Das Schicksal der Zwerge (Taschenbuch) / Markus Heitz Testbericht

„Das Schicksal der Zwerge“ ist ein 623 Seiten umfassender Fantasyroman von Markus Heitz. Es ist der vierte Roman der „Zwerge“-Reihe des Autors und damit die Fortsetzung der Romane „Die Zwerge“, „Der Krieg der Zwerge“ und „Die Rache der Zwerge“.

Inhalt
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250 Zyklen sind vergangen, seit der Zwerg Tungdil Goldhand, sein Freund Boïndil Zweiklinge und ihre Gefährten es schafften, den magischen Schutzschirm um die Schwarze Schlucht wieder herzustellen und die Scheusale und Monstren darin einzuschließen. Seit dieser Zeit ist Tungdil in der Schwarzen Schlucht verschollen und alle gehen davon aus, dass er damals nach glorreichem Kampf gefallen ist. Nur Boïndil mag nicht an den Tod seines Freundes glauben und so harrt er mit seiner Gefährtin Goda Feuermut als Kommandant der Festung Übeldamm an der Schwarzen Schlucht aus, immer in der Hoffnung, dass Tungdil eines Tages zurückkehren wird.
Währenddessen wir der magische Schild um die Schlucht stetig schwächer und als er schließlich endgültig zusammenbricht, sehen sich die Verteidiger Übeldamms einer wahren Armee der Finsternis gegenüber, die von einem Zwerg in dunkler Rüstung angeführt wird. Boïndil erkennt den alten Freund wieder und tatsächlich gelingt es dem wiedergekehrten Zwerg, die Armee der Scheusale durch einen Überraschungsangriff zum Rückzug zu bringen.
Begeistert empfängt Boïndil seinen alten Freund und nimmt ihn bei sich auf. Doch Tungdil hat sich sehr verändert. Er ist grausam und hart geworden und kann sich an viele Geschehnisse aus der Vergangenheit nicht mehr erinnern.
Boïndil will dies nicht wahrhaben, doch Goda bleibt misstrauisch. Sie traut dem Zurückgekehrten nicht und bezweifelt, dass es sich bei ihm wirklich um Tungdil handelt.
Dabei hätte das Geborgene Land seinen größten Helden so nötig. Denn es befindet sich erneut in der Hand des Bösen. Der Drache Lohasbrand, der böse gewordene Magier Lot-Ionan, die finsteren Albae und der Kordrion, ein aus der Schwarzen Schlucht entkommenes schreckliches Ungetüm, haben die Herrschaft unter sich aufgeteilt. Der Zwergenstamm der Dritten, dem auch Tungdil angehört, hat sich zum Teil den Albae angeschlossen, die übrigen Zwergenstämme wurden zu großen Teilen vernichtet. Die Elben wurden nahezu vollständig ausgerottet und die Menschen leiden unter der Schreckensherrschaft ihrer Tyrannen.
Allen Unkenrufen zum trotz zieht Tungdil ins Geborgene Land, um es von seinen Übeln zu befreien. Zwerge und Menschen schließen sich ihm und dem im ganzen Land aufflammenden Wiederstand an und feiern ihn als ihren Retter.
Doch das Misstrauen vieler Gefährten bleibt, denn noch weiß niemand, ob der neue Tungdil Goldhand nicht doch Pläne hat, die noch viel größeren Schrecken über das Geborgene Land bringen werden.

Meine Meinung
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„Das Schicksal der Zwerge“ wird wohl – wenn man dem Autor Markus Heitz glauben darf – vorerst der letzte Band der „Zwerge“-Reihe sein. Eigentlich schade, denn ich finde, alle vier Romane dieser Serie waren wirklich sehr unterhaltsam.

„Das Schicksal der Zwerge“ bildet hier keine Ausnahme und bildet somit einen wirklich gelungenen Abschluss der Reihe. Dieses Mal gibt es auch kein offenes Ende mehr, auch wenn nicht alle Fragen, die vielleicht einer Erklärung geharrt haben, auch beantwortet werden. Sie bleiben der Phantasie des Lesers überlassen.

Die Geschichte geht – wenn man das so sagen darf – seinen gewohnten Gang: Das Böse bedroht das Geborgene Land bzw. herrscht nun schon dort und Tungdil und seine Gefährten ziehen aus, um es zu besiegen und dem Land den verdienten Frieden zu bringen. So abgedroschen dies vielleicht klingen mag. Der Autor schafft es dennoch, aus altbewährtem Stoff eine wirklich spannende Geschichte zu erzählen.

Auch die „Heldengruppe“ um Tungdil Goldhand folgt dem bewährten Muster. Zu ihr gehören neben ein paar wagemutigen Zwergen mit der Prinzessin Coïra Weytana und der Kriegerin Mallenia zwei hübsche Frauen und mit dem Mimen und Schauspieler Rodario ein cleverer Schwerenöter, der für ein gewisses Maß an Unterhaltung sorgt und sich nebenbei auch noch ganz gut zu wehren weiß.
Da es sich bei einigen von ihnen auch noch um Nachfahren der großen Helden handeln, die schon früher mit Tungdil und Boïndil aufgebrochen waren, um das Geborgene Land zu retten, wird gleichzeitig ein Kreis geschlossen, aber es werden natürlich auch viele Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten heraufbeschworen.
Dennoch geht die Ähnlichkeit nicht so weit, dass man sagen könnte, es handele es sich nur um eine schnöde Wiederholung der Vorgängerromane. Dafür sorgt insbesondere das teilweise vorhandene offene oder auch unterschwellige Misstrauen gegen bestimmte Gruppenmitglieder, von denen man nie sicher sein kann, ob sie nicht doch ihre ganz eigenen Ziele verfolgen.
Auch Tungdil selbst hat eine Wandlung mitgemacht. Er ist nicht mehr nur der sympathische gelehrte Zwerg der früheren Bände, sondern hat vor allem auch eine dunkle Seite. Dies macht das Ganze dann auch noch einmal ein bisschen interessanter.

Alles in allem hat mir auch dieser Zwergenroman wieder einmal sehr gut gefallen. Allerdings empfehle ich, vor dieser Geschichte auch die Vorgängerromane zu lesen. Nur so kennt man auch den Hintergrund des Ganzen, die Vergangenheit des Geborgenen Landes und natürlich der handelnden Personen bzw. ihrer berühmten Vorfahren. Man wird einfach wesentlich mehr Spaß haben.

Daten
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Das Schicksal der Zwerge / Heitz, Markus
Piper Verlag, 2010
Taschenbuch, 623 Seiten
ISBN: 978-3-492-26770-0
Preis: 10,- Euro