Ghost in the Shell 2 - Innocence (DVD) Testbericht

Es ist schon lange her, seit ich "Ghost in the Shell" gesehen habe. Der Film lief irgendwann mal im Fernsehen und da habe ich ihn mir angeschaut, allerdings habe ich den Film nicht verstanden und fand ihn doch verwirrend. Da der Film aber ein Erfolg war, kam eine Serie und eine Fortsetzung, "Ghost in the Shell 2: Innocence". Die Serie habe ich nicht gesehen und kann da auch kein Urteil drüber bilden. Einen Vergleich zum ersten Teil kann ich auch nicht ziehen, ist dieses doch schon zu lange her. Es geht aber, soweit ich dies gelesen habe, im ersten Teil um den "Puppet Master", welcher die Kontrolle von Robotern übernahm. Aber darauf will ich mich nicht festlegen. Hier geht es um den zweiten Teil.


Film:

Originaltitel: Inosensu: Kôkaku kidôtai
Jahr: 2004
FSK: 16
Laufzeit: ca. 95 Minuten
Regie: Mamoru Oshii


Story:

In der Zukunft gibt es Roboter, welche sehr menschenähnlich sind. Einige beginnen plötzlich durchzudrehen und gehen auf ihre Besitzer los und ermorden diese. Die Section 9 nimmt sich des Falles an. Bato und sein Partner untersuchen diesen Fall, welcher sie auf die Spur der japanischen Mafia bringt. Doch dann beginnt auch Bato, welcher zum Teil eine Maschine ist, durchzudrehen und schießt wild um sich, kann aber im letzten Moment gestoppt werden. Wer immer auch dahinter steckt, scheint große Macht zu besitzen. Die beiden Männer ermitteln weiter, aber können sie die Täter ausfindig machen.


Regie:

Mamoru Oshii führte auch bei "The Sky Crawlers" Regie.


Meinung:

Ich hoffe, ich habe die Story einigermaßen richtig dargestellt. Es ist schwer, dem Film zu folgen, jedenfalls empfand ich dieses. Wer den ersten Teil oder die Serie nicht kennt, ist aufgeschmissen. Man kann dem Film eigenständig nicht folgen. Zuviele Dinge, wie der Major, welche wohl zuvor zu sehen war, wird immer wieder erwähnt, man kann aber damit nichts anfangen. Auch sonst ist es schwer, dem Film zu folgen. So habe ich auch nicht verstanden, worum es überhaupt ging, was hinter dem Ganzen steckt und wer nun dafür genau verantwortlich ist. Zum Schluss des Filmes weiß man gar nicht mehr, was genau jetzt überhaupt vorgegangen ist, denn auf einmal ist der Film zu Ende. Ebenso sind die Dialoge doch recht umschreibend, nenne ich es mal. Man bekommt viele weise Sprüche zu hören, die gar nicht mehr aufhören. Jede Figur hat einen dieser Sätze parat und gibt ihn von sich, was einen doch dann irgendwann nervt und man sich wünscht, daß da auch mal normale Unterhaltungen kommen.

Von der Action her bietet der Film nicht viel. Eine Schießerei im Mittelteil sowie der Schluss sind die größeren Actionszenen. Dennoch ist die FSK 16 berechtigt, da es doch ein paar härtere Szenen zu sehen gibt. Der Actionanteil hätte doch höher sein können.

Wieso bekommt der Film ein "Durchschnittlich", wenn die oben genannten Punkte den Filmgenuss schmälern? Das lässt sich einfach sagen: Die Optik. Der Film ist optisch gelungen. Sei es das düster gehaltene Japan oder die Szenen, in denen sich der Hintergrund bewegt, während die Filmfigur nach vorne läuft, optisch kann man sich nicht beschweren. Auch toll anzuschauen sind die Reflektionen bei den Autos, einfach Klasse. Der Mix aus gezeichnetem und Computeranimationen passt auch perfekt. Man weiß zwar, was was ist, aber die Macher haben sich doch viel Mühe gegeben, daß beides zusammen gut harmoniert. Auch wenn man der Geschichte nicht folgen kann, so sind die Bilder doch schön anzuschauen, gleichzeitig ist es aber auch schade, daß Film doch verwirrend daher kommt. Passend ist auch die Hintergrundmusik, welche doch recht ruhig daherkommt und nur selten zu hören ist und etwas traditionelles hat. Die Charaktere sind doch realistisch gehalten.

Die deutsche Synchronisation ist gelungen. Die Stimmen passen zu den Charakteren und geben alles überzeugend wieder und klingen nicht so, als würden die Sprecher oder Sprecherinnen ihre Texte einfach runterrasseln.

"Ghost In The Shell 2: Innocence" ist mehr was für Fans, die den ersten Teil oder die Serie genau kennen. Einsteiger haben es schwer. Man kann der Geschichte nicht genau folgen und wird mit weisen Worten überhäuft. Immerhin optisch ist der Film gelungen, so daß man doch mal einen Blick riskieren kann.