Unsichtbare Spuren Testbericht

Von einem Büchergutschein habe ich mir noch einmal ein Buch von Andreas Franz besorgt. Es heißt Unsichtbare Spuren.

Aussehen des Buches
==================
Das Buch ist in dunkelblauen Tönen gehalten. Auf der Vorderseite sieht man ein dunkles Haus das nur von einer Laterne etwas beschienen wird. Insgesamt sieht das Titelbild ziemlich unheimlich aus.

Text von der Vorderseite:
Andreas Franz
Unsichtbare Spuren
Kriminalroman
Knaur


Allgemeine Buchdaten
====================
Unsichtbare Spuren erschien 2006 im Knaur Verlag. Meine Ausgabe ist die vollständige Taschenbuchausgabe vom September 2007, ebenfalls aus dem Knaur Verlag. Für den Knaur Verlag gibt es auch eine Internetseite: www.knaur.de

Leserschaft: Erwachsene
Seitenanzahl: 462
ISBN: 978-3-426-63507-0
Preis: 8,95 Euro


Über den Autor
===============
Andreas Franz wurde 1954 in Quedlinburg geboren. Zuerst hat er als Übersetzer für Englisch und Französisch gearbeitet und war nebenbei auch noch als Schlagzeuger tätig. Aber von jeher war das Schreiben seine Leidenschaft. Er ist verheiratet und hat fünf Kinder. Alle seine Bücher wurden Bestseller.

Einige der Bücher die im Knaur Verlag erschienen sind:
* Der Finger Gottes
* Die Bankerin
* Jung, blond, tot
* Das achte Opfer
* Das Todeskreuz
* Kaltes Blut
* Tod eines Lehrers
* Mord auf Raten
* Schrei der Nachtigall


Buchbeschreibung auf der Rückseite
=============================
Ein Täter, der nach dem Zufallsprinzip mordet?
1999 – tiefster Winter in Norddeutschland. Am Straßenrand steht die siebzehnjährige Sabine. Ein Wagen hält an. Kurz darauf ist das Mädchen tot…
Fünf Jahre später. Wieder wird ein junges Mädchen brutal ermordet aufgefunden. Hauptkommissar Sören Henning wird zum Leiter einer Sonderkommission ernannt und macht im Zuge seiner Ermittlungen eine beklemmende Entdeckung: Anscheinend greift sich der Mörder wahllos seine Opfer heraus. Da passiert ein weiterer Mord – und Henning erhält eine Nachricht, die offenbar vom Täter stammt…

„Andreas Franz ist der deutsche Henning Mankell. Nur hat er dem Schweden eins voraus – er ist besser!“
Bild am Sonntag


Meine Buchbeschreibung
====================
Im Winter 1999 beschließt Sabine Körner von zu Hause abzuhauen. Sie kann es bei ihren Eltern nicht mehr aushalten und möchte zu einer Freundin nach Flensburg. Sie steigt als Anhalterin zu Georg Nissen ins Auto. Er ist Vertreter und war spät abends noch bei Kunden unterwegs. Beide sind sich gleich sympathisch und haben auf einem Waldstück Sex miteinander. Dann fällt Georg Nissen auf, dass er seinen Koffer bei einem Kunden vergessen hat und zurück muss. Er setzt Sabine an einer Bundesstraße ab und gibt ihr noch seinen Schirm da es regnet. Sie wird von einem anderen Autofahrer mitgenommen und von ihm brutal ermordet. Hauptkommissar Sören Henning und seine Kollegin Lisa Santos ermitteln und schnell kommen sie auf die Spur von Georg Nissen. Er ist aktenbekannt, da er schon einmal eine Frau vergewaltigt hat. Er wird verurteilt und begeht im Gefängnis Selbstmord.
Vier Jahre vergehen, da wird wieder ein junges Mädchen an genau der gleichen Stelle ermordet aufgefunden wie damals Sabine Körner. Für Hauptkommissar Henning ist klar, dass der Täter von damals wieder zugeschlagen hat. Er hat sich die letzten vier Jahre der Büroarbeit gewidmet, da er sich Vorwürfe wegen dem Selbstmord von Georg Nissen gemacht hat. In dieser Zeit hat er sich alten ungeklärten Mordfällen gewidmet und einen Zusammenhang festgestellt. Er weiß, dass ein Serienmörder in Norddeutschland unterwegs ist. Es gehen mindestens 32 Morde auf sein Konto. Doch bisher kann keine Verbindung zu einer Person gemacht werden und er schlägt in immer kürzerer Zeit zu.

Können Henning und seine Kollegin Santos den Killer schnappen?


Meine Meinung und Fazit
===================
Die Geschichte ist wirklich sehr spannend geschrieben und bis zur letzten Seite möchte man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, auch wenn vieles Vorhersehbar war. Beim Lesen bewegt man sich immer von Tag zu Tag vorwärts. Dabei beschreibt der Autor nach Uhrzeit gegliedert was passiert. Von Kapitel zu Kapitel erfährt man entweder wie die Ermittlungen von Henning und seiner Kollegin Santos verlaufen bzw. was der Täter gerade macht. Man weiß zwar das der Täter sich Butcher nennt und wie sein privates Umfeld aussieht, aber bis zuletzt kennt man seine wirkliche Identität nicht. Nur was er denkt und was Henning und Santos durchmachen erfährt man wirklich sehr detailliert. Auch die Morde sind sehr ausschmückend beschrieben. Mir war das fast zu grausam, denn Butcher betäubt erst seine Opfer und dann vergewaltigt er die Frauen und bringt sie dann brutal um und sticht ihnen anschließend noch die Augen aus. Nur Kinder und Männer bringt er gleich um. Meiner Meinung nach ist dieses Buch wegen dieser doch sehr brutalen Beschreibungen eher etwas für Erwachsene.

Neben der Ermittlung um den Serienmörder kommen sich Henning und Santos auch privat näher. Was ich ein bisschen verwirrend fand, war dass ab und zu die Ermittlungen an einem Tag zuerst beschrieben werden und dann die Zeit zurück gedreht wurde um der Mord hinterher beschrieben wird. Zum Glück kann man sich Dank der Uhrzeit über jedem Kapitel ein bisschen behelfen und den Überblick bewahren. Sehr interessant fand ich auch die Gedanken des Mörders. Andreas Franz beschreibt sehr eindrucksvoll wie der Mann zu einem Mörder geworden ist. Bereits als Kind wurde er von der Mutter unterdrückt und entwickelte so einen Hass gegen Frauen. Allerdings wird auch immer wieder von den Ermittlern betont, dass andere Menschen in ihrer Jungend auch Schlimmes mitgemacht haben und deswegen nicht gleich zu Serienkillern geworden sind. Es werden also wirklich beide Seiten beleuchtet. Am Ende kommt es noch einmal zu einem Höhepunkt bei dem die Ermittler ganz knapp die Oberhand bewahren können. Auch wird immer wieder erwähnt wie sich die Zufälle häufen. Da ist ein Zigarettenautomat defekt und statt dort die Zigaretten für den Vater zu holen geht ein Junge zwei Straßen weiter und trifft dort auf den Mörder. Oder ein junges Mädchen, das von der Klassenfahrt zurück von Frankreich an der Raststätte vergessen wird und dort dem Killer begegnet. Hat der Mörder nur Glück oder ist es Bestimmung das ihm immer wieder Menschen allein über den Weg laufen und ihm trauen?

Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig und ich konnte keine Logikfehler feststellen. Allerdings gibt es ziemlich viele „glückliche“ Zufälle die den Ermittlern helfen schließlich den Täter dingfest zu machen. Ob das im wirklichen Leben auch so geschehen wäre, bezweifle ich etwas. Zum Beispiel fahren Henning und Santos wahllos in der Gegend herum um so den Täter zufällig zu fangen. Das kann ich mir in der Realität wirklich nicht vorstellen. Oder auch dass Henning vier Jahre lang Recherchen zu den ungelösten Mordfällen betreiben konnte. Hatte er in der Zeit sonst nichts zu tun? Das alles wirkt etwas unwahrscheinlich, hemmt aber nicht die Spannung beim Lesen. Es gibt viele Kapitel und das Buch ist stabil und schön gestaltet. Allerdings sind die Seiten sehr eng bedruckt und das erschwert das Lesen etwas. Die Schriftgröße ist allerdings perfekt.

Ich kann das Buch wirklich empfehlen. Es entsteht viel Spannung, allerdings gibt es auch viele vorhersehbare Geschehnisse. Trotzdem möchte man bis zuletzt natürlich wissen ob der Mörder nun geschnappt wird oder nicht. Von mir erhält das Buch eine Bewertung von 4 Sternen.