Der unglaubliche Hulk (DVD) Testbericht
- Action:
- Anspruch:
- Romantik:
- Humor:
- Spannung:
Erfahrungsbericht von Dr_Ed
Wo rohe Kräfte sinnlos walten...
Pro:
siehe Bericht
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
Verfilmte Comic-Superhelden gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, so dass man als normalsterblicher Nicht-Comic-Leser da schon mal schnell den Überblick verlieren kann. Aber selbst für eingefleischte Comic-Fans beginnt es, langsam unübersichtlich zu werden, denn nach nur 5 Jahren gibt es schon ein Remake. Nachdem die Hulk-Verfilmung des Regisseurs Ang Lee mit Eric Bana in der Hauptrolle seinerzeit zwar von den Kritiken gefeiert, allerdings von der Masse des Publikums eher verschmäht wurde, weil der Film wohl doch ein wenig mehr Tiefgang, aber zuwenig Action hatte, gibt es nun eine Neuauflage der Geschichte mit mehr Kawumm.
### DIE GESCHICHTE ###
~~~ Zur Abwechslung mal am Anfang die „Dr.Ed's-Sprechblasen-Kurzversion“ ~~~
Schwafelblubbersülz, Prickel-Zisch, Gablonz, Brizzel, Schepper, Platsch. Wlappwlappwlapp, wrromm, dröhn, peng! Hatz, hechelhechel, Bumm! Schepper, klirr, dengel, Hurrga, Aaarrrgh, Splitter, dröhn, Bazong! Schwafelblubbersülz, laber-rhabarber, schmatz, seufz! Wlappwlappwlapp, bang, schepper, klirr, rassel, bazong. Hurrrga, Aaaarrrgh! Es folgen etliche weitere Geräuschkulissen, die auf heftiges Kampfgetümmel mit ordentlichem Kollateralschäden bei Gebäuden, sonstigen Bauwerken, diversen Fortbewegungsmitteln zu Lande und in der Luft schließen lassen, die ich aber aus Gründen der Zeitersparnis nicht weiter ausführen möchte. Ich bitte da um Verständnis...
~~~ und jetzt die „MissVega erzählt Euch die Handlung in ganzen Sätzen“-Langversion ~~~
Der Wissenschaftler Bruce Banner (Edward Norton) ist bei einem missglückten biochemischen Experiment mit Gamma-Strahlen verseucht worden. Seitdem schlummert in seinem Körper eine kaum zu bändigende Kraft, die beinahe unkotrollierbar ist: Bei jedem Wutanfall bzw jedesmal, wenn sein Puls auf über 200 Schlägen pro Minute ist, mutiert Banner zu Hulk. Hulk ist ein riesiges grünes Monster, das praktisch unverwundbar ist und alles zerstört, was sich ihm in den Weg stellt. Dagegen sind selbst schlechtgelaunte Oger liebenswerte und harmlose Zeitgenossen! Banner ist nachdem Versuch aus dem Labor geflüchtet und in einer Favela in Rio de Janeiro untergetaucht, wo er als Mädchen für alles in einer Limonadenfabrik arbeitet. In seiner Freizeit versucht Banner, ein Gegenmittel zu finden, um wieder ein normales Leben als normaler Mensch führen zu können.
Deswegen steht er auch über sehr verschlungene Wege in Kontakt mit einem Mr.Blue, der als Forscher nach einem Gegenmittel sucht und sich da auch auf einem guten Weg glaubt. Aber es kann der Frömmst bekanntlich nicht in Frieden leben und so ist es auch hier: Der General Ross (William Hurt) von der U.S. Army ist nämlich der Meinung, dass Banner „Eigentum“ der Armee sei und so macht er mit dem Militärapparat Jagd auf Banner, während Ross' Tochter Betty (Liv Tyler) in Banner verliebt hat. Als Banner trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch in Rio aufgespürt wird, gelingt es ihm, in allerletzter Sekunde zu fliehen. Mit Mühe und Not schlägt er sich in die USA durch. Dort stellt er fest, dass Betty ihn immer noch liebt. Zusammen begeben sich die beiden nach New York, um mit Mr.Blue zusammenzutreffen. Der entpuppt sich als Prof. Sterns (Tim Blake Nelson) von der Columbia-University. Dieser glaubt, inzwischen ein Gegenmittel gefunden zu haben.
Aber just in dem Moment, wo die Heilung zum Greifen nah scheint, erscheint eine neue Bestie auf der Bildfäche: Abomination. Dahinter verbirgt sich der ehemalige Elite-Soldat Emil Blonsky (Tim Roth), der sich aus krankhaftem Ehrgeiz und übersteigertem Machtwillen ähnlichen Experimenten unterzogen hat wie Banner. Abominations Zerstörungswut stellt die des Hulk noch bei weitem in den Schatten. Um dieses Monster bekämpfen zu können, muss sich Banner nun entscheiden, ob er geheilt werden möchte oder seine Kräfte für positive Zwecke in den Dienst stellt...
### MEINE MEINUNG ###
Vorweg muss ich zu meiner Schande gestehen, die Ang-Lee-Version vom Hulk damals im Kino leider verpasst zu haben und bislang hatte ich auch noch nicht die Gelegenheit, den Film im Fernsehen oder auf DVD zu sehen. Insofern fehlt mir da leider die Vergleichsmöglichkeit. Rein intuitiv würde ich mal behaupten, dass diejenigen, die die Ang-Lee-Version langweilig fanden, weil sie zuviel Tiefgang und zuwenig Action hatte, werden hier voll auf ihre Kosten kommen und umgekehrt alle, die die Ang-Lee-Version mochten, werden wahrscheinlich enttäuscht aus dem Kino wieder herauskommen. Ich persönlich war zwar nicht entäuscht von der aktuellen Version, aber Begeisterung hat sie bei mir auch nicht unbedingt ausgelöst.
Allerdings tue ich mich gerade ein wenig schwer damit, das zu begründen. Ich versuch's einfach mal. Das fängt an mit den DarstellerInnen: Edward Norton ist sicherlich ein hervorragender Schaupieler, aber hier bleibt er deutlich unter seinen Möglichkeiten. Er versucht zwar, der Figur etwas Tiefe und Profil zu verleihen, wirkt dabei aber wie ein Gast in seinem eigenen Film, weil er kaum den Rahmen bekommt, aus der Figur mehr zu machen. William Hurt als machtbesessener General wirkt teilweise eher wie ein guter Onkel auf Abwegen. Auch er versucht, aus seiner Figur kein reines Abziehbild zu machen, wirkt allerdings dadurch umso lächerlicher und unglaubwürdiger. Jedenfalls wirkt er in seiner Rolle etwas fehlbesetzt. Da hätte man besser auf alte Hollywood-Haudegen wie Gene Hackman oder James Caan oder vielleicht sogar Jack Nicholson zurückgegriffen. Liv Tyler ist hier in dem Film eher schmückendes Beiwerk, als dass sie wirklich etwas entscheidendes zum Gelingen des Films beiträgt. Allerdings muss man auch ihr zu Gute halten, dass ihr einfach nicht der nötige „Spielraum“ gegeben wird, um ihre Rolle mit Leben auszufüllen. Am ehesten hat mich noch Tim Roth überzeugt, dem als einzigen gelingt, der Figur Leben einzuhauchen und ihr zumindest ein paar Facetten zu geben. Alle weiteren Rollen sind nicht weiter der Rede wert. Am Rande sei hier noch erwähnt, dass Lou Ferrigno, der den Hulk früher mal in der Fernsehserie gespielt hat, hier noch einen Cameo-Auftritt absolvieren darf.
Die Geschichte selber wird relativ schnörkellos erzählt, der Spannungsbogen kontinuierlich gesteigert. Das Tempo ist ziemlich zügig, mit Nebensächlichkeiten wird sich kaum aufgehalten. Dafür sind die Figuren relativ einfach gehalten und bekommen kaum Raum, um sich wirklich entfalten zu können. Jetzt werden einige natürlich sagen, dass man bei Comic-Verfilmungen keinen Tiefgang erwarten sollte. Dem möchte ich entgegensetzen, dass die Zerrissenheit der Hauptfigur, wie sie z.B. in den Batman- oder Spiderman-Verfilmungen zur Geltung kommt und dort teilweise regelrecht zelebriert wird und da auch zu den Stärken des Films gehörten, hier nur sehr am Rande abgehandelt wird. Beim Hulk bleiben die Figuren allesamt merkwürdig blass und wirken zum Teil sogar regelrecht deplatziert. Da wäre mit Sicherheit mehr möglich gewesen. Stattdessen gibt es hier eine Materialschlacht, wo es nur so kracht und scheppert. Was hier an Gebäuden, Bauwerken, Autos und Hubschraubern zerstört wird, kann hier mit Filmen wie „Independence Day“ oder anderen Action-Krachern locker mithalten. Da wird buchstäblich kräftig auf den Putz gehauen! Wahrscheinlich hatte man die Befürchtung, dass wenn keine Materialschlacht stattfindet, wieder einen Flop zu produzieren, weshalb man bei der Verpflichtung des Regisseurs auf einen Action-Profi wie Louis Leterrier (Der Transporter 2) zurückgegriffen hat.
### FAZIT ###
Dieser Film ist Popcorn-Kino in Reinkultur. Wer also auf krachende Action- und Zerstörungsorgien steht und sich nicht daran stört, dass die Figuren überwiegend reine Abziehbilder ohne Tiefgang sind, wird hier bestens bedient werden. Wer dagegen auf etwas intelligenter gemachte Action steht, wo die Figuren etwas mehr Tiefgang und Möglichkeiten haben, sich zu entwickeln, der wird hier eher enttäuscht sein, weil man unterschwellig immer das Gefühl hat, dass da noch irgendetwas fehlt. Von mir gibt es daher nur eine eingeschränkte Empfehlung und hoffe, dass der nächste Batman da interessanter ist.
### ABSPANN ###
An dieser Stelle sei vorab eine kleine Besonderheit erwähnt: In Deutschland wurde „Der unglaubliche Hulk“ gegenüber der US-Originalversion um 2 Minuten auf 110 Minuten gekürzt, um eine FSK-Freigabe ab 12 zu erhalten. Da sich die digitale Version, die in einigen Kinos gezeigt wird, nicht kürzen lässt, gibt es dort nur eine Freigabe ab 16 Jahren. Also kuckt genau hin oder fragt im Zweifel besser nach, wo welche Version gezeigt wird!!!
Spielfilm USA 2008, 110 Min und FSK 12 oder 112 Min und FSK 16
Regie: Louis Leterrier
Drehbuch: Zak Penn
Kamera: Peter Menzies Jr.
Musik: Craig Armstrong
~ Bruce Banner/der Hulk – Edward Norton
~ General Thunderbolt Ross – William Hurt
~ Betty Ross – Liv Tyler
~ Emil Blonsky – Tim Roth
~ Samuel Sterns (Mr. Blue) – Tim Blake Nelson
~ Dr. Leonard Samson – Ty Burrell
~ Major Kathleen Sparr – Christina Cabot
~ Wachmann – Lou Ferrigno
~ Tony Stark – Robert Downey Jr. (als Cameo-Appearance)
u.v.a.
46 Bewertungen, 21 Kommentare
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11.02.2009, 13:42 Uhr von campino
Bewertung: sehr hilfreichGruß, Andrea
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10.02.2009, 11:43 Uhr von Michaela2015
Bewertung: sehr hilfreichgrüssle, gegenlesungen find ich klasse! michi
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11.01.2009, 13:25 Uhr von tk7722
Bewertung: sehr hilfreichEin sehr interessanter Bericht, liebe Grüße
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10.01.2009, 21:00 Uhr von Baby1
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.
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10.01.2009, 14:02 Uhr von Puenktchen3844
Bewertung: sehr hilfreichEin schöner Bericht. LG
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06.01.2009, 09:11 Uhr von panico
Bewertung: sehr hilfreichAllerliebste Grüße von panico:-)
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06.01.2009, 00:11 Uhr von werder
Bewertung: sehr hilfreichGut berichtet! LG aus Hannover!
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02.01.2009, 23:37 Uhr von racheane
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße, Anne
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02.01.2009, 18:40 Uhr von frankensteins
Bewertung: sehr hilfreichliebe Grüße vom Taunus
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02.01.2009, 16:52 Uhr von Elfenfrau
Bewertung: sehr hilfreichInformativ beschrieben. lg Elfi
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02.01.2009, 15:26 Uhr von minasteini
Bewertung: sehr hilfreichLG und alles gute fürs neue Jahr
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02.01.2009, 12:14 Uhr von Cessie47
Bewertung: besonders wertvollliebe grüsse und alles gute fürs neue jahr
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02.01.2009, 11:25 Uhr von Iris1979
Bewertung: sehr hilfreichSuper Bericht. LG Iris
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02.01.2009, 11:09 Uhr von luca82
Bewertung: sehr hilfreichViele Grüsse... Luca
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02.01.2009, 11:00 Uhr von senora
Bewertung: sehr hilfreichLieben Gruß von senora
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02.01.2009, 10:28 Uhr von Gemeinwesen
Bewertung: besonders wertvollAllein für die Sprechblasen-Version mit dem Don Martinschen Bazong kann es nur eine Wertung geben. Lou Ferrigno als Wachmann? Der war doch damals der TV-Hulk, oder? Beste Grüße vom Gemeinwesen.
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02.01.2009, 10:07 Uhr von sigrid9979
Bewertung: sehr hilfreichIch wünsche euch einen schönen Tag.Lg Sigi
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02.01.2009, 09:42 Uhr von Jerry525
Bewertung: sehr hilfreichEinen lieben Gruß vom JERRY
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02.01.2009, 07:19 Uhr von lanzbulldog79
Bewertung: sehr hilfreichSchöner Bericht! Ein frohes neues Jahr LG Sven
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02.01.2009, 02:21 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichich wünsche dir ein gesundes neues jahr 2009 lg. petra
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02.01.2009, 02:13 Uhr von swissghostly
Bewertung: sehr hilfreichsehr schöner Bericht.
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