Steiff Museum, Giengen an der Brenz Testbericht

Ein Stück Kindheit finden und ein Stück Kindheit wiedererleben - für mich gibt es dafür ein ganz großes Symbol: Den Steiff Teddybären, den ich bereits seit meiner Geburt habe! Dazu kamen im Laufe meiner Kindheit immer wieder neue Steiff Tiere, die heiß geliebt wurden.

So ist es sicherlich nicht nur mir ergangen. Denn wie ließe sich der weltweite Erfolg der Marke mit dem "Knopf im Ohr" sonst erklären.

Die Geschichte der Firma Steiff - das interessiert mich schon seit langem und der Film "Margarethe Steiff" mit Heike Makatsch war der letzte Grund der berühmten Firma einen Besuch abzustatten.

Die Abfahrt auf der Autobahn A7 schreibt Giengen/Brenz. Verläßt man die Autobahn kommt man nach ca. 2 Minuten Fahrt an einen Kreisverkehr mit dem diskreten Hinweiszeichen eines wunderschönen Teddykopfes, der jedem Kind bekannt ist.

Ja und die Firma Steiff die findet man dann in Giengen am Margarethe Steiff-Platz 1.

Navigationsadresse: Giengen, Richard-Steiff-Straße

Da gibt es einen großen Besucherparkplatz. Der ist auch für 4 Stunden kostenfrei, wenn man das Museum besucht. Und das ist schwer zu übersehen. In einem braunen, runden Bau hypermodern mit wenigen Öffnungen befindet sich das Steiff Erlebnis Museum.

Die Eintrittspreise für Kinder ab 6 Jahre (jüngere Kinder sind frei) liegen bei 5,00 Euro. Für Erwachsene 8,00 Euro oder eine Familienkarte für 2 Erwachsene und 2 Kinder für 20,00 Euro.

Nach dem Kauf der Eintrittskarte geht man in einen sehr dunklen Raum. Der entpuppt sich als Filmvorführraum und da sieht man einen Film über die Gründerin der Firma Steiff - nämlich Margarethe Steiff. Ja und wie alles begann das ist das was man sehr bildlich und mit Unterstützung von einer Nähmaschine und vielen Bewegungen sieht. Und natürlich lernt man auch das "Elefäntle" kennen. Das erste "echte" Steiff Tier. Für Kinder ein "Aha" Erlebnis. Doch das wird sich im Laufe des Besuches hier noch öfter einstellen.

Ja und dann lernt groß und klein von den Tücken des Anfangs der Firma Steiff. Aus Amerika kam er, der große Auftrag mit den 3000 verschwundenen Teddybären, die Arme und Beine bewegen konnten. Und die 1. richtigen Teddybären waren und nach dem amerikanischen Präsidenten (Roosevelt) noch heute "Teddy" heißen. Verschollen sollen sie sein die 3000 Teddies auf ihrer Reise nach Amerika und wie soll man das Material und die Näherinnen und die Kosten bezahlen. Und so kommt es daß Frieda, ein kleines Mädchen und Knopf, ein Steiff Teddy mit jedem Museumsbesucher auf die Reise gehen, die verschollenen Teddies in der großen Steiff Welt zu finden.

Eine interaktive und aktive Reise beginnt durch ein Museum, das einmalig schöne Exponate sein eigen nennt. Mit viel Fantasie "fliegt" man durch die Wolken umgeben von Vögeln, kommt man in die Arktis mit ihrer Tierwelt und erforscht man den Ozean mit Fischen und Haien und Krokodilen und Pflanzen. Alles mit Steiff Tieren, die teilweise animiert sind. Wunderschön sind auch die Zeichnungen, die an der Anatomie lebender Tiere orientiert, den Erfolg von Steiff noch heute mit begründen.

Eine Reise durch Märchenwelten mit Rotkäppchen, Schneewittchen und den 7 Geisslein und vielen weiteren mehr. Animiert und bewegt von Steiff Tieren. Und dann die Teddywerkstatt. Wer weiß schon, wie ein Steiff Bär hergestellt wird? Und genau das kann man hier von Anfang bis Ende nachverfolgen. Dazu die Spielmöglichkeiten für Kinder mit vielen Steiff Tieren und natürlich diese unglaublichen Exponate.

Es kommt keine Langeweile auf und nicht nur meine Kinder standen mit offenem Mund bei allen 4 Besuchen vor den Ausstellungsstücken.

Das Detail, die Perfektion und der große Respekt vor der Gründerin Margarethe Steiff mischen sich bei mir mit dem Museum. Eine Weltmarke mit großer Tradition auf die man sich heute wieder besonnen hat und die Produktion aus China zurück nach Giengen geholt hat. Die Qualität aus China war halt nicht so wie man sich das bei Steiff vorstellt.

Denn wie sagte schon Margarethe:

**********Für Kinder ist das Beste gerade gut genug**********

In diesem Sinne habe ich meinen Teddybären an meinen Sohn weitergeben. Denn man sollte die Begeisterung für diese schönen Dinge früh wecken und erhalten.

Ach ja, der Steiff Shop bietet oft reduzierte Artikel an, die ca. 30 % unter den Ladenpreisen liegen. Und mit der Eintrittskarte bekommt man noch einmal 1,00 Euro erstattet und bis zu 10 % auf bestimmte Artikel.

Dazu gibt es eine kleine Cafeteria mit sehr kundenfreundlichen Preisen. Doch auch dies nicht verwunderlich, denn es ist gleichzeitig auch die Kantine für die Mitarbeiter der Firma Steiff. Ein Selbstbedienungsrestaurant mit sehr leckerem und vor allem auch gesundem Essen. Die Pommes gibt es natürlich auch, aber die Alternativen sind gut und günstig!

Wer mag, der läßt sich dann noch von den Winkeln in Giengen an der Brenz inspirieren und läuft zum gar nicht ferne liegenden Geburtshaus von Margarethe Steiff. Es ist beeindruckend und macht einem bewußt aus welch kleinen Anfängen so große Freude für so viele Menschen in aller Welt geschaffen wurde und wird.

Und wer denn die Firma Steiff sieht: Die Gebäude stammen aus den Anfangsjahren - und sehen aus, als wären sie vor 10 Jahren gebaut worden. Weit vor Bauhaus und Moderne hat die Familie Steiff auch hier sehr fortschrittlich gedacht. Gläserne Produktionshallen vor über 100 Jahren kann man schon im Reich der Visionen ansiedeln.

Deshalb paßt wohl auch das hypermoderne Museum so gut zu den Visionen eines schwäbischen Traditionsunternehmens.

Ich möchte den Bericht gerne mit den berühmten Worten von Jack London schließen, die auch die Firma Steiff immer wieder für Steiff Teddies verwendet:

Wenn es Dir möglich ist, mit auch nur einem kleinen Funken die Liebe der Welt zu bereichern, dann hast du nicht umsonst gelebt.

Vielen Dank Margarethe Steiff!