Risen (PC Rollenspiel) Testbericht

Risen

Minimalvoraussetzung:

* Windows XP
* eine 2.0 GHz CPU
* eine Grafikkarte mit DirectX 9.1, Pixel Shader 3.0 und 256 MB (wie beispielsweise GeForce 7900 oder ATI 1800)
* 1 GB Arbeitsspeicher

Empfohlene Systemspezifikationen:

* Windows XP oder Vista
* eine 3.0 GHz Dual Core CPU
* DirectX 9.1 Grafikkarte mit Pixel Shader 3.0 und 512 MB (wie etwa die GeForce 8800 oder ATI Radeon HD 2900)
* 2 GB Arbeitsspeicher

Story: Als namenloser Held erleidet man Schiffbruch und landet schließlich auf einer idyllischen Insel. Der Schein trügt jedoch, denn auf der ganzen Welt steigen Ruinen aus dem Boden hervor und speien allerlei grausiges Getier aus. Als wäre das aber noch nicht genug des Übels, hat der Inquisitor, ein Mann der ebenso wie wir dem Treiben der Monster Einhalt gebieten will, die komplette Insel bis auf eine kleine Hafenstadt zur Sperrzone erklärt. So steht man bereits zu Beginn vor der Entscheidung, ob man sich dem verrückten Abt oder lieber den hiesigen Kriminellen anschließt. Eigentlich eine super Idee - wenn da nicht auch einige unschöne Aspekte wären.

In Sachen Bugs hat Piranha Bytes zwar deutlich nachgebessert, so dass man nicht wie bei Gothic 3 damals, vor einem unfertigen Spiel steht, aber das alles hat auch deutliche Spuren hinterlassen. Zum einen ist die Welt für eingefleischte Gothicfans viel zu klein. In nicht einmal 30 Minuten ist man hier von Nord nach Süd gelaufen. Zudem besitzt die winzige Insel nur eine einzige Klimazone, so dass man schlicht immer nur dasselbe Landschaftsambiente zu Gesicht bekommt. Wer Gothic 3 kennt, weiß, dass das auch anders geht. Ansonsten wäre da noch das Fraktionssystem zu kritisieren. Nicht genug, dass es dieses Mal nur zwei Fraktionen (Geistliche u. Kriminelle) gibt; nein, es ist auch nicht möglich, bei beiden Fraktionen alles zu lernen. Wer beispielsweise Magier werden möchte, hat bei den Verbrechern keine Chance und muss das ganze Spiel über auf ein paar lumpige Spruchrollen zurückgreifen. Die wenigen Quests bieten zudem - unabhängig der Fraktionswahl - kaum Abwechslung und werden, bei fehlender Gegnerschar (die Monster respawnen hier offenbar gar nicht oder nur sehr selten) schnell zur einzigen EP-Quelle.

Grafik & Sound:
Hier hat Piranha Bytes scheinbar aus den alten Fehlern gelernt, denn im Gegensatz zu Gothic 3 seinerzeit, kommt Risen mit relativ niedrigen Grafikanforderungen daher und macht trotzdem rein optisch einen wunderschönen Eindruck, so dass auch Besitzer alter Systeme hier voll auf ihre Kosten kommen. Die musikalische Untermalung seitens Kai Rosenkranz (der auch schon für die Gothic-Reihe klimperte) tut dabei den Rest, so dass man sich in der Spielwelt schnell wohl fühlt.

Wie auch schon den Kauf von Gothic 3, betrachte ich Risen mit gemischten Gefühlen. Zwar hält man hierbei ein solides Stück Arbeit in Händen, dass diesmal auch wirklich ohne nennenswerte Bugs auf den Markt kommt, doch scheint dies angesichts der viel zu kleinen Welt, dem sturen Fraktionensystem und den starren Quest auch seinen Preis zu haben. Eingeschränkte Kaufempfehlung daher.