vergebe perfekte 10 von 10 Punkten und eine klare Empfehlung.

MfG Regan

37 Bewertungen, 10 Kommentare

  • paula2

    10.03.2009, 21:32 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • Estha

    26.07.2008, 00:03 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Susi

  • try_or_die87

    23.07.2008, 14:04 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Regensburg

  • papaonline

    06.04.2008, 23:08 Uhr von papaonline
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg dirk

  • lueckingb

    01.04.2008, 09:36 Uhr von lueckingb
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • Jerry525

    31.03.2008, 19:05 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lg Jerry

  • campino

    31.03.2008, 18:14 Uhr von campino
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh - lg andrea

  • zauberfuchsi

    31.03.2008, 17:32 Uhr von zauberfuchsi
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht! Freue mich über jede Gegenlesung!Liebe Güße, Jenny

  • wir_2

    31.03.2008, 17:07 Uhr von wir_2
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gästebuch bitte checken!

  • Katja204

    31.03.2008, 16:48 Uhr von Katja204
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, lg kathy