To Die For (DVD) Testbericht

To-die-for-dvd-komoedie
ab 29,11
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

5 Sterne
(0)
4 Sterne
(0)
3 Sterne
(0)
2 Sterne
(1)
1 Stern
(0)
0 Sterne
(0)

Erfahrungsbericht von LilithIbi

Aber fürs Prestige wars sehr gut.

Pro:

-

Kontra:

-

Empfehlung:

Nein

102 Minuten lang habe ich mir angesehen, was Suzanne Stone (Nicole Kidmann) dank eines fast schon krankhaften Selbstbewusstseins so von sich gibt.

===To die for=== als Titel führt vielleicht eine etwas falsche Erwartungshaltung; wer hier einen ernsthaft spannenden-Thriller erwartet, wird ähnlich irritiert aus der Wäsche guckten, wie ich es tat. Zwar war mir bewusst, dass es sich um eine schwarze Komödie mit Tendenz zur Satire handeln sollte ~ doch zum Lachen ist hier eigentlich kaum etwas.

_„Du bist ein niemand in Amerika, solange du nicht im Fernsehen warst“_

ist das Lebensmotto Suzannes, und somit ist sie bereit, beinahe alles dafür zu tun, um endlich als Reporterin vor die Kamera treten zu dürfen. Durch ihre nervige Art schafft sie es tatsächlich, in einem kleinen TV-Sender von der übermotivierten Aushilfe zur Wetterfee aufzusteigen ~ was ihr natürlich nicht reicht.

Ihr Mann Larry (Matt Dillon) steht vollkommen hinter ihr, ist im Gegensatz zu seiner Schwester absolut angetan von ihrer Art, jedem anderen mit ihrem herablassenden Ratschlägen und Ansichten vor den Kopf zu stoßen. Nicht, dass Larry nicht liebenswert erscheinen würde ~ er bekommt Suzannes Unterton schlicht und ergreifend nicht mit; ebensowenig, wie unzufrieden Suzanne mit ihrem Eheleben zu sein scheint.

Durch eine Art Schülerprojekt lernt Suzanne das 3er Gespann Russel (Casey Affleck), Lydia (Allison Folland) und Jimmy (Joaquin Phoenix) kennen und beginnt, diese für ihre eigenen Zwecke auszunutzen....

==Die Umsetzung== gestaltet sich durch eine Art Reportage über das Leben Suzanne's. Die Eltern sitzen neben den Schwiegereltern im Studio, weitere Verwandte und Bekannte werden interviewt. Diese Art von Aufmachung sorgt für ein '''absolut rundes Bild, beleuchtet die Geschichte von allen Seiten und ist durchaus als gelungen zu bezeichnen.'''

Dennoch merkt man zweifellos, dass der Film aus dem Jahre 1995 stammt. Schon allein die Bildqualität sowie der Aufnahmestil wirken irgendwie altbacken; Details wurden nicht so filigran herausgearbeitet, wie es gegenwärtig oftmals der Fall ist.
Jenes muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, ältere Werke haben durchaus ihren eigenen Reiz ~ doch „To die for“ hingegen scheint lediglich durch die Auswahl authentisch wirkender (und inzwischen bekannterer) Darsteller überzeugen zu können, während die Ausarbeitung der story an sich im unteren Mittelmaß anzusiedeln ist.

Die vermeintliche Absicht seitens Regisseur Gus van Sant lässt sich zwar zweifellos erahnen, hinkt jedoch hinter den diversen Überaschungseffekten inmitten des noch älteren "Lieblingsfeinde - eine Seifenoper" eindeutig hinterher.

Der Aspekt „karrieregeil und kaltherzig trifft auf naive Träumer“ überzeugt und amüsiert in seiner eigenen Art und Weise; oftmals mag man sich im Hinblick auf die Verhaltensweisen der Jugendlichen an den Kopf packen. Nicht zuletzt hat man stellenweise seinen Spaß an Suzannes eigenen Logiken, Ideen und buchstäblichen Auftritten, ist sogar ansatzweise beeindruckt von ihrer Aussage

_„Manchmal erkennt man etwas nicht, weil man erst etwas Abstand braucht, einen Schritt zurücktreten muss um das Gesamtbild betrachten zu können.“._

Eine Restaurant-Szene belustigt tatsächlich ein wenig; und sei es lediglich dadurch, dass Suzanne die story, die ihr erzählt wird, ohne mehrere Nachfragen überhaupt nicht versteht ~ während sie im Nachhinein von der Kenntnis dieser „förderlichen Geschichte“ durchaus zu profitieren bereit ist.

Doch alles in allem bietet „To die for“ nichts, was man gesehen haben muss. Ich weiß nicht einmal wirklich, in welche Kategorie ich das Gesehene einordnen würde. Ein Hauch Satire schwenkt hier mit; doch insgesamt stellt „To die for“ alles andere als etwas schwarzhumoriges dar.

Sehenswert ist auch hier (wie u.a. ebenfalls in „Scanners 2“) eigentlich nur der Hund Walter, der gegen Ende in einem unschlagbar-putzigen Winterdress zu sehen ist.

Apropos filmisches Ende: was mit den einzelnen Protagonisten passiert (ist), bleibt mehr oder minder offen. Daran tragisch ist allerdings lediglich der Umstand, dass dem Zuschauer das auch irgendwo total egal ist. Zu sehr ist man inzwischen von der dargebotenen Naivität (fast) eines jeden Einzelnen, als das man mit irgendwem noch Mitleid haben könnte.

Die Idee für die einzelnen Charaktere '''wurde in fast jeder Hinsicht zu sehr überreizt, dass man sich wirklich fragen muss''', warum die TV Movie diesen Film unbedingt in ihre Zeitschrift packen musste.

'''Die DVD selbst''' verfügt als vermeintliches '''Bonusmaterial''' lediglich über ein paar '''Hintergrundinfos''' in Form von Texttafeln, die in diesem Fall, je nach Interesse, fast schon interessanter sein dürften als der Spielfilm an sich.

===Summa summarum== empfehle ich „To die for“ mit Sicherheit niemanden. Diejenigen, die schon immer wissen wollten, durch weile Rolle Joaquin Phoenix langsam aber sicher berühmt wurde, der darf natürlich voller Herzenslust zugreifen ~ doch der eigentliche Film hat nur wenig zu bieten und erinnert insgesamt eher an einen lauen ZDF-Sonntagsfilm.

'''Von Spannung, Action oder gar etwas nachhaltig Verstörendem keine Spur''', den Humor nebst der Kritik findet man zwischen den Zeilen ~ sofern man bereit ist, danach zu suchen.

Schade, denn aus der eigentlichen Intention des Drehbuchautoren, wer immer dies gewesen sein mag, _hätte_ man mit etwas Raffinesse durchaus viel mehr machen können. So hingegen kann man im Hinblick auf die überaus überzeugenden Darsteller allerdings nur sagen: Perlen vor den Schweinestall.

27 Bewertungen, 7 Kommentare

  • tina08

    22.11.2010, 11:05 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße ... Tina

  • Powerdiddl

    21.11.2010, 09:58 Uhr von Powerdiddl
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ich wünsche dir einen erholsamen Sonntag, lg

  • morla

    20.11.2010, 17:58 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönes wochenende lg. petra

  • milabie

    20.11.2010, 16:31 Uhr von milabie
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima. Ein schönes Wochenende wünscht Mila.

  • anonym

    20.11.2010, 15:17 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Informativ beschrieben! GLG

  • XXLALF

    20.11.2010, 10:13 Uhr von XXLALF
    Bewertung: sehr hilfreich

    und ein wunderschönes wochenende

  • katjafranke

    20.11.2010, 10:13 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schönes Wochenende Liebe Grüße KATJA....