Tim Burton Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street Testbericht

Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street

Stephen Sondheim schrieb die Musik zu dem 1979 veröffentlichten Broadway-Musical "Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street". Im Jahre 2007 nahm sich Tim Burton des Stoffes an und veröffentlichte den gleichnamigen Film mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Natürlich enthält der Film auch die originale Musik ist daher halb Film, halb Musical – aber ein fulminantes Ganzes.

Story:

Benjamin Barker ist ein glücklicher Mann. Er hat ein Barbiergeschäft, seine wunderschöne Frau Lucy und ein kleines Baby namens Johanna. Sein Leben könnte nicht besser sein, doch er hat Neider: Der grausame Richter Turpin verliebt sich in Lucy und sieht sich selbst an ihrer Seite. Daher lässt er Barker verhaften und schickt ihn in die Verbannung. Seine Frau und Tochter geraten an Richter Turpin. In ihrer Verzweiflung trinkt Lucy Gift und schließlich wird Johanna von Turpin adoptiert. Wie eine Gefangene sitzt sie nun in ihrem goldenen Käfig.

Zu diesem Zeitpunkt, nach 15 Jahren, kehrt Benjamin Barker als Sweeney Todd nach London zurück, um grausige Rache zu nehmen. Zusammen mit der Pastetenverkäuferin Mrs. Lovett entwickelt er den Plan, seine Opfer zu töten und diese zu Pasteten zu verarbeiten. Er will seine Tochter befreien und den Richter töten.

Umsetzung:

Brilliant! Die Inszenierung des dreckigen, verkommenen Londons ist wunderbar gelungen. Dunkle Farben dominieren das Bild, die Charaktere sind bleich und hässlich – einfach wunderbar passend. Da der Film auf dem Musical basiert, wird selbstverständlich auch gesungen. Und ich bin sehr froh darüber, dass man es bei den Originalstimmen mit entsprechenden Untertiteln belassen hat, denn andernfalls ginge ein großes Stück Atmosphäre im Film verloren. Die Gespräche sind selbstverständlich synchronisiert – und das sehr gut.

Ansonsten ist der Film wundervoll morbide und voller schwarzem Humor. Allein die Tatsache, dass Sweeney Todds Opfer als Pasteten aufbereitet werden, ist Klasse.

Fazit:

Mit "Sweeney Todd" ist Tim Burton ein erneutes Meisterwerk gelungen. Die gesamte Präsentation überzeugt – allen voran den Gesangsparts der Hauptdarsteller. Johnny Depp und Helena Bonham Carter machen das sehr, sehr gut und ich bin froh, dass man dies in der deutschen Version nicht geändert hat. Die düstere Geschichte fasziniert mich immer wieder, im Gegensatz dazu stehen die stimmigen Lieder. Die einzelnen Charaktere sind sehr gut getroffen (Sascha Baron Cohen als Barbier Adolfo Pirelli ist eine der besten Nebenrollen der jüngeren Vergangenheit) und verleihen dem Film die entsprechende Atmosphäre.

Ich empfehle jedem, den Film auch einmal komplett auf Englisch zu schauen, da er dann noch einen Großteil atmosphärischer wird.