Smart Electronic MX92 Testbericht

Technische Daten
Hersteller: Smart
EAN: 4022338361178
Kategorie: Receiver
Standgerät/tragbares Gerät: Standgerät
Empfangsstandard: digital
DVB-C Empfänger: nein
DVB-T Empfänger: nein
DVB-S Empfänger: DVB-S2
Analoger Satelliten-Receiver: nein
Twin Tuner: nein
Elektronische Programmzeitschrift (EPG): ja
IPTV (Internet Protocol Television): nein
HDTV Empfänger: ja
MHP (Multimedia Home Platform): nein
Show-View: nein
Anzahl Common Interface Slots (CI): 1
Anzahl Scart-Anschlüsse: 1
HDMI: ja
Ethernet Anschluss: nein
W-LAN Schnittstelle: nein
USB Anschluss: mit USB-Anschluss
Free-to-Air: nein
Nagravision: nein
Viaccess: nein
Mediaguard / SECA: nein
Conax: nein
Irdeto: nein
Crypto Works: nein
Betacrypt: nein
Skycrypt: nein
Premiere zertifiziert: nein
Arena zertifiziert: nein
1080p Upscaling-Funktion: nein

Der Kauf
Unser alter Receiver von Humax ist leider defekt gegangen, 2 Tage vor Weihnachten und so schenkten wir, meine Freundin und ich, uns einen Neuen. Wir stellten gewisse Anforderungen an den Receiver, um unseren technischen Stand zu verbessern, nicht zu verschlechtern.

So war es für uns beide wichtig, dass wir Sender mit HDTV-Angebot sehen können und im gängigen Fernsehprogramm auch das ein oder Andere aufnehmen können.
Da es bei uns in der Nähe nur Media-Märkte gibt, haben wir uns entschlossen, den in Sinsheim aufzusuchen.

Ein Verkäufer war schnell gefunden, jedoch war sein Wissen weniger fundiert und mit unserer Suche überfordert. Er versuchte uns grundsätzlich zu den Produkten zu bewegen, die gut 500,- € kosten sollten. Dies wollten wir nicht ausgeben, also schaute ich selber. Nachdem ich ein entsprechendes Gerät gefunden hatte, welches unseren Anforderungen „anscheinend“ genüge tun würde, zog ich erneut den Verkäufer hinzu. Dieser bestätigte uns dann, dass dieses Gerät auch alles kann, was die teuren können.
Was er jedoch verschwieg war, dass die Aufnahme-Funktion nicht direkt vorhanden sei und man sie mit einem Firmware-Update frei schalten musste. Auch auf die Frage hin, ob ich eine Mini-USB-HDD ohne eigene Stromversorgung anstecken kann oder ob eine HDD mit gesonderter Stromversorgung nötig wäre, beantwortete mir dieser Verkäufer falsch. Angeblich seien nur Platten möglich, die eine eigene Stromversorgung besitzen – was jedoch durch das Anstecken meiner Mini-USB-HDD widerlegt werden kann.

Der Preis war mit 149,- für meinen Geschmack zu hoch, dafür dass ich, um meine Wünsche zu realisieren, eine externe Platte benötige. Nach kleineren Verhandlungen wurde der Preis von einem anderen Verkäufer auf 109,- € gesenkt, was uns zum Kauf ermutigte.
Da ich noch ältere IDE-Platten besaß, die keinerlei Funktion mehr für mich hatten, besorgten wir uns nur ein Gehäuse, welches mit USB am Receiver verbunden wird.

Die Montage und Erst-Installation
Um HDTV auf dem Fernseher sehen zu können, muss dieser diese Funktion unterstützen (HD-ready 1080) und über ein entsprechendes HDMI-Kabel mit dem Receiver verbunden sein. Aber wie es im Technikgewerbe üblich ist, wurde auf dieses Kabel im Lieferumfang verzichtet. Selbst ein Scart-Kabel wurde nicht beigelegt. Somit war die Montage nur mit dem vorhandenen Zubehör welches schon in unserem Besitz befand, möglich.

Bei der Inbetriebnahme wurden wir dann durch eine Installationsroutine geführt, die durch die Fernbedienung Sprache, Fernsehformat etc. führte und nach knappen 5 Minuten einen Reset durchführte. Auf der Suche nach der Aufnahme-Funktion wurden wir enttäuscht, da es in dem ausgelieferten Software-Stand (von August 2008) noch nicht vorgesehen wurde.
Nach einer umfangreicheren Suche im Internet, konnte ich lesen, dass eine Aufnahme-Funktion erst mit einem späteren Update möglich wurde. Also wollten wir dem Receiver via Satellit, das neuste Firmware runterladen lassen, aber auch diese Funktion wurde erst in einer späteren Aktualisierung möglich gemacht. Da ich ja nicht gleich aufgebe, habe ich dann im Internet das letzte Update von der SMART-Seite geladen und auf den USB-Stick gepackt. Doch irgendwie wollte dieses doch so moderne Gerät die gängigen Funktionen im Auslieferungszustand nicht nutzen. Auch hier wäre diese Form der Aktualisierung erst in einem späteren Update möglich.

Meine Freundin war schon wieder kurz vor dem Einpacken. Da ich aber nie schnell aufgebe, suchte ich im Internet nach dem Sinn der seriellen Schnittstelle und fand dann auch entsprechende Beiträge, dass dies in meinem Firmwarestand der einzige Weg sei, ein Update auf das Gerät zu spielen. Hierfür benötigt man jedoch ein serielles Null-Kabel, welches in den COM-Port des Notebooks oder Rechner gesteckt werden muss. Auch hier tritt in normalen Haushalten wieder ein Problem auf. Zum einen hat man sehr selten ein Null-Kabel im heimischen Kabel-Sortiment und zum anderen verfügen nur noch selten Notebooks oder PCs über die notwendige serielle Schnittstelle.
Dank meines Berufes hatte ich beides im Arbeitsnotebook vorhanden. Um das Firmware auf das Gerät zu übertragen war jetzt jedoch noch ein Tool nötig, welches im Internet zu downloaden ist und minimal genutzt werden kann (Shareware). Eine langfristige Nutzung ist jedoch nur gegen einen Aufpreis von 29,- € möglich.

Das Aufspielen des Updates verlief aber dann auch problematisch, da die Beschreibung des Programmes sehr dürftig ist.

Die Handhabung und Umgang
Das Menü des Gerätes kann man getrost vernachlässigen, da man nicht wirklich etwas am Gerät einstellen kann. So ist man gezwungen, die Programme in der Reihenfolge zu akzeptieren, in der sie gefunden wurden. Eine Veränderung der Reihenfolge ist nicht möglich! Favoritenlisten können angelegt werden, jedoch ist auch hier wieder die vorgegeben Reihenfolge nicht veränderbar – so habe ich bei HD-Sendern, die 1 und 2 belegt – der nächste HD-Sender ist auf der 49 zu finden. Somit helfen die Listen nur, wenn man die Listen auch zum Umschalten der Programme nutzt. Aber diese Funktion ist einfach zu schlecht anpassbar. Mit Hilfe des Tools, welches auch zum Updaten genutzt wird, kann man wohl die Reihenfolgen umständlich verändern, darf jedoch keine Fehler machen, da sonst gar nix mehr geht – bei maximal 5 Veränderungen in der kostenfreien Version, gebe ich mich aber lieber mit der Reihenfolge ab, da ein Tausch der Sender schon 2 Änderungen sind und ich gezwungen wäre, die Software zu kaufen. Ich erwarte jedoch, dass eine solche Funktion in einem Gerät dieser Preisklasse einfach und verständlich für jeden Anwender zur Verfügung steht.

Nach dem Update sind jetzt 2 wichtigere Funktionen in diesem Menü, die es lohnen, dieses überhaupt zu besuchen. Zum einen die Aufnahme- und Archivfunktion über USB und der EPG.
Im USB-Menü kann man sich die Aufnahmen anschauen, die man getätigt hat und kann mit Hilfe des EPGs 14 Tage-Voraus-Planen. Hierzu wählt man das Programm aus und kann mit den farbigen Tasten (gelb + grün) 6 Stunden vor oder zurück, sowie mit der Richtungstasten Feineinstellungen an den Programmen machen. Um hier eine Sendung aufzunehmen, muss man die rote Taste auf der Fernbedienung betätigen – eine Speicherung der Aufnahme findet jedoch erst statt, wenn man komplett aus dem Menü ist. Somit ist es meist notwendig, für jede Aufnahme immer wieder aus dem Menü zu gehen.

Das Gerät aktualisiert die Senderliste bei jedem Start – bei JEDEM – dies nimmt zumeist 3-5 Minuten in Anspruch ist sehr nervig – weil selbst, wenn es keine Veränderungen feststellt, speichert es irgendwas – ich habe auch aufgegeben, das alles zu hinterfragen. Eine Einstellung, wann und wie oft diese Aktualisierung gemacht werden soll, ist nicht möglich.
Aufnahme

Die Festplatte, die am Gerät über USB angeschlossen wird, darf nicht formatiert oder partitioniert sein, sofern man diese Einstellung schon vorgenommen hat, wird die Festplatte nicht erkannt. Das Erkennen der Festplatte dauert zudem im Betrieb auch zu lange, als dass man schnell mal etwas aufnehmen kann.Das größte Manko jedoch ist die Aufnahme selber – so kann es vorkommen, dass der Receiver einfach mal nicht aufnimmt – d.h. er beginnt und endet dann sofort und man findet in der Aufnahmeliste einen Eintrag, der 1 s lang ist.

Dieser Fehler tritt immer auf, wenn man direkt folgende Sendungen aufnehmen möchte.
Bsp: 18:00 Hand aufs Herz wird noch komplett aufgenommen, 18:30 Anna und die Liebe immer nur 1 Sekunde. Diesen Fehler beobachten wir jetzt seit geraumer Zeit und passierte in den letzten 4 Wochen jeden Tag.
Somit ist die Aufnahme schlichtweg mangelhaft bis ungenügend.

HDTV
Dank des veralteten CI-Slots sind nur 8 Sender von 1500 in HD zu empfangen. Wobei hier nur ARD und ZDF Sinn machen, da alle anderen ausländischer Herkunft sind. Da diese beiden jedoch nicht dauerhaft im HD-Modus übertragen, kann man sagen, dass diese Funktion einfach nebensächlich ist. Hier wurde meine Vorstellung des Gerätes nicht getroffen.

Die HD-Programme der privaten Sender sind zwar derzeit kostenlos zu empfangen, jedoch benötigt man neben der CI+ Karte auch ein entsprechendes Gerät – zu Beginn im Januar 2010 gab es hier lediglich 5. Die preislich alle weit über 200 € waren.

CI-Slot
Angeblich kann man dieses Gerät auch für Privatfernsehen (SKY etc.) nutzen – da ich aber davon ausgehe, dass auch hierfür kaum Einstellungen möglich sind – wird diese Funktion genauso enttäuschend sein, wie alle anderen des Gerätes.

Fazit
Wer ein Gerät will, was nicht einstellbar ist und mehr Fehler hat, als man gebrauchen kann, für den ist dieses Gerät sehr sinnvoll.Für alle anderen, die Programme einstellen möchten, die Reihenfolgen in Listen verändern will, der auch Senden nach einander aufnehmen mag und der keine Kompromisse eingeht – für den ist dieses Gerät einfach zu kompliziert und stößt es zu oft an Grenzen der eigenen Denkweise.

Compu_FREAK
1.504 Wörter