Das Beste kommt zum Schluss (DVD) Testbericht

Als ich das erste mal von "Das Beste kommt zum Schluss" hörte, war meine Vorfreude sehr groß. Jack Nicholson und Morgan Freeman auf einem Road Trip durch die ganze Welt um noch einmal die Schönheiten des Lebens zu erfahren, bevor dieses ein Ende findet. "Was kann da schief gehen?" dachte ich mir, und sah mir entsprechenden Titel gestern an. Warum meine hoch geschraubten Erwartungen vollends erfüllt wurden, wird folgender Bericht klären.

\ Story ////
Nach der Diagnose an Krebs erkrankt zu sein, wird der großkotzige Milliardär Edward Cole (Jack Nicholson) in eines seiner vielen Krankenhäuser verlegt. Dort muss er sich ein Zimmer mit dem ebenfalls an Krebs erkranktem Automechaniker Carter Chambers (Morgan Freeman) teilen, was Cole überhaupt nicht in den Kragen passt. Mit der Zeit entwickeln die Beiden jedoch ein gutes Verhältnis zueinander, welches noch mehr gestärkt wird als beide erfahren das sie Unheilbar erkrankt sind und nur noch wenige Monate zu leben haben. Als Cole schließlich eine zusammengeknüllte Liste von Carter findet, auf welcher die Dinge stehen die er vor seinem Tod noch machen will stehen, entschließt Cole das die letzten Monate der Beiden nicht in einem Krankenhaus stattfinden soll. Und so überredet er Carter, der seine Liste nicht wirklich ernst genommen hat, mit auf eine Weltreise zu gehen, auf der die Freunde halsbrecherische Abenteuer erleben und gemeinsam vom anderen lernen.
\ Meine Kritik zu "Das Beste kommt zum Schluss" ////
Filme, denen es gelingt sich ernsthaft mit dem Thema Tod auseinander zusetzen, gibt es nur wenige. Denn zweifelsohne ist diese Thematik sehr schwierig umzusetzen, da entsprechende Filme oft dazu neigen den Zuschauer in ein emotionales Tief zu stürzen. Wenn ein Film mit dieser Thematik jedoch die Namen Jack Nicholson, Morgan Freeman und Rob Reiner, der für Klassiker wie "Hally und Sally" oder auch "Stand By Me" verantwortlich ist, auf dem Filmplakat stehen hat, ist das Interesse durchaus geweckt und ein guter Film schon in Vorraus garantiert.

Und verwundert es wenig das der Film in erster Linie von seinen beiden Hauptdarstellern Nicholson und Freeman lebt. Auf Grund der sehr guten Chemie, welche zwischen den beiden Akteuren herrscht, verwundert es allerdings umso mehr das die beiden Altmeister des amerikanischen Kinos zum ersten mal gemeinsam vor der Kamera stehen, was vielleicht auch daran liegen mag das sie recht unterschiedliche Darsteller sind, und sich dies auch stets in ihrem Schauspiel niedergeschlagen hat. Während Nicholson meist den bissigen Großkotz mimt, ist Freeman für seine eher ruhig und intelligent angelegten Rollen bekannt. Genauso verhält es sich auch in "Das Beste kommt zum Schluss", nur mit dem Unterschied dass das Drehbuch hier von dem Zusammenspiel dieser beiden unterschiedlichen Darsteller lebt. Wir lernen Nicholson als schmierigen Milliardär Cole kennen, der für seine Geschäfte gelebt und sich nie sonderlich viel aus anderen Menschen gemacht hat. Carter, gespielt von Freeman, hingegen ist ein Familienmensch, für den es in seinem Leben nichts anderes als diese gab.
Beide Rollen hat man an den entsprechenden Darstellern schon des öfteren gesehen, vor allem Nicholson´s Charakter des arroganten Milliardärs erinnert doch sehr an seine letzteren Filme, zum Beispiel "Was das Herz begehrt", was sich aber nicht zwingend als Manko des Filmes herausstellt. Denn wie nicht anders zu erwarten brillieren beide Schauspieler in ihren Rollen, wobei es vor allem Nicholson mal wieder spielend leicht gelingt, das man seinen Arschloch Charakter, der mit der Zeit selbstverständlich einen Wandel vollzieht, einfach lieben muss. Neben Nicholson und Freeman, fällt auch Beverly Todds als Carter´s Frau, die nicht gerade begeistert davon ist das sich ihr Mann anscheinend aufgegeben hat und nun in seinen letzten Monate mit einem zuvor Unbekannten einen drauf macht, sehr positiv auf. Sean Hayes als Cole´s Assistent, und kleiner Sidekick, Thomas hingegen wirkt etwas blass, kann aber trotzdem ein paar Schmunzler für sich verbüßen.

Auch über die relativ einfach angelegten Rollen hinaus, ist "Das Beste kommt zum Schluss" ein typischer Hollywood Schinken, der jedoch dank seiner guten Balance aus seichten Comedyeinlagen, nachdenklich stimmenden Momenten und den sehr schönen Bildern für gute Unterhaltung sorgt. Allerdings muss gesagt werden, das nur sehr wenig an originalen Handlungsorten gedreht wurde, so basiert der Besuch der ägyptischen Pyramiden etwa komplett auf CGI Technik. Trotzdem vermitteln die Bilder eine stimmige Road Trip Atmosphäre, was aber auch daran liegt das die entsprechenden Kulissen sehr gut gelungen sind.
Wie nicht anders zu erwarten, wird mit der Zeit des öfteren auch mal die Moralkeule geschwungen, was aber nicht wirklich stört, denn das ganze wirkt zu keinem Zeitpunkt unpassend oder gar aufgesetzt. Und letztendlich ist "Das Beste kommt zum Schluss" schlicht zu Charmant umgesetzt, als das man ihm die moralischen Ansichten der Macher übel nehmen kann.

\ Daten zum Film ////
Original Filmtitel:
The Bucket List (2007)
Länge des Filmes:
Ca. 97 Minuten

Darsteller:
Jack Nicholson (Edward Cole)
Morgan Freeman (Carter Chambers)
Sean Hayes (Thomas)
Beverly Todds (Virginia Chambers)
Rob Morrow (Dr. Hollins)
Alfonso Freeman (Roger Carter)
Regisseur:
Rob Reiner

FSK:
Ohne Altersbeschränkung
Verleiher:
Warner Bros.

\ Fazit ////
Mit einem Kinobesuch macht man im Falle von "Das Beste kommt zum Schluss" nicht viel falsch. Zwar ist der Film sehr vorhersehbar und geradlinig gestrickt, trotzdem erfüllt der Film seinen Zweck und beschert dem Zuschauer eine unterhaltsame, aber auch emotionale eineinhalb Stunde, die vor allem von dem wunderbar miteinander harmonierenden Duo Nicholson/Freeman lebt.
7/10 Punkte für "Das Beste kommt zum Schluss" und so vier Sterne als Wertung.

Homepage des Filmes :
wwws.warnerbros.de/bucketlist
Homepage des Verleihers :
www.warnerbros.de

IMDB Link mit weiteren Informationen zum Film:
http://www.imdb.com/title/tt0825232