Tom Clancy's Rainbow Six: Vegas 2 (PC Spiel Shooter) Testbericht

ab 17,29
Auf yopi.de gelistet seit 03/2010

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Erfahrungsbericht von Falt3r

Nichts geht mehr!

Pro:

Spannung, Anspruch, Unterhaltungsfaktor

Kontra:

Hohe Brutalität, keine intelligenten Handlungsalternativen, lineares Spielkonzept

Empfehlung:

Ja

Wer träumt nicht vom großen Gewinn am Spieltisch... Beneidet von verdutzt dreinblickenden Coupiers und Mitspielern geht man freudestrahlend um tausende Scheinchen schwerer aus dem flimmernden Zockerpalast.
Logan Keller wird in seiner Situation am Spieltresen sicherlich nicht beneidet. Nicht, weil er sich verschuldet hat oder süchtig ist.
Sondern weil er Deckung im Kugelhagel und vor Blendgranaten sucht. Einige Herren (und Damen) haben nämlich anderes im Sinn, als den großen Reibach....

*** Handlung ***
Alles beginnt in einer mexikanischen Grenzstadt. Irena Morales, eine seit langem international gesuchte Terroristin wurde in dem verschlafenen Nest lokalisiert.
Logan Keller, Anführer des Spezialeinsatzkommandos „Rainbow Six“, hat den Auftrag, Morales festzunehmen.
Die Mission schlägt nicht nur fehl, sondern endet auch noch in der Gefangennahme seiner beiden Teamkollegen Gabriel und Kan.
Weil Keller für tot gehalten wird, lassen die Anhänger Morales' ihn in den Minenstollen zurück.
Von dort entkommen, wartet gleich der nächste Einsatz auf ihn. Terroristen haben das „Calipso“, ein Casino mitten in Las Vegas unter ihre Kontrolle gebracht. Verhandlungen sind gescheitert, ganze Einsatzkolonnen wurden ausgelöscht. Die hiesige Polizei ist vollkommen überfordert. Jetzt ist „Rainbow“ dran.
Mit den beiden Kollegen Michael und Jung gibt Keller alles, um die Attentäter zu stoppen. Problematischerweise konzentriert sich der Angriff der Bombenleger nicht nur auf das „Calipso“.
Ein Streuschlag gegen ganz Las Vegas, der von Morales seit langem geplant war, soll die Wüstenstadt zur Wüste werden lassen. Das Merkwürdige daran: Die Terroristen stellen keine Forderungen.
Die einzigen veröffentlichten Botschaften sind Aufzeichnungen von Geiselermordungen.
Als Warnung an Kellers Team, abzurücken.
Doch ironischerweise ist es genau das, was Morales eigentlich NICHT will.
Denn während das dreiköpfige Team „Rainbow“ darum bemüht ist, seine Kameraden und Las Vegas vor der Auslöschung zu retten, findet ganz woanders die eigentliche Phase des perfiden Planes statt:
Die Terroristen haben vor, den Hoover-Damm als Startrampe für einen Nuklearsprengkopf zu benutzen.
Da das Militär sein Augenmerk auf Vegas richtet, sind nicht genügend Streitkräfte zur Verhinderung eines Anschlags in einer anderen Region mobilisierbar.
„Rainbow Six“ muss sämtliche Bomben in Vegas entschärfen und die Terroristen unschädlich machen. Die Uhr tickt, Kan und Gabe sind in Gefangenschaft. Morales weiterhin auf freiem Fuß. Bis an die Zähne bewaffnete Fanatiker kämpfen um jeden Meter Spiel(hallen)raum. Und die Welt schaut zu, wie eine Geisel nach der anderen erschossen wird.
Nein, Logan Keller ist wirklich nicht zu beneiden!

*** Spielprinzip ***
„Vegas"“ ist der bereits sechste Teil der „Rainbow Six“ - Reihe. Und zugleich auch der mit den größten Änderungen im Aktionskonzept.
Ihr als Spieler steuert den komplett neu auf der Bildschirmfläche erschienen Anführer Logan Keller. Und nicht nur den. Ihr befehligt indirekt eure beiden Mistreiter Jung und Michael. Aus der Position Kellers heraus erteilt ihr den zwei Kämpfern Befehle.
Es gibt zwei verschiedene Modi für das Vorrücken der Einheit „Rainbow“.

// Infiltration //
Eure Kameraden verwenden schallgedämpfte Waffen und schießen nur, wenn sie selbst beschossen werden. Wenn ihr sie zum Eindringen vor einen ungesäuberten Raum aufstellt, können sie diesen dann mit Blend- oder Rauchgranaten stürmen. Das Handlungsinterface ist im Infiltrationsmodus silbern eingefärbt.

// Sturm //
Aggressiver geht es da im rot markierten Sturm-Modus zu. Splittergranaten werden eingesetzt, eure Kollegen nehmen die Schalldämpfer ab und schießen auf alles Feindliche, was sich in ihrem Sichtfeld bewegt. Um in einen Raum vorzubringen, können die Kollegen auch Türladungen verwenden. Michael und Jung handeln in diesem Modus risikofreudiger und aggressiver.

Ich finde diese Art der Teamkoordination nicht nur einfach, sondern genial einfach. Ein Tastendruck genügt für den Wechsel von Infiltration auf Sturm und umgekehrt.
Unabhängig vom Modus könnt ihr es an jeden beliebigen Punkt dirigieren. Dieser wird dann als gelber Lichtkegel markiert.
Auch an einer Wand könnt ihr sie positionieren. Stehen Michael und Jung an einer Ecke, spähen sie automatisch vorsichtig nach Feinden.
Diese werden im Polizeijargon als Tangos bezeichnet.
Öfter erhält man also die Meldung "Tangos gesichtet". Sie erscheinen nach Identifikation ab sofort rot markiert auf der Einsatzkarte.
Womit wir beim nächsten, sehr angenehmen Veränderungspunkt des Spiels angelangt wären. Die elend lange Planungsphase, wie man sie aus den vorhergehenden Teilen kennt, wurde abgeschafft.
Lediglich die eigenen Waffen und etwas Zusatzausrüstung wie Granaten oder Sprengladungen für Türen werden ausgesucht und ab geht's. Die Ausrüstung der Kameraden kann man nicht bestimmen, was ich sehr schade finde.
Das ist eine Spielgrenze, die nicht hätte sein müssen.
Auch nervig: Trägt Logan eine Waffe mit Schalldämpfer, tun es ihm die anderen beiden gleich. Und eben auch im Sturm - Modus. Ein weiterer Aspekt, der meiner Ansicht nach störend ist.
Denn die schallgedämpften Waffen haben weniger Feuerkraft und eine geringere Reichweite. Das kann bei Manövern auf freier Fläche fatale Folgen haben.
Eine überaus positive Neuerung: Man kann seine Kameraden heilen, wenn sie angeschossen wurden. Dann aber ist Eile geboten. Denn liegen Michael, Jung oder schlimmstenfalls beide verwundet auf dem Boden, droht der Kollaps.
Der Spielablauf ist in Episoden unterteilt, von denen man jede einzelne nach Bestehen im Hauptmenu direkt spielen kann.
Ausrüstung und Schwierigkeitsgrad können vorher individuell festgelegt werden. Es gibt die Schwierigkeitsstufen „Normal“ und „Realistisch“, wobei ich selbst Fortgeschrittenen empfehlen würde, „Vegas“ erst einmal auf „Normal“ zu bestehen. Das ist zunächst schon schwierig genug.
„Rainbow Six“ driftet mit "Vegas" in seinem Konzept weg vom Planspiel hin zum filmreifen Action-Taktik-Mischgame mit massig neuem Spielspaß!

*** Grafik ***
Berauschend! Noch nie zuvor habe ich eine so detaillierte Umgebung in einem als „Taktik-Shooter“ klassifizierten Computerspiel gesehen.
Gesichtszüge sind feinstimmig zu erkennen, beim Sprechen bewegen sich die Münder authentisch.
Kellers frische Bartstoppeln zeigen sich dem Spieler genauso wie Lichtreflexionen auf Schutzbrillen. Beachtlich sind auch die Spiegelungen auf Autolacken, in Fensterscheiben und sonstigen glatten Oberflächen.
Die Detailliebe steckt auch in den Waffen, den Rauchschwaden, den Uniformen und den Charakteren.
Die Umgebung wurde atmosphärisch unheimlich dicht aufgeladen. Dunkle Gänge, die ohne Wärmebildkamera bei der Durchschreitung förmlich nach Selbstmord schreien.
Unübersichtliches Baugelände mit Scharfschützen hinter Betonmischern.
Allerdings gilt auch hier: Ein Spiel mit hoher grafischer Qualität benötigt einen Rechner mit hoher grafischer Ausstattung.

*** Sound ***
Untermalt werden die Missionen grundsätzlich von musikalischem Beiklang. Packende, rhythmische Soundthemen spielen sich je nach Situation ein.
Ein Beispiel: Auf dem Strip vor dem „Calipso“ sammeln sich Keller, Jung und Michael.
Das Team kann sich auf verschiedenen Wegen an die Terroristen heranschleichen.
Das Musikthema ist ruhig, aber angespannt, konzentriert.
Kommt es zu Schusswechseln, steigert es sich ins Bedrohliche, das Schnelle nimmt Raum ein und überwältigt den Spieler. Das verschafft zusätzliches Adrenalin und steigert das Spielerlebnis.
Verstärkt wird der Ernst der Lage durch die Art der Befehlserteilung. Dirigiert ihr eure beiden Mitstreiter in "entspannten" Momenten mit ruhiger Stimme, sind Anweisungen auf dem chaotischen Kampffeld nur noch durch Gebrüll zu verstehen.
Es empfiehlt sich in meinen Augen sehr, das Spiel mit guten Kopfhörern zu genießen. Denn der Sound ist wuchtig und zweifelsohne eines der Highlights.
Für mich persönlich sogar DAS Highlight.

*** Anforderungen & Preis ***

Wie schon im Artikel erwähnt, solltet ihr euch vor dem Kauf des Spiels unbedingt über die Hardwarevoraussetzungen informieren. Denn die sind terroristisch hoch.
Ohne einen Arbeitsspeicher von MINDESTENS 1024 RAM solltet ihr das Spiel nicht einmal für die Installation in Erwägung ziehen.
Faszinierende Grafikeffekte haben eben auch ihren Preis. Hinzu kommt die geforderte Prozessorleistung von minimal 3 Ghz.
„Rainbow Six – Vegas“ läuft nur unter den beiden Betriebssystemen Windows XP und Vista.
Die DVD, auf der sich das Spiel befindet fordert von der Festplatte eine Kapazität von 7 GB.
Bei „Splinter Cell: Double Agent“ waren es sogar stolze 8. So langsam wird das echt unheimlich...
Eure Grafikkarte sollte ebenfalls nicht die erste sein, die Geforce und Co. auf den Markt gebracht haben, sonst läuft nichts. Mindest 128 MB und Direct X 9.0c sollten zur Verfügung stehen.
Wer diese Voraussetzungen mit einem High End - PC erfüllt, hat gute Chancen, dass das Spiel flüssig läuft.
Folgende Preise habe ich gefunden (Stand: 02. August 2007):

44,89 € (Amazon.de)
29,99 €*(Primalgames.de)
*: Die Versandkosten sind nicht mit einberechnet.


*** Fazit ***
Wer Actionfilme á la „Heat“, virtuelle Straßenkämpfe und Shooter-Manier in Kombination mit ausgeklügeltet KI mag, wird „Rainbow Six: Vegas lieben“! Und so geht es mir. Ich habe das Spiel seit Anfang April und komme von seiner Faszination nicht weg. Sicherlich prägen sich die Spielabschnitte nach geraumer Zeit ein, der Ablauf verfällt nach und nach der Gewöhnung bis man schließlich typische Verhaltensmuster der Gegner kennt.
Doch dieses Spiel kreiert eine ganz besondere Spannung, wenn man Logan und Gefolge durch gefahrvolle Gefilde streifen lässt. Weniger ein reiner Taktik - Shooter, ist der sechste Teil von Tom Clancys „Rainbow“ – Reihe ein interaktives, cineatisches Erlebnis.
Einen Punkt Abzug gibt es auf Grund der nicht vorhandenen Speicheroptionen. Weit auseinander liegende Checkpoints sollten der Vergangenheit angehören! Das frustriert nur. 4 Sterne für ein klasse Spiel!

*** Anmerkung ***
Wie ihr sicherlich festgestellt habt, bin ich ausschließlich auf den Singleplayer-Modus eingegangen.
Das hat damit zu tun, dass ich mich über den Multiplayer nicht äußern kann, da ich ihn nicht gespielt habe. Weil dieses Spiel allerdings enorm sololastig ist und der Mutiplayer allgemein sehr schlecht in Kritiken abgeschnitten hat, ist eine Bewertung desselben für mich deshalb nicht relevant. Er ist keine ausschlaggebende Komponente (in diesem Fall).

Vielen Dank fürs Lesen und Bewerten!

20 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Jerry525

    15.07.2008, 02:19 Uhr von Jerry525
    Bewertung: sehr hilfreich

    sh, liest du auch gegen lg Jerry

  • Baby1

    15.07.2008, 01:44 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Estha

    15.07.2008, 01:22 Uhr von Estha
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüße und weiter so!

  • ingoa09

    15.07.2008, 01:02 Uhr von ingoa09
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein super Bericht! Gruß Ingo

  • Jugin

    14.07.2008, 23:05 Uhr von Jugin
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht !! über eine Lesung von deiner Seite würde ich mich freuen. Gruss Jugin

  • b00n1

    14.07.2008, 22:59 Uhr von b00n1
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich :) über eine Lesung deinerseits würde ich mich freuen gruß b00n1

  • Sweeaty

    14.07.2008, 22:58 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein guter bericht! liebe grüße und eine schöne woche!!

  • morla

    14.07.2008, 22:54 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen abend noch lg. petra