Varta Ready2Use 2100 mAh NiMH Testbericht

Fast alles, was man heute tragbar und elektrisch ausfällt, ist auf irgendeine Art Akkumulator angewiesen. Diese haben leider den Nachteil, wie so vieles im Universum, nur eine begrenzte Lebensdauer von ihrem Schöpfer mitbekommen zu haben. So kam es dann, dass die altehrwürdigen Olympus-Powerzellen in Merkwürdens Uraltkamera dem Ruf der Naturgesetze folgten und friedlich entschliefen - sprich: sie waren selbst mit Hilfe modernster Ladetechnik nicht mehr zu reanimieren. Möge es ihnen nun besser gehen, als in den 9 Jahren übelster Knechtschaft, kopfüber in einem finsteren Batterieschacht. Die vom Hersteller dringend empfohlenen original Ersatz-Akkus (is' klar) sind ebenfalls längst dem Markt entschwunden. Kinners wie die Zeit vergeht.

"Was tun?", sprach ehedem schon Zeus, "die Götter sind besoffen und der Olymp(us) ist vollgekotzt". Sicher war auch er damals händeringend auf der Suche nach Batterien gewesen, um mit seiner DigiCam Beweisfotos des göttlichen Gelages schießen zu können. Doch während es dem ollen griechischen Göttervater ein leichtes gewesen sein dürfte die nötige Energie simpel via Blitzschlag zu erzeugen, stehen dem modernen, pharaonischen Haushalt leider nur weltliche Methoden zur Wahl. Galten die NiMH-Akkus aus der Erstausrüstung mit ihren 1600 mAh seinerzeit als "High Power" Zellen, bieten hochwertige Mignon-Akkus heute nahezu die doppelte Kapazität an. Ist eben auch eine Frage des Preises.

Die gewählten Austausch-Batterien von Varta liegen im Mittelfeld. Preislich betrachtet und auch was die Kapazität anbelangt. 2100 mAh sind jedoch die oberste Grenze dessen, was das betagte, originale Camedia-Ladegerät noch soeben vertretbar verdauen kann. Zwar bekommt man auch 1700er, allerdings bedeuten die 500 mAh Mehrkapazität ein ordentliches Plus, was die Betriebszeit der Kamera angeht. Als Ni-MH Akku kennt die "Read2Use" durch ihre Bauart bedingt sowieso weder Memory- noch Lazyness-Effekt. Das ist ein alter Hut, doch Varta behauptet die Technik noch weiter verfeinert zu haben. Wie genau, darüber schweigt sich der Premium-Hersteller geflissentlich aus, hebt diesen Umstand jedoch auf der Blisterverpackung noch einmal gesondert und werbewirksam hervor.

Der eigentliche Clou und auch der Namensgeber dieser Batterie-Serie (erhältlich übrigens auch in AAA, "Micro") ist, dass die Kraftspender bereits aus der Packung heraus sofort einsatzbereit und belastbar sind. Also nicht nur vorgeladen wie die meisten anderen Rechargeables, sondern vollständig. Das primäre, zuweilen lästige, und möglichst schonende Aufladen frischer Zellen über mehrere Stunden (gelegentlich 14 bis 16), bis der Akku seine volle Kapazität und Leistungsfähigkeit erreicht, entfällt. Die drastische Verringerung der so genannten "Selbstentladung", die jedes galvanische Element mehr oder weniger plagt, geht laut Varta ebenfalls auf die hier stattgefundenen Verbesserung der NiMH-Technik zurück. Spezielle Ladegeräte sind nicht vonnöten, qualitativ hochwertige, elektronisch geregelte aber prinzipiell anzuraten.

Fazit
Ein moderner Nickel-Metallhydrid-Akku, selbstredend frei von Quecksilber und Cadmium, den es - je nach beabsichtigten Einsatzzweck - in verschiedenen Kapazitäten, Größen und Verpackungseinheiten gibt. Der 4er-Pack 2100er Mignon-Zellen ist mit rund 13 Euro zu bezahlen, das klingt zunächst viel, relativiert sich aber, wenn man die gebotene Qualität und Zuverlässigkeit mit x-beliebigen Billigangeboten vom Discounter oder Baumarkt vergleicht. Rund 1000 Mal lässt sich eine solche Zelle aufladen, bevor sie anfängt den Geist aufzugeben, das erscheint angesichts früherer Erfahrungen mit Varta-Batterien als vollkommen glaubhaft. Man ist nicht umsonst Deutschlands Nummer 1 in diesem Sektor.

So Long

Der Power-Pharao