Island of Lost Souls (DVD) Testbericht

Viele sind ja der Meinung, dass „Rosamunde Pilcher“ Filme ein wahrer Horror sind. Okay, da kann man geteilter Meinung sein, wobei ich jetzt auf einen „Fantasie-Horrorfilm“ ab 12 Jahre gestoßen bin, den wir uns schon öfters angeschaut haben. Na ja, ein richtiger Horrorfilm ist dieser „Island of lost Souls“ wohl nicht, mehr so ein „Soft-Horror-Film“, für Erwachsene, eben genau das richtige für mich, aber dennoch nichts für Kinder. Ob ich mit meiner Aussage richtig liege, weis ich natürlich nicht, deshalb fällt am besten ein eigenes Urteil darüber.

Filminhalt

Mystischen blau ist der Himmel über Kopenhagen, wobei man ein Donner grollen hört und nur kurzfristig grelle, helle Blitze die Dunkelheit erleuchten. Ein Unwetter tobt, wobei es stürmt und regnet, sodass man keinen Hund vor die Tür jagen würde, geschweige den einen Mann. Und dennoch taucht aus dieser höllischen, ja gespenstisch wirkenden Nacht, ein Pferdewagen auf, der sich in Richtung eines alten Gebäude bewegt, wobei ein Mann aussteigt, dessen Name Hermann Hartmann ist. Nach außen hin wirkt dieses Gebäude, wie eine alte, geheimnisvolle Hütte die der Treffpunkt dunkler Magier ist, die geschworen haben das Böse zu bekämpfen. Ein großer, mächtiger dunkler Magier, ein Geisterbeschwörer, ein Necromancer (Lars Mikkelsen), der von den Logenhütern gefangen worden ist, um ihn, den Necromancer zu vernichten, wobei sie ihre leistungsfähigsten Waffe einsetzen, nämlich die Magie des heiligen Logenbuchs. Nur wissen sie nicht, dass der Necromancer bereits für sie zu stark ist, zu viel Macht besitzt, wobei eine junge Frau, Linea (Beate Bille), die einzige von der Loge ist, die die Fähigkeit besitzt, die Kraft des Logenbuches zu empfangen und zu bändigen, wobei ihre Finger zu leuchten und zu beben anfangen. Plötzlich erwacht der Necromancer, der an Händen und Füßen an ein Holzgestell gefesselt ist, reißt alle Fesseln mit einer übermenschlichen Kraft von sich, und ergreift sich Linea. Hermann Hartmann (Anders W. Berthelsen) kommt zu Hilfe, aber er kann nicht gegen dieser Macht ankämpfen, worauf er es schweren Mutes aufgibt. Linea gelingt es schließlich mit ihrer Magie und Zauberkraft den Necromancer aus dem Fenster zu stoßen, woraufhin Linea leblos zu Boden fällt. Hermann ist darüber untröstlich. Mutlos, wenn auch besiegt, weil niemand stark genug war die Magie des Logenbuches zu beherrschen, entscheidet sich die Schar, die Hüter der Loge hierauf, die Seiten des Buches auf zu teilen, damit der Necromancer, dessen körperliche Hülle wohl tot ist, jedoch sein Geist weiterlebt, niemals in der Lage ist, das gesamte Buch zu erhalten.

Viele Jahre später

Die 14jährige Lulu (Sara Langebæk Gaarmann), ihrer Mutter Beate (Anette Støvelbæk) und ihr jünger Bruder Sylvester (Lucas-Munk) starten gerade einen Neuanfang in einer kleinen Küstenstadt in Dänemark, nachdem ihr Vater die Familie wegen seiner jungen Sekretärin verlassen hat. Lulu ist ein Mädchen, das sich einsam fühlt in dieser kleinen Stadt, die mehr einer ländlichen Gemeinde gleicht, wobei sie mit Vorliebe in die Schwarze, geheimnisvolle Magie eintaucht, sprich Bücher von Sagen über Geister und Dämonen mit Begeisterung liest. Und natürlich versucht sie jede Nacht mit der Geisterwelt in irgendeiner Art in Kontakt zu treten, wobei sie dazu das Plakat an der Wand mit der Aufschrift „I want to believe“, und ein Ouija Brett benutzt, mit welchem sie versucht die Geister zu beschwören. Aber nichts der gleichen geschieht, sodass ihr kleiner Bruder sich lustig darüber macht und ihre Mutter meint, sie solle sich doch um lebende Freunde umschauen.

Lulus Mutter ist Krankenschwester und hat wenig Zeit für ihre Kinder, sodass Lulu, Oliver (Lasse Borg) kennenlernt, der ein sehr schüchterner, ängstlicher Junge reicher Eltern ist. Jedoch schon in der ersten Nacht im neuen Zuhause, als wiedereinmal Lulu ihre berühmte Sitzung abhält, im Kerzenlicht und ihrem Ouija Brett, wacht Sylvester plötzlich von einem recht merkwürdigen Ton auf, der aus dem Kleiderschrank kommt. Plötzlich erscheint ein kleines sich hin- und herbewegendes helles Licht, das wie eine Kugel aussieht, das Augenblicke später auf Sylvesters Körper zufliegt, eindringt und dort verschwindet. Am nächsten Morgen verhält sich Sylvester sehr merkwürdig, zumal er mit den technischen Geräten wie z.B. einer Fernbedienung des Fernsehers nichts anzufangen weis, und dann erschrickt, als er aus versehen den Startknopf betätigt hat. Nicht nur das, auch sein Aussehen seine Stimme und seine Sprache haben sich verändert, wobei er jetzt Worte wählt, wie ein Mann aus dem 18. Jahrhundert. Sylvester hört mystische, verdächtige Stimmen, die etwas von ihm wollen, jedoch er nicht weis, wie er ihnen helfen kann.

In der folgenden Nacht schleicht Sylvester aus seinem Bett heraus, wobei Lulu ihm heimlich folgt. Irgendwie magisch zieht es Sylvester zur Schiffsanlegestelle, wobei er wie versteinert in Richtung der kleinen Mönch-Insel blickt. Plötzlich taucht der Nachbarjunge Oliver auf, wobei diese, Lulu und Oliver, Augenblicke später von Sylvester entdeckt werden. Was dann mit Sylvester passiert, was Lulu und Oliver sehen, ist für sie gleichermaßen sehr schockierend.

Sylvesters Körper wird überschattet von einem grellem, hellen Licht, wobei Sylvester/Hermann fast schon mit monotoner Stimme zu Lulu sagt: "Mein Name ist Hermann Hartmann, ich starb 1873 und wurde im Körper deines Bruders gefangen." Das Licht von der vorherigen Nacht war der Geist von Hermann, der jetzt in Sylvesters Körper geschlüpft ist, und dessen Herrschaft sozusagen übernommen hat, wobei er jetzt in der Lage ist die Schreie von tausend verlorenen Seelen zu hören, die alle auf der Mönch-Insel eingeschlossen sind. Nun ist aus Sylvester, Sylvester/Hermann geworden, ein „Besessener“ oder ein Dämon Host, wie es im englischen heißt, wobei Sylvester/Hermann weis, dass in dieser Stadt ein Hellseher, ein Physiotherapeut wohnt, den nun die drei Kinder aufsuchen, und von welchem sie Hilfe erhoffen, dass der Geist wieder aus Sylvesters Körper entweicht. Also suchen die 3 Kinder Richard (Nicolai Kopernikus) auf, und erzählen ihm was vorgefallen war, wobei sich dieser Hellseher sehr skeptisch zeigt, weil er trotz seiner langjährigen Erfahrung mit all seiner wissenschaftlichen Ausrüstungen, noch keinen realen Geist aufgefunden hat. Aber dennoch möchte er die Kinder nicht enttäuschen, obwohl er selber dieser ganzen Geschichte keinen Glauben schenkt, legt er dennoch Sylvester/Hermann die Hände auf, so als ob nun der Geist seinen Körper verlassen wird.

Aber Lulu, schenkt diesem ganzen Humbug das Richard an Sylvester/Hermann verführt hat keinen Glauben, worauf sie ihrem Bruder helfen will, was aber nur geht, wenn Oliver mitzieht, zumal sie ja ein Boot brauchen um auf die Insel zu gelangen. Auf der Insel entdecken die drei Kinder, dass die Erde, der Boden, tot und unfruchtbar ist. Und jetzt geschieht etwas ganz unheimliches, denn eine Vogelscheuche erwacht zum Leben, reißt sich von ihrem Holzkreuz los, und jagt die Kinder über die ganze Insel, wobei sie in das Lager des Necromancers stürzen, und dort hunderte von verlorenen Seelen finden, die alle in kleinen Flaschen eingesperrt sind. Lulu, die sich mit solchen Geisterwesen etwas auskennt, weis, dass diese verlorenen Seelen nach der Brücke zum Himmel suchen. Nun beobachten die Kinder, wie der Necromancer eine kleine, verirrte Seele fängt, die wie ein Lichtball vor seinen Augen umher tanzt, worauf er sie ausfragt wo die Reichtümer, Schätze der irdischen Welt versteckt sind. Und irgendwie so hat man den Anschein merkt und spürt er die Anwesenheit von Sylvester/Hermann, woraufhin er einen bösen Geist auf ihn hetzt.

Richard, der Physiotherapeut bei welchen die Kinder waren, überdenkt das ganze nochmals, was Sylvester/Hermann gesagt hat, woraufhin er sich ein Motorboot nimmt, zur Insel fährt, und die Kinder rettet.

Ob die verlorenen Seelen auch noch gerettet werden und der Geist aus Sylvesters Körper wieder entweicht, das wird nicht verraten. Eins jedoch ist sicher, dass diese ganze DVD „Island of lost Souls“ ganz schön spannend weiter geht.

Meinung zum Film

Okay, im gewissen Sinne ist es Neuland für mich über einen Film, in welchem Geister, Dämonen und „Besessene“ ihr Unwesen treiben zu schreiben. Aber ich versuch es dennoch, das wiederzugeben, wie der Film „Island of lost Souls“ auf mich gewirkt hat.

Na ja, dass in diesem Film Geister vorkommen oder Geister ähnliche Wesen, erkennt man schon an diesem mystischen blau, das immer dann in Erscheinung tritt, wenn es unheimlich und zum Teil auch ganz schön gruselig zugeht. Das erkennt man auch an der Musik, die sich in etwa so wie in den „Harry Potter“ Filmen anhört. Okay, das sich diese ganze Geschichte nicht nur in der Geisterwelt abspielt, finde ich schon mal nicht schlecht, zumal es ja viele Mädchen gibt, die sich in der Pubertät mit dem übersinnlichen, der Schwarzen Magie beschäftigen und in ihr ein- und untertauchen.

Das ist eigentlich ganz normal, also gar nichts außergewöhnliches. Nur dass sich mit einem Ouija Brett Geister beschwören lassen, oder Kontakt zu diesen Wesen herstellen lässt, das bezweifle ich stark.

Klar, es ist ja nur ein Film, der aber voll gespickt mit Spezialeffekten und computergesteuerten Leuchtkugeln, den fliegenden Seelen ist, die wirkungsvoll in die einzelnen Filmszenen integriert sind. Okay, wie schon erwähnt, habe ich persönlich noch nicht allzu viel solcher Filme gesehen, jedoch wenn ich einen Vergleich ziehe zu „Harry Potter“, wobei gerade dieser Film eine skandinavische Antwort darauf sein sollte, so muss ich ehrlich sagen, dass vom Gruseleffekt und der Spannung, sowie den Spezialeffekten „Harry Potter“ sich dahinter verstecken kann. Als Kinderfilm ab 12 sehe ich diesen Film schon gar nicht, denn recht schaurige Szenen werden darin gezeigt. Gleich am Anfang, als sich der Necromancer von einem Holzgestell befreit und auf die junge Frau losgeht, setzt er seine magischen Kräfte ein, ohne das er sie berührt, was geradezu mystisch aussieht, da diese Kräfte wie elektrische Ströme auf sein Gegenüber wirken. Oder eine andere Szene mit der gruseligen Vogelscheuche, wie sie zum Leben erwacht und die Kinder jagt, fand ich als absolut unheimlich, zumal die ganze Umgebung wie in einer Dämmerung oder Nacht gehalten ist. Auch der böse Geist, den der Necromancer auf Sylvester/Hermann setzt, kann einem das fürchten lehren. Als Rauchgeist entsteigt dieser einem Gefäß, woraufhin dieser mächtig und furchterregend mit seinem recht gruseligem Gesicht auf ihn zukommt. Und dazu die Akustik, einfach zum Gruseln.

Lustige Szenen, die ein schmunzeln hervorrufen gibt es wohl auch, aber die kann man an einer Hand abzählen. So z.B. als die Kinder die Vogelscheuche ganz zum Schluss anzünden, kann sie sich nur mit einem Sprung in den Swimmingpool retten, woraufhin sie wieder aus dem Wasser hochspringt und schnell wegrennt.

Ja, und zu den Schauspielern, wobei die 3 Kinder keine besondere Schauspielausbildung genossen haben, sondern nur zu einem Casting eingeladen wurden, und dort wurde entschieden wer die Hauptrollen bekommt.

Im Grunde handelt dieser Film „Island of lost Souls“ um einen Mächtekampf zwischen Gut und Böse, darin das Gut, wie so oft das Böse besiegt. Mystisch und beinahe schon unheimlich sind die Szenen in welcher Geister oder Geisterwesen in Erscheinung treten. Okay, ich hab schon schlimmere Filme gesehen, aber dennoch würde ich ihn nicht als Familienfilm tauglich einstufen.

Daten zur DVD „Island of lost Souls“

Darsteller: Anders Wodskou Berthelsen, Nicolaj Kopernikus, Lars Mikkelsen
Regisseur(e): Nikolaj Arcel
Komponist: Jane Cornish
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Dänisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Kinowelt GmbH
Erscheinungstermin: 18. April 2008
Produktionsjahr: 2007
Spieldauer: 102 Minuten

Extras: Kapitelauswahl, Kinotrailer in Deutsch und Dänisch,
Featurettes: Der Kampf zwischen Gut und Böse
Das Storyboard - Die Entstehungsgeschichte
Das Casting - Wer rettet die Welt?
Die Drehorte - Von der Provinz ins Abenteuerland
Visuelle Effekte - Magie auf dem Bildschirm
Hummer - Der Spezial – Effects - Magier
Das Produktion Design - Die Illusion entsteht
Die Musik - Eine universale Sprache
Die Verwirklichung einer Utopie

Fotogalerie

Obwohl ich mir recht selten die Extras auf einer DVD anschaue, die alle mit deutschem Untertitel versehen sind, muss ich ehrlich sagen, dass ich diese mehr als interessant fand. An Ton- und Bildqualität ist nichts auszusetzen, zumal wir diese DVD schon etliche male abgespielt haben.

Ein sehr schöner Fantasie-Horror-Film, der mir auch wirklich gut gefallen hat, und welchem ich die volle Punktezahl gebe.