Für jede Lösung ein Problem Testbericht

Für jede Lösung ein Problem
Roman von Kerstin Gier

ISBN: 978-3-404-15614-6
www.luebbe.de


Seit einigen Wochen hatte ich nun versucht, dieses Buch in der Bücherei auszuleihen – immer war es bereits vergriffen! Doch neulich habe ich es mir übers Internet reservieren lassen mit 2 anderen Büchern… und am Samstag war es so weit – ich konnte die Bücher abholen!!!!
Endlich!


Über die Autorin steht im Buch:
Kesrtin Gier hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 mit dem Schreiben von Frauenromanen begonnen. Mit Erfolg: Ihr Erstling „Männer und andere Katastrophen“ wurde mit Heike Makatsch in der Hauptrolle verfilmt, und auch die nachfolgenden Romane erfreuen sich großer Beliebtheit. „Ein unmoralisches Sonderangebot“ wurde mit der „DeLiA“ für den besten deutschsprachigen Liebesroman 2005 ausgezeichnet.
Heute lebt Kerstin Gier, Jahrgang 1966, als freie Autorin mit Mann, Sohn, zwei Katzen und drei Hühnern in einem Dorf in der Nähe von Bergisch Gladbach.


Die Story:

Gerda Thaler, genannt Gerri, arbeitet seit 10 Jahren als Autorin für Groschenromane. Sie hat dafür damals ihr Studium abgebrochen, allerdings ist es ihrer Familie furchtbar peinlich… Ihre Mutter erzählt allen immer, dass Gerri ein kleines Schreibbüro hätte. Und überhaupt hat Gerri das Gefühl, ihrer Familie nur peinlich zu sein – alle meckern ständig an ihr herum! Sie ist nicht blond, hat in der Liebe kein Glück und außerdem macht sie sowieso immer alles falsch!

Zu allem Übel wird der Verlag, für den sie schreibt, von einer anderen Verlagsgruppe übernommen und die Romanserie, die sie schreibt, soll eingestellt werden und abgelöst von Vampir-Romanen – die sind schließlich voll im Trend!

Als ihre Mutter sie nach dem sonntäglichen Familienessen bittet, einen Karton mit alten Medikamenten mitzunehmen und in der Apotheke abzugeben, kommt Gerri zu der Entscheidung, sich mit den darin befindlichen Schlaftabletten umzubringen… schließlich hatte sie schon längere Zeit mit diesem Gedanken gespielt!!!

Allerdings plant sie ihren Selbstmord bis fast ins letzte Detail: Gerri mistet ihre Klamotten aus, überlegt wer ihre paar Habseligkeiten bekommen soll – und schreibt an einige, ihr mehr oder weniger nahe stehende Leute unverblümte Abschiedsbriefe, in denen sie dem jeweiligen Empfänger ohne Rücksicht auf Verluste ihre Meinung geigt…. AU WEH!!!

Dann bucht sie sich eine Suite in einem Nobel-Hotel, kauft sich ein sündhaft teures Kleid, zum Sterben schön, passende Schuhe und macht sich mit den Schlaftabletten auf ihren letzten Weg… ins Hotel!

Dort bereitet sie in der Suite erst mal alles genau vor, nachdem sie ihre Abschiedsbriefe in den Postkasten des Hotels gesteckt hat. Sie sortiert die Tabletten nach Farben, stellt den Wodka daneben zum runterspülen und zieht sich ihr neues Kleid an. Dann möchte sie noch ein letztes Glas Champagner in ihrem Leben trinken… und auch ein bisschen ihr neues Kleid vorführen ;-) … Doch in der Hotel-Bar trifft sie auf Ole, einen sehr guten Freund in den sie mal ein wenig oder vielleicht auch ein wenig mehr verliebt war. Er hat seiner Frau hinterher spioniert und festgestellt, dass sie gar nicht auf Fortbildung ist sondern sich mit einem Liebhaber im Hotel vergnügt… und nun nimmt Gerri´s Schicksal seinen Lauf… Ole schafft es unwissentlich, ihren Selbstmord zu verhindern – aber die vielen Briefe mit den unverblümten Wahrheiten sind längst schon auf dem Weg…

Mehr verratze ich nicht….


Sehr herzerfrischende 298 Seiten amüsierten Lesens liegen hinter mir…
Dieser Frauenroman ist einfach typisch für Kerstin Gier! Ein sehr humorvoller und leicht verständlicher Schreibstil und trotzdem nicht einfach nur dahingekritzelt! Ich brauchte nach den ganzen Büchern über Leichen mal wieder etwas herzhaftes zum Lachen… Das war genau richtig!

Auch wenn das Thema Selbstmord natürlich eine sehr ernste Angelegenheit ist – hier darf ohne schlechtes Gewissen gelacht werden. Man stelle sich das mal vor: Man schreibt den Leuten, die einem doch nahe stehen, was man von ihnen hält – und dann ist man einfach zu blöd, sich umzubringen…. Dass es Gerri danach nicht gerade leicht hatte, könnt ihr euch sicherlich vorstellen – oder einfach im Buch lesen! Hihi!

Ich konnte das Buch fast nicht weglegen und habe es letzte Nacht bis 2.00 Uhr zu Ende gelesen… na ja, heute Morgen musste ich es natürlich büßen… gähn!
Aber ich kann es nur empfehlen und vergebe auch die vollen 5 Sterne dafür!