[Rec] (DVD) Testbericht

Rec-dvd-horrorfilm
ab 11,74
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

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Erfahrungsbericht von LilithIbi

„Das ist so eine, die nie das Haus verlässt.“

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

„Das ist so eine, die nie das Haus verlässt.“ ~ Bei eben jenem Satzfragment, der mir in dem 2007 erschienenen knapp 75Minuten dauernden Horror-Schocker

==Rec==
musste ich dann doch, wenn auch lediglich aufgrund „persönlicher Umstände“, in mich hinein grinsen. Viel mehr zu lachen gibt’s dann tatsächlich nicht.
Vielmehr bedient „Rec“ vorrangig Fans der liebevoll titulierten „Wackelkamerafilme“; eben weil wie erstmalig in „The blair witch project“, sodann in „Cloverfield“ wie auch in „Paranormal activity“ und wiederholend in „Rec 2“ der gesamte Film durch das tragbare Aufnahmegerät eines Protagonisten zu sehen ist. „Neu“ hingegen ist die Idee, dass man hier den Kameramann Pablo (Pablo Rosso) während des Gesamtwerks kein einziges Mal zu Gesicht bekommt, ihn somit lediglich hört oder gar mal seinen beschuhten Fuß bewundern darf.
Sonstig ist es vor allem die etwas übereifrige Reporterin Angela (Manuela Velasco), die _die Handlung quasi bestreitet. Im Grunde geht es darum, dass die Dokumentationssendung.... zu Besuch bei der örtlichen Feuerwache ist um eine möglichst spannende Reportage über deren Arbeit zu erstellen. Ähnlich wie im „Benzin“~Videoclip der Gruppe „Rammstein“ wartet Angela sehnsüchtig darauf, dass endlich etwas passiert, sie die Truppe im Einsatz erleben bzw. mit der Kamera begleiten kann. Logisch, dass jenes nicht allzu lange auf sich warten lässt: wenig später findet sich der Zuschauer inmitten einer völlig anderen Atmosphäre, respektive in einem Mietshaus, in der eine alte ~ von oben bis unten mit Blut besudelte ~ Frau verwirrt zu sein scheint. Dass das jedoch nicht alles sein kann, erfährt man spätestens in dem Moment, als das gesamte Haus unter Quarantäne gestellt wird; allen angegriffenen und schwer verletzten Mitbewohnern zum Trotz....

==Die Umsetzung==
ist nichtmal ansatzweise so wirr, wie das Ganze nun klingen mag. Im Grunde handelt es sich bei „Rec“ vorrangig um einen Film, der, je mehr man auf den Inhalt eingeht, immer grotesker oder gar alberner klingt.
Hätte mir zuvor jemand das Wort „Zombie“ entgegengeworfen, so hätte ich eindeutig Abstand von diesem Gruselstreifen gehalten ~ der Umstand, dass mir eben jene Titulierung vehement durch den Kopf ging, so falsch sie letztendlich auch sein mag, ist unabstreitbar einer '''der''' Knackpunkte sowie Raffinesse zugleich.
Drehbuchautoren und Regisseure Jaume Balagueró und Paco Plaza erschufen meiner Erfahrung nach ein recht neuen Genremix; einerseits bedient „Rec“ tatsächlich das Horror-Genre Marke „bissiger Mensch infiziert andere“, gleichermaßen spielen jeweilige Hauche „chemische Waffen und deren Auswirkungen“ sowie altbackene Religionstheorien eine Rolle, ohne dabei jedoch tatsächlich ins Gewicht zu fallen.

De facto konzentriert sich „Rec“ ohnehin auf das, was passiert, nicht den Grund, warum es passiert ~ das der Zuschauer obendrein stetig lediglich das sieht, was die Kamera aufnimmt, übt einen absoluten Reiz aus und steigert die (An)Spannung ins nahezu unermessliche.

Obschon gerade bei solchen Umsetzungen regelrecht auf der Hand liegt, wie das Szenario schlussendlich ausgeht, sogar manche Details vorhersehbar sind, funktioniert „Rec“ erstaunlich gut; vielmehr wäre ich fast schon entrüstet gewesen, wenn sich Balagueró und Plaza hier eines anderen Ausgangs bemüht hätten.
Desweiteren ist sicherlich der ein oder andere Entwicklungspunkt absehbar, eine überraschende Offenbarung stellte sich für mich als nicht sonderlich überraschend heraus; eben weil ich jene Ahnung bereits beim ersten vernommenen Hüsterchen der entsprechenden Person verspüren konnte.

Gerade weil man hier und dort erahnte, was passieren würde; manche Szenen sogar fast 1:1 schon in „The Grudge“ gesehen haben wird; vermutet, was man nach dem nächsten Kameraschwenk erwarten durfte, erhöht sich der Schockeffekt bekanntlich um einiges mehr. „Rec“ stellt somit nicht nur für Laien, sondern darüber hinaus gleichso für Kenner einen absolut gelungenen Gruselfilm dar. Über die Kategorie „Horror“ darf sich somit mal wieder gestritten werden.

Vielleicht sind mir tatsächlich inzwischen zu viele solcher Verfilmungen bekannt, doch hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang somit umso mehr, dass „Rec“ mich absolut angesprochen, begeistert und mehr als nur ein bisschen hat erschauern lassen. Wenn ich trotz meiner frühmorgendlichen Pläne und der recht späten Anfangsstunde der heimischen DVD anschließend noch eine halbe Stunde vor einer mir bereits bekannten Folge „CSI:LV“ hocken bliebe, nur damit ich gewisse Bilde aus dem Kopf bekomme.... dann darf man dies ruhig als extravaganten Werbeslogan meinerseits interpretieren.

Erwähneswert im weiteren Kontext somit sicherlich die Abspannmusik, die man durchaus als „Anti-Alptraum-song“ verstehen könnte. Wunderbar fetzig, rockig und einfach nur hurra.
Sehr gelungen ebenso die Idee, mitten im Geschehen Angela darum bitten zu lassen, sich eine bestimmte Aufnahme ansehen zu dürfen ~ eben weil es genau jene Szene darstellt, die ich kurz zuvor selbst noch einmal zurückgespult hatte, um tatsächlich alles zu erfassen, was dortig recht schnell vonstatten ging. Leider jedoch stellt sich „Rec“ genau an diesem „klar kann ich zurückspulen“ selbst ein Beinchen ~ eben weil Angela noch im Feuerwehrauto darum bittet, eine Szene neu zu drehen, dem Zuschauer jene Wiederholung jedoch vorenthalten bleibt.
Gnädig ist der, der somit schlussfolgert, dass Pablo mit seinem „ach was!“ erfolgreich war.

==Summa summarum==
hat „Rec“ mich um einiges mehr überzeugt als ich es eigentlich erwartet hatte. Mal wieder. Vorab hörte und las ich soviel gegenteiliges darüber, dass ich dem Werk recht verunsichert gegenüberstand. Umso erfreuter bin ich natürlich somit, dass es sich hier nicht um eine Art billigen Ideen-Abklatsch handelt, wie es seinerzeit bei „The dark area“ der Fall war.

Die einzelnen unterschiedlichen Charaktere der Hausbewohner runden „Rec“ absolut ab und geben ihm noch den letzten Schliff, der tatsächlich nötig war, um nicht in einen paranormalen Aufwasch zu geraten. Typisch für allerlei Katastrophenfilme ist oftmals, dass es mindestens eine Persönlichkeit gibt, der man am liebsten den Hals herumdrehen würde. Bei „Rec“ hingegen kann man sich vereinzelt gar nicht recht entscheiden, über welches Tun, Denken oder lediglich Äußern der Hausbewohner man am fassungslosesten sein soll.
„Rec“ überzeugt somit nicht nur auf einer einzelnen Ebene, sondern bündelt auf wunderbarster Weise obendrein die Problematik des zwangsweise-verlangten Zusammenhalts und gibt den letzten Schliff dadurch, dass man eben nicht alles in absolut ruhiger Kameraeinstellung zu sehen bekommt.

Somit bleibt mir mal wieder nicht mehr zu sagen, als dass „Rec“ sich einen Platz auf meiner persönlichen Favoritenliste sichern konnte ~ volle Punktzahl und eine dicke Empfehlung für alle, die „das gewisse etwas“ in den von mir zuvor genannten Vergleichswerken zu schätzen wissen. Wer jedoch kein Blut sehen kann, will oder lediglich eine Phobie vor „Nadeln-in-offene-Wunden“ Szenen hat, der sollte hier besser die Augen von lassen. Die FSK Angabe kommt nicht von ungefähr, liebe Leute.

30 Bewertungen, 11 Kommentare

  • XXLALF

    05.06.2010, 19:51 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ganz liebe wochenendgrüße

  • anonym

    05.06.2010, 12:55 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH für deinen guten Bericht.LG Bernd

  • Janne0033

    05.06.2010, 09:51 Uhr von Janne0033
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes WE wirklich gut LG

  • Lale

    05.06.2010, 02:11 Uhr von Lale
    Bewertung: sehr hilfreich

    Allerbesten Gruß

  • Surferboy03

    05.06.2010, 01:15 Uhr von Surferboy03
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir! Würde mich sehr über Gegenlesung/en freuen =) Wer will Leserunde 17:17?

  • Cinstenberg

    05.06.2010, 00:32 Uhr von Cinstenberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super, sehr hilfreich! Freue mich über Gegenlesungen!

  • morla

    05.06.2010, 00:28 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • Sonja_483

    05.06.2010, 00:26 Uhr von Sonja_483
    Bewertung: sehr hilfreich

    schöner bericht lg ; )

  • peter_nordberg

    05.06.2010, 00:24 Uhr von peter_nordberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht von dir. lg Peter

  • Mondlicht1957

    05.06.2010, 00:16 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Einen sonnigen Gruß aus Berlin

  • Polarlicht1960

    05.06.2010, 00:10 Uhr von Polarlicht1960
    Bewertung: sehr hilfreich

    EINEN GUTEN START INS SONNIGE WE WÜNSCHT DIR LARISSA