Red Dead Redemption (Xbox 360 Spiel) Testbericht

Red-dead-redemption-xbox-360-spiel
ab 10,34
Auf yopi.de gelistet seit 11/2011

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Erfahrungsbericht von GameFreakSeba

Wild Wild West

Pro:

Geniale Western-Atmosphäre,riesige Spielwelt,sehr detiailverliebt,etliche Aufgaben und Mini-Missionen,tolle Landschaft mit wunderschönen Lichteffekten,Tag und Nachtwechsel,Wettereffekte,stimmungsvoller Soundtrack,Dialoge,enormer Umfang,Mehrspieler-Modi

Kontra:

Gelegentliche Pop-Ups,teils dämmliche KI,keine deutsche Sprachausgabe

Empfehlung:

Ja

Am 18.Mai diesen Jahres erschien ein neues Spiel mit dem Titel Red Dead Redemption für die Xbox 360 von Microsoft, in Amerika. Hier zu Lande erschien der Titel leider ein paar Tage später und zwar am 21. Mai 2010. Der Publisher Rockstar Games und das Entwickler-Team aus dem Hause Rockstar San Diego erschufen ein neues Open-World-Spiel für die Spielergemeinde. Rockstar Games veröffentlichte nun einen Fortführung in Sachen Spiele-Evoultion und machte, wie auch schon durch Spiele wie Grand Theft Auto und Red Dead Revolver und schaffte wieder einmal einen Meilenstein im Open-World-Genre. Rockstar Games ist bist dato berühmt für seine außergewöhnlichen Titel wie beispielsweise die Grand Theft Auto Reihe, die bis heute wohl jeder Spieler schon einmal in der Hand gehalten hat und sich immer wieder gefragt, wie die Entwickler immer wieder auf diese neuen Ideen kommen. Ja genau, aber wodurch zeichnete sich bis heute die GTA Reihe eigentlich aus und was wurde dieses Mal anders gemacht oder was hat man eigentlich bei behalten?

Bei Grand Theft Auto handelt es sich um eine Computerspielreihe, welche aus unterschiedlichen und zudem vielen Spieltiteln besteht. In der gesamten Serie wird immer wieder ein besonderes Thema aufgegriffen und zudem werden hier auch immer Rennspiel- und Third-Person-Shooter Elemente originell und abwechslungsreich miteinander kombiniert. Bei jeden Titel von GTA dreht sich alles immer wieder um verschiedene männliche Protagonisten, die in einer amerikanischen Großstadt immer wieder mit ihrer kriminellen Vorgeschichte konfrontiert werden und zudem hier versuchen einen Verbrechenskarriere anzustreben. Im Jahre 1997 erschien das erste Grand Thaft Auto in den Läden und wurde zudem gleich zu einem vollen Erfolg. Der Protagonist kann hierzu immer wieder kriminelle Aufträge annehmen, welche er dann besten Falls gut absolvieren sollte, doch das ist nicht immer so einfach, denn die Aufgaben bestechen immer wieder durch ihre unterschiedliche Komplexität und der dazugehörenden Schwierigkeitsstufe. Erfüllt der Kriminelle diese Aufgaben, so kann er mehrere Kontakte auf der höheren Ebene der Verbrechensleiter knüpfen. Aber nicht nur solche Aufgaben warteten bei der Grand Theft Auto Reihe auf den Spieler, denn um den Spieler längerfristig etwas bieten zu können, so warten auch noch zahlreiche Nebenaufgaben auf unseren Protagonisten, die er freiwillig absolvieren kann, denn dieser treiben eben nicht die Story voran, sondern belohnen den Spieler immer wieder mit Geld, Waffen oder anderen nützlichen Gegenständen. Immer wieder waren die Titel der Grand Theft Auto Reihe, die Titel, die durch ihre fiktive Offene Welt bestechen konnten. Der Spieler hatte jegliche Bewegungsfreiheit und vor allem konnte er tun und lassen was er wollte. An manchen Stellen nahm sich das Spiel nicht wirklich ernst und so wurde der Spieler häufig durch satirischen Humor zum Lachen gebracht, auch in Sachen Musik hatte der Spieler frei Wahl, denn ihm standen mehrere unterschiedlicher Radiosender in Grand Theft Auto zur Verfügung. Auch wenn es sich bei GTA immer wieder um die selber Hintergrundgeschichte und das gleiche Thema handelt, so steht Grand Theft Auto gerade deshalb immer wieder in der Kritik, denn den meisten Kritikern ist die Darstellung von diesen kriminellen und gewalttätigen Handlungen zu wider und zudem werden viele ethnische Gruppierungen ohne weiteres nur in klischeehaften Sachbeständen dargestellt. Doch ob man diesen Kritikern wirklich Glauben schenken darf, sollte man selber heraus finden, denn nicht um sonst wurde diese Videospielreihe rund 65 Millionen mal verkauf und ist somit gleich die erfolgreichste Spiele-Serie auf Sony´s Playstation 2, der Welt.

Aber bei Grand Thaft Auto handelt es sich nicht nur um irgendein Open-World-Spiel, sondern es ist wirklich einen sehr gelungene Simulation einer virtuellen Welt. Hier trifft man auf gängiges Treiben im Straßenverkehr, Passanten sind auf den Gehwegen unterwegs und können sogar mit dem Spieler interagieren. Selbst Tagesrhythmus, wie zum Beispiel der Sonnenstand und auch die grundlegenden physikalischen Gesetze finden hier ein Zuhause. Aber auch die Anordnung wo was zu finden ist, wurde hier wirklich gut in Szene gesetzt. So findet man ihn besseren und reicheren Gegenden der Stadt eher sportliche und teurere Autos auf den Straßen, am Meer wird man eher Leute in Badmode antreffen, in den unterschiedlichen Finanzvierteln trifft man hingegen eher auf Menschen in Anzügen und anderer Berufskleidung findet man schließlich an den Docks des Hafens. Auch ein guten Beispiel ist der Aufenthalt der Passanten, tagsüber trifft man grundsätzlich mehr von ihnen an, als mitten in der Nacht. Aber im gesamten Spielgeschehen sollte man immer wieder mit Bedacht vorgehen, denn die Polizei ist euch zu jeder Zeit auf den Fersen und will euch schließlich hinter Gitter bringen, also immer gut vorbereitet sein, wenn hinter euch urplötzlich das Blaulicht angeschaltet wird.

Nun müsst eigentlich jeder Spieler in der Videospielgemeinde wissen, zu welchen riesigen Akten Rockstar Games im Stande ist und wirklich Erfahrungen in Sachen Simulationen und Open-World besitzt. In der Grand Theft Auto Reihe haben sie wirklich immer wieder harte Arbeit geleistet und es trotzdem immer wieder geschafft dem Spieler etwas Neues vorzuwerfen. Sie waren immer wieder in der Kritik, das sie Themen aufgriffen, bei dem man schnell hellhörig werden kann und gerade deshalb wurde diese Spielserie immer wieder unter die Lupe genommen und zog zugleich jede Menge Aufmerksamkeit auf sich.
Im Jahre 2008 erschien vorläufig der letzte Haupttitel der Grand Theft Auto Reihe. Lange war es still um Rockstar Games, doch nun veröffentlichten sie einen Titel, den man erst einmal etwas genauer in Betracht ziehen sollte, bevor man sich vorschnell eine Meinung dazu bildet. Rockstar Games griffen nämlich wieder einmal in ihre Trickkiste und erschufen nach Red Dead Revolver, welches für die Playstation 2und die Xbox 360 veröffentlicht worden ist, ein völlig anderes Videospiel, das man nie für möglich gehalten hätte.

Wir sind im Wilden Westen unterwegs und die Zeit des Umbruchs hat endlich begonnen. Neuartige Technologien werden angekündigt und permanent entwickelt, immer wieder stößt man auf alte Traditionen, die von der neuen Technik über den Haufen geworfen werden. Zu der Zeit entwickelt sich der Umgang in der Gesellschaft wahnsinnig schnell und selbst Frauen haben hier schon eine feste Wertstellung. Die ersten amerikanischen Siedlungen werden am Rande des Pazifiks gegründet und die Entstehung vom Einsiedlerland Amerika beginnt. Indianer wurde vertrieben und zur Unterdrückung gezwungen und der letzte Indianerkrieg liegt derweil etwa zehn Jahre zurück. Nun bekommen die ersten Fortschritte volle Aufmerksamkeit, vereinzelt gibt es Telefone und auch erste Automobile sind in den unterschiedlichen staubigen Ortschaften unterwegs. Doch nicht nur die Technik kann hier eine richtige Evolution vermerken, denn auch in politischer Hinsicht tut sich hier im an der Grenze zu Mexiko ziemlich viel. Doch es gibt einen, der mit all dem, absolut nichts zu tun haben will und wird wieder seines Willen doch dort hin eingezogen.

Wir schreiben das Jahr 1911. Das Ende des Wilden Westen hat bereits an der amerikanisch- mexikanischen Grenze begonnen. Nun trifft man auf unseren Protagonisten John Marston. Vor einigen Jahren war dieser feine Herr noch als Gesetzloser unterwegs, doch nun wollte er sich eigentlich zusammen mit seiner eigenen Familie auf seinem Gut zurück ziehen und sein Leben leben. Doch alles kommt mal wieder anders als man denkt und seine Frau und sein Sohn werden durch einen Bundesbehörde namens "Bureau" entführt. Die Agenten, die für diese Entführung die Verantwortung tragen, haben natürlich vor John Marston zu erpressen. So bekommt er den Auftrag den Anführer und die ehemaligen Bandenmitglieder seiner damaligen Bande zu töten oder sie der Bundesbehörde auszuliefern. So macht sich John auf die suche nach dem Anführer Bill Williamson, der sich angeblich in dem fiktiven amerikanischen Bundesstaat New Austin versteckt hält. Kaum hat John ihn in seiner Festung gefunden, so missglückt ihm schon der erste Versuch in nieder zu strecken und John wacht am nächsten Tag mit einer starken Schusswunde am Körper auf einer Farm wieder auf, doch er lässt nicht locker und schmiedet seine Pläne weiter. Nach einer Zeit kann sich John anderen Personen um ihn herum anvertrauen, auf die er sich hinter her auch verlassen kann. Mit ihnen gelingt es John, das Versteck des Bandanführers auffliegen zu lassen. Doch kaum hat Bill dies vermerkt, flieht er so schnell er kann nach Mexiko, doch John lässt sich durch nichts auf der Welt aufhalten und ist immer hinterher. In Mexiko muss sich John auch erst einmal ein paar Freunde machen, so unterstütz er die lokale Regierung verschiedene Sabotageakte der Rebellen zu verhindern. Nach einiger Zeit kann John das Versteck von Bill ausfindig machen, denn dieser hält sich bei einem anderen ehemaligen Bandenmitglied auf, der den Namen Javier Escuella trägt. Um an Informationen bezüglich des Verstecks zu kommen, absolviert John einiger Aufgaben der Regierung, aber auch die Rebellen geben ihm einiges zu tun. Kurzer Hand beginnt ein Umsturz des lokalen und korrupten mexikanischen Machthabers Colonel Allende. Hierbei trifft er auch Bill und Javier Esculla und ihm gelingt es, die beiden zur Strecke zu bringen. Nun macht sich John auf den Heimweg, denn er hat nun seinen Teil der Abmachung erfüllt und hofft darauf seine Frau und seinen Sohn wieder zu bekommen. Doch so einfach scheint die Sache dann doch nicht zu sein, denn kaum ist er den der Stadt Blackwater angekommen, wartet auch schon wieder ein Haufen Arbeit auf ihn. John wird nun dazu gezwungen einen Mann namens Dutch van der Linde auszuschalten, denn bei ihm handelt es sich um den Anführer der ehemaligen Bande Marstons. Dutch ist für John absolut kein Problem und schaltet zusätzlich noch die gesamte Bande aus. Kurz darauf bekommt er seine Familie wieder und zieht sich auf sein eigenes Land zurück und lebt nun endlich sein Leben als Farmer weiter. Wer denkt, dies war die gesamten Geschichte von Red Dead Redemtion, der hat sich in den Finger geschnitten, nur an dieser Stelle sollte ich lieber aufhören, denn ansonsten, braucht ihr das Spiel eben nicht mehr zu spielen.

Nun ja, wer kennt das eigentlich nicht: Man hat sich etwas vorgenommen und ständig wird einem einen Strich durch die Rechnung gemacht, so sieht nun auch das Leben von John Marston aus. Kaum hat er seine Waffe an den Nagel gehängt und will mit seiner Familie zusammen ein vernünftiges Leben als Farmer führen und einfach nur die Ruhe genießen, werden seine Frau und sein Sohn schlussendlich entführt. Nun kommt ihm ausgerechnet die Bundesregierung in den Weg und zwingt ihn verschiedene Bandmitglieder zu beseitigen. Doch es schlägt fehl und nun muss sich unser Held erst einmal eine Zeit lang alleine durch schlagen und für einen eigenen guten Ruf sorgen, damit er später Freunde hat, mit denen er sein Vorhaben untermauern kann, um schließlich seine Frau zu retten.

Für die Spieler die es sich leicht machen wollen, kann man nur sagen, dass sie Red Dead Redemption auch als Grand Thaft Auto- Wild Wild West bezeichnen können. Kenner und Liebhaber der GTA-Reihe werden direkt die bekannten und grundsätzlichen Spielelemente, die diese Serie eben ausmacht, auch in Red Dead Redemption wieder erkennen. Spielabläufe und das Konzept im Allgemeinen erinnern stark an die die Gangster Reihe, aber dennoch ist dieser Spieltitel, um den es hier geht etwas ganz besonderes. Öffnet ihr beispielsweise einmal die riesige Landkarte, so wird einem schnell klar worum es hier eigentlich geht. So werden auf der Karte die Stellen markiert, bei denen es sich um Aufträge für euch handelt. Die Aufgaben sind sehr unterschiedlich und bieten dem Spieler immer wieder eine gelungene Abwechslung, so müsst ihr beispielsweise der Farmerin, die euch das Leben gerettet hat, bei der Hasenjagd helfen und erschießt die Viecher in den Gemüsebeeten. Ein anderes Mal müsst ihr zusammen mit dem Marshall Banditen und andere Bandenmitglieder jagen oder ihr verseht einen mexikanischen Waffenkonvoi mit verschiedenen Sprengstoffladungen, um diesen eben zu sabortieren. Natürlich sind dies hier nur ein paar Beispiele die auf euch zukommen, doch im Grunde genommen ist die Aufgabenvielfalt so groß, dass man kaum weiß, was eigentlich als nächstes kommt. So müsst ihr hin und wieder in manchen Missionen einfach nur auf dem Rücken des Pferdes reiten oder der andere Weg wird wieder gefahren, doch im Grunde genommen, gibt es eigentlich keine Aufgabe für euch, die eben nicht mit einer Ballerei anfängt oder eben aufhört, irgendwo ist immer wieder ein bisschen Blei im Spiel. Die Schießereien sind im Großen und Ganzen dank des guten Deckungssystem sehr taktisch, nur die KI der Gegner lässt oftmals zu Wünschen übrig. Die Feinde verstecken sich dennoch immer wieder hinter Felsen und anderen Gegenständen, doch man muss nur einen kurzen Augenblick abwarten, da tauchen die Köpfe hinter der Deckung wieder von ganz alleine auf, so braucht ihr nur abzuwarten und dann abzudrücken und erledigt ist der miese Feind. Durch die Zielhilfe wird das Zielen für sogar noch ein wenig einfacher gemacht, doch wenn ihr euch für die höchste Einstellung in diesem System entscheidet, wird es euch schon zu leicht gemacht, aber es ist auch nützlich wenn man hin und wieder mit Munitionsknappheit zu kämpfen hat. Die meisten Aufträge, die ihr annehmen könnt, erzählen immer wieder etwas Nebensächlich der Story: Interessant aber nicht wirklich wichtig. Nur die richtigen Hauptaufgaben treiben die Handlung voran.

Bei Red Dead Redemption handelt es sich um das erste Spiel von Rockstar Games, bei dem wirklich mit Ernsthaftigkeit an verschiedene Themen heran geführt wird. In der Grand Theft Auto Reihe wird dem Spieler zwar auch immer wieder das harte Leben vor Augen geführt und man tastet sich nach und nach an Erwachsenen-Themen heran, dennoch wird dort immer wieder ein Augenzwinker eingesetzt, um diesen Themen die erste Lage zu entreißen, wie zum Beispiel bei den überzeichneten Charakteren oder die verschiedenen Dialogen. Auch die ein oder andere Parodie wurde in GTA extra eingebaut um die ganze Situation ein wenig zu lockern. Dies ist jedoch bei Red Dead Redempition ganz anders und das Spiel nimmt sich nicht selber auf den Arm. Hier wird euch immer wieder die Härte der Prärie vor Augen geführt. Natürlich werdet ihr auch hier immer wieder mit dem ein oder anderen Klischee konfrontiert, wie in Sachen Charakterfiguren, so wie der doofe Sheriff oder der Marshall, der den Eindruck macht korrupt zu sein. Doch das Übertriebene, was die Figuren aus der GTA-Reihe ausmacht, wurde hier komplett weg gelassen. Auch in Sachen Dialogen werden Themen immer wieder mit dem dazu gehörigen Ernst bearbeitet. So kann man schon einmal wirklich erschrecken, wenn man den Protagonisten John Marston zum ersten mal nach etwa drei Stunden Spielzeit, laut auflachen hört. Denn wenn man ihn sich mal ein wenig näher zur Brust nimmt, hätte man diesem erbitterten älteren Mann, der gerade um seine Familie kämpft, nie im Leben zugetraut, dass er Lachen kann. Dennoch ist bei ihm auch ein wenig Sarkasmus und Galgenhumor im Spiel, genau die Eigenschaften, die man im Leben der frühen Neuzeit braucht. Auch das Verhalten von John ändert sich im gesamten Spielverlauf, so kann er zu Beginn des Spiels noch mit der Farmerin, der er sein Leben zu verdanken hat, noch beruhigt Scherze machen, dennoch wird er zum Ende hin immer verschlossener und härter im nehmen. Aber genau dies ist es, was das Spiel ausmacht. Ist John allein unterwegs und hat gerade mal keine Lust große Aufträge an Land zu ziehen, so gilt für ihn nur das Gesetzt der Wildnis, was ihr sicherlich nicht nur einmal zu spüren bekommen werdet.

Obwohl man bereits die ersten Transportmittel wie Auto und Eisenbahn erfunden hat und nach und nach immer mehr Leute auf diese Gerätschaften zurück greifen werden, sind zu John Marston´s Zeit Pferde immer noch das beliebteste Fortbewegungsmittel. So natürlich auch bei euch. Obwohl es sich hierbei um ein Tier handelt, heißt das noch lange nicht, dass es euch immer treu zu Seite stehen wird. Denn wer hofft einen Gaul wie Fury oder Jolly Jumper zu bekommen ist hier wirklich fehl am Platz, denn hier wird wirklich nur als Nutztier auf ein Pferd zurück gegriffen, einen anderen Zweck an das Vieh hier nicht. So wie in GTA die Fahrzeuge die Wegwerf-Hilfsmittel sind, sind es in Red Dead Redemption die Pferde. Leider kann man demnach nicht wirklich eine Beziehung zwischen Reiter und Pferd herstellen, dass für viele Spieler eine nicht so wahrgenommene Chance ist, denn wenn unser Protagonist Stunden in der Wildnis verbringen muss, so hätte man die Beziehung zwischen Pferd und Reiter demnach ein wenig ausbauen können. Sollte euer Pferd also mal erschossen werden oder von fiesen Wölfen zerfleischt werden, so müsst ihr einfach nach einen neuen Gaul pfeifen und schon habt ihr wieder euer Fortbewegungsmittel. Wem das dennoch zu langweilig sein sollte, der kann sich natürlich auch mit einem Lasso einen wilden Mustang einfangen und ihn selbst verständlich zureiten. Solche Aufgaben warten aber auch auf verschiedenen Farmen auf euch, denn die Farmarbeiter haben meist soviel um die Ohren, dass sie euch diese Arbeit überlassen. Wer ein Pferd hat, der braucht keinen Parkplatz, aber einen Pfosten, an dem er sein Reittier festmachen kann. Vor den meisten Gebäuden könnt ihr euren Gaul schließlich anbinden, das solltet ihr auch tun, denn sobald es angebunden ist, reagiert das Pferd ausschließlich nur noch auf die Pfiffe von John selbst. Dies ist vor allem sehr wichtig, wenn ihr beispielsweise ein besonders schnelles Pferd eingefangen habt, denn hier sind mit Sicherheit nicht alle Pferde gleich, so unterscheiden sie sich in drei unterschiedlichen Geschwindigkeitsklassen. Ein Ausritt in die Prärie lohnt sich eigentlich immer, doch wenn ihr beispielsweise mal keine Lust haben solltet die langen Wege selbst zu reiten, so könnt ihr eine altmodisches Taxi oder eher gesagt
eine Kutsche nehmen. Diese sind jedoch verhältnismäßig teuer. Zudem könnt ihr in der Wildnis immer wieder ein Lagerfeuer aufschlagen. Hier bekommt ihr die Möglichkeit noch einmal den Spielstand zu speichern. Aber hier könnt ihr auch auf eine Schnellreisefunktion zurück greifen, die es euch ermöglicht bereits bekannte und erkundete Gebiete kostenlos und schnell anzuwählen.
Doch wer sich vornimmt die gesamten Missionen und Aufträge zu absolvieren, der sollte sich grundsätzlich mit seinem eigenem Pferd auf den Weg machen, denn so verpasst ihr keinerlei Aufträge. Denn reitet ihr, werden ihr aus der Ferne um Hilfe gebeten.

Ihr solltet immer wieder einen Blick auf die Übersichtskarte werfen, denn dort sind immer wieder große Fragezeichen abseits der Straße beziehungsweise der Wege vermerkt. Auf diese könnt ihr dann einen Wegpunkt setzen und in null Koma nichts, hat euch das Cowboy-GPS dort hingeführt, anschließend trefft ihr hier auf einen Fremden. Bei diesen Fremden handelt es sich um gewisse Nebencharaktere, auf die ihr im Laufe des Spiels mehrmals treffen werdet und euch auch immer wieder um Hilfe bitten werdet. So trefft ihr beispielsweise auf einen Reporter der aus New York stammt, auf den ihr immer ein Auge haben müsst, denn dieser gerät sehr schnell in so manche schwierige Situation, demnach müsst ihr im Helfen aus solchen unbeschadet heraus zukommen. Aber auch eine Prostituierte namens Eva werdet ihr kennen lernen, die euch bittet ihr zu helfen, den brutalen und gewaltbereiten Zuhälter zu entkommen. Ihr werdet immer wieder auf die unterschiedlichen Schicksale anderer Menschen treffen und immer wieder froh sein, dass man selbst zu dieser Zeit nicht gelebt hat. Doch leider gibt es nicht immer ein Happy End bei den Nebenfiguren, denn oft tritt doch der tragische Tod ein und dies zeigt ebenfalls noch einmal wie hart das Leben in den Zeiten des Wilden Westen sein konnte. Aber je mehr Menschen hier versucht zu helfen und zu retten, erhaltet ihr neben dem Geld auch Ehrenpunkte und Rufpunkte. Das Geld ist wichtig, denn John muss regelmäßig in den einzelnen Läden etwas einkaufen um wieder voll ausgestattet zu sein. In den so genannten General Stores warten beispielsweise Patronengürtel auf euch, die für euch lebenswichtig sind, den mit ihnen kann John mehr Munition bei sich tragen. Aber euch Karten der Umgebung liegen parat und auch Besitzer-Urkunden für verschieden Pferde. Beim Waffenschmied erhaltet ihr, wie es der Name schon erahnen lässt, Knarren mit denen ihr euch individuell ausstatten könnt. Wie es damals so üblich war, sind die Waffen im Vergleich zu heute ziemlich unspektakulär, aber dennoch erfüllen sie ihren Zweck und sind zudem auch authentisch dargestellt worden. Je höher und besser euer Ruf unter den Leuten in New Austin ist, desto mehr Auswahl habt ihr schließlich auch in den verschiedenen Läden. Solltet ihr ein ewiger Nobody bleiben und die Leute versuchen euch zu meiden, so besteht die Gefahr, dass ihr eben kein komplettes Angebot der verschiedenen Gegenstände bekommt. Alle besonderen Taten, die ihr gemeistert habt, bringen euch grundsätzlich immer wieder Rufpunkte ein, doch die wichtigen Ehrenpunkte bekommt ihr immer nur dann wenn ihr etwas großen guten gemeistert habt. Die Ehre ist vor allem dann wichtig und von großer Bedeutung für euch, wenn ihr einmal ungewollt einen Unschuldigen umbringt. Natürlich drückt man dann bei einem Helden schon eher mal ein Auge zu und lässt es ihm durch gehen, aber dennoch kommt man nicht ungeschoren davon, denn nun müsst ihr eine Begnadigungsgeld in den Telegrafenstationen bezahlen. Bei stärkerer Ehre fällt dies wesentlich preisgünstiger aus.

Die Handlung und die Story in Red Dead Redemption strotzt nur so vor Spannung, Dramatik, Emotionen und immer wieder auftauchender Wendungen. Hier wird euch jegliches Thema, welches im Wilden Westen an der Tagesordnung stand frisch auf das Brot geschmiert so bekommt ihr es nicht selten mit Verrat, Gier, Eifersucht und vor allem mit Patriotismus zu tun. Immer wieder bemerkt man, dass die Entwickler hier auch auf unzählige passende Filmpassagen zurück gegriffen haben, um damit die Atmosphäre in diesem Spiel immer wieder authentischer denn je herüber kommen zu lassen. Doch wer wirklich mit diesem Spiel auf Tauchfühlung gehen möchte, der sollte zu Beginn des Spiel wirklich erst einmal die Story einfach links liegen lassen und einfach erst einmal die Luft der Prärie einatmen und auf Erkundungstour gehen. Ob in New Austin, im mexikanischen Städtchen Nuevo Paraiso oder im nördlichsten Eckchen West Elizabeth, überall gibt es für euch etwas anderes zu entdecken, zudem werden euch verschiedene Gegenden auf einem goldenen Tablett präsentiert. So müsst ihr beispielsweise mit eurem Pferd Wege durch Kakteengebiete, durch Canyons, Sumpfgebiete, durch das ein oder andere verschneite Wäldchen und dann noch ein kleines Stückchen durch die staubige Landschaft einer Geröllwüste. Also an Abwechslung fehlt es hier wirklich nicht. Auch wenn diese unterschiedlichen Vegetationen wirklich nicht zusammen passen, hat es Rockstar geschafft, das eben diese unterschiedlichen Gebiete so kombiniert wurden, dass man eben nicht ständig das Gefühl hat über einen zusammen geflickten Teppich zu reiten. Aber nicht nur dass, macht das Spiel so besonders, hinzu kommen verschiedene Tages- und Nachtzeiten, bei denen ihr immer wieder denkt, das kann nicht war sein, aber auch das war immer noch nicht alles, denn auch Wettereffekte warten auf euch, so müsst ihr beispielsweise im schlimmsten Gewitter ein Kuhherde zusammentreiben.
Dies alles lässt jedoch noch lange die Atmosphäre aufkommen die dennoch in Red Dead Redemption vorhanden ist, so wirkt gerade die Wildnis, die einen riesigen Teil dazu beiträgt, wirklich sehr lebendig. Überall raschelt etwas, da knistert es, hier bewegt sich etwas. Dies ist die Tagesordnung in der Prärie, denn ihr werdet immer wieder überrascht sein, wie viele Tiere hier ihr Zuhause haben. So werdet ihr auf Hasen treffen, Kojoten warten auf euch, Wölfe sind hinter eurem Pferd her, Rehe fürchten sich vor euch, Schlangen beißen euch unerwartet, wenn ihr gerade dabei seid, ein paar Kräuter zu pflücken. Doch das waren noch längst nicht alle Tiere. Wenn ihr mal wieder ein bisschen an Geldknappheit leidet, so solltet ihr ein wenig jagen gehen, denn diese Tiere könnt ihr euch schnappen. Habt ihr eines der Tiere erschossen, so könnt ihr John diese häuten lassen und anschließend alle Einzelteile, wie Hufe, Zähne, Fell, Fleisch mitnehmen, damit ihr diese wiederum verkaufen könnt. Auch könnt ihr hier ganz nebenbei auch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn so kann John auch seine Jagd- und Scharfschützen-Herausforderung erledigen, denn diese bringt euch ebenfalls noch einmal etwas Ruhm. Zudem ist das Inventar, anders wie bei GTA, hier nicht beschränkt und ihr könnt so viel bei euch tragen, wie ihr möchtet. Es lohnt sich wirklich vor Handlungsbeginn einmal etwas Zeit in das Jagen und Kräuter sammeln hinein zu stecken, denn dann kann man davon ausgehen, dass man kaum noch Geldsorgen im Verlauf des Spiels haben wird. Zudem kann man so auch ein paar Nebenaufgaben lösen.

Obwohl die Gegend im Wilden Westen relativ dünn besiedelt ist, ist in der Prärie trotzdem immer wieder etwas los, so das erst einmal gar keine Langeweile aufkommen kann. Auf den Straßen lässt es sich außerdem etwas schneller reiten als auf den Feldern, dort ist auch die Ausdauer der Pferde etwas länger. Während ihr also auf den verschiedenen Wegen entlang reitet kommen euch auch viele andere Cowboys entgegen, denn auf den Straßen herrscht reges Treiben, aber auch hört ihr abseits der Wege ab und an vereinzelt Hilferufe. Zum Beispiel steht dort ein Mann der verzweifelt ist und euch bittet sein entlaufendes Pferd wieder einzufangen. Oder aber ihr müsst entflohene Gefängnisinsassen wieder einfangen. Auf euren Wegen warten zahlreiche solcher kleinen Aufgaben auf euch, die man eigentlich Nebenbei schnell lösen kann. Diese Aufgaben sind wirklich sehr nützlich, denn sie bringen euch auf der einen Seite Geld, auf der anderen Seite Rufpunkte und Ehre. Aber auch Duelle, Kopfgeld-Missionen und noch vieles mehr wartet hier auf euch. Aber ich glaube wenn ich das alles hier im kleinsten Detail noch auflisten würde, hättet ihr nichts mehr was ihr selber entdecken könntet, deshalb mache ich an dieser Stelle stopp.

In technischer Hinsicht handelt es sich bei Red Dead Redemption wirklich um ein Meisterstück. Die Texturen, Animationen und Effekte machen dieses Spiel wirklich zu einen richtigen Hingucker und eigentlich gibt es hier keinen Weg dran vorbei. Die Zusammenführung der unterschiedlichen Elemente ist hier sehr gelungen aufeinander abgestimmt. Dank der Euphoria-Physik-Engine, erwarten euch gelungene Animationen. Erschießt ihr beispielsweise einen Gegner während er sich auf einem Pferd befindet kann es durchaus vorkommen, dass er vom Pferd fehlt, mit einem Fuß am Bügel hängen bleibt und dann noch weiter geschliffen wird. So hat der Spieler unter anderem das Gefühl, dass es sich hierbei ab und an um einen Film handelt. Ab und an kann es schon einmal passieren dass ein paar Grafikfehler auftauchen, doch dies trübt auf keinen Fall den Gesamteindruck, denn bei dem Spielumfang kann man an dieser Stelle ruhig mal ein Auge zu drücken. Im Vergleich zu Grand Theft Auto haben eure Transportmittel hier leider keine Autoradio, dass heißt, dass ihr hier eine vorgegebene Musik zu hören bekommt, demnach warten hier stilechte und abwechslungsreiche lange Musikstücke auf euch, die dem zu keiner Zeit auf die Nerven gehen. Je nach dem, in was für einer Situation ihr euch gerade befindet passt sich die Musik immer wieder an. Wie es für Rockstar-Titel üblich ist, sind die Dialoge zwischen den Charakter wirklich sehr gelungen und zudem auf hohem Niveau, aber auch werdet ihr nur die englische Synchronisation zu hören bekommen. Doch ein deutscher Untertitel steht für euch bereit.

Wollt ihr mal in Erfahrung bringen, was die Cowboys damals mit ihrer Freizeit angefangen haben, so kann euch auch hier Red Dead Redemption für Abhilfe schaffen. So warten verschiedene Spiele auf euch, bei denen ihr auch noch einmal ordentlich Kohle machen könnt, so zum Beispiel auch bei Finger-Filet. Hier müsst ihr mit einem Messer versuchen zwischen eure Fingerzwischenräume zu stechen ohne euch zu verletzen. Dies geht per Tastenkombination nach etwas Übung leicht von der Hand. Dann hätten wir noch Hufeisen-Werfen im Petto, wo ihr ein Hufeisen näher an eine bestimmte Markierung werfen müsst als euer Gegner. Doch auch andere Sachen, wie beispielsweise Pokern oder Zureiten arten auf euch.

Fazit

Red Dead Redemption kann man schlecht in Worte fassen, man muss es einfach selbst spielen - selbst erleben. Was die Jungs von Rockstar hier auf die Beine gestellt haben, setzt die Messlatte für zukünftige Open World-Games ein gewaltiges Stück weiter nach oben. Diese unglaubliche Atmosphäre, die Detailverliebtheit und die Möglichkeiten, die einem das Spiel bietet, werdet ihr kaum noch einmal in einem anderen Titel finden. Natürlich muss man sich auch mit dem Wilden Westen anfreunden können, denn das ist doch was völlig anderes, als das Gangster-Ambiente in Grand Theft Auto. Doch wer sich darauf einlässt, wird die 20-30 Stunden Spielzeit (wenn man sich nur auf die Story beschränkt) bestens unterhalten. Eins kann man jetzt schon mit Sicherheit sagen, Red Dead Redemption ist mit das beste Spiel in dieser Generation und hat bereits jetzt Videospielgeschichte geschrieben.

(Dieses Review habe ich bereits auf gamezone.de veröffentlicht)

46 Bewertungen, 10 Kommentare

  • paula2

    10.11.2010, 23:28 Uhr von paula2
    Bewertung: besonders wertvoll

    liebe Grüße

  • anonym

    04.11.2010, 12:25 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • Zatzeck0805

    04.11.2010, 10:21 Uhr von Zatzeck0805
    Bewertung: besonders wertvoll

  • Venenum84

    03.11.2010, 17:29 Uhr von Venenum84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Hat spaß gemacht bei dir zu lesen!

  • Lanch999

    03.11.2010, 12:43 Uhr von Lanch999
    Bewertung: besonders wertvoll

    Super Bericht! BW und LG von Lanch999

  • raZuuL

    03.11.2010, 07:49 Uhr von raZuuL
    Bewertung: besonders wertvoll

    Lob, BW & Grüße da lass...

  • morla

    03.11.2010, 00:09 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^petra

  • Oglarun

    02.11.2010, 23:06 Uhr von Oglarun
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht.. Lg Oglarun, gegenlesung wäre erwünscht.

  • tina08

    02.11.2010, 22:16 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße .... Tina

  • katjafranke

    02.11.2010, 21:59 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut berichtet LG KATJA