Akte X - Jenseits der Wahrheit (DVD) Testbericht

Was gab es denn eigentlich vor meiner CSI-Sucht? Das kann ich klar beantworten: Star Trek und „Akte X“. Die letztere kam immer am Montag, was tragisch war, weil ich drei Jahre lang als Pendler in der Woche keinen Fernseher in meiner Zweitwohnung hatte. In diesen drei Jahren war ich wohl einer der treusten Kunden einer Berliner Videothek. Schließlich musste ich am Wochenende nachschauen, was ich bei Akte X versäumt hatte. Dann fing ich an ein paar Akte X Bücher zu kaufen. Aber diese waren nie so gut wie die Serienfolgen. Mit dem Austritt David Duchovnys aus der Serie, hatte diese leider an Glanz verloren. Uns so konnte ich mich als Fan aber noch an den ersten Akte X Kinofilm erfreuen. Dann wurde es still um die beiden FBI Ermittler und irgendwann im neuen Jahrhundert trat CSI an ihre Stelle.
Nun aber nach rund 6 Jahren Pause, sind Mulder und Scully wieder da.
Klar, das ein alter Fan wie ich, da gleich das Kino stürmt und sich den neusten Kinofilm: „Akte X - Jenseits der Wahrheit“ anschaut. Eine Freundin, die ebenfalls Akte Fan ist, begleitete mich.

Jedenfalls versprachen die Infos, das es in dem Film um: einen pädophilen Priester, Körperteile und Frauenleichen im Schnee, Stammzellen-Therapie und abgeschnittene Köpfe gehen soll, wirklich einen spannenden Kinoabend.


Infos zum Film
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Originaltitel: The X-Files: I Want to Believe
USA, Kanada 2008-08-13
Regie:………..
Chris Carter

Drehbuch:………..
Chris Carter, und Frank Spotnitz

Produktion:………
Chris Carter und Frank Spotnitz

Kamera:………..
Bill Roe

Schnitt:………….
Richard A. Harris

FSK: 16 Jahre


Schauspieler
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David Duchovny:…………..als Fox Mulder
Gillian Anderson: :…………..als Dana Scully
Billy Connolly: :…………..als Pater Joe
Spencer Maybee: :…………..als Blair Finch
Amanda Peet: :…………..als Dakota Whitney
Mitch Pileggi: :…………..als Walter Skinner
Carrie Ruscheinsky: :…………..als Margaret Finch
Xzibit: :…………..als Special Agent Mosley Drummy

Die Hauptakteure machen ihre Sache ganz gut, wie ich finde. Irgendwie fehlt zwar der Kick von früher, aus der Serie, aber man bekommt eine überzeugende Darstellung geboten.
Sauer bin ich über die zurzeit in Deutschland herrschende Lohnpolitik – Frei nach dem Motto: „Bringt euer Geld noch zur Arbeit mit. „ Auf die Art sind meine Ersparnisse, dank 6 Jahre Pendlerleben total aufgebraucht. Und am Ende wollte man den Lohn nach 24 Arbeitsjahren auch noch kürzen. Aber egal.
Fans werden es sicher schon vernommen haben. - Der Synchronsprecher von Duchovny wurde ausgewechselt. Nicht weil der sonstige Sprecher Völz (übrigens der Sohn von Wolfgang Völz) keine Zeit hatte. Nein seine, in meinen Augen berechtigte Gehaltsforderung, wurde nicht akzeptiert. Mehrere Synchronsprecher verbündeten sich mit ihm und stellten die gleiche Forderung. Am Ende nahm man einen Sprecher, der nur für 1/10 des geforderten Lohnes arbeitete. Das nannte man früher Streikbrecher.
Und es nimmt dem Film, der ansonsten eh nur schwach ist, den letzten Höhepunkt. Ich denke, hier wurde am falschen Ende gespart. Aber die Hauptsache ist, dass in Deutschland die Gewinne haufenweise gescheffelt werden, koste es was es wolle.

Effekte und Sound
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Hier kann ich mich nicht beklagen. Abgesehen von der Synchronstimme Duchovnys. Aber ansonsten war es ein wirklich guter Sound, schöne Effekte, wenn auch recht wenig. Ich finde alle guten Szenen hat man schon gesehen, wenn man sich die Werbung zu dem Film angesehen hat.
Die Drehorte sind sehr gut gewählt und geben die typische Akte X Stimmung gut weiter.


Handlung und Meinung
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Eigentlich beginnt der Film recht stark und viel versprechend.
Wobei die Handlung eigentlich überschaubar und kurz ist. Die ehemalige Agentin Scully und ihr Partner Mulder werden von einer FBI Agentin um Hilfe gerufen und in ein Ermittlungsteam integriert.
Scully arbeitet nun in einem Krankenhaus als Ärztin. Welcher Tätigkeit Mulder nun nachgeht, bleibt irgendwie im Dunklen.
Das erste Wiedersehen zwischen Scully und Mulder stellt man sich nun sooooo cool vor. Ich jedenfalls. ………………..Und dann kommt folgendes:
Mulder sitzt mit dem Rücken zu Scully an einem kleinen Tisch in einer Art Büro. An den wänden hängt das bekannte Poster: „ I Want To Believe“.
Überall hängen Zeitungsausschnitte. Das war in der Serie noch glaubhaft. Aber nun, Jahre später? Jedenfalls sieht das so aus, als wäre Mulder irgendwie verrückt. Die ganze Szene erinnert mich an den Film „A Beautiful Mind“, in der es um einen Mathematiker geht, der eine schizophrene Psychose bekommt.
Das ist der erste Schock, den ich noch ganz gut wegstecken kann. Aber nun dreht er sich um – endlich nach 6 langen Jahren, ist Mulder wieder da. Aber Oups, mit Vollbart und unmöglichen Klamotten. Und er sagt den ersten Satz – nun könnte vielleicht, das typische Akte X Feeling aufkommen, wenn – ja wenn - da nur nicht die unbekannte Stimme wäre, die einem so gar nichts sagt.
Das war’s, die Entscheidung ist gefallen, schon aus Sympathie vor einer berechtigten Lohnforderung – dieser DVD Film wird nicht gekauft.

Die Handlung ist schnell erzählt. Pater Joe hat sich als Medium der Polizei zur Verfügung gestellt. Er führt die Ermittler zu einer Frauenleiche. Mulder und Scully die sich mit solchen Phänomenen auskennen sollen dem FBI bei der Ermittlung helfen. Angeblich sind die alten Geschichten vergessen und Mulder ist rehabilitiert. Schon das ist unglaubwürdig. Auch was die beiden da eigentlich helfen sollen, ist für mich rätselhaft. Denn die ganze Geschichte wird eher ein Gelabber um alte Zeiten und der Beziehung zwischen Mulder und Scully.
Das macht den Film schwierig für Neueinsteiger. Und mir ist das ganze zu schwülstig. An einigen Stellen wird es sogar so langweilig das mir die Augen drohen zuzufallen. Meiner Bekannten geht es übrigens ebenso.
Der Film schafft es einfach nicht, die Spannung Aufrechtzuhalten. Das Ende überrascht kaum, lässt aber Hundert fragen offen, die nicht beantwortet werden. Dafür versucht man wohl ohne Ende, irgendwelche Sequenzen aus der Serie in den Film zu holen. Sei es die Sonnenblumenkerne, die Mulder knackt oder das am Ende Skinner kommt, um beiden zu helfen.
Natürlich wird der Fall gelöst und es wird ne Menge Drumherum Gerede, ob Gott, Pater Joe, die Visionen gegeben hat, um die Tatsache gutzumachen, das Pater Joe ein Pädophilier war.
Das ist mir zuviel des Guten. Gott, der einem Pädophilen Visionen gibt, um diesen einen Teil der Schuld zu nehmen?!
Egal ob sich ein Papst dafür entschuldigt, dass so viele Geistliche sich an Kindern vergriffen haben, was sie sicher auch weiter tun werden – für mich ist das ein verbrechen, das nicht gesühnt werden kann. Denn die Opfer müssen mit diesen Erlebnissen bis an ihr Lebensende leben.
Dazu kommt noch die eigentlich ganz gute Geschichte um den Russen, der sich einer Ganzkörpertransplantation unterzieht, weil er Lungenkrebs hat. Ja aber warum, muss dieser hochrangige Russe seinem Kopf auf einem Frauenkörper nähen lassen?
Wie gesagt, Fragen über Fragen.
Nebenhandlungen, wie der kleine Junge, den Scully mit einer gefährlichen Stammzellen-Therapie das Leben retten will, werden viel zerredet. Hier fehlt Handlung, Spannung und ein überzeugendes Ende.
Dazu kommt ein ständiges: „Mulder – Scully“, „Mulder – Scully“ Gefasel.
Natürlich sieht man beide auch beim küssen und sogar im Bett. Dazu wird auf den, zur Adoption freigegebenen, Sohn William eingegangen und darüber diskutiert. Eine Diskussion, die schon schwer für den Fan auszuhalten ist. Für Uneingeweihte ist sie einfach sinnlos und langweilig.
Dazu kommt ein wenig überzeugendes Filmende, bei dem beide Hauptakteure, in Badesachen, in einem Ruderboot sitzen.

Kurzes Fazit
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Ohje, Rausgeschmissenes Kinogeld. Auch wenn es Freikarten waren.
Eigentlich hatte ich mich und auch meine Bekannte, auf den Film riesig gefreut. Der ganze Kinosaal war mit 25 % auch ganz gut gefüllt. Allerdings schienen viele Zuschauer eingeschlafen zu sein, denn man hätte eine zu Boden fallende Stecknadel, hören können, so still war es im Saal. Entweder vor Schock oder weil einige schliefen. Ich weiß es nicht.
Die Dame neben uns, schaute uns nach dem Film auch entsetzt an und wir merkten, dass sie unserer entsetzten Meinung war.
Schade ist das, weil die Filmhandlung einiges hätte hergeben können. Hier hätte man wirklich einen spannenden Film draus machen können. Allerdings hätte man dazu auf einige Nostalgische Dinge aus der Serie verzichten müssen und etwas mehr Pepp reinbringen sollen. So sah es aus, als hätten sich die Filmfiguren kaum weiter entwickelt. Jedenfalls nicht Mulder.
Und Scully nervt nur mit dem Gerede, das die Zeit wo sie für das FBI arbeitete und fantastischen Phänomenen nachforscht, vorbei ist.
Und am Ende frage ich mich folgendes:
„Riker von der Enterprise wird in ST 9 von Deanna in der Badewanne rasiert“,
„Gil Grissom, der Chefermittler von CSI wird von seiner Mitarbeiterin Sara rasiert“.
Mulder rasiert sich im Film selber und schneidet sich dabei – Was soll uns das sagen?

1. Das Vollbärte wieder „IN“ sind.
2. Das sich der Fan geschnitten hat, hier einen guten Film zu sehen
oder
3. Das Scully Mulder doch nicht wirklich liebt.

Egal.
Fürs Fernsehen ist der Film ok, aber im Kino geht so was gar nicht.
Weswegen ich hier nur 2 Sterne /Punkte vergebe.


VIELEN DANK für Euer Lesen, Kommentieren und Bewerten.
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BERLIN, 14.08.2008
Es grüßt alle Leser: Bluebirdunfa

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