Dead Space (PC Spiel Shooter) Testbericht

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ab 13,02
Auf yopi.de gelistet seit 09/2010

5 Sterne
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Erfahrungsbericht von GameFreakSeba

Verschollen im Weltraum

Pro:

Tolle Atmosphäre, sehr gute Optik, hervorragende Soundeffekte

Kontra:

Manchmal zu düster, fehlende Abwechslung

Empfehlung:

Ja

Dead Space hat schon vor dem eigentlichen Erscheinen für merklich Zündstoff gesorgt. Die USK hat ihn sage und schreibe drei mal vorgelegt bekommen und erst dann eine Freigabe mit ab 18 Jahren erteilt. Aber auch diese war und ist bis heute unverständlich. Das aber Aufgrund zahlreicher Titel die nicht mal annähernd den Gewaltgrad eines Dead Space erreicht hatten und trotzdem verweigert wurden. Denn dieser ist bei dem Weltraumshooter sehr hoch angesetzt. Doch zum Glück hat das Spiel noch andere Qualitäten die überzeugen können.

Die natürlichen Ressourcen des Planeten Erde sind völlig aufgebraucht. Nachschub gibt es auf anderen Planeten genug, nur der Abbau erweist sich als langwieriges und schweres Vorhaben. Aus diesem Grund hat man die sogenannten Planet Cracker erfunden. Diese riesigen Raumschiffe sprengen gleich den ganzen Stern, sammeln die Brocken ein und sammeln so die wichtigsten Rohstoffe ein. Das größte Schiff dieser Klasse ist die Ishimura, auf der mehr als tausend Mitarbeiter einen Job gefunden haben. Leider ist der Kontakt zu diesem großen Arbeitgeber seit längerer Zeit unterbrochen. Ein Reparaturteam wird vom Konzern losgeschickt, um die Sachlage zu klären. Mit an Bord ist der Hauptdarsteller und Ingenieur Isaac Clarke, der auf der Ishimura eine Freundin hat. Von ihr kam eine verstörende Nachricht, die auf nichts Gutes hoffen lässt. Beim Landeanflug geht natürlich einiges schief und das Schiff kracht auf die Landeplattform. Das Team übersteht den Absturz unbeschadet und betritt die scheinbar menschenleere, gigantische Abbaumaschine. Nur wenige Minuten später gibt es die ersten Toten. Zwei Mitglieder werden von einem widerlichen Biest zerfetzt und Isaac vom Rest der Gruppe getrennt. Nun gilt es an euch einen Ausweg zu finden und zu überleben. Um die Spannung nicht zu verderben, sei nur soviel zur Geschichte gesagt: Das Grauen hat der Ishimura einen Besuch abgestattet und dort eine Riesensauerei hinterlassen. Wer den ersten Durchgang beendet hat, darf sich über einige Goodies wie z.B. einen neuen Schwierigkeitsgrad oder eine frische Rüstung freuen. Außerdem behält man all seine Ausrüstung, was ebenfalls motiviert. Leider gilt das nur, wenn man auf demselben Schwierigkeitsgrad erneut beginnt, was die Freude etwas schmälert.

Ihr spielt Dead Space aus der 3rd-Person-Perspektive mit einer Schulteransicht. Bildschrimanzeigen gibt es übrigens nicht, was die tolle Grafik noch besser zur Schau stellt. An den üblichen Ecken sucht man Lebensenergie und Co. vergeblich. Stattdessen wird alles auf den Protagonisten abgewälzt. Auf Isaacs Rücken sieht man anhand eines Lichtbalkens seinen Gesundheitszustand. Munition wird direkt an der Waffe mit einem Hologramm dargestellt. Das gilt auch für sämtliche anderen Dinge des Alltags wie Texttafeln, Audiologs oder Videobotschaften. Die Hologramme sehen nicht nur stylisch aus, sondern fördern die Atmosphäre ungemein, da keine nervige Anzeige den Bildschirm verunstaltet. Sehr schön ist übrigens eine Art Navigationsstrahl. Während man steht, kann man per Tastendruck einen Lichtstrahl am Boden einblenden lassen, der einem den Weg zeigt. Verlaufen solltet ihr euch damit also kaum noch. Leider hab ich persönlich das zu spät gemerkt und so einige Ehrenrunden durch die düsteren Gänge gedreht.
Euer Hauptziel ist Überleben. Nebenbei erledigt man Aufgaben, um das Schiff wieder flott zu machen. Beispielsweise muss ein Generator wieder zum Laufen gebracht werden. Die Antriebswellen drehen sich jedoch so schnell, dass eine Verbindung mit dem Motor nicht möglich ist. Dank eines Stasemoduls lässt sich die Zeit verlangsamen und so die Verbindung herstellen. An anderer Stelle muss eine große Batterie eingesetzt werden. Das funktioniert mit Hilfe eines Kinesemoduls. Richtig ins Grübeln kommt man bei den Aufgaben nicht. Meist liegt die Lösung auf der Hand. Interessant wird es aber, wenn man solche Aufträge in der Schwerelosigkeit erledigen soll. Isaac hat Magnetstiefel im Gepäck, mit denen man wunderbar an der Decke spazieren kann. Dank dieses modischen Accessoires gibt es sogar Ausflüge auf die Außenhaut des Planet Crackers. Dort ist allerdings Eile angesagt. Isaacs Raumanzug hat nur einen begrenzten Sauerstoffvorrat. Wer also zu lange an der Decke spaziert oder die tolle Aussicht im All genießt, stirbt einen qualvollen Tod. Sollte letzteres eintreten, startet man an einem Checkpoint oder an einer der großzügig verteilten Speicherstation. Jederzeitiges Speichern ist hier leider nicht möglich.

Um auf der Ishimura zu überleben, gibt es eine wichtige Regel: Zerstückel deinen Feind. Macht ihr das nach dem Ableben der Monster nämlich nicht, stehen sie nach einiger Zeit wieder auf und das selbe Spiel beginnt von vorne. Die Menschen auf dem Schiff hat es nämlich ganz übel erwischt. Die Besatzung ist mutiert und das in äußerst widerlicher Form. Selbst die kleinsten Passagiere hat es erwischt und so trefft ihr sogar auf Neugeborene als kreischende Mutationen.
Für Frieden und Erlösung sorgt Waffengewalt. Normalerweise sind Kopfschüsse der schnellste Weg, doch in Dead Space macht das die Bestien nur noch wilder. Es empfiehlt sich erst die Beine vom Körper zu trennen und dann sämtliche anderen abstehenden Teile. Wer ganz sauber vorgehen will, nutzt das Stasemodul und verlangsamt die Bewegungen der Monster. Von Intelligenz kann man bei den Viechern nicht sprechen. Die meisten von ihnen kommen kreischend und ohne Rücksicht auf Verluste auf einen zugestürmt. Erlegtes Wild hinterlässt Munition, Medipacks oder Geld. Mit letzterem lassen sich im virtuellen Shop neue Anzüge und Waffen kaufen, darunter Flammenwerfer oder ein Kreissägen-Werfer, die mehr Werkzeuge als Waffen sind. Die Schießprügel lassen sich an Werkbänken aufmotzen, was sehr motivierend ist. Das Spiel ist so ausgelegt, dass man beim ersten Durchgang das Limit nicht erreichen kann, was einen zweiten Durchgang zur Pflicht macht.

Wie oben bereits erwähnt ist Dead Space extrem brutal. Im Schiff liegen überall verstümmelte Leichen. Angeblich haben sich die Entwickler an echten Verkehrsopfern orientiert. Abgerissene Köpfe und Gliedmaßen, heraushängende Gedärme und blutverschmierte Wände gehören zum Alltag auf der Ishimura. Richtig heftig wird aber erst, wenn Isaac sein Leben aushaucht. Jede Mutation hat dabei ihren eigenen Stil. Sinkt die Lebensenergie im Kampf gegen ein mit Klauen bewaffnetes Monster gen Null, wird er etliche male mit den scharfen Armen durchbohrt. Während dieses Gemetzels verliert der Ingenieur zwei Extremitäten, lebt aber immer noch. Aufgespießt schaut Isaac das Monster flehend an, bis es ihm den Kopf abreißt. Zu guter Letzt wird das Opfer mit einem Schnitt in zwei gerechte Hälfte geteilt und bleibt verunstaltet im Raum verteilt liegen. Solche Szenen beweisen, dass Dead Space nicht in Kinderhände gehört. In den letzten Jahren kann ich mich kaum an ein Spiel erinnern, das Gewalt dermaßen detailliert dargestellt hat. Um so verwunderlicher ist da die Freigabe der USK.
Die Soundkulisse ist einer der Hauptgründe, warum Dead Space ein wahrer Höllentrip ist. Still ist es auf der Ishimura nur sehr selten. Stimmen flüstern im Hintergrund, gequälte Schreie hallen durch die leeren Gänge und Kindergesang rundet die kranke Atmosphäre ab. Einen besonderen akustischen Leckerbissen bekommt man zu hören, wenn man sich im Vakuum bewegt. Extrem dumpfe Geräusche drücken aufs Ohr und Monster schleichen sich in solchen Momenten nur allzu gern unbemerkt an einen heran. Das ist einer von vielen, vielen Schreckmomenten. Während der ganzen Spieldauer wird mit Klischees gespielt, die dann nicht eintreffen, ähnlich wie in etwa Silent Hill. Beispielsweise geht in einer Szene plötzlich das Licht aus. Jeder rechnet jetzt mit einem Angriff, doch bis das Licht wieder angeht passiert rein gar nichts. An anderer Stelle kommt man in einen hell erleuchteten und sauberen Raum, in dem man sich sicher wiegt. So spaziert man gemütlich zu einem Schrank, um sich dort an den Items zu bedienen. Während dieser Aktion springt plötzlich ein Monster aus dem Lüftungsschacht und hängt einem direkt am Hals. Das ist Horror pur und mehrere Male flog mir in solchen Momenten der Controller fast aus der Hand. Na gut, die Surround-Anlage hat auch einiges dazu getan.
Optisch ist der Titel entsprechend düster angesiedelt. Viele schicke Licht- und Schattenspiele verwirren die Sinne und lassen das Grauen schon erahnen, was einen an der nächsten Ecke erwartet. Die Monster-Kreationen sehen abstoßend gut aus, nur trifft man zu oft auf die gleichen Mutationen. Hin und wieder gibt es die ein oder andere schwache Textur, was aber den grafisch sehr guten Eindruck kaum schmälert.
Ganz im Gegenteil, diese Optik hat im Horror-Genre neue Maßstäbe gesetzt.


Fazit

Schon nach den ersten Spielminuten wird einem klar, das man ein ganz großes Spiel im Laufwerk seiner Konsole rotieren hat. Klar wird einem jedoch trotzdem nicht, das man eine deutsche Version gekauft hat und keine aus dem europäischen Nachbarland, denn der Gewaltgrad ist wirklich enorm. Aber ich will mich wirklich nicht beschweren, denn in der Vergangenheit wurde so manches Spiel indiziert, welches meiner Meinung nach auch ab 16 Jahren freigegeben werden könnte. Vielleicht hat die USK mit diesem Spiel ja endlich einen Schritt in die richtige Richtung getan, denn alles zu indizieren löst wirklich keine Probleme. Aber nochmals zum Spiel. Horror-Fans, die sich schon länger auf der Suche nach einem düsteren Action-Adventure befinden, werden nun fündig. Licht aus, Surround-Anlage an und der Spaß kann losgehen. Zieht euch aber sicherheitshalber eine Windel an. Man weiß ja nie.....

(Dieses Review habe ich bereits auf gamezone.de veröffentlicht)

45 Bewertungen, 8 Kommentare

  • paula2

    17.10.2010, 02:39 Uhr von paula2
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe Grüße

  • MasterSirTobi

    14.10.2010, 02:38 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein Reporter in spe^^. LG Tobi

  • XXLALF

    02.10.2010, 09:53 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ein wunderschönes wochenende

  • LiFo

    30.09.2010, 10:15 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön geschrieben! Liebe Grüße, Lifo

  • belli89

    28.09.2010, 20:55 Uhr von belli89
    Bewertung: sehr hilfreich

    freue mich über gegenlesungen

  • cleo1

    26.09.2010, 20:29 Uhr von cleo1
    Bewertung: besonders wertvoll

    Sh Bericht. Freue mich immer über Gegenlesung, so macht Yopi auch Spass. Schönes Wochenende und LG cleo1

  • Lanch999

    25.09.2010, 18:11 Uhr von Lanch999
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! LG von Lanch999

  • Iris1979

    25.09.2010, 14:59 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht. Würde mich über Gegenlesung sehr freuen. Liebe Grüße Iris