I am Legend (DVD) Testbericht

"My name is Robert Neville. I am a survivor living in New York City. I am broadcasting on all AM frequencies. I will be at the South Street Seaport everyday at mid-day, when the sun is highest in the sky. If you are out there... if anyone is out there... I can provide food, I can provide shelter, I can provide security. If there's anybody out there... anybody... please. You are not alone."

\\\\ Story ////
Drei Jahre ist es nun her, als ein mutierter Virus, fast, die komplette Menschheit ausgelöscht hat. Diejenigen die an dem Virus nicht gestorben sind, haben sich in Vampir ähnliche Wesen verwandelt, die jede Nacht aus ihren dunklen Verstecken hinaus kommen, auf der Jagd nach Menschen. Robert Neville (Will Smith, der aus irgendeinem Grund immun gegen den Virus ist der einst ein Heilmittel für Krebs war, scheint der einzige Mensch zu sein, der in seiner ursprünglichen Form überlebt hat. Gemeinsam mit Schäferhund Sam lebt Robert in New York und versucht sein Leben halbwegs lebenswert zu gestalten, doch sobald die Nacht einbricht muss der ehemalige Militärwissenschaftler wieder in sein geschütztes Haus zurück. Zu gefährlich wäre es draußen zu bleiben, wenn die Vampir ähnlichen Wesen auf der Suche nach Nahrung sind. Unterdessen versucht Robert in seinem hauseigenen Labor ein Heilmittel zu entwickeln. Als es ihm eines Tages durch Zufall gelingt, eines der bissigen Wesen einzufangen, hat Robert schließlich die Möglichkeit sein Mittel zu testen.

\\\\ Meine Kritik zu "I Am Legend" ////
Francis Lawrence´s "I Am Legend" basiert auf dem gleichnamigen Science-Fiction Roman vom amerikanischen Schriftstellers Richard Matheson, welcher sein gefeiertes Erstlingswerk im Jahre 1954 publizierte. Im Laufe der Zeit wurde Matheson´s Buch, um den letzten Mann auf Erden, drei mal verfilmt, die wohl beste und bekannteste Verfilmung dürfte dabei wohl Boris Sagal´s "Der Omega Mann", mit Charlton Heston in der Hauptrolle des Robert Neville, sein. Interessanterweise ist Lawrence der erste Regisseur, der den Film nach seiner Originalvorlage nennt. Gleichzeitig ist er aber auch der erste, der sich ziemlich genau an die Vorlage von Matheson hält und nur wenige Details gravierend geändert hat.
Die kleinen Details beziehen sich in etwa auf die Verlegung des Handlungszeitraumes (der Roman spielt in den 70er Jahren, während Lawrence die Handlung in die Gegenwart bzw. die nahe Zukunft verlegt hat) und des Handlungsortes (aus Los Angeles wird nun New York). Doch dies sind Fakten, die den geneigten Zuschauer nicht sonderlich interessieren dürften, daher nun zum Film selbst. "I Am Legend", das beweist schon die erste Filmsequenz eindrucksvoll, ist nicht der übliche 08/15 Blockbuster aus der amerikanischen Filmfabrik. Nein, er ist weitaus intelligenter und auch anspruchsvoller als der übliche Blockbuster, gleichzeitig wird aber die große Masse angesprochen. Zurück auf die erste Sequenz des Filmes, denn diese sorgt dafür das der Zuschauer sofort von "I Am Legend" gefesselt wird. Schon die Skyline von New York, welche wir als erstes zu sehen bekommen, vermittelt den Eindruck einer Geisterstadt, ein Bild weiter zeigt Lawrence den Time Square, die darunter liegende Straße ist völlig ausgestorben, aus dem Asphalt wuchert das Unkraut, nur verlassend umher stehende Autos erinnern daran, das die Metropole einmal vor Leben strotze. Plötzlich wechselt die Kamera auf die Vogelperspektive und wir erblicken einen roten Ford Mustang, der durch die verlassenen Straßen des Big Apples rast. In ihm sitzt Robert Neville, der bereits sein Maschinengewehr im Anschlag hält und nach seiner Beute Ausschau hält. In den nächsten Minuten erlebt der Zuschauer ein kurioses Treiben, denn Neville jagt aus seinem Auto heraus einer Horde Antilopen durch halb New York hinterher. Als er am Time Square sein Zielobjekt gefunden hat und aus dem Auto aussteigt, schließlich durch meterhohes Gras schleicht und sich langsam seiner Beute nähert, springt auf einmal ein Tiger die Antilope an. Neville weiß das er seine Chance fertan hat und zieht sich zurück. Ein andermal vielleicht.

Diese ersten zehn Minuten des Filmes sitzen und vermitteln dem Zuschauer ein packendes Endzeitszenario, welches zugleich sehr faszinierend und erschreckend wirkt. Vor allem die Bilder sind wahnsinnig gut umgesetzt worden und New York als Geisterstadt, in der sich die Natur das zurück nimmt was der Mensch ihr Jahrhunderte lang genommen hat, versprüht eine Atmosphäre, wie man sie zuvor in einem vergleichbaren Blockbuster nur selten erlebt hat. Übrigens wurde zum großen Teil an Originalschauplätzen gedreht. Die packende Stimmung bleibt dem Film für die erste Stunde erhalten, in welcher man hauptsächlich einen Einblick in den Alltag von Robert Neville bekommt. Nur selten gibt es einige Rückblendungen, in denen man über die Umstände, warum alle Menschen gestorben sind bzw. sich in lichtscheue Monster verwandelt haben, erfährt.
Vor allem dient die erste Stunde aber auch dazu einen Einblick in die psychische Welt von Robert Neville zu bekommen. So gibt es eine Szene in der Neville in eine Videothek geht und sich einen Film ausleiht, an der Kasse hält er mit dem Verleiher, einer Schaufensterpuppe, einen kleinen Smalltalk und fährt schließlich samt seinen Schäferhund weiter um auf einem Kriegsschiff Golf zu spielen. Als Studie über einen einsamen Mann, der zwischen Wahnsinn und Hoffnung steht, funktioniert "I Am Legend" perfekt, was vor allem dem exzellentem Schauspiel von Will Smith zu verdanken ist. Dieser hatte es nicht leicht und muss den Film über lange Strecken alleine tragen, was dem ehemaligen Rapper aber beinahe mühelos zu gelingen scheint. Mit gut und recht kann man behaupten das Will Smith hier die beste Performance in seiner Karriere zum besten gibt.

Leider verliert "I Am Legend" nach der grandiosen, ersten Stunde aber an Fahrt. Nun sieht sich Neville nämlich mit der Tatsache konfrontiert das er doch nicht der letzte Mensch auf Erden zu sein scheint, die eigentliche Handlung des Filmes beginnt, endet aber knapp vierzig Minuten später so abrupt, das der Zuschauer mit dem Gefühl zurück gelassen wird, etwas zu vermissen. Der Film ist schlicht eine drei-viertel Stunde zu kurz geraten, denn man hätte den eigentlichen Plot noch sehr viel weiter ausbauen können/müssen. Ein weiteres Manko sind die CGI-Effekte. Während die animierten Tiere noch recht realistisch wirken, sieht das bei den Vampir ähnlichen Gestalten schon ganz anders aus, denn diesen sieht man einfach zu sehr an das sie dem Computer entstanden sind. Kleinigkeiten, die den Filmgenuss leider etwas herunter ziehen.
\\\\ Daten zum Film ////

Original Filmtitel:
I Am Legend (2007)
Länge des Filmes:
Ca. 105 Minuten

Darsteller:
Will Smith (Robert Neville)
Alice Braga (Anna)
Charlie Tahan (Ethan)
Salli Richardson (Zoe)
Willow Smith (Marley)
Darrell Foster (Mike)
Dash Mihok (Alpha Male)
Joanna Numata (Alpha Female)
Regisseur:
Francis Lawrence

FSK:
Freigegeben ab 16 Jahren
Verleiher:
Warner Bros.

\\\\ Fazit ////
"I Am Legend" hinterlässt gemischte Gefühle. Zum einen besticht der Film durch epische Bilder, einer sagenhaften Atmosphäre und einem überragenden Will Smith, auf der anderen Seite ist man aber enttäuscht als der Film abrupt endet, obwohl die Story gerade einmal angefangen hat ins Rollen zu kommen. So ist "I Am Legend" handwerklich zwar als Meisterwerk zu betrachten, jedoch als Gesamtwerk zu sehen nicht so gut wie man es sich im Vornherein erhofft hatte. Schade. Trotzdem sollte nicht der Eindruck entstehen das es sich nicht lohnen würde den Film im Kino anzusehen, denn ohne Zweifel startet das Kinojahr 2008 mit "I Am Legend" sehr viel versprechend.
7/10 Punkten für den Film "I Am Legend" und so vier Sterne als Wertung.

Homepage des Filmes :
www.iamlegend.de
Homepage des Verleihers :
www.warnerbros.de

IMDB Link mit weiteren Informationen zum Film:
http://german.imdb.com/title/tt0480249