Der Seelenbrecher (Taschenbuch) / Sebastian Fitzek Testbericht
Erfahrungsbericht von Gering
Thrill bis in die Haarspitzen
Pro:
s.o.
Kontra:
s.o.
Empfehlung:
Ja
Danach kommen die Zeiten, wo man sich an das Dunkel gewöhnt hat, man sich rational in die Tiefen der heimischen Gewölbe stürzt, ohne eine deutlich erhöhte Stresshormonausschüttung zu haben und einen Herzschlag wie ein Profiradsportler am steilsten Berg der Alpen ohne Epo.
Und es gibt Bücher, die einem Erwachsenen wieder so ein klitzekleines bisschen zum Kind werden lassen und immer schön die Lichtschalter beim Gang in den Keller betätigen lässt – denn da könnte – muss aber nicht – der Seelenbrecher lauern.
INHALT
Casper ist schon einige tage in der luxuriösen Psychiatrie für wohlhabenden Privatpatienten Teuefelsberg im Grundwald.
Wie er dorthin gelangt ist, weiß er nicht, wie er heißt, weiß er nicht, woher er kommt. Weiß er nicht. Seinen Namen haben ihm dankbarer Weise die Pfleger verpasst. Aller Erinnerungen an das Früher sind vollständig gelöscht, nur das hier und das Jetzt begreift er.
Durch einen Vorspann erfährt der Leser, dass Morde geschehen sind. Brutal, obwohl kein Blut fließt, zerreißend für die Opfer und alle Opfer wurden mit einem Zettel in der Hand gefunden, auf denen jeweils ein Rätsel stand.
Die Opfer, allesamt Frauen, wurden ohne erkennbare Verletzungen aufgefunden, und obwohl ihnen rein körperlich nichts zu fehlen schien, forderte der Todesschlaf, in denen die Frauen waren, doch am Ende ihr Leben. Einzig der Leser erfährt, dass dieses bei den Frauen bei vollem Bewusstsein, aber dem Verlust jeglicher Kommunikationsmöglichkeiten geschah.
Es schneit und das verdammt heftig. Es ist Weihnachten, die Klinik ist so gut wie verlassen. Neben dem Eigentümer und Chefarzt Raßberg ist noch eine Ärztin anwesend, drei Patienten, der Hausmeister, eine Köchin eine Schwester.
Ein Krankenwagen verunglückt nahe der Zufahrt zur Klinik. Dabei wird der zentrale Telefonanschluss zerstört, einen Handyempfang gibt es in der Klinik nicht. Der transportierte Patient, der sich ein Messer in die Luftröhre gerammt hatte, sowie der Fahrer „ziehen“ ins Klinikum ein.
Kurz darauf läuft ein verwirrter Patient zu Caspar und lallt kaum Verständliches. Casper kommt gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der Patient aus dem verunglückten Krankenwagen sich gerade durch das Fenster verdünnisiert. Die Ärztin liegt nackt in der Badewanne, zittert unkontrolliert – und hat einen Zettel in der Hand mit einem Rätsel.
Da der behandelnde Chefarzt Raßberg bei der Diagnose der bisherigen Morde beteiligt war, die Mord auch groß durch die Presse gegangen sind, ist allen klar: Der Seelenbrecher ist in die Teuefelsbergklinik eingedrungen, die von der Außenwelt abgeschlossen ist.
Und dann begehen die Eingeschlossenen einen von vielen Fehlern: Sie betätigen das Notfallsystem, dass das Gebäude Ein- und Ausbruchssicher abriegelt.
Meinung
Auf den ersten Seiten entscheidet es sich bei mir, ob ich mich durch ein Buch hindurch fresse oder aber hindurch quäle. Bei Fitzeks „Der Seelenbrecher“ war das nicht wirklich eine Frage, denn innerhalb einer Nacht – glücklicherweise von Samstag auf Sonntag – wurde das Buch "zerlesen".
Atemberaubend spannend
Allein schon dadurch, dass der Leser mit auf die Reise genommen wird aus der sich Caspars, der sich an nichts erinnern kann, der aber während der Ereignisse das Gedächtnis nach und nach wieder erlangt. Casper handelt wie in einem Nebel, da er sich an vorherige Erfahrungen nicht erinnern kann.
Vor allem die Zwischenblenden, in denen Ein Professor die Krankenakte einer Patientin lesen lässt – eben die Handlung, die auch der Leser erhält, die Anfälle der Erinnerung, die Caspar nach und nach sein Selbst erschließen lassen, und auch die verzweifelte, scheinbar aber hoffnungslose Gegenwehr gegen den Seelenbrecher werden in einen atemberaubenden Tempo fast schon zelebriert.
Dabei kommt beim Lesen fast schon ein Krabat – Gefühl auf: Denn die zu Beginn noch recht große, sich gegenseitig Schutz und Trost spendende Gruppe wird fast wie auf Agatha Christie – Art nach und nach reduziert.
Die Akteure sind nicht nur der gnadenlosen Angst ausgesetzt, sondern auch einen die Seele zerreißenden Spannungsbogen – immerfort wartend auf Hilfe von außen, die aber nicht kommen wird.
Zur Spannung trägt auch bei, dass die Zusammenhänge und die losen Fäden – drei Morde an Frauen weit außerhalb der Klinik, zwei Fremde werden am Abend Gäste der Klinik, die Totalamnesie des Caspar und das Unwissen darüber, wer denn nun der Mörder ist – kunstvoll und nur Stück für Stück zusammen gewoben werden.
Und dabei fällt man auch auf die Finten und die Sackgassen der Erklärung herein, die Fitzek meisterhaft in der Handlung verlegt.
Fazit
Ungemein spannend, ungemein temporeich, der Täter wird erst am Ende für den Leser greifbar - und unheimlich gruselig. Fitzek hat mit dem Seeelenbrecher sicherlich einen der heißesten Kandidaten für den Thriller 2008 vorgelegt.
69 Bewertungen, 24 Kommentare
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09.06.2010, 14:47 Uhr von XXLALF
Bewertung: sehr hilfreichund ganz liebe grüße
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21.03.2009, 11:57 Uhr von werder
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht! LG aus Hannover!
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09.02.2009, 15:50 Uhr von tina08
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüße .... Tina
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07.02.2009, 00:52 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichAllerliebste Grüße von panico:-)
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31.12.2008, 14:37 Uhr von Ninamaus19886
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht und guten Rutsch... Lg Nina
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30.12.2008, 00:27 Uhr von HEIDIZ
Bewertung: sehr hilfreichsh und guten Rutsch HEIDIZ
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29.12.2008, 09:07 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreich:-::-: liebe Grüße, Andrea :-::-:
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28.12.2008, 23:09 Uhr von rainbow90
Bewertung: sehr hilfreichsehr schöner Bericht! LG
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28.12.2008, 22:00 Uhr von lanzbulldog79
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht! LG Sven
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08.11.2008, 19:22 Uhr von Draky
Bewertung: sehr hilfreichToller Bericht, tolles Buch. Absolut empfehlenswert!
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02.11.2008, 20:26 Uhr von BigGoofy
Bewertung: sehr hilfreichDen Roman werde ich mir wohl auch auf meine Wunschliste setzen. lg Günter
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27.10.2008, 18:21 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüsse, chrissy
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27.10.2008, 10:20 Uhr von Sternenstaubseele
Bewertung: sehr hilfreich°°Lieben Gruss* *Sternenstaubseele°°
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27.10.2008, 07:19 Uhr von Bunny84
Bewertung: sehr hilfreichEinen angenehmen Start in die Woche wünscht dir Anja.
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27.10.2008, 02:43 Uhr von anonym
Bewertung: sehr hilfreichSehr hilfreich. LG Just86
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27.10.2008, 00:20 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreichLiEbE gRuEsSe...AnJa
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26.10.2008, 23:12 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichschönen abend noch lg. petra
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26.10.2008, 23:06 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichSehr guter Bericht Lg Sigi
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26.10.2008, 22:17 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße Werner
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26.10.2008, 21:50 Uhr von bigmama
Bewertung: sehr hilfreichLG Anett
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26.10.2008, 21:35 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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26.10.2008, 21:27 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichHaste gut geschrieben lg Jerry
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26.10.2008, 21:27 Uhr von Groudon1
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht! Freue mich auf Gegenlesung:)
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26.10.2008, 21:14 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht, Ane
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