Pink Floyd - The Wall (DVD) Testbericht

Pink-floyd-the-wall-dvd
ab 20,59
Auf yopi.de gelistet seit 05/2011

5 Sterne
(2)
4 Sterne
(1)
3 Sterne
(1)
2 Sterne
(0)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von CocoK

Genial

Pro:

exzellenter Sound

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

Dass dieser 95 minütige Film schon über 20 Jahre alt ist, merkt man ihm nicht an, im Gegenteil: sowohl Bildqualität als auch Tonqualität überzeugen voll. Der komplette Soundtrack wurde neu abgemischt und präsentiert sich jetzt im Dolby Digital 5.1 Format. Besser habe ich Pink Floyds Werk noch nicht gehört. Die zahlreichen Effekte werden genial in die Musik gemischt und diese wiederum verteilt sich sehr schön über alle Boxen und verleiht dadurch dem Film einen phantastischen Raumklang. Perfekt!
Vorlage zu diesem Film von Alan Parker ist natürlich das Doppelalbum The Wall. Roger Waters schrieb die Story und Gerald Scarfe schuf die Animationen, die sich immer wieder in die Handlung einbetten. Hauptdarsteller ist Bob Geldorf, dessen Stimme denn auch in „In the flash“ eingearbeitet wurde. „Mother“ „Bring the boys back home“ und „Outside the wall“ wurden neben dem neuen Song „When the tigers broke free“ für den Film neu aufgenommen.
Es gibt im gesamten Film fast keine Dialoge sondern nur die aus dem Album bekannte Musik und eben die vielen „Geräuscheffekte“. Immer wieder werden die realen Filmszenen mit Zeichentrickpassagen gemischt – die gesamte Schlusszene ist so als Zeichentrick dargestellt.
Die Geschichte zu \"The Wall\" ist nach und nach gewachsen. Ursprünglicher Auslöser waren die Tourneen 1975 und 1977, die in riesigen Stadien stattfanden, mit Fans, die zu einem Großteil nicht an der früher so experimentellen, psychedelischen Musik interessiert waren, sondern laut grölten, in Massen Bier konsumierten, Feuerwerke abschossen und es den Floyds fast unmöglich machten, ihre Musik vorzuführen. Roger Waters begann es zu hassen, vor solchen Massen zu spielen, von denen man hauptsächlich die ersten paar Reihen sieht, die sich nach vorn drängeln, schubsen, schreien etc. Er fühlt, wie sich eine \"Mauer\" zwischen der Gruppe und ihren Fans aufbaut, wie sich die Band immer mehr vom Publikum entfremdet, anstatt mit ihnen zusammen zu \"fühlen\".
In der Story dreht sich alles um die Person \"Pink\", eine fiktive Gestalt, die aber eindeutig die Historie Roger Waters in sich trägt wie auch als Synonym für eine gefeierte Band dient.

Pink ist \"ausgebrannt\" vom ständigen Streß, Tourleben, Drogen und sitzt bekifft in seinem Hotelzimmer, mehr in der imaginären, als in der realen Welt verhaftet. Währenddessen tritt eine Ersatzband (\"Surrogate\"-Band) vor das wartende Publikum und entpuppt sich als die negative Kraft einer massenbeeinflußenden Größe, vergleichbar - und verglichen - mit den hypnotisierenden Großveranstaltungen der Nazis.

Pink denkt über sein Leben nach... die Texte der ersten Hälfte sind Rückblenden auf sein Leben, der Tod des Vaters in einem sinnlosen Einsatz in Anzio/Italien bei der Verteidigung eines Brückenkopfes im 2.Weltkrieg, das Unverständnis des jungen Pink, der versucht, zu begreifen, warum alle die glorreichen Soldaten so toll finden, die sich Arme und Beine wegschießen und sich erschießen lassen, anstatt ihre Kinder im Leben zu begleiten, die übertriebene Fürsorge der Mutter, die im Bemühen, den Vater zu ersetzen, mehr erstickt, als hilft, die Schule mit ihren sadistischen Lehrern - alles \"Steine in der Mauer\", die allmählich um Pink wächst, und ihn vom realen Leben ausschließt.

Groupies erleben einen dahindämmernden Pink, der plötzlich ausrastet und sein Mobiliar zerstört, um anschließend völlig introvertiert zu werden. Ein Arzt wird herbeigerufen, um ihn wieder zu Bewußtsein zu bringen - hauptsächlich aus wirtschaftlichen Gründen - die Band soll auftreten, als sei nichts geschehen. Pink sieht sich als Diktator auf der Bühne stehen, ein surrealistischer Hitler und schreckt vor seiner eigenen Macht - und seinem zerstörten, gefesselten Geist zurück.

In seinem Inneren spielt sich eine Gerichtsverhandlung ab - bizarr als Cartoon im Film - und Pink wird vom Richter verurteilt, seine schützende Mauer niederzureißen und sich dem normalen Leben zu stellen.


Titelfolge:

When The Tigers Broke Free, part one
In The Flesh?
The Thin Ice
Another Brick In The Wall, part one
When The Tigers Broke Free, part two
Goodbye Blue Sky
The Happiest Days Of Our Lives
Another Brick In The Wall, part two
Mother
What Shall We Do Now
Young Lust
One Of My Turns
Don\'t Leave Me Now
Another Brick In The Wall, part three
Goodbey Cruel World
Is There Anybody Out There
Nobody Home
Vera
Bring The Boys Back Home
Comfortably Numb
In The Flesh
Run Like Hell
Waiting For The Worms
Stop
The Trial
Outside The Wall

DVD Features:

25 Minuten Bonusmaterial
Kommentar von Roger Waters
Unveröffentliche Szenen

Fazit:
Pink Floyd Fans werden das Werk genial finden, während es für unbedarfte eher schwierig sein wird, Zugang dazu zu finden. Eine gute Anlage, die den Sound auch richtig rüberbringt, ist meiner Meinung nach zwingend notwendig, um den richtigen Genuss an dem Film haben zu können. Der Film ist einzigartig in seiner Form und daher auch nicht zu vergelichen...
Ich kann nur sagen: ansehen!!!!!!!

21 Bewertungen, 1 Kommentar

  • anonym

    02.11.2004, 14:08 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hi, 1. zugegeben, ohne den musikalischen Zugang, also als Fan der Musik von Pink Floyd ist dieser Film wohl höchstens noch für Hardcore-Geldorf-Fans geeignet ... 2. "When The Tigers Broke Free" vermisse ich leider auf der gleichnamigen