Der Seelenbrecher (Taschenbuch) / Sebastian Fitzek Testbericht

ab 5,39
Auf yopi.de gelistet seit 10/2008
Summe aller Bewertungen
  • Niveau:  durchschnittlich
  • Unterhaltungswert:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  ausschmückend

Erfahrungsbericht von verbatim

Seelenbrecher/in

4
  • Niveau:  anspruchsvoll
  • Unterhaltungswert:  hoch
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Stil:  ausschmückend
  • Zielgruppe:  Männer

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

=== Hallo liebe Leser und Leserinnen ===
In meinem heutigen Bericht möchte ich euch einen weiteren Roman vorstellen, welchen ich während meines Krankenhausaufenthaltes gelesen habe. Im Krankenhaus und auch danach daheim hat man viel Zeit zum lesen, wenn man den Fuß immer nur hochhalten und sich möglichst wenig bewegen sollte. Einen Bericht zu schreiben wurde mir nicht verboten. ;-)
Den Autor Sebastian Fitzek kannte ich bereits von meiner Schwester, den sie hatte ganz gerne Romane von ihm gelesen. Sein Psychothriller „Der Seelenbrecher“ war allerdings mein erstes Buch, was ich persönlich von ihm gelesen habe. Und jetzt verstehe ich auch ein Stück weit, warum meine Schwester eine Zeit lang diesen Autor ganz gern gemocht hat. Aber ich denke, und bei ihr war es auch so, nach einer Weile kann man diese verquerten Geschichten von Sebastian Fitzek nicht mehr so schockierend finden. Sie hörte nach 4 oder 5 Romanen von ihm auf, Romane von ihm zu lesen.
Ich hatte mal wieder schon vor einiger Zeit ein Bücherpaket bei ebay ersteigert und darin fand sich eben auch „Der Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek. Ob sich die These meiner Schwester zu Sebastian Fitzek bestätigen wird: „Der deutsche Simon Beckett, nur ohne Sarkasmus“?

=== Aussehen ===
Von außen macht das Buch einen ganz normalen Eindruck und man wundert sich vielleicht über den Hintergrund der Vorderseite: ein altes Backsteinhaus, über welchem sich dichte Wolken befinden. Die Farben hier sind aber nicht naturgetreu, sondern in einer Art „sepia“, wie man das ja auch bei einer Digitalkamera einstellen kann. Irgendwie macht das einen völlig normalen Eindruck, aber gerade wenn es ein normales Cover ist, ahnt man im Unterbewusstsein schon Schlimmes voraus. Die Rückseite hingegen ist schwarz und es steht in weißen Buchstaben der Inhalt des Psychothrillers geschrieben. Mein Exemplar ist zwar schon etwas älter, aber es ist noch mehr als lesbar und keiner fragt danach, ob es ein gebrauchtes Buch ist, was ich gerade lese. Schließlich leiht man sich in der Bibliothek ja auch „gebrauchte“ Bücher aus.
Die Schrift ist hier nicht wie gewöhnlich vergleichbar mit Times New Roman auf dem PC, sondern eher mit Arial und somit wirken die einzelnen Buchstaben auch größer. Man kann hier entspannt lesen und vielleicht brauchen ja einige von euch hier keine Brille zum Lesen.

=== Allgemeines ===
Seitenanzahl: 361
Preis: 7,95 Euro (für mich knapp 1 Euro)
ISBN: 978-3-426-63792-0
Deutsche Erstveröffentlichung: 2008
Verlag: CLUB Bertelsmann

=== Autor ===
„Sebastian Fitzek wurde 1971 in Berlin geboren. Gleich sein erster Psychothriller „Die Therapie“ eroberte die Taschenbuch- Bestsellerliste, wurde als bestes Debüt für den Friedrich- Glauser- Preis nominiert und begeisterte Kritiker wie Leser gleichermaßen. Mit den darauf folgenden Bestsellern „Amokspiel“ und „Das Kind“ festigte er seinen Ruf als neuer deutscher Star des Psychothrillers. Seine Bücher werden in über zwanzig Sprachen übersetzt. Als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzek auch in den USA und England, der Heimat des Spannungsromans.“ (CLUB Bertelsmann)

=== kurze Inhaltsangabe ===
In diesem Psychothriller finden sich 2 Storys in einem: es gibt eine Rahmenstory und einen sprichwörtlichen „Inhalt des Rahmens“.

In einem Experiment sollen Studenten eine Patientenakte lesen, doch diese Patientenakte hat es in sich:
Diese „beschreibt“ die Verstümmelung von Opfern, ohne dass sie körperlich gefoltert oder gar getötet werden. Auch Ärzte und Patienten einer psychiatrischen Klinik bleiben nicht verschont: Der Seelenbrecher sorgt für Schlagzeilen außerhalb und man muss erkennen, dass man genau diesen kurz vor Weihnachten unerkannt eingeliefert hat. In einer Nacht ohne Entkommen zeigt Sebastian Fitzek auf, dass man keinem in seiner Umgebung trauen kann.

=== Spiel, Spaß und Spannung ===
Man merkt dem Autor deutlich an, dass er Spaß am Schreiben seines Psychothrillers hat. Auch wenn dieser Thriller nicht auf einer wahren Begebenheit beruht, merkt man wie Sebastian Fitzek sich in seine Figuren hineindenken kann. Um den Leser vom Hauptmotiv des Täters abzulenken und ihn praktisch auch von der psychischen Last ein wenig zu „befreien“ baut er Wortspiele und Witze in Form von Rätseln ganz geschickt mit ein. Für manche Rätsel verrät er dann auch die Lösung, aber manchmal muss der Leser auch selbst raten und ich habe es meistens nicht raus bekommen. Vielleicht jemand, der sich mit Rätseln auskennt, der wird es schaffen können. Hier ein Beispiel, was mich lange beschäftigt hat: „Man geht durch einen Eingang hinein und kommt durch drei wieder heraus“ (Seite 168). Bis ich auf die Lösung gekommen war, hat der Autor es schon verraten gehabt. Keiner in meinem Bekanntenkreis konnte dieses Rätsel lösen. Vielleicht kann es ja einer von euch und wenn nicht, dann könnt ihr immer noch den Psychothriller von Sebastian Fitzek lesen.

Die Sprache des Autors ist bis auf die „witzigen“ Stellen im Thriller sehr sachlich und vor allem sehr mit medizinischen Fachwörtern gespickt, so dass der Leser es manchmal schwer hat dem Autor bzw. seinen Figuren zu folgen. Trotzdem verleiht die sachliche Sprache dem Roman das gewisse etwas, was man braucht um nicht selbst beim Lesen dieses Psychothrillers Alpträume zu bekommen. Ich in meinem Einzelzimmer im Krankenhaus war ich schon manchmal kurz davor gewesen. Trotzdem stellt er seinen Protagonisten keinesfalls gefühllos dar, aber wenn Gefühle in einer sachlichen Sprache dargestellt werden ist es für den Leser immer schwierig sich selbst in diesen Psychothriller hinein zu denken. Ich glaube aber, dass genau dies der Schutz für den Leser ist.

Sebastian Fitzek hat es einfach im Blut den Bogen der Spannung in seinen Werken so zu spannen, dass der Leser sich nicht abwenden kann. In „Der Seelenbrecher“ schafft er es den Leser einzuwickeln und somit in Schockmomenten den Leser richtig zu schocken. Keinesfalls möchte ich hier behaupten, dass man vor lauter Lesen nicht mehr auf die Toilette geht, aber das Weglegen des Thrillers fällt schon schwer. Ich freue mich schon auf die ersten Verfilmungen von Psychothrillern von Sebastian Fitzek, wobei auch „Der Seelenbrecher“ verfilmt werden sollte.

=== LESEPAUSE ===
„Das Licht brach sich wie durch ein Prisma an den Spitzen seiner verklebten Wimpern und gaben Sophias hübschem Gesicht einen Rahmen aus verschwommenen Regenbogenfarben. Und dann konnte er wieder hören. Nur für einen winzigen Moment brach der akustische Schutzwall zusammen. Das Fiepen in seinen Ohren, das er erst im Augenblick wahrgenommen hatte, als es verschwand, wurde durch Sophias einfühlsame Stimme ersetzt.“ (Seite 276)


== °°°FAZIT°°° ==
Zwar nutzt Sebastian Fitzek viele medizinische Fachwörter und verwendet eine sachliche Sprache, aber trotzdem ist die Einwicklung des Lesers in die Geschichte super gelungen und auch die Spannung wird durch Schockmomente unterstützt. Den Herren kann man durchaus als einen deutschen Simon Beckett ohne Sarkasmus bezeichnen.
Deswegen: 4*Sterne und eine Empfehlung


Liebe Grüße eure Jasmin

35 Bewertungen, 5 Kommentare

  • anjaangelina123

    04.11.2011, 16:02 Uhr von anjaangelina123
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße,freue mich über Gegenlesungen.

  • cleo1

    04.11.2011, 12:41 Uhr von cleo1
    Bewertung: sehr hilfreich

    LG cleo1

  • anonym

    04.11.2011, 12:12 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toll beschrieben. Über eine Gegenlesung würde ich mich sehr freuen. LG

  • katjafranke

    04.11.2011, 11:55 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße. KATJA

  • Mondlicht1957

    04.11.2011, 11:46 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüsse