Todesschrei (Taschenbuch) / Karen Rose Testbericht

Viel zu lange ist es her, als ich das letzte Mal von einem Buch berichtet habe. Nachdem ich in der Vergangenheit mehr Liebesromane gelesen habe, sind es im Moment die Thriller, die es mir angetan habe. Da kommt es schon mal vor, dass ich in kürzester Zeit das ein oder andere Buch verschlinge, so wie dieses

~~**~~ TODESSCHREI ~~**~~

von Karen Rose

Aufmerksam wurde ich auf dieses Buch bei Ciao und obwohl mein Bücherschrank schon recht voll ist, konnte ich nicht anders und habe es einfach gekauft, passend für einen Thriller, nachts auf einer Raststätte auf der A 7. Leider konnte ich nicht direkt mit dem Lesen anfangen, schließlich musste ich ja noch Auto fahren. Lange sollte es nicht dauern, bis ich das Buch gelesen hab und ob ich diesen Kurzentschluss des Spontankaufs nun bereut habe oder nicht, werdet ihr am Ende des Berichtes wissen, oder schon früher, wenn ihr einen Blick auf die Sternevergabe werft *gg*


A U T O R I N

Karen Rose (geb. 1964) studierte an der Universität von Maryland und schloss das Studium als Chemie-Ingenieur ab. Nach dem Studium zog sie mit ihrem Mann nach Cincinnati, Ohio. Dort arbeitete sie als Lebensmitteltechnikerin.
Karen Rose schrieb ihre ersten Geschichten, um sich von ihrem Alltag abzulenken, später machte sie das Schreiben zu ihrem Beruf. In den USA wurde ihr Thriller Das Lächeln deines Mörders zum USA-Today-Bestseller.
Karen Rose lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Florida, USA.Bislang kannte ich Karen Rose bzw. ihre Bücher nicht, obwohl sie beileibe keine Unbekannte ist, einige ihrer Bücher sind:

* Eiskalt ist die Zärtlichkeit;
* Das Lächeln deines Mörders
* Des Todes liebste Beute
* Der Rache süßer Klang
* Nie wirst du entkommen
* Heiß glüht mein Hass
* Todesschrei
* Todesbräute


(Quelle: www.wikipedia.de ) Todesschrei ist übrigens ein preisgekrönter internationaler Topseller, der erste Roman um die Familie Vatranien, Todesbräute ist der zweite Roman, den ich mir sicherlich auch noch kaufen werde. Es scheint also, als sei ihr der internationale Durchbruch gelungen.

Mehr über Karen Rose könnt Ihr unter www.korenrosebook.com nachlesen.

F A K T E N

* Originaltitel: Die for me
* Broschiert: 672 Seiten
* Verlag: Droemer/Knaur (www.knaur.de)
* (2. April 2009; Taschenbuchausgabe)
* Deutsche Erstausgabe 2008
* Aus dem amerikanischen übersetzt von Kerstin Winter
* ISBN-10: 3426638894
* ISBN-13: 978-3426638897
* Preis: 9,95 €


Erhältlich ist dieses Buch in jeder Buchhandlung und natürlich auch im Internet, zum Beispiel bei Amazon, oder eben auch in Raststätten, wobei ich es klasse finde, dass man sogar hier Bücher findet.

Doch nun zum eigentlichen Thema, dem berühmten Roman von Karen Rose.

S T O R Y

Ein alter Mann entdeckt mittels eines Metalldetektors auf einem alten Feld etwas sehr erschreckendes, der Metalldetektor bringt eine grausame Wahrheit ans Licht. Ein Mensch wurde ermordet und auf diesem Feld vergraben. Doch es kommt noch schlimmer, die Leiche ist in einem erschreckenden Zustand, der die grauenvolle Tat nur erahnen lässt.
Nachdem die Detectives Vito Ciccotelli und Nick Lawrence vom Morddezernat auf diesen Fall angesetzt werden, erkennen sie sehr schnell, dass sie es mit weitaus mehr als einem typischen Mord zu tun haben. Sie bitten die Archäologin Sophie Johannsen um Hilfe, um zu überprüfen, ob an der Stelle des grausamen Fundes noch weitere Opfer im Verborgenen liegen. Diese anfängliche Vermutung wird bald traurige Gewissheit, denn dieses Feld gleicht einem Friedhof, in dem der Täter in vier Reihen 4 x 4 Gräber ausgehoben hat, einige von ihnen sind bereits belegt, andere hingegen nicht. Bei der Obduktion der bereits geborgenen neun Leichen stellt die Gerichtsmedizinerin schnell fest, dass es sich keineswegs um gewöhnliche Morde handelt, sondern dass der Mörder eine Handschrift hinterlässt, der auf mittelalterliche Folter zurück führt. Der Mörder hat eine Vorliebe für mittelalterliche Folterinstrumente und lässt seine Opfer um ihr Leben schreien, vergebens, im Namen seiner skurrilen Kunst.

Doch gibt es eine Verbindung zwischen den Opfern, nach welchem Muster wurden diese ausgewählt und sind die Ermittler einen Phantom auf der Spur oder ist der Täter ihnen näher als gedacht? Für wen sind die restlichen Gräber vorgesehen und welch dunkles Geheimnis verbirgt sich hinter diesen grauenvollen Taten?
Die Gräber verraten, die Zeit wird knapp, den Mörder zu finden und sein Motiv zu ergründen, denn jeder Minute ist kostbar, denn es geht um Leben und Tod, denn auch das Leben der an der Ermittlung Beteiligten gerät immer mehr in Gefahr…


L E S E P R O B E
„Sein Blich wanderte zu den Gemälden, die er neben die Fotos gehängt hatte. Diese Bilderserie war wahrscheinlich seine bisher beste. Er hatte sie Warren stirbt genannt. Natürlich in Öl angefertigt. Er hatte festgestellt, dass Öl das beste Medium war, die Intensität des Gesichtsausdrucks und den in unerträglichem Schmerz aufgerissenen Mund festzuhalten.
Und die Augen. Inzwischen wusste er, dass es verschiedene Stadien gab, bis durch Folter der Tod eintrat. Das erste Stadium hieß Angst, danach kam Trotz, dann Verzweiflung, wenn das Opfer begriff, dass es wirklich nicht mehr entkommen konnte. Das vierte Stadium, Hoffnung, hing ganz und gar davon ab, wie das Opfer mit dem Schmerz umging.
Wenn es die erste Phase überstand, gönnte er ihm eine Pause, die gerade so lang war, dass Hoffnung in ihm aufsteigen konnte. Warren Keyes konnte Schmerz bemerkenswert gut aushalten.
Und dann, wenn alle Hoffnung erloschen war, kam das fünfte Stadium, - das Flehen, das mitleiderregende Betteln um den Tod, die Erlösung. Gegen Ende das sechste Stadium, das letzte Aufbäumen von Gegenwehr, das Urbedürfnis, zu überleben, das purer animalischer Instinkt war.
Aber das siebte Stadium war das beste und eines, das sehr flüchtig war – der Moment des Todes selbst. Die plötzliche Entladung… der Energieschub, wenn das Körperliche seine Essenz aufgab. Der Augenblick war so kurz, dass nicht einmal die Kamera ihn vollständig festhalten konnte, so flüchtig, dass er dem menschlichen Auge entging, wenn man nicht konzentriert hinsah. Er hatte konzentriert hingesehen…“

(Seite 39/40)

E I N D R Ü C K E

Auffällig ist zum einen das wundervolle Cover des Buches. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich schon Bücher allein wegen der Aufmachung des Covers gekauft habe. Meist haben mich diese Bücher auch nicht enttäuscht. Da ein Bild mehr als tausend Worte sagt, verweise ich Euch an dieser Stelle auf die Bilder, die ihr am Ende des Berichtes finden werdet.
Direkt am Anfang erfährt man etwas über die Autorin, die ich wie bereits erwähnt, noch gar nicht kannte. Auch sind hier Widmungen zu lesen, die sehr rührend sind. Und ich muss sagen, da habe ich bisher etwas verpasst, denn die Geschichte wie auch der Schreibstil haben mir äußerst gut gefallen und derzeit bin ich schon auf der Jagt nach einem weiteren Buch von Karen Rose.

Der Aufbau des Buches ist sehr gut und alle knapp 700 Seiten sind durchaus lesenswert, man erfährt weitaus mehr als der Einband anfänglich vermuten lässt, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Die Erzählweise ist in der dritten Person, weiterhin sind die einzelnen Kapitel durch Ortsangaben, Datum und Uhrzeit versehen. Das, was am Anfang ziemlich überflüssig wirkt, eben diese genaue Angabe, ist im Verlauf des Buches sehr wichtig, nicht für die Geschichte ansich, sondern dass der Leser mitkommt. Denn es tauchen in diesem Roman sehr viele Personen auf, die sich zu merken gar nicht so einfach ist. Da ist es schon ratsam, sorgfältig zu lesen und die Seiten nicht herunter zu leiern, sonst entgeht einem vielleicht noch ein wichtiges Detail. Ein so breit an Personen und Charakteren gefächertes Buch habe ich selten gelesen. Jedoch hat es mir sehr viel Spaß gemacht, im Laufe der vielen Seiten nicht nur hinter das Geheimnis des Mörders zu kommen sondern auch hinter die Geheimnisse der Opfer und Ermittler in diesem Fall.
Schon zu Beginn des Buches wird deutlich, dass nicht nur der Mörder im wahrsten Sinne des Wortes Leichen im Keller hat, sondern das sämtliche Beteiligte, unterschiedliche Dämonen der Vergangenheit mit sich herum tragen, deren Enthüllung den Leser ebenso fesselt wie die Psyche des Mörders, die im Laufe der Romanhandlung immer weiter offenbart wird aber dennoch gewisse Zweifel in sich birgt. Doch nicht nur der Tod und der Umstand des Eintreten dieses ist ein Thema, auch die Liebe kommt nicht zur
Bilder von Todesschrei / Rose, Karen

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kurz, so gibt es neben der fesselnden Hauptspannung auf der Suche und Jagt nach dem Täter noch das Kitzeln der Liebe und Leidenschaft, die sich zwischen zwei Menschen entwickelt. Das finde ich auch sehr gelungen, auch wenn doch etwas realitätsfremd, aber nun gut.

Die Handlung des Romans spielt sich innerhalb eines Zeitraumes von nur einer Woche ab, diese eine Woche wird das Leben aller Beteiligten nachhaltig verändern. Der Leser hat immer nur die Informationen, die den handelnden Personen zuteil werden, so fiebert man von Beginn an mit und im Laufe des Romans stellen sich dem Leser weitere Fragen, die am Ende allesamt beantwortet werden. Lediglich die Identität des Mörders wird doch recht schnell entschlüsselt, auch wenn es hier erst Zweifel gibt, so beobachtet der Leser die Ermittler auf der Jagt nach dem Mörder, dessen Beweggründe für diese Morde ganz besonderer Natur sind. Der Kreis schließt sich also und es ist eine geschlossene Geschichte, die kein offenes Ende birgt, das eventuell auf einen zweiten Teil hoffen ließe.

M E I N U N G

Dieses Buch hat mich regelrecht gefesselt und auch wenn hier die Meinungen doch auseinander gehen, bin ich von diesem Thriller begeistert. Vielleicht mag das auch daran liegen, dass das der erste Roman dieser Schriftstellerin war, den ich gelesen habe. Der Schreibstil ist sehr einfach und es fällt leicht, der Handlung zu folgen, da keine utopischen Ausdrücke verwendet wurden. Lediglich die vielen Personen, die in diesem Roman auftauchen, sind vielleicht etwas schwer unter einen Hut zu bekommen, doch es ist machbar und am Ende schließt sich der Kreis ohnehin, so erkennt man schnell wieder, wer wer war.
Die Spannung des Buches wird sehr gut aufgebaut und auch wenn es doch etwas vorhersehbar ist, fesselt dieses Buch doch sehr beim Lesen. Die Idee ansich sowohl die Umsetzung und die Tatsache, wie dem Mörder letzten Endes auf die Schliche gekommen wird, ist klasse, leider kann ich hier nicht näher darauf eingehen, da ich so vielleicht zu viel verraten würde und das wäre bei diesem Buch wirklich schade.

Zu blutrünstig ist dieses Buch in keinem Fall, da hatte ich mehr Schauer und Gänsehaut erwartet, als ich den Einband las, eingefleischte Fans werden an dieser Stelle vielleicht etwas enttäuscht sein. Ich persönlich war schon froh, als ich das erste Kapitel las und mir letztendlich die grausamen Einzelheiten erspart wurden. So gesehen dient dieses Buch auf jeden Fall als Filmvorlage und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass dieser Streifen irgendwann einmal in den Deutschen Kinos zu sehen ist.

E M P F E H L U N G


Auch wenn ich erst seit kurzem Thriller lese und noch nicht so viele Vergleichsmöglichkeiten habe, hat mich dieses Buch dennoch nachhaltig begeistert. Der Schreibstil ist einfach und dennoch nicht plump, die Story ist schön gemacht, wenn auch etwas vorhersehbar, aber das ist ja bei anderen Büchern oft genau so. Die Idee und die schlussendliche Umsetzung der Geschichte finde ich sehr gelungen.
Mit hat dieses Buch sehr gut gefallen und natürlich empfehle ich es weiter, ganz besonders denen, die sonst eher seichtere Unterhaltung mögen, dieses Buch bietet eine gute Kombination aus einer Liebesgeschichte und einen Thriller, für alle die es nicht ganz so heftig mögen. Gerade für laue Sommerabende halte ich das für die ideale Lektüre.

Ich werde mich jedenfalls noch auf die Suche nach weiteren Büchern von Karen Rose machen, mal sehen, ob ich die ähnlich gut finde. Vielleicht gibt es dann auch mal wieder einen Buchbericht von mir.
Bis dahin gibt es von mir fünf Sterne und eine Empfehlung natürlich auch für Todesschrei.


Eure Creedy18