IKEA Ivar Regalsystem Testbericht

Das Regalsystem

IVAR gibt es schon seit Urzeiten und ist äußerst flexibel. Die Bretter gibt es in zwei Breiten: 40 und 80 cm. Die Seitenteile und Bretter gibt es in zwei Tiefen: 30 und 50cm. Die Seitenteile werden in drei Größen angeboten: 124, 179 und 224 cm. Früher gab es noch ca. 80 cm Seitenteile.

Hiermit spreche ich ein kleines Problem an: das Regalsystem ist mit seinen Teilen sehr gut auch im Nachhinein erweiterbar, allerdings sind im Laufe der Zeit einige Teile aus dem Programm genommen worden, dazu gehören eben die niedrigen Seitenteile und eine Verbindungsstütze, die es ermöglicht(e), 30 und 50 cm tiefe Regale miteinander zu verbinden.

Darüber hinaus gibt es noch Schrankteile (wahlweise 30 oder 50 cm tief), eine Kommode (50 cm tief mit Schubladen) und die Möglichkeit, das Regal über Eck zu bauen (in beiden Tiefen, aber nicht in der niedrigsten Höhe).

Zum Aufbau des Systems gehören noch Stützkreuze, jeweils erhältlich für 80 cm breite und 40 cm breite Regale.

Das Aussehen

Wie oben bereits gesagt: rustikal. Das Regalsystem besteht aus hellem naturbelassenem Kiefernholz, es kann mit entsprechenden Holzlasuren auch farbig gestrichen werden. Allerdings müssen die Teile von allen (!) Seiten bestrichen werden, da sonst die Feuchtigkeitsaufnahme an den unbehandelten Stellen höher ist, das Holz sich dann verzieht. Man kommt also nicht drum herum, auch die Unterseiten der Regalbretter zu lasieren…

Die Schränke wirken mit ihrer unverzierten Fronttüren optisch weniger toll, wer viel zu verbergen hat, sollte nicht zu viele Schrankelemente verbauen, da sonst das Regal zu wuchtig aussehen würde.

Da ich keine Schrankteile verwende (bin eben ein offener Mensch), kann ich über deren Aufbau nichts sagen. Meine Erfahrungen beruhen auf den Aufbau des einfachen Regales.

Lieferumfang

Jedes Brett (übrigens 1,8 cm stark) wird mit vier Metallstiften ausgeliefert. Diese befinden sich rechts und links in fest am Brett befestigten Hartplastikschienen eingesteckt. Beim Kauf eines Brettes sollte darauf geachtet werden, ob wirklich alle vier Stifte dabei sind, sonst kann man das Brett nicht einbauen.

Bretter Version 2

Inzwischen hat sich das Erscheinungsbild der Bretter ein wenig geändert. Früher waren die Metallschienen für die Stifte aus Metall gefertigt, heute aus – zugegebenermaßen – sehr stabilem Kunststoff in Hellgrau. Inwieweit diese Lösungsmittel vertragen (wichtig eben beim Lasieren und bestreichen) entzieht sich meiner Kenntnis.

Für die hohen Seitenteile erhält man inklusive zusätzlich mit einer Wandhalterung. Diese besteht aus einer stabilen Plastikschlaufe und einer kleinen Schraube.

Der Aufbau

Zum Aufbau des Regales benötigt man eine Wasserwaage (möglichst 50 cm lang), einen Winkel und einen Bohrer. Zum Festhalten des Regals benötigt man noch eine zweite Person. Man kann das Regal zwar auch allein zusammenbauen, allerdings sind alle Teile frei beweglich, bevor das Stützkreuz befestigt ist. Das rechtwinkelige Ausrichten fällt deswegen etwas schwerer.

Beim Aufbau zu zweit stellt man zwei Seitenteile in einem Abstand von ca. 80 cm nebeneinander, setzt in die Löcher ganz oben und ganz unten sie Metallstifte der Bretter ein, legt dann die Bretter ein. Damit die an den Brettern angebrachte Schiene richtig in die Metallstifte einrastet, muss man durch aus ab und zu mit der Faust kräftig draufhauen von oben. Mit der Wasserwaage und dem Winkel kontrollieren, ob alles senk- und waagerecht ist, dann kann das Stützkreuz angeschraubt werden, während der 2. Mann bzw. die 2. Frau das Teil festhält. Insgesamt ist der Aufbau sehr einfach, zur Erhöhung der Stabilität empfehle ich, jede Regalreihe mit einem Stützkreuz zu stabilisieren, dann kann man auf die Wandhalterung verzichten.

Die Löcher sind durchgehend mit einem Abstand von 3,2 cm (jeweils Mitte zu Mitte gemessen) vorgebohrt in den Seitenteilen, so dass man sehr flexibel sehr unterschiedliche Abstände realisieren kann. Selbst für CDs kann man die Bretter so eng anordnen, dass man nach oben keinen Platz verschenkt.

Die Preise

a) Seitenteile

124 cm hoch und 30 cm tief: 6,50 Euro
124 cm hoch und 50 cm tief: 10 Euro

179 mal 30cm: 7,50
179 mal 50 cm: 15 Euro

226 mal 30 cm: 13 Euro
226 mal 50: 17 Euro

b) Bretter

40 cm breit und 30 cm tief: 3,60 Euro
80 cm breit und 50 cm tief: 5 Euro

40 mal 30: 4,60 Euro
80 mal 50: 9 Euro

c) Weitere Teile

Der kleine Schrank kostet 59 Euro, der für 50 cm Tiefe 79 Euro. Ein Eckpfosten kostet 9 bzw 11 Euro (für 50 cm Tiefe), ein Eckbrett 12 Euro und 20 Euro (für 50 cm Tiefe). Ein Stützkreuz kostet 1,90 Euro.

Beispiele:

Mein großes Regal (Bild 1) besteht aus 3 Seitenteilen 226 mal 30 cm und 2 Seitenteilen 226 cm mal 50 cm, 26 Bretter 80 mal 30 cm, 8 Brettern 80 mal 50 cm und 4 Stützkreuzen. Hierfür bezahlte ich rund 272 Euro. Die in meinem Regal verwendete Verbindung zwischen 30 und 50 cm breiten Regalen (Bild 3) war noch Altbestand, diese ist nicht mehr erhältlich.

Mein kleines Regal (Bild 2) bestehend aus zwei Seitenteilen 226 mal 30, einem Stützkreuz und 8 Brettern 80 mal 30 cm kostet rund 65 Euro.

Fazit

Wer auf Design weniger Wert legt, sondern ein flexibel auf- und auch auszubauendes Regalsystem benötigt, kommt an Ivar nicht vorbei. Allerdings ist das Design weniger Wohnraumkompatibel, ein in meinen Augen schönes Regal für das Wohnzimmer kann man sich damit nicht zusammenstellen.

Ich vergebe trotzdem alle 5 Sterne!

© Text und Fotos: Thomas Biegel

Bild 1: das große Regal
Bild 2: das kleine Regal
Bild 3: die Bohrungen an der Verbindungsstütze