Bärenbrüder (DVD) Testbericht

ab 4,04
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Erfahrungsbericht von Manumania

\"en Bohm\"

Pro:

Schöne Geschichte; Lehrreich für Kinder...

Kontra:

... teilweise aber zu sehr heile Welt-Farbgestaltung

Empfehlung:

Ja

Nachdem ich viel von diesem Film gehört habe und er seid langem mal wieder ein Zeichentrick Abenteuer aus dem Hause Disney ist, musste ich ihn mir natürlich auch ansehen.

1. Story
2. Schauspieler
3. Regie
4. Eigene Meinung

==== Story ====

Kenai, Denahi und Sitka sind 3 Geschwister, wie sie typischer nicht sein können. Sie raufen sich, sie Lachen miteinander und sowohl den Vernünftigen als auch den Draufgänger gibt es. Kenai ist der Draufgänger der Dreien. Als die 3 Fische fangen sollen hetzt er eine Horde Vierbeiner hinter sich her und springt mit seinen, Nichtsahnenden, Brüdern hinter einen Baumstamm. Denahi geht ihm da direkt an die Gurgel und Sitka, der Älteste und Vernünftigste der Dreien, holt sie wieder auseinander.

Am Abend soll Kenai seine Zeremonie zum Mann bekommen und endlich sein Totem erhalten. Vorher aber müssen sie natürlich für das Abendessen sorgen und so beeilen sie sich auch mit dem Fischfang. Als sie zurück zu ihrem Dorf kommen ist Kenai´s großer Augenblick gekommen. Nur noch schnell die Fische in einen Korb einwickeln und an einen Baum hängen, damit keine Bären drankommen, und auf geht’s. Allerdings bindet Kenai seinen Knoten nicht richtig fest und so fällt der Korb wieder runter, was ihm in dem Moment aber egal ist.

Kurz darauf beginnt die Zeremonie und Kenai ist natürlich sehr Nervös. Die Dorfälteste und somit das Oberhaupt des Dorf vollzieht die Zeremonie. Sie musste auf den Berg gehen, an dem die Lichter die Erde berühren. Dort, wo sich die Geister der verstorbenen bewegen und Rat geben in schwierigen Situationen. Sie lies sich das Totem geben, welches sie an Kenai weiterreichen soll. Es ist das Totem des Bären … das Totem der Liebe!

Kenai kann damit natürlich nichts anfangen, da er eben ein Draufgänger ist und mit Liebe (noch) nichts am Hut hat. Die Frau weist ihn daraufhin, dass er erst seinen Handabdruck auf die Wand setzen darf, wenn er seinem Totem gerecht wurde.

Im Anschluss folgt das Essen und somit begibt man sich Richtung Fisch-Körbe. Allerdings war der von Kenai nicht festgebunden und somit runtergefallen. Da sich ein Bär diese Gelegenheit nicht entgehen lässt ist der Korb samt Inhalt verschwunden. Kenai will nun seine Schuld wieder gut machen und folgt den Spuren bis er schließen den zerfetzen Korb gefunden hat … und nicht weit von ihm weg ist auch der Bär, welcher diesen so zugerichtet hat.

Kenai will den Bären noch erlegen. Er hetzt ihm hinterher bis sie auf einem Berg ankommen, an dem es nur einen Weg gibt … und eine Schlucht. Denahi und Sitka sind ihm gefolgt. Kenai versucht mit aller Macht den Bären den Abhang runterzuschmeißen. Als er allerdings einen Fehler macht, hat der Bär die Oberhand. Sitka kann seinen Bruder retten, muss dafür aber mit dem Leben bezahlen. Der Bär entkommt ihnen.

Kenai versinkt in Schuldgefühlen und beschließt am Ende den Bären zu töten, der seinen Bruder, mehr oder weniger, auf dem Gewissen hat. Kenai bemerkt nicht das Denahi einige Minuten nach ihm nachkam, allerdings vergrößert sich der Abstand der beiden mit der Zeit um etwa einen halben Tag.

Als Kenai den Bär findet, begibt er sich in all seinem Zorn in den Kampf gegen diesen. Es scheint nach einiger Zeit aussichtslos für Kenai, allerdings kann er den Bären gerade noch erlegen, bevor dieser ihn tötet. Erschöpft fällt er zu Boden. Plötzlich sieht man Sitka, wie er Kenai „verwandelt“. Er verwandelt Kenai in einen Bären, der diesem, den er getötet hat, zum verwechseln ähnlich sieht.

Als Kenai aufwacht ist die Dorfälteste bei ihm und untersucht ihn. Anfangs versteht er das Ganze nicht, aber als er sein Spiegelbild im Wasser sieht, ist er ganz verwundert. Er begreift nicht was das soll, zumal er Bären hasst. Die Älteste erklärt ihm, dass er auf den Berg muss, wo die Lichter die Erde berühren. Dort wird er auf Sitka treffen und eine Antwort erhalten.

Er macht sich auf den Weg dorthin. Unterwegs trifft er auf den Jungen Bären!!!!! der seine Mutter sucht. Beide haben Anfangs ihre Probleme, welche sich aber langsam beheben und es entwickelt sich eine „Bärenstarke“ Freundschaft und!!!!! weiß wo die Lichter die Erde berühren.

Inzwischen gelangt Denahi an die Stelle, an der Kenai mit dem Bären gekämpft hat. Er findet Kenais Kleidung zerfetzt, seine Waffe zerbrochen und sein Totem auf dem Boden liegend. Er ahnt das schlimmste und sinnt nach Rache. Er will den Bären töten, der seine beiden Brüder umgebracht hat. Somit begibt er sich auf die Jagd … nach Kenai, da dieser als Bär dem anderen zum verwechseln ähnlich sieht.

==== Schauspieler ====

Naja, von Schauspielern kann man hier nicht sprechen, da es sich ja um gezeichnete Figuren handelt. Aber die Synchronsprecher der Figuren tragen viel zu einem Zeichentrick bei, und wenn die es verhauen, verhauts meist den ganzen Film.

Da ich nirgends eine Liste finde, wer wen spricht, nur eine Liste wer mitspricht, will ich die Synchronsprecher verallgemeinern. Allesamt sprachen sie ihre Figuren sehr gut, allerdings in Kombination mit den Animationen und den teilweise zu überdrehten Szenen wirken die Stimmen auch etwas überdreht, da haben sich die Sprecher wohl mitreißen lassen :-)
Aber sie sind auch sehr emotional und vor allem der deutsche Sprecher von Kenai (war das Daniel Brühl? Ich kenn die Stimmen net so gut :o)) hat sehr gute Arbeit geleistet, da es immerhin 2 Szenen gegen Ende gibt, die sehr emotionsgeladen sind und als Synchronsprecher muss man da schon sehr gut sein um so was hinzubekommen.
Die anderen haben ihre Figuren auch sehr passend der Umgebung und dem Geschehen gesprochen und vor allem die Sprecher der Elche führten bei wohl jedem Kinobesucher zu Gelächter.

Hier noch eine Liste der deutschen Sprecher von filmreporter.de:

Daniel Brühl
Moritz Bleibtreu
Gedeon Burkhard
Johannes Bachmann

Im englischen original wird Kenai von Joaquin Phoenix gesprochen. Er ist allerdings der einzige Sprecher aus dem Original, der einen berühmten Namen trägt.

==== Regie ====

Hm, kann man bei einem Zeichentrickfilm von Regie sprechen? Ich denke man kann es, immerhin muss ja jemand dafür verantwortlich sein, welche Zeichnungen nun übernommen werden, wie sie eingesetzt werden, wie die Sprecher zu sprechen haben etc. Für „Bärenbrüder“ waren hier 2 Regiesseure am Werk. Zum einen Aaron Blaise und zum anderen Robert Walker. Aaron Blaise war schon für viele Disney Produktionen im Animationsbereich tätig und mit Bärenbrüder durfte er sein Regiedebüt feiern.
Robert Walker dagegen hat sehr wenig Erfahrung, er war nur bei 3 Filmen im Layout tätig wovon gerademal einer Bekannter ist (Mulan).
Als Team haben sie aber sehr gute Arbeit geleistet, es wurden schöne Zeichnungen ausgewählt und die Story wurde auch sehr gut umgesetzt, allerdings möchte ich hier nicht zu viel erzählen, sonst lohnt sich die eigene Meinung nicht mehr :-)

==== Eigene Meinung ====

Da Bärenbrüder seit langem mal wieder ein Zeichentrick von Disney ist, war ein Erfolg nicht gerade zu erwarten, sind wir mittlerweile doch in der Zeit der Computer-Animationen angekommen.
Aber dem war nicht so. Bärenbrüder hatte einen guten Kinolauf und ist auch auf VHS/DVD erfolgreich.

Die Geschichte um einen Jugendlichen, der in seinen schlimmsten Feind verwandelt wird und dann auch noch auf die Hilfe eines solchen angewiesen ist, hat viel potenzial, vor allem wenn es darum geht, den Kindern mit Spass etwas beizubringen.

In erster Linie steht hier der Spass im Vordergrund, was auch normal für Disney sein dürfte. Für die riesen Lacher am Rande sorgen die beiden Elche, welche im Dialekt meist Schwachsinn von sich geben. „Ick Blick was was du nick blickst“ zum Beispiel ist deren Variante von „Ich sehe was was du nicht siehst“. Leider blickt bei denen irgendwie jeder nen „Bohm“, sodass der Spass und die Lacher garantiert sind.

Im Hintergrund jedoch versteckt sich die Aussage, dass man jedes Lebewesen in seiner Form akzeptieren soll und man keine Vorurteile gelten lassen soll, sondern sich von allem ein eigenes Bild machen, denn Kenai hatte das Vorurteil, dass alle Bären schlecht und Menschen“fresser“ sind, was sich später aber als Irrtum rausstellt. Allerdings werden die Kleinen unter uns das wohl kaum verstehen, deshalb ist es wichtig, dass die Eltern nach dem Film mit den Kindern sprechen (was sowieso bei jedem Film wichtig ist, wie ich finde. Denn nur wenn man einen Film mit jemandem bespricht kann man seinen Gefühlen über das gesehene freien Lauf lassen und somit auch auf die Hintergründe kommen. Eine weitere Möglichkeit ist das schreiben eines Berichtes über den Film ;-))

Doch diese Dinge machen einen guten Zeichentrickfilm nur zur Hälfte aus. Um gut zu sein muss er natürlich auch gute Zeichnungen liefern, schöne Musikuntermalung darbieten und vor allem gut gesprochen sein.

Die Zeichnungen sind wirklich stark gemacht, so wie man es gewohnt ist. Die Menschen sehen zwar nicht ganz nach solchen aus, etwas kantige Gesichter, aber die Tiere dafür umso mehr. Die Bären wurden sehr detailgetreu umgesetzt, die Elche wirken schon vom äußeren her selten dämlich und die Wälder sehen auch schön aus. Wobei, die Wälder wirken manchmal zu bunt für meinen Geschmack, da hätte man ruhig einen Farbton tiefer gehen können, so kommt einem alles zu sehr heile Welt rüber.

Die Musikuntermalung von Disneyfilmen ist meist sehr nervig, aber nur dann, wenn die Charakter selbst anfangen zu singen, das kommt in Disneyfilmen meist 3-4 mal vor und dann auch noch jeweils rund 3-4 Minuten, das ist manchmal echt eine Zumutung, wobei mir gerade nur eine Stelle einfällt gesungen wurde und das war der Song von Phil Collins bei den Bären. Das Lied war noch ganz ok und die restliche, Instrumentale Musikuntermalung ist auch gut gelungen, sodass man hier insgesamt sagen kann, kein Minuspunkt aber auch kein Pluspunkt.

Die deutsche Synchronisation war gut. Ab und an wohl etwas zu überdreht aber sie war gut. Man leidet mit den Charakteren und man hofft mit ihnen, alles wurde gut rübergebracht und gibt dem Zuschauer sehr selten das Gefühl, dass alles nachgesprochen wurde. Mann könnte teilweise meinen die Tiere sprechen selbst, aber (leider) nur teilweise. Im Amerikanischen Original hat, wie oben schon erwähnt, Joaquin Phoenix den Kenai gesprochen und ich werde mir den Film, zumindest stellenweise, wohl auch mal im O-Ton ansehen, da die lustigen Dialoge da besser rüberkommen.

Das Ende möchte ich nicht verraten, es sei nur so viel gesagt dass mir ein kleiner Glos im Hals saß, ich aber dabei gegrinst habe, war zu schön :-)

Bärenbrüder ist ein schöner Disneyfilm, der für Klein und Groß geeignet ist und viel Spass bietet. Man kann ihn ohne bedenken für einen gemütlichen Fernsehabend nutzen. Es gäbe 4 Sterne, da manchmal doch zu sehr auf heile Welt, in Form der Farbenwahl, gemacht wird, aber die Lehre, die Kleinkinder (im Falle der Hilfe von den Eltern) machen verdient eigentlich 5 Sterne, wobei ich das auch unterstützen möchte und somit bekommt er auch die 5 Sterne und eine Elchtestbestandene Empfehlung *g*

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