Motel (DVD) Testbericht
Erfahrungsbericht von KleenerApfel
Billige Absteige mit noch billigerem Drehbuch
Pro:
billige DVD, lustig
Kontra:
Klischees, furchtbares Drehbuch, sinnfreie und nervige Dialoge und und und
Empfehlung:
Nein
Das perfekte Szenario für einen Mittelklassehorrorfilm hat seinen Ursprung gefunden. Todesmutig weicht David einem Waschbären aus, der sich gerade auf der Strasse seinen Weg durch die Einöde bahnt; wenig später geht's dem Auto schlecht. Praktischerweise ist gerade ein Motel inklusive Tankstelle in der Nähe. Sehr viel Hilfe kann man dort allerdings nicht erwarten, da dort so gut wie niemand ist. Der Einzige, der zur Stelle ist, ist ein junger Mann, der versucht, den Motor des Wagens wieder zum Laufen zu bringen.
Und schon hier wird man Zeuge der unglaublichen Handlung und Vorgeschichte, der die Basis für das weitere Geschehen gibt. Während David dem Behilfstechniker unter die Arme greift, fällt seiner entnervten Frau ein altes Foto aus glücklichen Tagen in die Hände: Ein Bild mit ihrem Sohn. Das Weitere kann man sich denken: Der Sohn starb aus unerklärlichen Gründen (der berühmte Unfall einer jeden Horrorgeschichte) und nun geben sich beide die Schuld, wer denn wohl verdrängt und Schuld hat.
Das Auto scheint derweil wieder ein wenig fahrtüchtig zu sein, um die nächste Werkstatt anzupeilen. Dankbar bezahlen beide und bekommen ein Wunderkerzchen geschenkt, welche gleich wieder die melancholische Stimmung der Frau auf den Höhepunkt bringt.
Jeder, der schon einmal einen Horrorfilm gesehen hat weiß spätestens jetzt, was passieren wird. Das Auto bleibt 2 Meilen später auf der Strasse einfach stehen und die harmonischen Schuldzuweisungen beginnen aufs Neue. Man macht sich also wieder zu besagten Motel auf um den guten Mann nochmal zu erwischen bzw. um irgendwo in einer Werkstatt anrufen zu können, denn "Oh Wunder!" man hat ja natürlich keinerlei Empfang.
Im Motel angekommen, werden sie von Gestöhne und Geschrei empfangen, die, so entschuldigt sich der Manager, von einem Video stammen. Man hat ja in dieser Einöde eh kaum Gäste und irgendwie muss man sich ja die Zeit vertreiben. Unter Protest der liebreizenden Frau nimmt man die Hochzeitssuit und darf sich auf ein verdrecktes Zimmer freuen. Der Fernseher funktioniert nicht, im Bad begrüßen einen die Kakerlaken und die Bettwäsche hat auch schon bessere Tage gesehen. Amy schmeißt sich erstmal wieder ein paar Beruhigungs- und Schlaftabletten ein, während David endlich froh ist, sich ausruhen zu können. Doch die Freude währt nicht lange, als jemand wie bekloppt an die Tür klopft. Der typisch Horrorfilmfreund weiß nun was geschieht wenn David die Tür aufreißt: Es steht niemand davor. Auch im Nebenzimmer beginnt nun plötzlich jemand wild an die Tür zu hämmern. Das Spiel wiederholt sich so lange bis es David reicht und er zum Manager geht. Vorher natürlich mit beiderlei Erkenntnis, dass keiner ein weiteres Auto vor dem Motel gesehen hat, als das des Managers.
Der Manager zeigt sich einsichtig und verspricht, mit Pistole bewaffnet, bei den vermeintlichen Herumstreichern im Nebenzimmer für Ordnung zu sorgen. David zeigt sich zufrieden und kehrt zu seiner Frau ins Motelzimmer zurück und testet kurzerhand den Videorekorder mit den Videos, die dort herumliegen. Alle Videos enthalten Snuff-Kram und zeigen wie die Leute misshandelt, vergewaltigt und brutal umgebracht werden. David zappt auch die weiteren Videos durch bis ihm etwas wichtiges auffällt: Der Raum in dem die Leute umgebracht werden, ist ihr Motelzimmer und die Leute wohl Gäste wie sie. David versucht, in den Videos Fehler und Gemeinsamkeiten zu finden, damit er und Amy aus dieser Hölle fliehen können, doch schon wenige Minuten später trifft die erste Gemeinsamkeit mit den Videos ein und das Klopfen an der Tür beginnt von neuem. Für David und Amy beginnt nun ein Wettlauf mit der Zeit . . .
Schauspieler
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Mehr oder weniger bekannt sind die beiden Hauptdarsteller Kate Beckingsale und Luke Wilson. Allerdings wird sich dieser Bekanntheitsgrad nicht gerade durch diesen Film steigern.
Kate Beckinsale übernimmt die Rolle der neurotischen und depressiven Amy Fox, die irgendwann ihren Sohn durch einen Unfall verloren hat. Ihre Rolle spielt sie so gut, dass man insgeheim hofft, wenn diese Frau endlich einem Schlächter in die Hände fällt.
Schon am Anfang des Filmes nervt sie mit ihrer zickigen Art und rechthaberischen Art. Mag sein, dass der Drehbuchautor vielleicht vor hatte, dass man sich mit Amy identifizieren kann, doch leider ging das komplett in die Hose. Auch ist ihre Art der Verdrängung total überzogen gespielt und man kann nur insgeheim ahnen, wie es ihrem noch Ehemann David in der Nähe dieser Frau ergehen muss.
Luke Wilson werden manche vielleicht aus Akte X oder Die Wilden Siebziger kennen und ich muss sagen, dass er diese Rollen weitaus besser gespielt hat. Allerdings ist es auch schwierig aus einem mittelmäßigem Drehbuch mit ziemlich blöden Dialogen überhaupt überzeugend rüber zukommen. David muss sich am Anfang des Filmes von Amy anzicken lassen, warum er denn von der Inter State herunter gefahren ist. Seine Bemühungen ihr zu erklären, dass er abkürzen wollte (die berühmte Abkürzung im Genre) hätte er unterlassen können, da Amy eh lieber auf ihm herum hacken möchte. Meine Bewunderung galt in erster Linie, wie er es denn mit dieser Frau all die Jahre ausgehalten hat und ich beglückwünschte ihn innerlich für die bevorstehende Scheidung. Doch mehr Identifikation gab's auch mit David nicht.
Die restlichen Schauspieler sind kaum erwähnbar. Der Motelchef hat einige Auftritte, die er souverän meistert, wenn auch überzogen.
Alles in allem scheitern die Schauspieler an langweiligen und schnulzigen Dialogen, mittelmäßigen Actionszenen und einer Handlung ohne Inhalt und Logik. Selbst wenn sie Brad Pitt engagiert hätten, wäre dieser Film total nach hinten losgegangen.
Kritik - Achtung Spoilergefahr
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Zugegeben: Das Drehbuch ist kein Hit, jedoch hätte man aus diesem Stoff mehr machen können. Während der Anfang des Filmes müde vor sich hin läuft, kommt auch im weiteren Verlauf so gut wie keine Stimmung auf.
Lässt man alles nebensächliche im gesamten Film weg, bleibt allein die Tatsache, dass ein Motelmanager seine Gäste quält und umbringt und das gefilmte Material als Snuff-Video verkauft. Man versucht ja nicht einmal hinauszuzögern, wer denn hinter dem Ganzen steckt. Schon beim Betreten des Motels wird jedem, der sich einigermaßen in Horrorfilmen zurechtfindet, klar, dass das Gestöhne und Geschrei nicht von einem Porno stammt, sondern von einem der Filme. Unglaublicher Weise ist der Hilfsmechaniker natürlich gerade nach Hause gefahren, obwohl Amy und David erst 5 Minute vorher dort waren. Warum der junge Mann nach diesem Erlebnis so schnell weg musste wird auch relativ schnell deutlich: Schließlich hat er ja so eben 2 weitere Opfer herangeschafft und muss nun in seinen Tarnanzug.
Als wäre damit nicht schon genug zerstört, leidet der Film an völlig nervigen und sinnlosen Dialogen. Um Beziehung zu den Charakteren aufzubauen, hat man einfach eine tragische Vorgeschichte der beiden eingeschoben, welche aber weder ausgereift noch überlegt ist. Es gibt kein wie, kein wann, kein warum. 1x kurz erwähnt weiß der nicht interessierte Zuschauer: "Oha, nun wird's langweilig." Auf Grund dessen, dass man sich mit den Hauptdarstellern nicht identifizieren kann, ja der Frau sogar ein baldiges Ableben wünscht, kommt auch das Drama um den Unfall des Sohnes in keinster Weise herüber. Es entlockt dem Horrorfreund lediglich ein müdes Lächeln.
Weitere Lacher kommen im weiteren Verlauf des Filmes: So zieht David im zugenagelten Badezimmer erst einmal vorsichtig die gehäkelte kleine Gardine vor dem kleinem Fenster zu, um nicht gesehen zu werden. Konfus, denn er weiß doch, dass das Zimmer voller Kameras ist. So reiht sich das Unlogische immer weiter aneinander, bis schließlich ab der Mitte des Filmes eine Ansammlung von Klischees beginnt. Diese werden nur noch am Ende des Filmes von den schnulzigen Liebesdialogen und einem qualvoll enttäuschenden Ende getoppt.
Alles in allem eine sehr gute Unterhaltung für Leute, denen Horror an sich, nicht so wirklich zusagt oder Leute, die sich über solche ungewollten parodistischen Elemente sehr gerne lustig machen.
Bei Amazon.de ist die DVD momentan für etwa 10 Euro zu bekommen. Mehr würde ich dafür ehrlich gesagt nicht ausgeben.
Extras
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Alternative Anfangssequenz
Eingecheckt - Hinter den Kulissen von Motel
Entfallene Szene
Trailershow
Im Prinzip ganz nett, auch wenn sie einen auch nicht vom Hocker reißen. Trailer fand ich schon immer langweilig und weiß auch nicht, warum man diese ständig auf DVDs knallen muss. Jedoch gab es schon DVDs auf denen noch weniger drauf war und für 10 Euro kann man da auch nicht meckern.
weitere Daten (mit freundlicher Unterstützung von Amazon.de)
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Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Mehr Untertitel wären meiner Meinung nach wünschenswert gewesen. Die meisten DVDs bieten schließlich schon die gängigen europäischen Sprachen an; das hätte man hier auch locker durchsetzen können.
Alles in allem empfehle ich, den Film vorher lieber auszuleihen. Bei mir ist es beim Ausleihen geblieben, da mir die weitere Investition zu schade war.
39 Bewertungen, 17 Kommentare
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04.12.2008, 19:01 Uhr von MasterSirTobi
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr hilfreicher Bericht! LG MST
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27.11.2008, 01:21 Uhr von Striker1981
Bewertung: sehr hilfreichSH und Liebe Grüße vom STRIKER
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06.11.2008, 18:05 Uhr von nobody129
Bewertung: sehr hilfreichoO der film war echt so arm ^^
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25.10.2008, 23:34 Uhr von [email protected]
Bewertung: sehr hilfreichgreetz
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25.10.2008, 17:43 Uhr von DOMMEL
Bewertung: sehr hilfreichsuppi Bericht, würde mich freuen wenn du bei mri mal einige Bewertunge hinterlässt
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24.10.2008, 23:40 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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24.10.2008, 10:28 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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24.10.2008, 03:24 Uhr von hjid55
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüße Sarah
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23.10.2008, 23:34 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreichklasse bericht ....ane
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23.10.2008, 23:07 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichBericht sehr gelungen lg JERRY
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23.10.2008, 22:55 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichEinen angenehmen Abend wünsche ich dir und einen lieben Gruß aus dem Münsterland.
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23.10.2008, 22:42 Uhr von Sweeaty
Bewertung: sehr hilfreichein guter bericht! ich wünsche noch einen schönen abend!!
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23.10.2008, 22:35 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichtoller Bericht liebe Grüße Werner
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23.10.2008, 22:30 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichEin interessanter Bericht LG Sigi
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23.10.2008, 22:25 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich berichtet
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23.10.2008, 22:25 Uhr von senora
Bewertung: sehr hilfreichGut berichtet . LG senora
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23.10.2008, 22:22 Uhr von Mondlicht1957
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich und liebe Grüsse
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