Invaders Must Die - The Prodigy Testbericht

ab 19,05
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Summe aller Bewertungen
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Erfahrungsbericht von Zatzeck

- Gern gehörte Eindringlinge anno 2009! -

5
  • Cover-Design:  sehr gut
  • Klangqualität:  sehr gut

Pro:

- Genre-Vielfalt - schnelle Stücke - Abwechslung - ein Party.Album

Kontra:

---

Empfehlung:

Ja

Im nächsten Bericht möchte ich über ein brandaktuelles Album aus dem "Elektronika"-Bereich schreiben:

Diese heisst "Invaders must die"
und ist von einer Band, die ich nicht mehr wirklich 100 %ig auf der Rechnung hatte:

"The Prodigy"!!!

Natürlich war die Vorfreude größer als die Skepsis und so hatte ich es schon in meinem Profil angedroht, dass anno 2009 ein gutes Musikwerk rausgebracht werden könnte, da ich schon vor einigen Wochen einige Lieder gehört hatte und ein Interview gesehen hatte... Das machte mich sehr, sehr zuversichtlich!

Nun geht es also los und ich möchte gerne nahe legen, warum meine Zuversicht bestätigt worden ist und alle Restskeptik verflogen ist...

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Inhalte:

1.) Die Songs des Albums im Überblick
2.) Weitere Informationen zu diesem Album und ein wenig mehr
3.) Wie bin ich zu dieser Musik gekommen bzw. zu diesem Album?
4.) Meine Meinung zu einzelnen Songs / Wirkung des Albums
5.) Mein Fazit

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1.) Die Songs des Albums zunächst im Überblick, ich habe Euch zudem die Länge der Songs dazugeschrieben:

1. Invaders Must Die (4:55 Minuten)

2. Omen (3:36 Minuten)

3. Thunder (4:09 Minuten)

4. Colours (3:27 Minuten)

5. Take Me To The Hospital (3:40 Minuten)

6. Warrior's Dance (5:12 Minuten)

7. Run With The Wolves (4:24 Minuten)

8. Omen Reprise (2:14 Minuten)

9. World's On Fire (4:50 Minuten)

10. Piranha (4:04 Minuten)

11. Stand Up (5:30 Minuten)

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2.) Weitere Informationen zu diesem Album und ein wenig mehr:

- Genre: Electronica, Big Beat, Acid House, Elektropunk, uvm
- Label: Universal Vertrieb GmbH
- Die EAN dieser CD lautet: 0602517955608
- Format: Audio-CD; 1 Datenträger
- Erschienen ist diese Compact Disc am 20. Februar 2009
- dieses Album gibt es noch in einer weiteren Luxusedition zum Preis von ca. 30 Euro mit u.a. zusätzlichen Vinyls sowie einem Sticker-Set sowie als weitere Lim. Edition mit 2 Bonustracks und einer DVD!
- Zum Booklet: Die Front zeigt ein wohl gelandetes Flugobjekt, davor quasi schon eine Ansammlung von vielen Menschen; diese sind in orangenem Unterton gehalten - der Titel "Invaders must die" ist ebenfalls in orangenem Ton gehalten; das soll meinem Vernehmen nach eine Verknüpfung mit diesem Titel "INVADERS MUST DIE" erstellen, die Aussage bedeutet ja nix anderes als "Eindringlinge müssen sterben" -> welch Titel zur Begrüßung. Ob das nun ein Titel ohne besondere Bedeutung ist, kann ich nicht unbedingt ergründen... Stellen sich "The Prodigy" selbst als musikalische Eindringlinge dar? Werden Sie von der Bevölkerung, speziell von Kritikern eingestampft? Soll es eine andere Message rüber bringen. Ich verbinde es einfach mit dem zweiten. Passt ja eigentlich, da seit dem Album "Fat of the land" etwas schwerere Zeiten angebrochen sind...
Farblich ist ansonsten alles in schwarz-weissem Ton gehalten; sieht meinem Empfinden nach gut aus und macht in der Ausdrucksweise was her!
Auf der Rückseite des Albums sind die Songs in orangenem Ton dargestellt auf schwarzem Untergrund.
Zur Innenseite: die Super Jewel Box ist transparent und hat unter der CD-Verankerung wieder ein Foto zu bieten: dieses zeigt Mastermind Liam Howlett, als er gerade eine STOP-Markierung auf dem Boden überschreitet: beinhaltet das wahrscheinlich den Eindruck, dass diese Band Grenzen oder ähnliches überschreitet?
Das Booklet an sich beinhaltet insgesamt 8 Seiten, ist quasi nicht bei dieser Edition als sog. Buchform enthalten. Es ist ein Booklet zum Aufklappen mit einem Foto der Band, einer Live-Impression, und 2 weiteren Fotos - eher auf das eigentliche Cover bezogen, gewissermaßen als Fortführung mit dem Aufruf zu einem Alarm und einer schlachtartigen Szenerie... Kein Grund zur Panik -> Das Album ist ein toller Eindringling! Von der Aufmachung strebt das so in Richtung "Sin City" - das hat was meiner Meinung nach!
- die erste Single des Albums lautet "Omen" und wurde bereits vor einigen Wochen herausgebracht; das erste Mal habe ich diesen Song auf mtv.de gesehen...
- Die Compact Disc ist in einem sogenannten Super Jewel Case aufbewahrt.Die Booklet-Halterung befindet sich nun nicht mehr oberhalb, sondern ist an den Seiten angebracht. Bei der CD-Halterung sind vier "Buchten" angebracht, damit man die CD besser hinaus bekommt...
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+ Die Internetseite der Band lautet www.theprodigy.com:
Diese Seite ist übersichtlich, ansprechend und informativ, bietet unter anderem einen Biographie, Tor Daten, vergangene Gigs, ein Forum, Fotos, Videos und einen eigenen Shop.

+ Die Band wurde im Jahre 1990 gegründet.

+ Im Jahre 1992 kam zunächst ein sehr wegweisendes Album heraus namens "Experience": dieses setzte mit frischen Sounds echte Maßstäbe. Songs wie zum Beispiel "Out of space" waren sehr überzeugend.
2 Jahre später kam dann das Studioalbum "Music for the Jilted Generation" auf den Markt, bei dem der Erfolgsweg dann fortgesetzt werden konnte. Bestens noch in Erinnerung sind Songs wie "No good" oder auch "Poison".
Einen echten Knaller gab es anno 1997 mit dem Album "The Fat of the Land" zu verzeichnen. Genial war die Umsetzung dank der erweiterten Stilmittel aus Breakbeat und etwas roherer Umsetzung, die aber doch für die Allgemeinheit sehr zugänglich gemacht worden ist. Songs wie "Firestarter", "Breathe" oder auch "Smack my bitch up" kamen doch sehr gut beim Publikum an.
1999 war noch so ein erfolgreiches Jahr, speziell für das Mastermind Liam Howlett. Er brachte ein Mix Album namens "The Dirtchamber Sessions Vol.1" heraus, welches sehr vielfältig gewesen ist...
Dann folgte eine längere Auszeit und zunächst schwerere Zeiten: Die Single "Baby's Got A Temper" kam nicht gut an, war meiner Meinung nach einfach nur lasch.
Mit dem Album "Always Outnumbered, Never Outgunned" im Jahre 2004 ging es wieder etwas bergauf. Aber das Album hatte nicht mehr die üblich hohen Verkaufszahlen inne, wie man es eigentlich von so einer Band wie "The Prodigy" erwartet... Vielleicht war auch das Album einfach zu speziell, einfach zu roh... Ich fand es trotzdem recht gut, vor allem Dank der Zusammenarbeit mit Kool Keith, Liam Gallagher (Oasis) und Princess Superstar.

Mit dem im Februar 2009 erschienenen Album "Invaders must die" werden "The Prodigy" wohl einigermaßen wieder in die Erfolgsspur zurück finden können...

+ Auf diesem Album wirkten folgende Artists mit:
DJ: Liam Howlett
Gesang: Keith Flint
Gesang, MC: Keith Palmer aka Maxim Reality

Viel mehr "drumherum" möchte ich an dieser Stelle gar nicht los werden: ich denke, dass das einfach genügt...

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3.) Wie bin ich zu dieser Musik gekommen bzw. zu diesem Album?

-> Seit dem ersten Album habe ich die Musik der Band "The Prodigy" gemocht. Alle Alben hatte ich - bis auf das "Best of"-Album.

Schätzen gelernt habe ich die Eingängigkeit der Songs. Stilistisch haben sie sich ja im Laufe der vielen Jahren sehr verändert. Angefangen noch dominanter im Rave-, Acid-Bereichen, dann mit Breakbeats herumexperimentiert und nach und nach wurde das ganze auch etwas punkiger und etwas rauher... Aber alles konnte ich als Zuhörer gut verwerten... Lediglich die Single "Baby´s got a temper" fand ich sehr schlecht, da war kein Stück Originelles zu finden. Beim vorletzten Studioalbum ging es ja Gott sei Dank wieder einigermaßen voran. Aber: 100%ig konnte mich das auch nicht überzeugen.

Vor ca. einem Monat wurde ich bei mtv.de auf die neue Single "Omen" aufmerksam, fand den Sound recht gut und relativ interessant und auch eingängig. Daraufhin habe ich mich im Internet nach weiteren Infos zum neuen Album erkundigt. Die besten Infos fand ich zunächst auf amazon.de, wo auch ein Interview der Band enthalten war, mit kleinen Ausschnitten von einigen neuen Songs. Da war ich schon sehr überzeugt von dem neuen Werk... Vor allem der gleichnamige Titeltrack hatte es einfach in sich!

Kurz vor dem eigentlichen Release wollte ich unbedingt vor dem Kauf mal reinhören in das Album. Diese kurze Hörproben hatten mich sehr überzeugt.

Am Veröffentlichungstag griff ich dann gleich zu: Gekauft habe ich das Album bei "Karstadt" in Hannover. Letzten Endes hatte ich nur 2,99 Euro selbst aus eigener Tasche bezahlt. Die restlichen 10 Euro habe ich mit Gutscheinen von "Cadooz" ausgeglichen.

Nun ist dieses Album meins und ich hatte es bisher wirklich jeden Tag gehört, denn es ist phantastisch - ich möchte dieses Album gar nicht mehr missen... Das Ganze möchte ich im Folgenden nun noch ein wenig näher bringen...

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4.) Meine Meinung zu einzelnen Songs / Wirkung des Albums:


Nun zum kurzen Einblick eine Einzelcharakterisierung und Einzelbewertung der Songs...

1. Invaders Must Die:
- Wirklich genial beginnt dieses neue Album mit dem gleichnamigen Titelstück. Das "Invaders Must Die" ein tolles Lied ist, hatte sich schon beim Zugang auf das Interview auf amazon.de angedeutet. Aber das der Song eines der stärksten Lieder der vergangenen Jahre ist, hätte ich nicht gedacht... Eingangs wird zunächst durch vergleichsweise ruhigere Töne eine angenehme Atmosphäre geschaffen, die nach und nach lauter wird. Anders beschrieben ist es der Einstieg in ein Album voller Paukenschläge. Der erste Paukenschlag ertönt dann nach ca. 20 Sekunden, als die vergleichsweise ruhigeren Töne mit einer schroffen Melodie kombiniert werden. In der Zwischenzeit hat sich ein netter Beat im angenehmen Takt dazugesellt. Nach insgesamt 50 Sekunden wird der Tanz mit dem Satz "We are Prodigy" eröffnet und hält sich so von da an in einem schnellerem Tempo überwiegend bis zum Ende nach nicht ganz 5 Minuten. Was ich diesem Titel entnehme, ist das perfekteste Werk seit Langem, was die schnellere und härtere Ausrichtung im Elektronika-Genre betrifft. Mich erinnert dieses erste Stück an "Breathe" vom Album "Fat of the land". Ähnliche Taktung, ähnlicher Beat - achtet bei Gelegenheit so nach ca. 2:45 Minuten darauf; diese schroffen Beats kommen mir jedenfalls äusserst verdächtig vor. Aber warum sollte man nicht diese Beats in anderer Form nutzen? Diese Beats klingen verdächtig (gut), wirken aber nicht unbedingt als eine Art Kopie. Zurück zum Eigentlichen, mir Wichtigen: diese dominate Gangart nach vorn macht mich echt happy. Nachdem die ersten 50 Sekunden vorbei sind und als Art vorfreudiges Happening angesehen werden können, wird eine unheimliche Magie entfacht. Das, was in vorderster Front Mastermind Liam Howlett geschaffen hat, ist meiner Meinung nach ein frisches, recht offensives Werk; zu den Lyrics kann ich nicht viel wiedergeben. Nicht, weil ich es nicht kann. Die Lyrics kommen (wie bei den meisten Songs) nicht sintflutartig daher; bei vielen muss das auch nicht der Fall sein. Ganz im Gegenteil. Vielschichtige Arrangements, nette Samples, "fetter" Beat, einige nette Lyrics - das reicht besonders in diesem Fall. So werde ich auch richtig toll unterhalten und fühl´mich wohl in diesen Sounds... Ich habe den Song nun schon zum bestimmt 20. x gehört und höre eine nimmermüde Kombination aus Elektronika und verdammt rockigen Elementen. DER SONG PULSIERT; ich hätte Euch sogar vorgetanzt, aber ich kann ja leider keine Videos reinstellen... Den Abschluss finde ich ja auch mal so etwas von gelungen: der Sound hebt sich noch mal für eine kurze Weile vom Rest ab. Der Sound erinnert ein wenig an eine Melodie eines ollen SEGA-Spiels, wenn der Endgegener hereinspaziert kommt... Diese typisch krasse Konsolen-Melodie - sehr originell, vielleicht spielt sich das Ganze lediglich in meiner hohlen Birne ab... TAKE ME TO THE HOSPITAL... später mehr davon... Ich plänkel´ mich nun mal so allmählich aus diesem Stück aus... Dieser Vortrag ist erstklassig und schon mehr als nur ein Lebenszeichen der Band (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne).
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2. Omen:
- "Omen" ist die erste Single dieses Albums (und wird ganz bestimmt nicht die letzte sein...), und hatte sich gleich in der ersten Woche in deutschen Landen zumindest schon einmal bis auf Platz 28 vorgeprescht... Was ich an "Omen" gleich schätze, sind die vorgetragenen, eher ungestüm wirkenden Melodiengänge wie sie bei früheren Songs wie zum Beispiel "Out of space" vorgekommen sind. Aber diese ungestüme Machart kommt bei mir immer noch gut an. Es geht ja nicht nur um Parallelen zu alten Songs; aber auch in diesem Fall fühle ich mich wieder daran erinnert. Aber das sind auch in diesem Fall diese erschaffenen Soundstrukturen, die wahrscheinlich in ähnlicher Form angewandt worden sind. Das ist auch bei diesem Song das Verblüffende: es gibt so eine Art "Aha-Effekt" ohne kopiert zu werden oder geremixt zu sein... Vom Tempoformat ist der zweite Song mit dem Opener "Invaders must die" durchaus vergeichbar. Sehr gelungen finde ich diese Xylophon-Klänge, die in dem Video von einem traurig wirkenden kleinen Mädchen gespielt werden. Diese kommen während des Songs vereinzelt vor. Am stärksten klingen sie auf jeden Fall im alleinigen Auftritt... Die Vocals steuerten Keith Flint und auch Maxim bei. (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne).
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3. Thunder:
- "Thunder" ist der dritte Titel des Albums und ein wahrhafter Donnerschlag... Bei diesem Song kommen die Vocals von "Brother Culture" (Gesangstechnisch geht es in Richtung Reggae, Dancehall). Der Song startet schon furios mit in der Tat fetten Beats, einem schönen Breakbeat-Gewitter... Der alleinige Start der Beats für wenige Sekunden ist schon sehr vielversprechend. Der Gesang dazu ist bestens ausgewählt. Die noch im vorderen Part selektierten andersartigen Klangelemente geben mir ein einzigartiges Freestyle-Gefühl. Die Aufmachung erinnert an den etwas härteren Song "Poison" aus dem 94er-Album "Music for the jilted generation". Zwischendurch eingestreute rockige Elemente geben dem Song erst recht den nötigen Kick. Erfreulich, dass sie diesen Sound wiederbelebt haben und in neuer Form auf das Album gepackt haben. (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne).
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4. Colours:
- "Colours" ist eingangs eher verschleppt und wirkt noch etwas schleppend. Die Anordnung der Beats gefällt mir zunächst nicht besonders gut. Der Sound erinnert etwas an "Their law" vom Studioalbum "Music for the jilted generation". Nach einem nicht ganz gelungenem Hörvergnügen wird der Song doch auf die akzeptablere Spur finden. Ziwschendurch sind diese Anordnungen wieder zu finden. Ich kann mich nicht dagegen wehren: das ist nix für mich... Positiv wirken vielmehr dann die schnelleren Macharten bei dem Song. Wenn der Song in schnellerem Tempo anläuft, ist er echt gelungen... Auch diese teils dazugesteuerten Sounds kommen noch ganz gut an und versöhnen dann doch noch einigermaßen für diese nicht gelungene Verschlepptheit. Die netten Einfälle dominieren und steuert den Karren noch aus dem Durchschnitt heraus... Gemeinsam steuerten Keith Flint und Maxim die Vocals zu diesem vierten Song des Albums bei und das mal nicht schlecht. Wenn ich das prozentual einordnen müsste, würde ich den Song zu 75 % als "gelungen" bezeichnen... (Meine Einzelbewertung: also knappe 4 Sterne).
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5. Take Me To The Hospital:
- "Take Me To The Hospital" beginnt sehr Acid-lastig. Das ist schon mal ganz witzig gemacht. Die Samples sind gut ausgesucht und stammen aus "Salami Fever" von "Pepe Deluxé" sowie aus "Raggamuffin Duo take charge" von "Asher D & Daddy Freddy". Das Tempo ist ähnlich gestrickt wie bei "Poison". Die Anordnung der Lyrics mit Frauenstimme und verfremdeten männlichen Lyrics (dazu wieder Maxim und Keith Flint) ist gelungen aus meiner Sicht, aber ein ganz herausragender Song ist der Titel aus meiner Sicht nicht ganz. Dafür fehlt noch irgendeine Zutat, die ich noch nicht ergründet habe bis dato...(Meine Einzelbewertung: 4 Sterne).
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6. Warrior's Dance:
- "Warrior's Dance" ist wieder eine tolle Nummer, die überaus gelungen ist: Der Song entpuppt sich, dass sollte auch erwähnt werden, als mutiger Schritt in vergangene Sounds der Neunziger Jahre! Eigentlich halte ich nicht viel von den Sounds der 90er Jahre in Form von überzogenem Gesang und diesen eigenen spherischen Klängen, die mein Ohr fast kaputt gemacht hatten. Gut, dass diese Phasen überstanden sind. Aber auch gut, dass diese Klänge etwas anders zurück kehren bei diesem Song. Da macht das Ganze wirklich Spaß! Ehrlicherweise ist die Gesamtgestaltung sehr gelungen: ich hatte mich nur mit dem Gesang zunächst schwer getan. Das hat einige Anläufe gebraucht, habe ich aber in der Zwischenzeit akzeptiert. Das Sample von "Take me away" von "Final Cut" ist bestens eingepflegt worden in diesen dynamischen Songs, die Arrangements sind fabelhaft! Und das, wobei ein Element aus dem 90er Rave kommt; ich habe es wohlwollend überstanden... Einen besonderen Tipp gebe ich nun an dieser Stelle mal - muss man mal getestet haben... Der Song ist sehr originell gemacht (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne)!
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7. Run With The Wolves:
- "Run With The Wolves" schlägt soundtechnisch wieder in eine etwas andere Richtung aus: Dieser Titel auf Position No. 7 des Albums geht in Richtung "Smack my bitch up", ist aber um Einiges rocklastiger... Songs wie dieser gehören zu meinen absoluten Favoriten: schnörkellos, offensive Ausrichtung; nette Breaks; Rocklastigkeit -> das ist genau mein Ding; in ca. 4 1/2 Minuten Spielzeit komme ich vollends auf meine Kosten. Genial die wiederkehren Lyrics von Keith Flint als Alleinunterhalter, wie es schon oftmals vorgekommen ist (wie zum Beispiel bei Releases wie "Firestarter"...). Genial, gefällt mir echt gut - hier gab es übrigens prominente Unterstützung von Dave Grohl (Ex-Nirvana, Foo Fighters", der schon derb´ die Drums bearbeitet... Das Einbringen des Samples aus "So refined" von "Senser" ist toll
(Meine Einzelbewertung: 5 Sterne)!
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8. Omen Reprise:
- Musste das denn sein: Ein Reprise von "Omen"? Ich finde, dass das an dieser Stelle gar nicht so unpassend ist... Vielleicht liegt das auch an meiner Vorliebe zu diversen Interludes... Mit knapp über 2 Minuten Spielzeit ist das so, auch in der Art und Weise in Ordnung... Andere werden diesen Part bestimmt hassen... aber so ist das: Geschmäcker sind halt verschieden und das sollte man nicht übel nehmen. Gelungen sind die lanngezogenen spherischen Klänge meiner Meinung nach, und das gut kombiniert mit dem zeitweise auftretenen Gesang von Maxim: ich will das Ding auch nicht bis in unendliche Höhen hochjubeln - aber so eine Idee für zwischendurch kommt mir hier bei dem bisherigen Gesamteindruck mal gar nicht so ungelegen... (Meine Einzelbewertung: 4 Sterne).
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9. World's On Fire:
- "World's On Fire" hat wieder eine ganz offensive und zum Teil auch rockige Ausrichtung anzubieten. Die enthaltenen Samples aus "Vamp" von "Outlander" sowie aus "I just wanna get a long" von "The Breeders" wurden perfekt mit eingemischt. Der Song hat zum Teil Ähnlichkeit mit dem Titel "Fuel my fire", ist aber etwas vielschichtiger! Nach un nach kommen auch acid-verdächtige Klänge zum Tragen (im mittleren Teil kommen diese vor), so dass man von einer genialen Kombination von alten und neueren Elementen ausgehen sollte... Die Lyrics von Maxim und Keith Flint sind gelungen. Problematisch könnten die weiteren, langgezogenen Lyrics bereiten, die verfremdet wurden... Mir gefällt es aber recht gut, dem Gesamteindruck des Werkes kommt aus meiner Sicht kein Schaden zu... (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne).
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10. Piranha:
- "Piranha" überzeugt mich ebenso: der Titel ist wieder recht rockig und hat eine sehr offensive und schnelle Gangart aufzuweisen! Die Vocals sind von Maxim gut eingesungen worden, die Samples stammen aus "Troubled mind" von "The Buff Medways". Auch wieder ein Song, der nicht nur "rockt", sondern von den Klängen mitunter auch besonders an ungestüme Songs aus "Experience" erinnert. Vielleicht könnte die Vielschichtigkeit so manchem Zuhörer nicht gefallen - ich empfinde das als gelungen (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne)!
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11. Stand Up:
- Mit einem Song wie "Stand up" hätte ich überhaupt nicht gerechnet. Der Titel hebt sich komplett vom Rest des Albums ab. Beginnend mit einem langgezogenen Part aus der Stille heraus mausert sich der Song zu einem 60s / 70s-styligen Song in gemäßigtem Tempo. Das ist zwar nicht unbedingt "The Prodigy"-typisch, aber eine absolut positive Überraschung!!! Das Sample stammt aus "One way glass" von "Manfred Mann´s Earth Band"! Genialer Abschluss, wenn auch ungewöhnlich! Der hätte auch auf das Mix Album "The Dirtchamber Sessions Vol.1" gepasst oder in einen Soundtrack eines Filmes wie zum Beispiel "Jackie Brown" (Meine Einzelbewertung: 5 Sterne).
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5.) Mein Fazit:

Das Album ...

- ist mit ca. 46 Minuten genau richtig von der Spieldauer her
- weckt alte Erinnerungen durch die oben beschriebenen Einflüsse
- knüpft aus meiner Sicht fast an das Klutalbum "The fat of the land" an
- hat keinen Aussetzer zu verzeichnen
- ist ein Album, in das ich mich als Zuhörer schnell hineingefunden habe
- wirkt definitiv zugänglich als der Vorgänger "Always outnumbered, never outgunned"
- geht sofort in die Beine bzw. versucht es in meinem Fall, bin eher der Stehwalzertänzer, aber diese Songs können schon Einiges bewirken
- ist ein Album, mit dem man so in der Art und Weise nicht rechnen konnte; aber das Album klingt so frisch, so originell, und ist ausserordentlich gut konstruiert und wirklich wieder was sehr Eingängiges: ich wurde in der Tat eines Besseren belehrt! Viel höre ich nicht mehr aus dieser musikalischen Ecke - aber das ist ein "Must have!"...
- ist eine weitere Ausnahmeerscheinung in meiner Plattensammlung. All zu viel Alben mit dominanter elektrotechnischer Ausrichtung habe ich nicht mehr. Ausnahmen sind darüber hinaus noch "Chemical Brothers" und wirklich sehr wenige Compilations.
Wichtig sind mir nicht halbgare Randerscheinungen, wie zum Beispiel das Auftreten der Band oder ähnliches...; mir kommt es auf eingängige Melodien an und Alben, die einfach rocken. Obwohl sie eher aus anderen Genres ihre Musikformate ernten, rockt dieses Album in jedem Fall...
- hat gut sortierte Samples aufzuweisen (zum Beispiel von "Manfred Mann´s Earth Band...)

Anno 2009 haben "The Prodigy"erfolgreiche Strukturen aus der Vergangenheit gepaart mit einem zukunftsträchtigen Sound. Mit ihrem fünften Studioalbum "Invaders must die" haben sie keine überflüssigen Kopien angefertigt, sondern vielmehr bewährten Sound zu ihrem genreübergreifenden erfolgreich hinzugefügt. So behaupte ich an dieser Stelle, dass man nichts verkehrt gemacht hat.

Eigentliche "The Prodigy" Fans sollten im Großen und Ganzen nicht wirklich enttäuscht werden in diesem Reigen altbekannter Strukturen, da bin ich mir so gut wie sicher...

Neueinsteigern würde ich darüberhinaus zunächst noch "The fat of the land" empfehlen. Bei aller Wertschätzung für dieses Album, dass wirklich gelungen ist. "The fat of the land" ist wahrscheinlich zeitloser und hatte die größten Hits.

Hitverdächtig ist das beschriebene Album in jedem Falle. Für die besten Chartplatzierungen wird es eher nicht reichen. Aber ein Achtungserfolg wird es bestimmt noch werden. Bei mir ist dieses Album schon erfolgreich angekommen...


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Nun folgt die abschliessende Endrechnung:

- LIMITIERT ist das Album in den Eigenschaften eher nicht. Einige Parts sind weniger gelungen... Der Großteil ist eine große künstlerische Überraschung, das ist ein geniales Klangpaket! Da das aber von den verschiedenen Elementen beherrscht wird, gibt es bei so einem Werk auch viele Kritiker...

Es gibt ja schon so manche Auslegung von Farben, die in Bezug auf Alben angebracht werden: zum Beispiel das schwarze Album von Metallica aus den 90er Jahren. Bringe ich hier noch die Farben des Albums mit in´s Spiel, ist das bei mir folgender Eindruck: das schwarz-weiße steht für das Einringen älterer Stilelemente dazu, die Farbe Orange bringt das Frische, Ungezwungene und viele neuere Elemente. Das ist für mich schon fast das schwarz-weiß-orangene Album...

Unter´m Strich reicht das jedenfalls aus meiner Sicht für eine weitere sichere und gut gemeinte Empfehlung, dieses Mal aus dem Elektronika-Bereich, und ebenso für die Vergabe von 5 Sternen !

... In diesem Sinne: "Es hat sich gelohnt, diese Eindringlinge von "The Prodigy" gewähren zu lassen!"
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Vielen Dank für das Lesen, Kommentieren und / oder das Bewerten von Eurer Seite aus :-)!

Gruss,

Rene´
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34 Bewertungen, 18 Kommentare

  • campino

    10.03.2009, 11:48 Uhr von campino
    Bewertung: besonders wertvoll

    LG Andrea

  • anonym

    09.03.2009, 21:15 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    :- bh was denn sonst? -:

  • Daisy_Bluemchen

    09.03.2009, 19:31 Uhr von Daisy_Bluemchen
    Bewertung: sehr hilfreich

    klasse, leider kein BW mehr

  • senora

    08.03.2009, 20:35 Uhr von senora
    Bewertung: besonders wertvoll

    Gut berichtet. Ich wünsche einen schönen Abend.

  • Mondlicht1957

    08.03.2009, 18:56 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüsse aus Berlin

  • MasterSirTobi

    05.03.2009, 23:19 Uhr von MasterSirTobi
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH. Viele Grüße von MasterSirTobi

  • Michaela2015

    05.03.2009, 14:14 Uhr von Michaela2015
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüssle aus dem südlichen, verregneten Österreich, Michi

  • 1simsgirl

    05.03.2009, 12:54 Uhr von 1simsgirl
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir LG Melissa

  • sonnenbaerchen

    05.03.2009, 11:01 Uhr von sonnenbaerchen
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße vom Sonnenbaerchen

  • tk7722

    05.03.2009, 09:51 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht, liebe Grüße

  • sigrid9979

    05.03.2009, 07:40 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Guter Bericht freue mich über Gegenlesungen Lg Sigi

  • Jugin

    05.03.2009, 01:27 Uhr von Jugin
    Bewertung: besonders wertvoll

    dafür gibts natürlich ein BW weiter so

  • frankensteins

    05.03.2009, 01:20 Uhr von frankensteins
    Bewertung: sehr hilfreich

    ganz liebe Grüße Werner

  • Puenktchen3844

    04.03.2009, 23:48 Uhr von Puenktchen3844
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG

  • leupi123

    04.03.2009, 23:28 Uhr von leupi123
    Bewertung: besonders wertvoll

    Super Bericht... freu mich über Gegenlesungen :D LG

  • morla

    04.03.2009, 22:15 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    ich wünsche dir einen schönen abend lg. petra

  • timecode001

    04.03.2009, 21:01 Uhr von timecode001
    Bewertung: besonders wertvoll

    Klasse geschrieben! Dafür von mir die 10.0!!! Liebe Grüsse. timecode001

  • Düsseldorf

    04.03.2009, 20:59 Uhr von Düsseldorf
    Bewertung: sehr hilfreich

    hey, das war ein guter bericht ! ich les gerne mehr ...freu mich aber auch über gegenlesungen ;) meld dich ruhig oder zeig dich einfach erkenntlich :)