DeLonghi Magnifica ESAM 3000 Testbericht

Kurz vor Weihnachten überlegten wir uns, was wir uns denn zum Fest gönnen, und da hier Kaffee in Mengen getrunken wird, fiel die Wahl auf einen Kaffee-Vollautomat. Wie gut wir seit Dezember damit zurecht kommen, will ich nun hier beschreiben.

~Kaufort und Preis~
Bestelt haben wir den Atomat bei cyberport.de für damals um die 400€, jetzt ist er schon für 299€ zu haben. Die Bestellung war einfach und ging sogar recht zügig. Später haben wir noch ein Reinigungsset bestellt, das irgendwann einen separaten Bericht erhalten wird.

~Verpackung~
Das Maschinchen kam (soweit ich mich erinnere) in einem Pappkarton an, eingepackt in Folie und Kunststoffschaum, damit nichts kaputt geht. Natürlich war auch eine Bedienungsanleitung dabei. Sehr toll fanden wir den beiliegenden Teststreifen zur Ermittlung der Wasserhärte - so kann die Maschine auf die örtliche Wasserhärte eingestellt werden und zeigt nach einer bestimmten Menge an Kaffee an, dass sie entkalkt werden möchte.
Das Zusammenbasteln war recht einfach, die Teile passen nur in einer bestimmten Reihenfolge zusammen und eigentlich erklärt sich alles von selbst.

~Bedienungsanleitung~
Es handelt sich um ein 22seitiges Heft in ausschließlich Deutscher Sprache. Die vordere Umschlagseite lässt sich noch einmal aufklappen und enthält bebilderte Schemata. Alles ist ganz einfach erklärt und leicht verständlich, das Inhaltsverzeichnis ist übersichtlich und ermöglicht das schnelle nachblättern. Natürlich gibt es auch eine ausführliche Beschreibung der Bauteile mit Bildern. Es finden sich zudem Erklärungen, wie die Wasserhärte ermittelt und eingestellt wird, wie die Maschinenteile zu reinigen sind und wie die Entkalkung funktioniert. Wir sind mit der Beschreibung sehr gut zurechtgekommen.

~Optik~
Die Maschine ist in unserem Fall natürlich schwarz, so wie auf dem Produktbild angezeigt. Einzig das Abtropfgitter und die Zierblende am Bedienfeld ist silberfarbig, das Abtropfgitter ist aus Edelstahl. Der Wassertank ist logischerweise transparent und besitzt eine Füllstandsanzeige für die maximale Befüllung. Der Tank wird einfach rechts in die Maschine geschoben. Das Einfüllen von Kaffee erfolgt an der Oberseite. links befindet sich eine Klappe für Bohnen, die ins Mahlwerk wandern, in der Mitte ist ein schmaler Schacht für Kaffeepulver, in dem auch ein Kaffeelöffel liegt. Im Abtropfbehälter befindet sich ein roter Schwimmer, der nach oben kommt, sobald der Wasserstand steigt, so dass man die Schale leeren kann, bevor sie überläuft. Hinter der Klappe mit dem Kaffeeauslauf befindet sich der Behälter für die "Kaffeepulverkekse", die nach dem Brühen in eben jenen Behälter geschoben werden. Vorne an der Zierblende befinden sich zwei Radschalter zum Einstellen von Kaffeemenge und Kaffeestärke. Auf der rechten Seite befindet sich der Mechanismus um die Heißwasserdüse zu aktivieren. Zudem befinden sich Kontrolllampen für die Anzeige von Störungen:

Wasser alle
Kaffeepulverkeksbehälter voll (eigentlich heißt das Ding ja Kaffeesatzbehälter, aber ich find das Wort Kaffeepulverkeks so schön)
allgemeine Störung
Entkalkung notwendig
Ansonsten gibt es noch Knöpfe für Entkalkung und Reinigung sowie Energiesparmodus.

~Installation~
Man soll das Gerät an einen luftigeren Ort stellen, da das Teil bekanntlich Wärme abgibt, sprich 3cm in jede Richtung sollten laut Anleitung immer bestehen, nach oben mindestens 15cm. Natürlich sollte man es auch nicht in die Nähe der Spüle stellen, damit kein Wasser hineinläuft und unter dem Gefrierpunkt ist der Betrieb auch eine denkbar blöde Idee.Der Hersteller gibt an, dass die Maschine vor dem Verkauf mit echtem Kaffee durchgetestet wird und dass sich Rückstände von Kaffee in der Maschine finden können. Zwei oder drei Krümel haben wir gefunden, aber das war nicht störend. Vor der Inbetriebnahme muss natürlich die Wasserhärte getestet werden. Das funktioniert mittels einem kleinen Teststreifen. Dieser ist weiß und hat 4 kleine grüne Quadrate an einem Ende. Man taucht also diesen Streifen eine Sekunde lang in ein Glas Leitungswasser und nach ein wenig Schütteln und einer Minute Zeit zeigt der Streifen den Härtegrad in roten Quadraten an: 1 Quadrat für Stufe 1, 4 Quadrate für Stufe 4. Dann stellt man mit Hilfe der Bedienungsanleitung den Härtegrad des Wassers an der Maschine ein.

~Funktionen~
Mahlwerk und Kaffee
Natürlich das wichtigste an der ganzen Sache. Das Mahlwerk ist meiner Meinung nach recht laut, aber aushaltbar. Je nach eingestellter Menge läuft das Mahlwerk eine Zeit und gibt das Pulver in den Brühbehälter. Man hat bei der Maschine die Möglichkeit, eine oder zwei Tassen zu füllen, da es ja zwei Auslaufhähne gibt. Wir stellen immer die zwei Tassen ein, damit füllt man einen Kaffeebecher so, dass noch etwas Milch hinein passt. Mit 15bar Druck wird nun das aufgeheizte Wasser durch das Kaffeepulver gepresst und heraus kommt ein sagenhafter Cafe Crema. Natürlich kommt es auch auf die Qualität der Bohnen an, wir testen uns da lustig durchs 'Sortiment und haben im Moment Lavazza am Start. Den Pulverschacht haben wir bisher noch nie in Benutzung gehabt, da frisvch gemahlener Kaffee doch um einiges besser schmeckt.

Dampfdüse
Man kann Milch in einen Behälter geben und mit der Dampfdüse aufschäumen, das ergibt einen recht wunderbaren Schaum für Cappucchino oder Latte Macchiato. Allerdings machen wir das recht selten, weil wir schlicht und ergreifend zu faul sind, ständig die Düse zu reinigen. Wir haben uns absichtlich für eine Maschine ohne eigenen Milchtank entschieden. Wir haben die Düse ein paarmal für Lattee Macchiato benutzt und waren mit dem Ergebnis mehr als zufrieden.
Wasser
Der Automat kann auch Heißwasser audsgeben, das wurde aber noch nie getestet, da wir für so etwas einen Wasserkocher haben.

Spülgang
Beim Einschalten spült die Maschine selbstständig den Kaffeeauslauf mit heißem Wasser durch, auch beim automatischen Abschalten passiert das. Nach dem Spülgang ist der Kaffee heißer als ohne, da der Spülgang den Kreislauf vorwärmt.
Selbstabschaltung
Diese ist auf 15, 30, 60, 120 und 180 Minuten programmierbar, nach entsprechender Zeit schaltet sich die Maschine von selbst ab. Bei uns passiert das nach einer Stunde.

Energiesparmodus
Die Maschine braucht dann zwar etwas länger, um den ersten Kaffee auszugeben, doch spart as Gerät dabei eben Energie und die paar Sekunden Wartezeit stören uns nicht die (Kaffee)Bohne.

~Reinigung~
Laut Anleitung müssen bestimmte Teile regelmäßig gereinigt werden, aber das gebietet ja schon der gesunde Menschenverstand. Dazu gehören:

Kaffeesatzbehälter
Den kippen wir aus, sobald er voll ist, oder wir für ein paar Tage unterwegs sind, da sich sonst auch schonmal Schimmel bilden kann, was man natürlich nicht will. Der Kaffeesatzbehälter kommt einfach ins Sppülbecken und wird mit einer Bürste und heißem Wasser gründlich geschrubbt.

Abtropfschale
Hier erfolgt die Reinigung ebenso einfach, doch trockne ich die Edelstahlplatte, die sich ganz leicht abnehmen lässt, besonders gut ab, damit nicht so viele Wasserflecken zu sehen sind.
Wassertank
Der wird ebenfalls gründlich mit heißem Wasser durchgespült, gerade hier möchte man ja keine Spülmittelreste vorfinden.

Kaffeeauslauf
Da die Maschine regelmäßig spült, ist das recht einfach, die Teile werden einfach mit einem feuchten Tuch außen abgewischt und wenn sich doch einmal Kaffeereste ansammeln hilft ein Zahnstocher.
Brüheinheit
Nach dem Herausnehmen wird die Brüheinheit 5 Minuten in heißem Wasser eingeweicht und anschließend abgespült. Hier darf kein Spülmittel verwendet werden.

Sonstiges
Im Reinigungsset war ein kleiner Pinsel enthalten, mit dem man den restlichen Innenraum super sauber bekommt.
Sämtliche Teile dürfen nicht in den Geschirrspüler, aber auch ohne eben jenen ist die Reinigung enorm einfach. Der Geschirrspüler besitzt wahrscheinlich zu aggressive Reinigungsmittel und das möchte man dem teuren Schätzchen dann doch nicht antun.

~Entkalken~
Der Automat zeigt an, wann er entkalkt werden möchte und dann sollte man das auch tun, sonst kann der Garantieanspruch flöten gehen. Im übrigen auch, wenn man den falschen Entkalker benutzt. In der Bedienungsanleitung ist alles haargenau erklärt und recht einfach. Das von DeLonghi angegebene Entkalkungsmittel ist biologisch abbaubar, aber säurehaltig. Ich vermute, dass es sich um Zitronensäure handelt. Das ganze dauert eine halbe Stunde und geht bis auf das Mischen von Wasser und Entkalker im Tank von ganz allein.

~technische Details~
[Info: Cyberport.de]
Farbe Schwarz
Latte macchiato auf Knopfdruck nein
Cappuccino auf Knopfdruck nein
Caffe Latte auf Knopfdruck nein
Heiße Milch auf Knopfdruck nein
Milchaufschäumung Cappuccino-Aufschäumdüse
Höhenverstellbarer Kaffeeauslauf ja, 8-11 cm
Breitenverstellbarer Kaffeeauslauf nein
Mahlgrad in 14 Stufen einstellbar
Kaffeepulver-Nutzung ja
Tassenbeleuchtung nein
Bedienung komplett von vorne, Druckknöpfe und Drehregler
Integriertes Spülprogramm vollautomatisch
Integriertes Reinigungsprogramm vollautomatisch
Brühgruppe herausnehmbar
Mahlwerk Kegelmahlwerk
Pumpendruck 15 bar
Füllmenge Wassertank 1,8 Liter
Spannung 220/240 V
Leistung 1.350 Watt
Gewicht ca. 9,5 kg
Maße (B x H x T) 280 x 350 x 360 mm
Hinweis: Lassen Sie sich bitte nicht durch Kaffeereste in und an Ihrem neuen Kaffeevollautomaten beunruhigen, dies ist ein Zeichen, dass Ihr Gerät durch den Hersteller vor dem Versand einem Funktionstest unterzogen wurde.
Herstellergarantie 2 Jahre

~Fazit~
Das Mahlwerk ist ein wenig laut und der Entkalker leider ziemlich teuer, abr bei so einem tolligsten Automaten kann ich darüber leicht hinwegsehen. Wer an einem günstigen Vollautomaten überlegt, ist unserer Meinung nach hier absolut richtig. Die Bedienungsanleitung ist einfach geschrieben, gut bebildert und der Umgang mit der Maschine nahezu intuitiv, wir kommen seit Dezember sehr gut damit zurecht und sind inzwischen ziemlich verwöhnt, was Kaffee angeht. 5 Sterne und eine glattigste Empfehlung für die DeLonghi EAM 3000B!