Cybex i.GO Testbericht

Hallo liebe Leser und Leserinnen,

Wir haben Familienzuwachs bekommen und zwar mein Schwager hat sein erstes Kind, ein süßes kleines Mädchen bekommen. Wir sind alle entzückt vom kleinen Nachwuchs, besonders meine Tochter da sie jetzt nicht mehr das einzige Mädchen in der Familie ist weil es bei uns bis jetzt nur männlichen Nachwuchs in der Familie gab.

Am Wochenende sind wir wieder unsere kleine Nichte besuchen gegangen und haben natürlich neben dem süßen Schreihals auch die neuesten Geschenke und Käufe der jungen Eltern begutachtet. Ich finde, dass es heutzutage ein viel größeres Angebot an Artikel für das kleine Baby gibt als noch vor über 10 Jahren. Da unsere drei im eineinhalb Jahren Abstand kamen wurde ein großer Teil der Babyausstattung weiter verwendet und nur durch Kleinigkeiten erweitert. Mein Schwager braucht jetzt beim ersten Kind natürlich das volle „Programm“ und bei diesem vielfältigen großen Angebot hat man die Qual der Wahl und die Geldbörse wird zeitweise auch ganz schön strapaziert.

Meine Schwägerin hat sich gleich während der Schwangerschaft neben dem notwendigen Kinderwagen auch eine Bauchtrage gewünscht und ich finde, dass eine Bauchtrage eine wirklich praktische Anschaffung ist. Wir haben alle 3 Kinder in der Bauchtrage transportiert und waren begeistert. Man ist in seiner Mobilität nicht eingeschränkt, keiner muss einem helfen in den Linienbus den Kinderwagen zu heben, beim Einkaufen kann man den Einkaufswagen noch schieben uvm…. Sehr praktisch wenn die Kinder in einem geringeren Zeitabstand voneinander kommen, da das Ältere dann im Kinderwagen sitzt und das Jüngere in der Bauchtrage. Also ein unverzichtbares Ding für uns damals.

Damit ihre Geldbörse etwas entlastet wird haben wir uns alle in der Familie angeboten einen Teil beizutragen und so entschied sich die Schwester meiner Schwägerin ihr eine Bauchtrage zu kaufen und so war die CYBEX i.Go Bauchtrage ihr Geschenk für die jungen Eltern. So testeten wir alle gemeinsam am Wochenende die neue Bauchtrage hoffe vor allem „neuen“ und werdenden Eltern mit diesem Bericht weiterzuhelfen.


CYBEX i. Go

Das Besondere und Innovative an diesem Modell von Cybex ist, dass das Baby in den ersten vier Monaten auch in der waagrechten Position getragen werden kann. So soll die noch nicht ganz entwickelte Wirbelsäule des Kindes entlastet werden. Von einigen Ärzten wird diese Liegeposition empfohlen, da dadurch das Gewicht nicht auf der Wirbelsäule des Neugeborenen lastet. Nach den ersten vier Lebensmonaten kann die Cybex i. Go wie die anderen Bauchtragen dann vertikal verwendet werden, entweder mit Körperkontakt oder mit freier Sicht vom Kind nach vorne. Dieses neue Prinzip klingt einmal sehr gut und ich kannte diese Art von Bauchtrage in waagrechter Position noch nicht. Extra ist die Babytrage noch mit einer verstärkten orthopädischen Rückenstütze und Kopfstütze ausgestattet. Das Tragen von Babys in einer eher waagrechten Position ist mir nur von den „Tragetüchern“ bekannt. Verwendbar ist die Cybex i. Go bis zu einem Gewicht von 12 kg des Kindes.


Das Anlegen der Bauchtrage:

Erst einmal muss man die Gebrauchsanleitung eine halbe Stunde studieren um die Bauchtrage anzulegen. Meiner Meinung nach eine sehr komplizierte Sache und als prinzipieller Gebrauchsanleitung Nichtleser wäre ich schon der Verzweiflung nahe. Die Bauchtrage besteht eigentlich aus zwei Teilen, dem Gurtsystem und der Trage. Zuerst muss man einmal das Gurtsystem anlegen und die Gurtlänge für die Höhe der Babytrage und die Taillenweite für den Tragenden anpassen. Bei den Damen ging es noch relativ gut doch bei uns Herren (mein Schwager und ich) war es sehr knapp und schnürte uns etwas in der Taille ein. Dann wird das Baby in die Bauchtrage gelegt und mittels der verschiedenen Verschlüsse und der Größe des Kindes entsprechend geschlossen. Dann wird die Bauchtrage in dem man sich über das Kind beugt am Gurtsystem befestigt. Bei der horizontalen Trageweise muss der Kopfstützengurt eingestellt werden und noch extra am Gurtsystem befestigt werden. Desto kürzer der Kopfstützengurt eingestellt wird desto näher wird der Kopf des Babys an den Körper des Tragenden gewendet. Ihr merkt schon es fällt mir sehr schwer euch die genaue Anlegung der Babytrage zu erklären, da sie für mich eindeutig sehr kompliziert ist besonders am Anfang.

Für die vertikale Trageweise muss der Kopfstützengurt an der Bauchtrage wieder verstellt werden und dann mit einem anderem Klicksystem am Gurtsystem befestigt werden. Zuerst beugt man sich über das liegende Kind in der Bauchtrage und befestigt den unteren Teil der Bauchtrage am Gurtsystem. Dann hebt man das Baby mit einer Hand etwas hoch und mit der anderen Hand wird der obere Teil der Bauchtrage am Gurtsystem befestigt. Auch für das Anlegen der Bauchtrage in der vertikalen Trageweise braucht man schon etwas Übung damit es einfach ist.

Gänzlich unkompliziert und einfach ist wenn man das Baby mit der Sicht nach vorne in der Bauchtrage tragen will. Einfach die Bauchtrage der Größe des Kindes entsprechend verstellen, anlegen und dann das Kind bequem hinein geben. Kann aber etwas kraftaufwendiger sein wenn das Kind schon größer und schwerer ist.


Tragekomfort für Träger und Kind:

Ehrlich es war ein turbulenter Nachmittag für uns und vor allem für die Kleine. Nach dem Studieren der verschiedenen Trageweisen, Anlegevarianten und dem Test ohne und mit dem Baby waren wir alle fix und fertig und sind gemeinsam (Schwägerin, Schwager, meine Frau und ich) zu folgenden Erkenntnissen gekommen:

Horizontale Trageweise:

Vom Tragekomfort war keiner von uns zufrieden. Es ist eine sehr schaukelige Angelegenheit für das Kind und der Tragenden hat immer Angst das Kind könnte kippen. Ein direkter Körperkontakt von Tragendem und Baby fehlt was ja eigentlich sehr wichtig sein sollte. Besonders für kälteres Wetter draußen ist diese Trageweise sehr unpraktisch. Bei der horizontalen Trageweise kann ich die Babytrage unter der etwas weiteren Jacke oder Mantel tragen und das Kind noch zusätzlich vor den Wettereinflüssen schützen. Bei der waagrechten Trageweise ist dies nicht möglich. Meine Schwägerin ist letztendlich zum Entschluss gekommen, dass sie diese Trageweise nicht nutzen wird, da sie ihr eine „wackelige“ Angelegenheit ist und sie sich sehr unsicher dabei ist.

Vertikale Trageweise:

Das Gurtsystem liegt sehr gut am Körper an außer man ist etwas fester gebaut dann könnte es knapp werden. Durch die verstärkte orthopädische Rückenstütze liegt das Baby sehr sicher in der Babytrage und hängt nicht mit der Wirbelsäule durch. Die verstärkte Kopfstütze bietet noch zusätzlich Sicherheit und Halt. Besonders nützlich ist die Kopfstütze wenn das Kind in der Babytrage einschläft. Dann kann man die Kopfstützengurt verkürzen und so den Kopf des Kindes näher an den Körper ziehen. Sehr praktisch ist auch, dass das Kind auch mit der Sicht nach vorne getragen werden kann. Wenn die Kinder schon größer sind wollen sie natürlich wissen und sehen was in ihrer Umgebung los.


Fazit:

Man kann auch als „ältere“ Eltern einiges dazu lernen. Nach dem ersten Betrachten und wie ich von der neuen horizontalen Trageweise gehört habe war ich begeistert. Doch schon beim Versuch die Bauchtrage anzulegen war ich enttäuscht. Die Gebrauchsanleitung ist trotz Bilder sehr kompliziert und nicht leicht verständlich. Die waagrechte Position ist weder für Kind noch für den Tragenden angenehm und hat nicht überzeugt. Für die herkömmliche Trageweise ist die Babytrage sehr gut geeignet und bietet für Kind und Träger Sicherheit. Nur das Anlegen der Babytrage bedarf sehr viel Übung und kann etwas schwerer werden wenn das Kind schreit oder nicht ruhig liegt. Ein Punkt Abzug für die für mich persönlich nicht verwendbare vom Hersteller versprochene positive waagrechte Trageweise und ein Punkt Abzug für die nicht einfache Anlegung der Bauchtrage.

Wer sich eine Brauchtrage, ein wirklich empfehlenswerter Artikel für Eltern und Kind, zulegen möchte, sollte sich wirklich in einem Fachgeschäft beraten lassen und vor dem Kauf die verschiedenen Bauchtragen im Geschäft testen. Man kann sich nicht immer auf die Versprechen der Hersteller verlassen und wenn ich dann den Artikel wirklich in der Hand halte, die Handhabung persönlich für mich teste, dann weiß ich, dass ich keinen Fehlkauf gemacht habe.

Ach ja am Ende möchte ich mich noch bei meiner kleinen Nichte bedanken, die wirklich sehr geduldig war während den „Tests“ ;)