Slumdog Millionär (DVD) Testbericht

ab 4,53
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  viel
  • Anspruch:  anspruchsvoll
  • Romantik:  sehr hoch
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  sehr spannend

Erfahrungsbericht von steffchen3010

~*°Jamal alias Slumdog°*~

Pro:

Kameraführung, Landschaftsaufnahmen, Story, Musik, Cast

Kontra:

-

Empfehlung:

Ja

~*°Story°*~


Jamal Malik (Dev Patel - "Die Legende von Aang") ist wohl alles andere als der "typische" Wer wird Millionär - Kandidat. Als junger mittelloser indischer Junge aus den Slums von Mumbai, vom Moderator der Sendung auch "Slumdog" genannt, fällt er wohl irgendwie aus dem Rahmen. Ein Aspekt, der jedoch nichts an der Tatsache ändert, dass sich eben genannter "Slumdog" auf dem Kandidatenstuhl der beliebten Tv-Show wiederfindet und ganz Mumbai mit ihm fiebert. Anfangs als Loser gehandelt, meistert er schon bald eine Frage nach der anderen. Schnell wird klar, dass er seit langem der wohl heißeste Anwärter auf den 20-Millionen-Rubien-Hauptgewinn ist. Ehe er sich jedoch der letzten und entscheidenden "20-Millionen-Rubien-Frage" stellen kann, ertönt der Schlußgong der Sendung. Ein geeigneter Zeitpunkt für den zuständigen Polizeiinspektor, dem vermutlichen Betrüger der Show auf die Schliche zu kommen. Denn wie sollte sonst einem scheinbar so ungebildeten jungen Mann ein derartiges Vorhaben so erfolgreich gelingen?
Doch was bei Jamals Vernehmung ans Licht kommt, ist alles andere als kriminell. Denn Jamals Ansporn scheint nicht der 20-Millionen-Rubien-Hauptgewinn, sondern vielmehr die letzte Chance, durch die Sendung seine verlorene große Liebe Latika (Freida Pinto - "Miral") in der riesigen Metropole Mumbais wiederzufinden, zu sein. Das Schicksal des "Slumdogs" nimmt seinen Lauf...



~*°Eckdaten°*~


* Preis: 5,55 €
* Darsteller: Dev Patel, Freida Pinto, Anil Kapoor
* Regisseur(e): Danny Boyle, Loveleen Tandan
* Komponist: A. R. Rahman
* Format: Dolby, PAL
* Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Hindi (Dolby Digital 5.1)
* Untertitel: Deutsch
* Region: Region 2
* Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
* Anzahl Disks: 1
* FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
* Studio: Euro Video
* Erscheinungstermin: 26. Oktober 2009
* Produktionsjahr: 2008
* Spieldauer: 115 Minuten



~*°Besonderheiten°*~


* Amaray-Verpackung mit Wendecover ohne FSK-Logo
* Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
* Animiertes Hauptmenü
* Interaktive Kapitelstruktur



~*°Extras°*~


1. Interviews:

* Dev Patel (Jamal) und Freida Pinto (Latika)
* Danny Boyle (Regie)


2. Featurette:

* Von der Idee zum Film: Die Toilettenszene


3. Trailer

* Originaltrailer
* Deutscher Trailer
* Trailershow



~*°Meine Meinung°*~


Die Warscheinlichkeit, dass mich ein so hochkarätiger Film wie "Slumdog Millionär" enttäuschen wird, war wohl eher gering. Auch wenn ich keine Person bin, die sich einfach solidarisch der Mehrheit anpasst: irgendwas musste ja doch dran sein, an dem Rummel um diesen Film. Hat der Film schließlich nicht nur den Preis für die "beste Kamera" oder "beste Regie", sondern auch beachtliche 6 weitere der begehrten Auszeichnungen für sich gewinnen können. Ein Aspekt, den ich nicht in Frage stellen will und auch gar nicht kann.
Selten habe ich einen Film gesehen, der sich mir derartig kraftvoll präsentierte. Jede Sekunde erschien mir wie das Pochen eines Herzes. Der Film überflutete mich wie ein Feuerwerk voller Emotionen mit farbenfrohen und fesselnden, ja nahezu mitreissenden Momenten. Es schien, als zerrte der Sog Mumbais an mir. Dem Regisseur Danny Boyle, der schon durch Filme wie "Trainspotting" (1996) und "The Beach" (2000) von seinem Geschick überzeugte, gelang es gemeinsam mit seinem Team mit einem Wechsel aus Rückblicken und der Gegenwart mir nicht nur das Leben Jamals sondern auch ein atemberaubendes Mumbai aufzuzeigen. Durch den Wechsel der unterschiedlichsten Perspektiven in der Kameraführung konnte ich die faszinierende und einzigartige Landschaft Mumbais, die gefährlichen Facetten seiner Slums und die Geschichte seiner Landesbewohner in mich aufnehmen. Besonders eindrucksvoll fand ich die Aufnahmen, die von oben auf einen fahrenden Zug gemacht wurden und den kleinen Jamal gemeinsam mit seinem Bruder Salim zwischen den Wagons auf deren Verbindungsstück zeigte. Dieser ganze Wechsel und die Fülle an unterschiedlichen Perspektiven war wirklich gigantisch! Mir wurde dabei bewusst, dass die Armut, die in vielen Teilen der Metropole herrscht; die Angst, die die "Slumdogs" bereits im Kindesalter verspüren; die Brutalität, ohne die es scheinbar nicht zu leben geht; all das - mich zutiefst erschreckte und bewegte.

Die Besetzung des Films war sehr gut gewählt. Während Jamal (Dev Patel) in den Rückblicken von jüngeren Schauspielern als heranwachsender Jamal gespielt wurde, glänzt er in der Gegenwart an der Seite von seinem Bruder Salim (Madhur Mittal). Seine Sanftmüdigkeit und der Glaube an seine große Liebe, die er bereits in Kindeshalter gefunden zu haben schien, ließ ihn neben seinem Bruder fast schon wie einen Heiligen wirken. Sein Bruder Salim, der sich als leicht beeinflussbar und zu Gewalt und Ungerechtigkeit neigender Mensch entpuppte, konnte nur in den letzten Minuten des Films meine Sympathie für sich gewinnen. Dass ihm das Wohl seines Bruders in vielen Lebensabschnitten nicht interessierte, erschien mir unendlich hart und ungerecht. Aber so ist es wohl, das Leben in den Slums.
Latikas Wesen verzauberte mich während des gesamten Films. Ob es sich um Latika in jungen Jahren oder als heranwachsende Frau handelte, spielte dabei keine Rolle. Die Auswahl der Schauspieler gelang perfekt, ihr zauberhaftes und geheimnisvolles Wesen verkörperten alle Schauspielerinnen. Freida Pinto hat ein wunderschönes Gesicht, so zart und engelsgleich, dass ihr Anblick einem förmlich den Atem raubt.
Die Musik, die die Geschichte während des ganzen Films begleitet ist eine Mischung aus indischem Hip Hop und Bollywood Klängen. Sie ist impulsiv und lebendig, immer passend zur jeweiligen Szene gewählt. Auch wenn mich dieses ganze Bollywood-Gejammere noch nie interessiert hat, hätte es für mich bei diesem Film keine denkbar bessere und treffendere Musik geben können. Die Lieder haben "Ohrwurm-Charakter" und ich ertappte mich dabei, wie ich ganz unbewusst und ungewollt beim Abspann mitsummte.
Dass der Film auf Vikan Swarups Roman "Rupien! Rupien!" (2005, Kiepenheuer & Witsch;internationaler Titel: "Q & A") basiert, hat mich mehr als neugierig gemacht. Ich bin nicht abgeneigt, mich mit diesem Buch noch eingehender zu befassen und die Gemeinsamkeiten von Buch und Film zu ergründen.
Insgesamt ist "Slumdog Millionär" zu Recht ein mit 8 Oscars ausgezeichnetes Meisterwerk, dass ich voller Stolz in meiner Dvd-Sammlung präsentiere. Daher bekommt der Film von mir 5 von 5 möglichen Millionen Rubien!

28 Bewertungen, 3 Kommentare

  • katjafranke

    27.07.2011, 11:18 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße von der KATJA

  • Nina1805

    27.07.2011, 11:11 Uhr von Nina1805
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und einen lieben Gruß, Nina.

  • emmi29

    27.07.2011, 09:33 Uhr von emmi29
    Bewertung: sehr hilfreich

    schönen Tag noch von emmi29