Ich hab dich im Gefühl (gebundene Ausgabe) / Cecelia Ahern Testbericht

Hallo Leser,

ich lese unwarscheinlich gerne und kann beim Schmökern eines Buches schnell mal die Zeit und alles um mich rum vergessen. Für mich ist ein gutes Buch ein wahrer Genuss. Doch nicht jeder Autor schafft es, ein gutes Buch zu schreiben.
Cecelia Ahern hat mich mit ihren bisherigen Büchern total in ihren Bann gezogen. Ihr Schreibstil ist so liebevoll, humorvoll und emotional-tragisch, dass sie es immer geschafft hat, mir ihre Art der Denkweise verständlich weiterzugeben. Auch in ihrem letzten Roman, den nur wenige gut fanden, hat sie mir eine völlig neue Perspektive des Lebens gezeigt, die ich so noch gar nicht bedacht hatte.

Umso mehr freute ich mich natürlich, als ich von ihrem neuen Roman "Ich hab dich im Gefühl" erfuhr und machte mich sofort ab zu nächsten Buchhandlung meines Vertrauens...


~~*Zur Autorin*~~

Cecelia Ahern, geboren 1981, ist in Dublin zu Hause. Schon als Kind schrieb die Tochter des irischen Ministerpräsidenten Geschichten. Direkt nach dem Uni-Abschluss in Journalistik und Medienkunde begann sie mit dem Roman, der sie berühmt machte: »P.S. Ich liebe Dich«, der mit Hilary Swank verfilmt wurde.
Danach folgten die Weltbestseller »Für immer vielleicht«, »Zwischen Himmel und Liebe« und »Vermiss mein nicht«.
Die von Cecelia Ahern konzipierte Tv-Serie "Samantha Who?" mit Christina Applegate läuft in den USA erfolgreich auf ABC.


~~*Kurze Infos*~~

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Krüger Verlag; Auflage: 1. (14. Juli 2008)

Sprache: Deutsch
Preis bei Amazon: 16,90 €.


~~*Story*~~

Es ist die Geschichte zweier Personen, die durch eine Blutspende eine plötzliche Verbundenheit verspüren.

Es ist die Geschichte von Joyce und Justin.
Joyce ist unglücklich verheiratet und schwanger. Durch einen Sturz von der Treppe ändert sich ihr Leben schlagartig. Denn sie verliert jede Menge Blut und leider auch ihr noch ungeborenes Kind.

Das Leben wird ihr nur durch eine nötige Bluttransfusion weiter geschenkt. Doch neben dem Kampf mit sich selbst und ihrer Trauer muss sie sich neuerdings noch mit ganz anderen Dingen rumschlagen. Denn auf einmal kann sie ihr bisher völlig unbekannte Sprachen fließend sprechen, verspürt einen mächtigen Heißhunger auf Fleisch - obwohl sie eigentlich Vegetarierin ist - und interessiert sich neuerdings für Architektur und historische Bauwerke. Und als wäre das noch nicht genug, verfügt sie neuerdings über persönliche Erinnerungen an Menschen und Ereignisse, die ihr aber völlig fremd sind.

Justin ist als Gastdozent in Dublin. Er ist verdammt einsam und unglücklich nachdem seine erste Ehe gescheitert ist. Seiner Tochter und Freunden gegenüber würde er dies aber nie zugeben und versucht immer stark herüberzukommen.
Als er bei einem seiner Vorträge eine interessante Frau kennenlernt, lässt er sich zu einer Blutspende überreden und spendet ohne große Bereitschaft einen halben Liter Blut, nur um diese zu beeindrucken.

Noch rechnet er nicht mit den Folgen dieser Spende. Warum auch? Er fühlt sich auf einmal nur so anders und erwartet doch tatsächlich, dass man ihm diese Geste täglich dankt...
Von nun an treffen sich Joyce und Justin an den unterschiedlichsten Orten und verspüren eine ungeheure Anziehungskraft und Vertrautheit. Beide wollen dem auf den Grund gehen.


~~*Meine Meinung*~~

Die Grundidee der Story finde ich gar nicht so schlecht. Durch eine Blutspende überträgt ein Mensch einen Teil seiner Emotionen und Fähigkeiten an den Empfänger. Die Ansichtssache dieser Thematik ist zwar etwas strittig doch durchaus interessant. In den Medien konnte man schon die diversen Vorkommnisse durch Organspenden mitverfolgen. Hierbei handelt es sich nun um eine Blutspende: Nun ja, wie man weiß wird das gespendete Blut ja in weiße und rote Blutkörperchen geteilt und als Empfänger kommen durchaus mehrere Personen in Frage, die dann nur einen kleinen Teil deines Blutes empfangen. Ob so eine Reaktion wirklich möglich ist? Ich weiß es nicht.

Doch muss man bei einem Roman wie diesem diese Thematik wirklich hinterfragen? Muss es wirklich vollkommen realistisch sein? Ich denke, dass diese Grundstory gerne durch ein bisschen Fantasie und "Kitsch" erweitert werden darf. Daran kann ich nichts aussetzen. Doch was Cecelia Ahern letztendlich daraus gemacht hat, ist nicht ganz das, was ich von ihr erwartet habe. Die Ideen wurden nicht richtig zuende gedacht, es fehlte ein bisschen an Fantasie und "Kitsch" wie ich es von ihr gewohnt bin.
Die Charaktere in Cecelias Roman sind durchaus interessant und liebevoll dargestellt. Beide Charaktere verfügen über ihre eigene interessante Geschichte, die sich irgendwann, wie der Zufall so will, miteinander zu einer verbindet.
Cecelia Ahern schaffte es wieder, mich in ihren Lesefluss hineinzuziehen und einmal das Buch in der Hand konnte ich es kaum weglegen. Doch was mich in diesem Roman gestört hat, ist, dass Dinge oft nur kurz angepeilt und nicht richtig zu Ende gebracht wurden. Ereignisse und Taten der Personen wurden nur kurzweilig aufgenommen und im nächsten Moment war man schon wieder woanders. Das machte dem ganzen Roman etwas furchtbar gehetztes und nahm ihm ein klein wenig an Charme! Zu Beginn ist sie sehr ausführlich auf die zwei Personen eingegangen, dann plätscherte auf einmal alles nur noch so hin und dann kam der gehetzte Teil, wo man sich ständig woanders befand, bis hin zum Schluß, der dann furchtbar schnell kam und eigentlich als Finale viel zu langweilig war.

Ich kann nicht sagen, dass dieser Roman schlecht war. Allerdings hat er mir nicht so gut gefallen, wie z.B. sein Vorgänger "Vermiss mein nicht". Letztendlich sollte sich jeder sein eigenes Bild machen! Ich wünsch viel Spaß beim Lesen.
Vielen Dank fürs Lesen, Bewerten oder gar Kommentieren!