Lenovo ThinkPad T61 Testbericht

In schöner Regelmäßigkeit benutze ich neue Notebooks um die Alltagstauglichkeit für meine Kunden zu testen. Diesmal ist die Wahl auf das nagelneue Lenovo Thinkpad R61 in der Ausstattung mit intel Centrino 2 Duo 1,8 GHz und einem 15,4" Widescreen gefallen.

Das Gehäuse:

Das Gerät wird wohl nie einen Schönheitspreis gewinnen. Der Käufer erhält mit diesem Laptop einen schwarzen Kasten aus Kunststoff in den Maßen 358 x 38 x 260 mm und einem Gewicht von 3 kg mit inneren Werten. Äußerlich macht es keinen sonderlich stabilen Eindruck, beim leichten Drücken auf den Deckel "knarzt" das Gerät deutlich, obwohl nirgends ein Spiel auszumachen ist. Die schwarze Ausstattung hat aber auch den Vorteil, dass nun mal keine Farbe abplatzen kann, der Kunststoff ist ungefärbt. Angenehm ist die deutliche Struktur, dadurch fühlt es sich gut an und man sieht nicht jeden Fingerabdruck auf dem Gehäuse. Stabil ist dagegen, wie bei Thinkpads üblich, das Scharnier für den Deckel/Monitor. Er kommt in Ganzmetall und wie für die Ewigkeit gebaut daher.

Das Display:

Ein 15,4 Zoll Display mit der Auflösung von 1680 x 1050 Pixel wird gleichmäßig und für die tägliche Büroarbeit auch ausreichend hell ausgeleuchtet. Eine matte Oberfläche verhindert erfolgreich Spiegelungen auf der Oberfläche und sorgt so für ein entspanntes Arbeiten. Dadurch mögen die Farben nicht ganz so brillant herüberkommen, da jedoch das Gerät eher zum Arbeiten als zum Filmschauen oder Spielen geschaffen wurde ist das nicht ganz so relevant. Diese hohe WSXGA+ Auflösung des Displays hat schon auch seine Tücken, viele Schriftdarstellungen insbesondere aus dem Internet sind schon recht klein und nur noch mit Mühe zu lesen, da muss man in den Einstellungen einiges nachbessern, sonst ist die Ergonomie zweifelhaft. Angesteuert wird der Monitor von einer nVIDIA Grafikkarte vom Type Quadro NVS 140M mit 128 MB Ram. Für Windows Vista und der neuen Aero-Oberfläche gerade noch ausreichend (Bewertungsziffer 4,0 für die Aero-Oberfläche), ich habe diese jedoch abgeschalten, da diese als stromfressend gilt und auch den Lüfter des Öfteren zum erhöhten Arbeiten animiert. Der Lüfter läuft zwar immer mit, fällt jedoch nicht durch hohe Geräuschentwicklung unangenehm auf. Auch hier wird die Zielgruppe deutlich, ein Spieler mit anspruchsvollen 3-D Spielen wird wenig Freude haben. Was ich als sehr gut empfinde, ist die Darstellung über den Zustand von WiFi, Bluetooth (beides bei Aktivität blinkend) , Groß-Kleinschreibung, Festplattenaktivität, Akku/Ladezustand. Diese wird deutlich unterhalb des Displays mit leuchtenden LEDs angezeigt.

Eingabe:

Die Tastatur ist ein echtes Highlight des Thinkpad R61. In wohlbekannter Qualität bietet die schwarze Tastatur mit weißer Schrift einen angenehmen Druckpunkt und wird auch noch mit einer eingebauten Leuchte auf Wunsch beleuchtet. Obwohl, dieses Feature betrachte ich eher als Gimmick, da meist der Bildschirm heller auf die Tastatur leuchtet, als die eingebaute "Funzel". Wie allgemein üblich, wird die Mauseingabe durch ein Touchpad emuliert, der durch ein Trackpoint (eine Art Joystick in der Tastatur) ergänzt werden kann (ist auch abschaltbar). Rechts neben dem Touchpad ist ein Fingerprint-Sensor vorhanden, der die Eingabe von Passwörtern unnötig macht, da dieser erstens für das Gerät im Allgemeinen sowie auch als Passwort-Manager in Windows Vista genutzt werden kann.

Speicher:

Das Lenovo Thinkpad R61 wird in verschiedenen Ausführungen ausgeliefert, das ist auch bei der Speicherkapazität von Festplatte und Arbeitsspeicher so. Ich hatte das Gerät mit einer 120 GB Festplatte und 1 GB Arbeitsspeicher geordert und umgerüstet. Bei der Festplatte ist dies überhaupt kein Problem, ein kleiner Kreuzschraubendreher ist die einzige Voraussetzung zur Umrüstung. Schwieriger ist es schon, wenn man den Arbeitsspeicher erhöhen möchte. Vier Schrauben auf der Unterseite müssen gelöst werden, dann drehe man das Gerät um und entferne die Handballenauflage, löse vorsichtig die Kabelverbindung und erst dann hat man den Zugang auf die Slots der Arbeitsspeicherriegel. Prima ist dabei, dass hier ein Riegel mit 1 GB belegt ist und der zweite Slot frei für ein weiteres GB ist, so wird die Umrüstung nicht allzu teuer. Der Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge sollte ebenfalls mit Fingerspitzengefühl von statten gehen, damit nichts abbricht. Prima finde ich den Wechselschacht für den mitgelieferte Multi-DVD/CD - Brenner. Dieser kann durch eine zweite S-ATA 2,5" Festplatte oder einen Zweitakku ausgetauscht werden. Ein 4 in 1 Cardreader (für SD/CD/MMC/MS-Card) an der Vorderseite des Thinkpad R61 vereinfacht das Einlesen von Fotokarten aus den Digitalkameras.

Die Board-Technik:

Ausreichende Arbeitsgeschwindigkeit bringt die CPU Intel Core 2 Duo T7100 (1,8 GHz/ 2MB/ FSB800 Merom 64-Bit) sowie der neue intel-Chipsatz 945PM (Crestline) bei vernünftiger Akkuleistung (ca. 2,5 Stunden) und wird in Verbindung mit dem neuen WLAN-Standard 802.11n (mit sehr hoher Empfangssicherheit) als die energiesparende "SantaRosa"-Technologie verkauft.

Anschlüsse:

3x USB 2.0, 1x IEEE 1394 Firewire, 1x RJ35 10/10/1000 MbpsEnthernet, PC-Card Type II/III, 1x Mikro in, 1x Kopfhörer out, 1x TV-out (S-VHS), 1x VGA, 1x RJ11 56K v.92 Modem, Netzteil sind im allgemeinen ausreichend. Wer seriell/parallel - Anschlüsse vermisst muss sich mit Adapter behelfen.

Meine persönliche Empfehlung:

Ich benutze das ThinkPad R61 8918 - Core 2 Duo T7100 1.8 GHz - 15.4" mit einem Windwos Vista 64-Bit Betriebssystem. Die Treiber werden von lenovo bereitgestellt und die Aktualisierung funktioniert hervorrgend. Das Notebook hat dadurch einen Performance-Zuwachs von ca. 20-30% erfahren und funktioniert bestens (und das übrigends sogar mit eingeschalteter Windows Vista AERO-Oberfläche).

Schlussurteil:

Die Datensicherheit wird hier passiv durch ein neues Magnesium-Gehäuse, aktiven Festplattenschutz und Systemwiederherstellung durch Tastendruck (ThinkVantage) sehr groß geschrieben. Die neue Konstruktion des Magnesium - Chassis sorgt außerdem dafür, dass selbst nach 8 Stunden intensiver Arbeit das Gerät an der Unterseite kaum handwarm ist. Die Softwareausstattung ist befriedigend, das System ist auf einer unsichtbaren Partition auf der Festplatte (vorsichtig - bei Festplattentausch unbedingt Recover-DVD sichern und das kann man nur einmal ! ). Außer dem Betriebssystem (Windows Vista Business) und den Systemtools liegen dem Thinkpad R61 nur noch Testversionen von Norton-Internet-Security 2007 und Microsoft Office 2007 bei. Es sei jedoch lobend erwähnt, die Aktualisierung durch Treiber ist das Beste, was ich je erlebt habe (und hatte schon sehr viele Notebooks).

Für die unerschütterlichen WindowsXP-Freunde bietet Lenovo für ca. 70 € ein Downgrade auf XP Prof. an.