Seagate Freeagent GO 320GB Testbericht

Im Winter hatte ich mir eine 1TB Externe Platte gekauft. Dort habe ich nun mittlerweile mein komplettes Fotoarchiv gesichert (neben DVDRam Sicherungen). Da dieser Trümmer aber mit rund 2kg alles andere als reisetauglich ist, ich mich vermutlich aufhängen würde, wenn damit unterwegs was passiert und sie nicht für den komplett mobilen Einsatz vorgesehen ist, entschied ich mich für Reisen zum Kauf einer ausgewiesenen mobilen Speicherlösung.

Ich stöberte bei Amazon und sah mir verschiedene 2,5" Platten an, denn die sind handlich, leicht, sparsam und für Laptops gebaut, ergo tauglich zum mobilen Transport. Da mein Laptop selbst 320GB hat, also 298GB realen Speicher und von diesem noch rund 280GB frei sind, musste es keine 500GB oder größer sein, was ja dann auch schon wieder ins Geld geht. Ich entschied mich also für 320GB, also eine Verdopplung meiner Kapazität. Das ermöglicht nicht nur das unterwegs bedenkenlose Abfeuern von Fotosalven und draufhalten mit der digitalen Videokamera, sondern ich kann auch noch ein paar Folgen meiner Lieblingsserie und Musik mitnehmen, dann wird der 12Std.-Flug nicht gar so öde. Wenn man schon den Laptop dabei hat, muss man ja schliesslich auf nichts verzichten.

Da ich auch etwas optisch schickes haben wollte, fiel mir eine rote Seagate Platte auf. Ich stöberte weiter und tadaa - da war das Modell in blau! Nach dem Einsammeln etlicher Gutscheine (danke Mami!) bestellte ich die Platte zum Preis von 77,95 Euro (dieser schwankt, als ich sie entdeckte, stand sie für 82,95 im Angebot, zwischendurch war sie bei 85,95). Da blieb sogar noch etwas für ein Buch übrig!

==Seagate FreeAgent Go 320 GB blau==

Erhältlich ist sie in 3 Größen: 250GB, 320GB, 500GB und 4 Farben: silber, blau, rot, schwarz. Aber 500GB gibt es, soweit ich gesehen habe, nur in silber.
Optional gibt es eine Dockingstation, wo man die Platte reinstellen kann.

Verpackt war die Platte in einer doppelten Blisterverpackung, die man komplett zerstören muss, um an den Inhalt zu kommen. Die Platte selbst befindet sich dann also in einer zweiten Blisterpackung, die kann man dann aber problemlos in zwei Teile klappen.

Das leuchtend königsblau des gebürsteten Metalls sieht wirklich sehr edel und elegant aus, die Rückseite (oder Boden wohl eher) fühlt sich leicht gummiert an. Vorn hinter der kleinen Abschrägung ist das Seagate Logo aus Metall aufgebracht. Hinten sind auf den ersten Blick Punkte, die sich im Betrieb als Löcher entpuppen und eine weisse LED verbergen, die bei Betrieb leuchtet. Hintendran am Popo ist der MiniUsb Anschluss.

Mit nur 29,50 mm H x 84,85 B mm x 61,04 mm L und 180g ist die Platte niedlich klein und handlich. Das USB Kabel macht diesem auch alle Ehre und bietet gerade mal drollige 45cm. Aber okay, die Platte ist vorgesehen für das mobile Nutzen, also liegt sie in der Regel sowieso direkt neben dem Laptop. Wem das zu kurz ist, oder wenn sie zwischendurch doch mal an den Desktop wandert, kann man ein anderes USB Kabel nutzen, mein Handy oder meine Kamera besitzen zb. auch Mini-Usb und damit die gleichen, aber längeren Kabel.

Die Herstellerseite für die Platte ist unter http://freeagent.seagate.com/de-de/hard-drive/portable-hard-drive/Free-Agent.html zu finden.

Seagate gibt 5 Jahre eingeschränkte Garantie.

==Anschliessen/Install==

Nachdem ich das Gerät lang genug niedlich und entzückend fand, schloss ich es an den Laptop an, denn dort soll es ja schlussendlich hauptsächlich arbeiten. Nach wenigen Augenblicken leuchteten die besagten Punkte auf und der Lappi zeigte die Nachfrage, was er bitte tun solle.

Auf der Festplatte ist ein Seagate Manger mitgeliefert, der Ordner verschlüsseln oder Daten auf der Platte mit einem Rechner etc. synchronisieren kann. Ich benutze das nicht und habe das Programm entfernt. Ich nutze die Platte als reinen Wechseldatenträger. Eine Synchronisation finde ich insofern unbrauchbar, als dass man die Synch oft nicht verhindern kann, oder es vergisst, und dann die Datei, die versehentlich auf einer der beiden Datenträger gelöscht wurde, dann auch automatisch auf dem anderen verschwindet. Verschlüsseln muss ich auch nix, die Platte benutze nur ich und ich werd schon aufpassen, dass keiner sie mir mopst!

Bei Windows ist die Platte also sofort einsatzbereit. Für Mac gibt es eine eigene Version, nur in silber, hier gibt es die Software auch nicht dabei. Das Logo auf der Packung verspricht Vista-kompatibel. Ich habe nur XP, kann dazu also keinen Kommentar abgeben.

==Nutzung==

An den Laptop angeschlossen steigt der Stromverbrauch laut Messgerät in der Steckdose um 2 Watt. Beim Starten der Platte springt es kurz um 7Watt nach oben, bei Nutzung zuckt es zwischen 2-5Watt. Erstaunlich wenig - aber das ist der Sinn von mobilen Platten, sie sollen Energie sparen, da der Laptop gemeinhin ja mit Akku betrieben wird. Das Gerät besitzt eine intelligente Sparlösung und setzt die Platte bei Nichtgebrauch in den Sleepmodus. Sie schaltet sich also intern fast ab, kein Geräusch und keine Vibration zu vernehmen.

Die Schnellformatierung dauert nur wenige Sekunden.

Für die Tempofanatiker: ich benutze KEINE Tools, die exakte Geschwindigkeiten messen. Weil ich das für sinnfrei halte, da die Unterschiede in den oberen Bereichen für das menschliche Gefühl nicht mehr messbar sind. Ein 350MB Video ist in 10sec sowohl auf der Platte, als auch wieder unten. Die Platte bietet vollen USB2.0 und damit bis zu 480Mbit/s Übertragungsrate und dreht sich mit 5400 Umdrehungen/min. Sicherlich ginge manches schneller mit einer 7200er Platte, aber die Geschwindigkeitsvorteile dieser erübrigen sich bei Ordnern mit hunderten einzelner Dateien (zb. eben Fotokarten entladen) auch wieder. 3 Videos von 350MB zeitgleich, also rund 1GB Daten, ist in unter 1min vom Rechner auf die Platte geschoben. Von der Platte auf den Rechner benötigt man dafür rund 30sec. Für die vorgesehene Vorgehensweise USB Kartenleser zu USB-Festplatte muss man natürlich mehr Zeit einplanen, da hier der Laptop nur als Datenautobahn dient und selber mit seiner Geschwindigkeit nichts beitragen kann. Hier ist dann auch noch die verwendete Speicherkarte wichtig und wieviele einzelne Dateien sich darauf befinden. Da kann eine 4GB schon mal gut und gerne 20-30min brauchen, bis sie von A nach B gewandert ist. Sie zuerst auf den Laptop zu kopieren, um es dann auf die Platte zu schieben, bringt in dem Fall nur einen subjektiven Zeitvorteil, da man ja doppelte Arbeit hat.


Die Temperatur hält sich in Grenzen, erreicht die gleiche Handwärme wie meine Laptopfestplatte (kann ich sehr gut fühlen, sitzt direkt unter der Tastatur). Diese ist im Zugriffsbetrieb (Dateien verschieben etc.) bei rund 39 Grad. Schaltet sich die Seagate ab, läßt die Temperatur sofort fühlbar nach. Der Geräuschpegel ist sehr niedrig, man muss sie schon nah ans Ohr halten, um sie zu erhören.

Laut Seagate besitzt die Platte eine "Dynamische Anzeige" und wenn man konzentriert hinstarrt - ja, da ist tatsächlich etwas! Wird auf die Platte zugegriffen und Dateien draufgeschoben oder entfernt, leuchten die kleinsten Punkte ganz vorne plötzlich auch heller auf. Richtig erkennen kann man das vermutlich nur im Dunkel oder Halbdunkel. Jetzt bei Tag und noch dazu mit Sonne vor dem Fenster, ist da wohl nichts. Ich kenn jemanden, der hat das silberne Modell. Der hat die Dinger gar nicht leuchten sehen, weil beides im Prinzip weiss erscheint bei Tag.

Das mitgelieferte Quick Install Blättchen ist ziemlich nutzlos. Man weiss gemeinhin, wie man einen USB Stecker in eine USB Buchse stopft.

==FAZIT==

Nachdem ich nun einige Tage Daten hin und her geschoben habe, um die Platte etwas zu reizen und sie immer noch artig brav still und leise tut, was sie soll, bin ich für meinen Urlaub gerüstet. Denn eine Festplatte steigt entweder gleich aus oder hält schier ewig ;) Nichts wäre schlimmer, als mit zu wenig Fotos heimzukommen, weil kein Speicherplatz da ist (bei RAW Dateien sind auch 10GB Webspace nicht mehr allzuviel). Das Gerät ist super handlich und passt tatsächlich in die Jackentasche; wiegt so ziemlich gar nix und macht sich daher im Handgepäck nicht bemerkbar und bietet ordentlich Platz. Ja, eine 3,5" Platte ist billiger, aber diese sind auch schwerer, unhandlicher und stoßempfindlicher. Obendrein benötigt die kleine auch kein eigenes Netzteil, da der USB Strom ausreicht und sie extrem sparsam arbeitet. Temperatur und Geräusche finde ich top und somit vergebe ich 5 Sterne und eine Empfehlung.

KingSparko ciao.de/LittleSparko yopi.de