Frontier(s) (DVD) Testbericht

Frontier-s-dvd-thriller
ab 14,55
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Erfahrungsbericht von atrachte

Aus Frankreich kommt eben nicht nur guter Rotwein!

Pro:

kompromislose und packende Gewaltorgie, guter Cast, handwerklich Einwandfrei,

Kontra:

guckt sehr viel bei Genrekollegen ab,

Empfehlung:

Ja

Spätestens seit es im Mainstream-Kino dank Filmen wie "SAW" und "Hostel" wieder ziemlich rabiat und brutal zugeht, erlebt das Subgenre des Explotation-Filmes erneut einen richtigen Höhenflug, nicht nur bei Fans des Genres. Auch der Franzose Xavier Gens (vor allem bekannt durch die Verfilmung des Videospieles "Hitman") wollte mit seinem Film "Frontier(s)" von diesem neuen Hype um das Explotation-Genre profitieren, und hat damit nicht nur einen nervenaufreibenden, wie stellen weise unerträglichen Splatter auf Zelluloid gebannt, sondern ganz nebenbei auch den Vorzeigefilm schlechthin für französisches Terrorkino geschaffen.

In Paris und seinen armen Vorstädten, kommt es aufgrund der anstehenden Wahlen zum kompletten Chaos, mit Aufständen, Plünderungen und dem ganzen drum und dran. Mittendrin, Yasmine (Karina Testa), ihr Bruder und dessen Freunde, die schnellst möglichst aus der Stadt raus wollen, nicht zuletzt da sie bei den Plünderungen einiges an Geld erbeutet haben. Auf dem Weg in die Sicherheit, machen sie in der Nacht halt in einer abgelegenen Pension, irgendwo in der Provence des Landes. Wie sich aber schon bald herausstellt, sind die Betreiber der Pension alles andere als Menschenfreunde, sondern neofaschistische Folterknechte, die dem Menschenfleisch nicht wirklich abgeneigt sind. Eine aufreibende Hetzjagd beginnt...
Zu Beginn erinnert "Frontier(s)" tatsächlich ein bisschen an Eli Roth´s "Hostel", gemixt mit Elementen aus "High Tension" und "Texas Chainsaw Massacre" - eine abgelegene Pension irgendwo auf dem ländlichen Gebiet Frankreichs, eine schräge Familie mit Hang zu Menschenfleisch, und vier Twens, die Unterschlupf suchen. Ui, wie das wohl ausgehen mag? Jedoch entwickelt sich "Frontier(s)" im Gegensatz zu Roth´s viel diskutiertem Machwerk weitaus schneller und bietet dabei einige unerwartete Wendungen. So handelt es sich bei der schrägen Familie in "Frontier(s)" nicht einfach nur um Kannibalen die sich seit Generationen untereinander paaren, nein, um dem ganzen noch die richtige Würze zu geben, hat sich Gens wohl gedacht, "warum nicht gleich neofaschistische Kannibalen, deren "Führer" eine neue Rasse mit reinem Blut schaffen will?". Zugegebenermaßen, das ganze klingt schon verdammt Trashig, und zum Glück nimmt sich der Film in mancher Hinsicht auch nicht allzu ernst , sodass man sich über die etwas schräge Plotentwicklung nicht zu viele Gedanken machen muss. Und irgendwie gehört ein gewisser Trashfaktor ja sowieso in einen guten Explotation.

Was "Frontier(s)" aber vor allem auszeichnet, sind die ziemlich heftigen Eckel-und Splatterszenen, welche Handwerklich einwandfrei gemacht sind. Während die Sets allesamt schön dreckig wirken, und trotz der Hochglanzoptik nichts von ihrem Schmuddelfaktor verlieren, bestechen die Splatterszenen mit schier unerträglicher Brutalität. Da wird einer der Twens etwa in einer Kammer regelrecht gedämpft, einem anderen werden die Achillessehnen durch getrennt - und die Kamera hält immer schön drauf. Selbst für Hartgesottene dürften bei manchen Szenen zu schlucken haben. Doch auch wenn keine physische Gewalt gezeigt wird, bleibt "Frontier(s)" ziemlich intensiv, packt den Zuschauer und lässt ihn mit den Opfern zittern. Eben genau das, was gutes Terrorkino ausmacht.
Neben dem sehr stimmungsvollen Gesamtbild, fallen vor allem die sehr gut gecasteten Darsteller positiv auf, allen voran Karina Testa als Yasmine, die ihre Rolle nicht nur sehr glaubwürdig verkörpert hat, sondern es auch schafft das der Zuschauer mit ihr fühlt und leidet. Jean-Pierre Jorris überzeugt als krankes Familienoberhaupt, dabei ebenso gut wie sein barbarischer Sohn Götz (gespielt von Samuel Le Bihan).

\\ Daten zum Film ////
Original Filmtitel:
Frontière(s) (2007)

Länge des Filmes:
Ca.104 Minuten
Darsteller:
Karina Testa...Yasmine
Aurélien Wiik...Alex
Patrick Ligardes...Karl
David Saracino...Tom
Maud Forget...Eva
Samuel Le Bihan ...Goetz
Chems Dahmani...Farid
Estelle Lefébure...Gilberte
Adel Bencherif...Sami
Joël Lefrançois...Hans
Jean-Pierre Jorris...Le Von Geisler

Regisseur:
Xavier Gens
FSK:
Keine Jugendfreigabe

Verleiher:
Sunfilm
\\ Fazit ////
Das Franzosen richtig gute, teilweise unkonventionelle Horrorfilme machen können, bewies vor einigen Jahren schon Alexandre Aja mit dem hoch gefeierten "High Tension", für den dieser Film letztendlich das Sprungbrett nach Amerika war. Ähnlich ist es auch Xavier Gens ergangen, der mit seiner "Hitman" Verfilmung zwar einen weniger guten Start für seine Karriere in Übersee hingelegt hat, mit "Frontier(s)" aber einen mehr als gelungenen Beitrag für die Fans von Terror- und Explotationfilmen abgeliefert hat. Das die Handlung hier ziemlich Banal ist, stört nicht wirklich, auch nicht das der Film munter bei Genrekollegen anguckt. Wie heißt es doch? "Besser gut geklaut, als schlecht selbst ausgedacht". In diesem Sinne: wer auf brutales Terrorkino steht, und dem "Hostel" zu lahm war, der ist bei "Frontier(s)" an der richtigen Adresse.

34 Bewertungen, 10 Kommentare

  • Iris1979

    10.07.2008, 21:04 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. LG Iris

  • MasterSirTobi

    07.07.2008, 21:44 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Der Bericht gefällt mir wirklich gut. SH LG MasterSirTobi

  • morla

    05.07.2008, 18:44 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • Baby1

    05.07.2008, 18:09 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • bigmama

    01.07.2008, 00:14 Uhr von bigmama
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • krullinchen

    30.06.2008, 23:49 Uhr von krullinchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht! Viele Grüße...

  • anonym

    30.06.2008, 22:52 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich - Lieben Gruß - schneider80

  • Hatma

    30.06.2008, 20:43 Uhr von Hatma
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht. Liebe Grüße Hartmut

  • ingoa09

    30.06.2008, 19:46 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut beschrieben! Gruß Ingo

  • Sweeaty

    30.06.2008, 19:32 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter bericht, muss ich mal gucken obs den in unsrer videothek auf dvd gibt! liebe grüße und einen schönen start in die woche!!