The Wrestler (DVD) Testbericht

ab 9,19
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von atrachte

Die endgültige Rückkehr des Mickey Rourke

5
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  durchschnittlich
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Spannung:  spannend
  • Altersgruppe:  ab 12 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

Mickey Rourke, Marisa Tomei, ungeschöntes Drama das bewegt,

Kontra:

nichts,

Empfehlung:

Ja

Was wäre Mickey Rourke heute wohl hätte Kult-Regisseur Robert Rodriguez („Desperado“, „Spy Kids“) vor vier Jahren nicht den Mut gehabt den so tief gesunkenen Schauspieler aus seiner Misere zu holen und ihn in den Maincast der Graphic-Novel Verfilmung „Sin City“ zu verfrachten? Dort begeisterte Rourke nämlich Kritiker und Zuschauer gleichermaßen in der Rolle des physisch als auch psychisch vollkommen kaputten Marv, der sich auf einen Rachefeldzug durch die sündige Stadt befand, und bewies der Welt so das der ernsthafte Schauspieler Mickey Rourke wieder da ist, besser als jemals zuvor. Sein grandioser Auftritt in „Sin City“ war schließlich wohl Grund genug für Regisseur Darren Aronofsky („Requiem for a Dream„, „The Fountain“) das eisntige Sexsymbol der 80er Jahre für die Hauptrolle in „The Wrestler“ zu casten und ihn mit der Rolle eines gealterten Showkämpfers, der die alte Zeit nicht hinter sich lassen kann, endgültig zum Comeback in die erste Riege Hollywoods und auch zu der Rolle seines Lebens zu verhelfen.
Seine große Zeit hatte Randy "The Ram" Robinson (Mickey Rourke) in den 80er Jahren, wo er eine der Ikonen des Wrestling Sports war. Mittlerweile ist er aber nicht mehr als ein Wrack, das körperlich vollkommen am Ende ist, dessen Augen und Ohren immer schlechter werden – trotzdem kann er sich von dem Wrestling nicht lösen und gibt noch immer alles, auch wenn er mittlerweile nur noch vor einem kaum hundert Mann umfassenden Publikum in amerikanischen Kleinorten auftritt. Es ist eben das einzige was Randy jemals gemacht hat, das einzige was er kann. Auch Privat steht der einst so populäre Showkämpfer auf verlorenem Posten: alleine haust er in einem alten Wohnwagen, seine Tochter Stephanie (Evan Rachel Wood), die unter seiner Karriere zu kurz gekommen ist, will nichts mehr von Randy wissen und die einzige Bezugsperson in seinem Leben ist die Stripperin Cassidy (Marisa Tomei), in die er sich verliebt hat.
Nachdem Randy einmal mehr in den Ring gestiegen ist, aufgepumpt mit Anabolika und Painkillern,bricht er nach seinem Auftritt kotzend zusammen. Diagnose Herzinfarkt. Im Krankenhaus rät man ihm mit dem Wrestling ein für alle mal Schluss zu machen. Andernfalls könnte der nächste Kampf auch Randy´s letzter sein. Dieser steckt nun in der Zwickmühle, denn für jemanden dessen Leben der Sport war gibt es außerhalb des Ringes nicht viel mehr für das es sich noch zu leben lohnt.

„And now, I'm an old broken down piece of meat... and I'm alone. And I deserve to be alone.“
- Randy „The Ram“ Robinson -
In gewisser Weise ist „The Wrestler“ nicht nur das endgültige Comeback des Mickey Rourke, der Ende der 1980er Jahre dank Filmen wie „9 ½ Wochen“ und „Johnny Handsome“ schnell in die oberste Riege Hollywoods aufstieg und dann aufgrund von Drogen, Alkohol und Exzessen so tief gefallen ist, sondern auch von Darren Aronofsky. Dieser begeisterte um die Jahrtausendwende mit seinen großartigen Independent-Beiträgen „Pi“ und „Requiem for a Dream„ drohte aber seine Karriere mit dem eher durchschnittlichen „The Fountain“ auf Eis zu versetzen. „The Wrestler“ ist so gesehen also ein Doppelcomeback, in dem sowohl Rourke als auch Aronofsky ihre jeweiligen Stärken voll und ganz ausspielen. Für den Regisseur dieses Dramas ist der Film trotzdem ein eher untypischer Film, zumindestens in visueller Hinsicht. Denn Aronofsky wurde vor allem mit seinen Hang zu schrillen und aufwändigen Bildern bekannt was hier, die einzige Ausnahme bildet die großartige Collage zu Beginn die den Werdegang von Randy zeigt, größtenteils weg fällt, eine vernünftige Entscheidung denn „The Wrestler“ ist eine ruhige Geschichte die sich in ihrer Entwicklung die nötige Zeit lässt und gut und gerne auf optische Spielereien verzichten kann. Dafür merkt man Aronofsky´s typische Handschrift jedoch vor allem bei der Charakterzeichnung und der Tatsache das er seinen Figuren das Happy-End, trotz greifbarer Nähe, immer wieder entzieht.

Somit wird die Wirkung von „The Wrestler“ aber nur verstärkt, eben da die Erlösung für Randy stets in so greifbarer Nähe ist er seine Chancen aber nicht erkennt. In dieser Hinsicht hat der Film fasst schon eine christliche Symbolik, denn nicht nur Randy´s Zeit ist längst abgelaufen sondern auch die seiner einzigen Freundin, der Stripperin Cassidy, die ebenfalls viel zu Alt für ihren Job ist sich dies aber nicht eingestehen möchte. Für beide wäre die logische Konsequenz ihr altes Leben hinter sich zu lassen und gemeinsam ein neues zu beginnen, doch weder Randy noch Cassidy wollen sich ihre Gefühle zu einander eingestehen obwohl es ganz offensichtlich ist das sie zu einander gehören. Diese angedeutete Romantik macht in gewisser Weise einen sehr großen Teil des Filmes aus, bleibt über weite Strecken aber eben angedeutet was den Film nur noch mehr dramatischen Aspekt gibt.
Aronofsky erzählt aber nicht nur die Geschichte zweier gescheiterter Menschen, sondern riskiert auch einen sehr kritischen Blick hinter die Fassade des Wrestling Sportes. Er zeigt den ganz normalen Alltag, wie sich die Gladiatoren der Moderne in den Ring prügeln und mit Glasscherben aufeinander los gehen nur um dem Publikum eine gute Show zu präsentieren, wie sie die physischen Belastungen mit Schmerzpillen runter schlucken und den Druck stets ein gewisses körperliches Bild zu präsentieren mit dem Einsatz von Anabolika und anderen Hormonen erreichen. In dieser Hinsicht funktioniert „The Wrestler“ auch las kritische Milieu-Studie außerordentlich gut, verliert sich dabei aber nie so sehr in den Details das auch die Zuschauer, die mit dem Sport nichts am Hut haben, abgeschreckt werden.

Ein sehr großer Reiz von „The Wrestler“ liegt natürlich auch an der Tatsache das Mickey Rourke´s Charakter Randy in vielerlei Hinsicht das eigene Leben des Schauspielers wiederspiegelt. Gebrochen und kaputt, das war vor einige Jahren auch Rourke selber noch doch Dank seiner großartigen Performance als alternder Wrestler hat sich der ehemalige Superstar des 80er Jahre Kinos zurück gekämpft und bekommt nun auch endlich wieder die Aufmerksamkeit zu teil die ihm gebührt. Und es wäre wohl auch nicht übertrieben zu sagen das Rourke hier die, vorläufige, Rolle seines Lebens spielt, sicherlich auch eben deshalb da es zwischen Schauspieler und Charakter so viele Parallelen gibt. Rourke gibt in wirklich jeder Szene vollsten Einsatz, sei es wenn er selbst in den Ring steigt und seinen kaputten Körper zur Schau stellt oder in den ganz sensiblen Momenten sein schieres Talent als Charakterdarsteller zum Vorschein bringt. Seine Rolle ist charmant, sympathisch und doch auch sehr erschreckend, da sie zeigt wie sehr sich ein Mensch zu Grunde richten kann. Mit Marisa Tomei („Alfie“ , „Before the Devil Knows You're Dead„) wurde Rourke eine ebenso großartige Schauspielerin an die Seite gestellt, denn auch wenn die Rolle der alternden Stripperin natürlich ein bisschen undankbar ist, trotzdem sieht die Gute für ihr Alter noch verdammt scharf aus, schafft sie es doch ihrer Rolle sehr viel Energie und nötiges Feingefühl zu verleihen damit sie Seite an Seite mit Randy stets auftrumpfen kann. Auch Evan Rachel Wood („King of California“, „Running with Scissors“) spielt ihre Rolle mit sehr viel Feingefühl und schafft es neben dem fabelhaften Rourke nicht unter zugehen.
\\\\ Daten zum Film ////

Original Filmtitel:
The Wrestler (2008)
Länge des Filmes:
Ca. 109 Minuten

Darsteller:
Mickey Rourke ...Randy 'The Ram' Robinson
Marisa Tomei...Cassidy
Evan Rachel Wood...Stephanie Robinson
Mark Margolis...Lenny
Todd Barry...Wayne
Wass Stevens...Nick Volpe
Judah Friedlander...Scott Brumberg
...
Regisseur:
Darren Aronofsky

FSK:
Ab 12 Jahren

\\\\ Fazit ////
„The Wrestler“ mag aufgrund seiner Thematik bereits einen großen Teil der potentiellen Zuschauer im Vorraus abschrecken, allerdings sei all denen unter ihnen gesagt, die gutes Kino zu schätzen wissen, das sie über ihren Schatten hinaus springen und sich den Film zur Gemüte führen sollten. Alleine schon wegen dem großartigen Cast (natürlich von Mickey Rourke angeführt) ist der Film sein Geld wert, darüber hinaus bekommt man aber auch ein sehr bewegendes und brutal ungeschöntes Drama geboten, das auf seine eigene Art und Weise aber eine gewisse Schönheit versprüht, und einen nachdenklichen Zuschauer zurück lässt. Das hier und da gewisse Klischees verwendet werden und die Story um einen alternden Sportler der nicht von seiner Berufung lassen kann nicht wirklich etwas neues ist stört aufgrund der lupenreinen Inszenierung kein bisschen. Denn „The Wrestler“ ist nicht weniger als schlichtweg großartiges Kino das zu berühren weiß.

9/10 Punkten für den Film "The Wrestler" und somit fünf Sterne als Wertung.

60 Bewertungen, 22 Kommentare

  • MasterSirTobi

    25.03.2009, 17:27 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht sagt MasterSirTobi

  • Dr_Ed

    20.03.2009, 01:00 Uhr von Dr_Ed
    Bewertung: besonders wertvoll

    Ich kann Dir da nur beipflichten!

  • LiFo

    19.03.2009, 20:19 Uhr von LiFo
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut geschrieben! Liebe Grüße, Lifo

  • marina71

    15.03.2009, 15:58 Uhr von marina71
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schön geschrieben. Wünsche einen schönen Sonntag! LG

  • rainbow90

    15.03.2009, 13:27 Uhr von rainbow90
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schön geschrieben. Liebe Grüße, rainbow90

  • werder

    15.03.2009, 13:06 Uhr von werder
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht! LG aus Hannover!

  • tk7722

    15.03.2009, 10:35 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht, liebe Grüße

  • Baby1

    15.03.2009, 09:45 Uhr von Baby1
    Bewertung: sehr hilfreich

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • bettie47

    15.03.2009, 02:57 Uhr von bettie47
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima berichtet. L.G. bettie47

  • morla

    15.03.2009, 00:29 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich wünsche dir ein schönes wochenende lg. petra

  • minasteini

    15.03.2009, 00:05 Uhr von minasteini
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner Bericht. LG Marina

  • Puenktchen3844

    14.03.2009, 21:30 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG

  • Lale

    14.03.2009, 21:30 Uhr von Lale
    Bewertung: besonders wertvoll

    Gut berichtet. Es grüßt dich die Lale.

  • droehn

    14.03.2009, 21:02 Uhr von droehn
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht, lg droehn

  • Clarinetta2

    14.03.2009, 20:39 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    wer das mag klasse bericht

  • swissghostly

    14.03.2009, 19:43 Uhr von swissghostly
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr schöner Bericht.

  • anonym

    14.03.2009, 19:41 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    hast du super gemacht !

  • 4money

    14.03.2009, 19:11 Uhr von 4money
    Bewertung: besonders wertvoll

    >>> BW, dein Bericht hat mir gut gefallen und lg chris

  • try_or_die87

    14.03.2009, 18:22 Uhr von try_or_die87
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse Bericht :D BW von mir!

  • sandraberg

    14.03.2009, 18:06 Uhr von sandraberg
    Bewertung: sehr hilfreich

    auch von dir wieder einmal ein super bericht. klares SH - gar keine frage *zwinker* glg sandra

  • sigrid9979

    14.03.2009, 17:25 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut berichtet..Lg Sigi

  • timecode001

    14.03.2009, 17:13 Uhr von timecode001
    Bewertung: sehr hilfreich

    Klasse Testbericht! Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende. timecode001