Bolero Getränkepulver Testbericht

Neulich war ich mal wieder im Internet unterwegs und bin rein zufällig auf eine Anzeige gestoßen, die mich neugierig machte. Angeboten wurden hier verschiedene Getränkepulver im Set. Bolero nennt sich die Herstellerfirma. Noch nie davon gehört, scheinbar kann man dieses Produkt auch nur im Internet bestellen. Na ja, wie es so ist, meine Neugier war natürlich groß und ich habe mir so ein Set bestellt, das aus 22 verschiedenen Geschmacksrichtungen besteht. Keine Angst, alle werde ich euch sicher nicht vorstellen, aber den einen oder anderen Bericht werdet ihr in nächster Zeit sicher von mir finden.

*** BOLERO PEAR ***

Also: Birnengeschmack. Ich mag Birnensaft und war gespannt, was mir dieses Getränkepulver zu bieten hat.

Das Beutelchen, das man bekommt, ist wirklich mini - und wenn ich hier mini schreibe, dann meine ich auch mini. Erinnert ein wenig an die beutelchen mir Brausepulver, die ich noch aus meiner Kindheit kenne. Nur sind diese Beutelchen aus Metall und bunt bedruckt. Die "Pear" ist in grün gehalten. Abgebildet sind zwei Birnen, aber so groß, das sie nicht einmal ganz abgebildet sind - man muss schon zweimal hinsehen, um sie als Birne zu erkennen.

Dafür das so ein Tütchen so klein ist, steht wirklich viel drauf ;-) Oben findet man ein dickes, rotes Bolero-Logo - darunter etwas kleiner den Schriftzug: sugarfree. Darunter findet man die "Pear" aufgedruckt - darunter wiederum eine große 100% - daily value Vitamin C + Calcium. Ach ja: Instant fruit falvoured drink steht auch noch da. Und mehr hat dann wirklich nicht mehr drauf gepasst.

*** ZUBEREITUNG ***

Normalerweise vermeide ich großartige Zubereitungsanleitungen. In diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme, weil ich mir vorstellen könnte, das viele von Bolero getränkepulver noch nichts gehört haben.

Die Zubereitung ist denkbar einfach. Man reißt so ein Beutelchen auf, gibt etwas davon in ein Glas (einfacher ist die Zubereitung einer ganzen Flasche) und füllt mit Wasser auf (man kann auch Mineralwasser nutzen, damit es etwas blubbert - oder sogar heißes Wasser - was ich bei der Sorte Birne nun schon sehr seltsam finde). Ich persönlich nutze meist einskaltes Wasser aus dem Wasserhahn.

In einem beutelchen befinden sich 8 Gramm getränkepulver - das hört sich verschwindet gering an und wenn man es in eine Saftflasche gibt, dann fragt man sich schon, wie dieses bisschen Pulver sich in ein wohlschmeckendes Getränk verwandeln sol.

Aber es klappt. 1,5 bis 2 Liter Wasser sollte man auf ein Beutelchen auffüllen - je nach Geschmack kann es auch ruhig mal ein bisschen mehr sein - gerade bei diesem Wetter mag ich es gern etwas weniger süß. Weniger als 1,5 Liter kann ich keinesfalls empfehlen, dann schmeckt es nur noch süß und künstlich.

*** GESCHMACKSTEST ***

Jetzt aber - mein Birnengetränk ist fertig. Und oh Wunder, es sieht tatsächlich aus wie Birnensaft, ein trübe gelbliche Farbe. Allerdings ist schon dünner als Birnensaft, klar, ist ja auch kein Furchtfleisch enthalten. Mir kommt ein leichter Birnengeruch entgegen und ich bin wirklich neugierig auf den ersten Schluck.

Und der schmeckt. Ein wenig süß, aber tatsächlich nach Birne. Natürlich ist ein kein Ersatz für echten Birnensaft. Und ich muss zugeben, im Nachgeschmack bemerkt man schon die Chemie, die sich in diesem Getränk versteckt. Aber es ist nicht so extrem, das es jetzt unangenehm sein würde. Da ist man von anderen Getränkegrundstoffen Schlimmeres gewohnt.

Eines allerdings muss ich sagen: Man sollte dieses Birnengetränk IMMER im Kühlschrank aufbewahren - es schmeckt wirklich nur, wenn es eiskalt ist. Sowie es Zimmertemperatur erreicht, wird es süßen und leider auch immer künstlicher.

Schlussendlich ist es sowieso ein wenig schwierig, den Geschmack zu beschreiben, weil der ja doch sehr von der menge des benutzten Getränkepulvers abhängt. Wie gesagt, bin ich hier mit dem Wasser eher großzügig, so das ich aus einem beutelchen gut zwei Liter Getränk herstellen kann. Mit nur 1,5 Liter Wasser ist es mir persönlich zu süß. Aber da kann ja jeder selbst ein wenig ausprobieren, bis er "seine" persönliche Mischung gefunden hat.

Alles in allem muss ich sagen, ich bin angenehm überrascht, das man diesen diesem bisschen Chemie ein recht leckeres getränk zaubern kann. Trotzdem möchte ich es mich immer Trinken - es ist für mich mehr eine Notlösung. So ein Beutelchen kann man gut zu hause liegen haben und falls man die Getränke ausgehen, darauf zurückgreifen. Ein echter Ersatz für richtigen Saft wird es nie sein!

*** WAS KANN ICH SONST NOCH DAMIT ANFANGEN ***

Na ja, da hat die Homepage von Bolero ein paar tolle Ideen - von Kuchen, über Desserts bis hin zu Bowle.

Birnenquark
Zutaten: einen halben Beutel Bolero Pear, 250 gr Speisequark
Zubereitung: Beides gut miteinander verrühren

Birnen-Parfait
Zutaten (für eine Kastenform):2 Eigelb,1 Ei, 50 g Zucker, 1 Beutel Bolero Pear, 200 ml Sahne
Zubereitung: Das Ei mit dem Zucker in eine Schüssel geben und mit einem Schneebesen oder Handrührgerät schaumig schlagen. Als nächstes das Bolero® Pulver zur Eimasse geben. Jetzt die Sahne steif schlagen und vorsichtig mit einem Löffel unter die Ei-Zucker-Masse heben.
Danach das Ganze in eine längliche Kuchenform geben und mindestens 3 Stunden, am besten über Nacht, bei minus 18° C einfrieren. Die Form am besten komplett mit Alufolie verschließen. So kann das Parfait beim Gefrieren keine Fremdgerüche annehmen.

Kommen wir jetzt zu den

*** PRODUKTDATEN ***

Hergestellt werden die Bolero-Getränkepulver von Eurostock in Bulgarien (der Aufdruck: Swiss Formula auf den Beuteln verwirrt da ein wenig).

Inzwischen gibt es 22 verschiedene Sorten - 16 Fruchtgetränke und 6 Eistees. Das Getränkepulver ist immer abgepackt in 8 Gramm Beutelchen (andere Verpackungsformen gibt es nicht).

So ein Beutelchen kostet, wenn man es einzeln bestellt 0,30 Euro, wobei wohl niemand ein einzelnes beutelchen bestellen wird. Im Internet kann man unter www.shop.bolero-direkt.de auch ganze Sets bestellen - interessant finde ich da das Probest mit 22 Beutelchen (pro Sorte eines) zu 6,60 Euro. Dazu kommen noch Versandkosten, in diesem Fall sind es 2,20 Euro bei Versand als Brief.

Die Zutatenliste liest sich wie folgt: Säuerungsmittel: Zitronensäure, Apfelsäure; Maltrodoxin; Aroma; Süßstoffe: Aspartam, Saccharin, Acesulfam-K; Säureregulator: Trinatriumcitrat; Trennmittel:Tricalciumphosphat; Verdickungsmittel:Xanthan; Gummiarabicum; Farbstoffe ... ich hoffe, ich habe alles erwischt, die Zutatenliste ist so miniklein geschrieben, das man sich wirklich die Augen verdirbt bei dem versuch, sie zu entziffern. Klar sein dürfte allerdings, das sich in diesem Beutel reine Chemie befindet. Na ja, ich habe nichts anderes erwartet, es ist also keine böse Überraschung.

Auch Kalorien kann man auf dem Beutelchen finden: 1,77 kcal befinden sich in 100 ml Getränk - na, das ist ja wenigstens etwas.

Auf der Homepage: www.bolero-direkt.de/index.html kann man sich übrigens ein Beutelchen gratis zum Testen bestellen (porto muss allerdings übernommen werden)

*** MEIN FAZIT ***

Eine nette Spielerei! Eigentlich schmeckt mir dieses Getränkepulver gar nicht so schlecht - es ist nicht zu süß und schmeckt tatsächlich nach Birne. Trotzdem würde ich es als Dauergetränk nicht empfehlen, dazu ist einfach zu viel Chemie enthalten.

@ Priscalein - Juni 2008
Dieser Bericht erscheint auf verschiedenen Meinungsforen.