Das verlorene Symbol (gebundene Ausgabe) / Dan Brown Testbericht

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Erfahrungsbericht von mima007

Symbole en masse: Robert Langdon darf rätseln

3
  • Niveau:  anspruchslos
  • Unterhaltungswert:  sehr gering
  • Spannung:  hoch
  • Humor:  wenig humorvoll
  • Stil:  durchschnittlich
  • Zielgruppe:  jedermann

Pro:

spannend, unterhaltsam, flott zu lesen, viele Abbildungen, kompetent übersetzt

Kontra:

vereinzelt Druckfehler, gibt’s noch nicht als Taschenbuch, kein Glossar

Empfehlung:

Ja

Als Prof. Robert Langdon von seinem Freund und ehemaligen Mentor Peter Solomon gebeten wird, kurzfristig einen Vortrag im Kapitol zu halten, zögert Robert nicht und reist mit Solomons Privatjet und Limousine zum Hort der Demokratie. Doch nicht ein gespanntes Publikum findet er dort vor, sondern eine grauenvolle Botschaft des Unbekannten, der ihn hierhergelotst hat: die abgetrennte Hand Peter Solomons, die mit mystischen Tätowierungen bedeckt ist, die einen Hinweis ergeben: SBB XIII. Was kann das sein? Sowohl der Chef des Kapitol-Sicherheitsdienstes als auch eine leibhaftige CIA-Direktorin hätten dies zu gerne von Robert gewusst. Und was hat er da überhaupt in seiner Aktentasche, hm?

Der Killer, der Peter Solomons Hand hier platziert hat, droht am Handy, Roberts Freund zu töten, falls Robert nicht bis Mitternacht eine ganze bestimmte Sache herausgefunden hat, deren Geheimnis die Freimaurer seit uralten Zeiten hüten. Doch dessen Enthüllung würde die Geschichte der Welt für immer verändern. Und das wiederum ist für die CIA-Direktorin eine Bedrohung der nationalen Sicherheit…

Der Autor
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Dan Brown, geboren 1964, war genau wie Stephen King zuerst Englischlehrer, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. "Als Sohn eines mehrfach ausgezeichneten Mathematikprofessors und einer bekannten Kirchenmusikerin wuchs er in einem Umfeld auf, in dem Wissenschaft und Religion keine Gegensätze darstellen", meint die Verlagsinformation. "Diese Kombination ist es auch, die den weltweiten Erfolg des Autors begründet. Inzwischen hat Brown von seinen Büchern mehrere Dutzend Millionen Exemplare verkauft. "Brown ist verheiratet und lebt mit seiner Frau, einer Kunsthistorikerin, in New Hampshire." Na, das klingt doch direkt nach einer Ko-AUTORIN! Als Produzent der beiden Verfilungen der Robert-Langdon-Abenteuer „Sakrileg“ und „Illuminati“ verdient Brown auch an der Filmauswertung mit.

Seine Romane

1) Diabolus (1998)
2) Meteor (2001)
3) Illuminati (2003) plus illustrierte Ausgabe
4) Sakrileg (2004) plus illustrierte Ausgabe
5) Das verlorene Symbol (2009)

Handlung
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Prof. Robert Langdon leidet zwar an Klaustrophobie, doch an Bord eines Privatjets kommt diese Angst eher nicht auf, als er von Boston nach Washington, D.C. fliegt. Sein Freund und ehemaliger Mentor Peter Solomon hat ihn sehr kurzfristig gebeten, für eine krank gewordene Kollegin einzuspringen und einen seiner symbolologischen Vorträge zu halten: über die Geheimnisse von Washingtons Architektur. An keinem geringeren Ort als in der Rotunde des Kapitols.
Allerdings hat Peter ihn auch gebeten, jenen Gegenstand mitzubringen, den er ihm vor zehn Jahren anvertraute: einen grauen Steinwürfel, der mit Peters Siegel des Großmeisters der Freimaurer verschlossen ist. Robert hat keine Ahnung, was sich in dem schweren Würfel befindet. Diskretion ist für ihn Ehrensache. Leider wird dies für ihn noch eine Menge Aufregung mit sich bringen.
Pünktlich um sieben Uhr abends schafft er es gerade noch durch die Sicherheitskontrolle des Kapitols und bis zum Rotundensaal, wo er vor 500 Gästen sprechen will. Er bleibt verwirrt stehen, als er den Saal leer vorfindet. Keiner kann ihm sagen, was los ist, bis sein Handy klingelt. Ein Unbekannter sagt, er habe Peter Solomon entführt und werde ihn töten, wenn ihm Robert nicht beschaffe, was er verlange: das am besten gehütete Geheimnis von Washington und dessen, was er, Robert, in seiner Tasche bei sich trage. Er lasse ihm bis Mitternacht Zeit, also noch fünf Stunden, um ihm die Lösung zu überbringen. In der Rotunde finde er einen ersten Hinweis. Klick.
Robert ist zwar bestürzt, findet aber den ersten Hinweis ohne weiteres – er muss nur den Schreien folgen. Schon bald stürzen Sicherheitsbeamte herbei, die die Touristen beruhigen und wegscheuchen. Doch Robert schaut sich den „Hinweis“ genauer an. Es ist eine abgetrennte menschliche Hand, die aber merkwürdige, auftätowierte Symbole auf den Fingerkuppen aufweist: eine Mysterienhand. Auf einem Stück Holz steckend weist sie in der dafür charakteristischen Fingerhaltung nach oben, ur Decke. Dort, im Deckengemälde, erfährt George Washington seine Apotheose: Der Mensch verwandelt sich in einen Gott.
Inzwischen ist CIA-Direktorin Inoue Sato eingetroffen, die das Office of Security leitet. Nachdem sie den Sicherheitschef Anderson befragt hat, stellt die kleine energische Dame Prof. Langdon ihre Fragen. Leider scheint sie in keinster Weise am Schicksal seines Freundes Peter interessiert zu sein, dem die grausige Hand offenbar gehört, sondern redet ständig von einer Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Das bringt ihr keinerlei Pluspunkte bei Robert ein, der sich sträubt, mit dieser Frau mit Damenbart zusammenzuarbeiten.
Aber sie verfügt über genügend Druckmittel, um ihn dazu zu bringen, ihr die Hand zu erklären. Als sie die Finger aufbiegt, kommt das auf dem Kopf stehende Tattoo für SBB XIII zum Vorschein. Nur Chief Anderson weiß etwas damit anzufangen: Es handelt sich um einen privaten Raum im untersten Kellertiefgeschoss. Als sie hinabeilen, um es zu suchen, wird es Robert immer klaustrophobischer zumute. Wer hätte gedacht, dass es unterm Kapitol aussieht wie in den Katakomben von Rom?!
Hinter der Tür von SBB XIII findet sich Erstaunliches: ein Totenschädel, gekreuzte Knochen, eine Kerze, Salz, Schwefel – puh, dieser Gestank! – und ein leeres Blatt Papier auf einem Holztischchen. An der Wand lehnt eine Sense. Na, das hätte man ja von einem Freimaurer erwarten können, meinen Anderson und Sato abfällig, ganz so, als wären Freimaurer eine Art Teufelsanbeter. Das bringt Robert jetzt aber richtig in Rage und erklärt ihnen, womit sie es hier zu tun hätten. Aber das ist erst der Anfang seiner Entdeckungen…
Unterdessen…
Peter Solomons Schwester Katherine ist eine ganz besondere Forscherin, und Peter, der Milliardär, hat ihr für ihre Vorhaben ein ganz besonderes Labor eingerichtet: im fünften Magazin des Smithsonian Institute Support Centers (SMSC), dessen Direktor er ist. Während in den Magazinen eins bis vier alle möglichen Funde aus aller Welt lagern, besteht Magazin Nr. 5 nur aus einer riesigen leeren, unbeleuchteten Halle und einem winzigen Würfel – ihrem Labor. Darin stehen ihre Computer und Speichergeräte.
Katherine bezeichnet sich als Noetikerin. Sie verbindet die moderne Wissenschaft wie Physik und Chemie mit der Geschichte der Philosophie, insbesondere mit den Alten Mysterien, nach denen die Freimaurer schon seit jeher gesucht haben. Diesem geheimen Wissen über die Verbindung des Menschen mit dem Göttlichen geht sie seit zehn Jahren nach und ist nun zu einem Durchbruch gelangt. Wenn genügend viele Menschen das gleiche denken und empfinden, wie etwa an 9/11, dann können sie die Welt verändern. Buchstäblich.
Wohlweislich hat Katherine diese Erkenntnis noch nicht publik gemacht, denn die Folgen wären unabsehbar. Sie will erst mit Peter darüber sprechen, möglichst noch heute abend. Sie macht sich Sorgen um ihn, seit sein Psychiater Dr. Christopher Abaddon, von dem sie bislang nichts wusste, Peters Schuldgefühle im Zusammenhang mit dem gewaltsamen Tod ihrer Mutter Isabel vor zehn Jahren erwähnt hat. Damals kam Isabel ums Leben, als ein Einbrecher versuchte, etwas Wertvolles aus Peters Sammlung zu rauben. Peter erschoss ihn, doch eine Kugel traf Mutter. Unglaublich, dass Dr. Abaddon so viel über ihre Familiengeheimnisse weiß.
Wo nur Peter bleibt? Sie hat ihm ein iPhone geschenkt, damit er mit ihr zu kommunizieren lernt. Als Dr. Abaddon seine Ankunft am Tor des SMSC ankündigt und sagt, Peter käme gleich, schöpft Katherine keinen Verdacht. Sie gibt dem Torwächter Bescheid und schickt ihre Systemanalytikerin und Programmiererin Trish los, damit sie Dr. Abaddon am Tor abholt und ins Magazin lotst.
Doch was dann folgt, hätte sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht auszumalen gewagt…
Mein Eindruck
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Nun werden sie wieder lospilgern, die Dan-Brown-Touristen und –Exegeten. Diesmal ist die Hauptstadt Washington der Wallfahrtsort, und der Autor tut alles, um davon Wunderdinge zu erzählen. „Rom“ soll sie im Anfang geheißen haben, und es stehe eine Art Parthenon und ein Pantheon dorten, quasi die Auferstehung des klassischen Altertums. Viele Male vergisst er nicht, die Legende über eine Pyramide der Freimaurer zu erwähnen, die einen goldenen Deckstein besitze und in deren Innern eine Wendeltreppe in den Untergrund führe. Wer wollte nicht sofort die Koffer packen, um all diese Wunder zu begaffen?
Symbolgarten
Aber dies sind natürlich alles nur Symbole, wird uns nun der Autor und sein Alter Ego Robert Langdon vorhalten. Die National Mall bildet ein Kreuz, mit dem Washington Monument, einem exakt 555 Fuß hohen Obelisken als Kreuzungspunkt. Und schon geht’s los mit den Symbolen wie dem Kreuz, der Pyramide, der Treppe. Und kaum hat man sich’s versehen, landet man bei einem Irrgarten von Symbolen, wie er sich am Boden von Peter Solomons supergeheimer Minipyramide befindet.
O ja, und wie man diese eingravierten und selbstredend verborgenen Symbole aufspürt und zum Vorschein bringt, macht einen großen Teil des Reizes von Browns Schnitzeljagd-Romanen „Sakrileg“, „Illuminati“ und jetzt „Das verlorene Symbol“ aus. Die Symbolträger werden geröntgt, gedünstet, fotografiert, ja sogar gekocht, auf dass das Geheimnis sichtbar werde. Nur um dann herauszufinden, dass der Irrgarten zur Entworrung einer Anleitung bedarf, welche aus dem Chaos erst Ordnung und somit Bedeutung schafft.
Gut vs. Böse
„Ordo ab Chao“ steht auf dem auf der Titelseite abgebildeten Siegel, das mit einem Freimaurerring der 33. Stufe eingedrückt wurde. Darüber erhebt sich die Pyramide sowie der doppelköpfige Phönix, der aus der Asche emporsteigen wird. „Ordnung aus Chaos“ lautet wie stets das Motto der Freimaurer. Doch genau gegen dieses Bemühen um Ordnung und Gutes-Bewirken richtet sich die breit angelegte Intrige von Mal’akh alias Moloch, dem Mörder und Rächer, der Verkörperung des Bösen.
Alles andere als Ordnung liegt ihm im Sinn, als er als Adept der Freimaurer alle 33. Stufen des Schottischen Ritus durchläuft, sondern vielmehr Chaos durch Zerstörung dieser Rangordnung. Seine Intrige richtet sich gegen das in den Freimaurern organisierte politische und wirtschaftliche Establishment. Deshalb ist dies für die CIA eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Würden diese Herrschaften kompromittiert und in einem Sturm der Entrüstung aus ihren Ämtern gefegt, würde „America the Beautiful“ wieder ins Chaos zurückfallen, befürchtet die CIA. Und auf welche Weise soll dieser Sturz herbeigeführt werden, fragt sich der Leser bang. Dies soll an dieser Stelle nicht verraten werden.
Der Schurke
Zunächst erscheint der Schurke im Stück als gar nicht so böse. Er hat zwar Peter Solomon gefoltert, um dem Großmeister seine Geheimnisse zu entlocken, und er hat es auf Katherine sowie Langdon abgesehen. Aber das bedroht noch nicht Amerika, würde man meinen. Im Gegenteil: Dieser Bursche hat alles getan, um die Alten Mysterien auf sich selbst anzuwenden, indem er sich zuerst deren Weisheit angelesen und dann deren Symbolik auftätowiert hat. Nun ein letztes Symbol fehle ihm noch zur Vollendung seiner Macht, zu seiner Vergöttlichung, seiner Apotheose – zu einem Superdämon. Da hat er sich aber geschnitten. Denn Denn Peter Solomon, der es ihm verraten soll, lässt sich eien List einfallen.
Mal’akh ist die Verneinung und Umkehr aller Werte der Freimaurer und der amerikanischen Verfassung. Natürlich interessiert alle amerikanischen leser brennend, wie es dazu kommen konnte. Woher dieser Bursche also stammt, ist von höchstem Interesse. Ist er ein weiterer islamistischer Terrorist, der das System von innen heraus bekämpft? Oder ist er ein einsamer Abtrünniger, der die Freimaurer zu Fall bringen will, um sich für eine Ungerechtigkeit zu rächen? Es ist nichts von alledem, wie sich herausstellt, und doch viel schlimmer – zumindest für alle, die Solomon heißen und dem Freimaurertum anhängen. Der Autor wartet hier mit einer zweiten großen Überraschung auf.
Langdon muss sterben!
Die erste Überraschung besteht schon mal darin, dass der Autor seinen Helden Robert Langdon sterben lässt. Einfach so. Oder doch nicht? Man kann sich bei amerikanischen Autoren nie sicher sein, ob sie ihr Geschreibsel wirklich ernst meinen, oder ob es nicht doch ein Trick ist, um dem leser noch einen zusätzlichen Kick zu versetzen. Aber Langdon glaubt zumindest zu sterben, und das ist die Hauptsache. Seine Seele schwebt in einem Zwischenreich, in dem sich Dunkelheit und Licht die Waage halten. Jetzt könnte er ein Totenbuch gut gerbauchen, sei es eins der alten Ägypter oder das Bardo Tödol der alten Tibeter, Hauptsache, er findet die Richtung für seine Bestimmung. Ob er zurückfindet, darf hier nicht verraten werden. Auch nicht, zu welchen Erkenntnissen Mr. Langdons Seele gelangt.
Showdown und Epilog
Nach dem genremäßig obligatorischen „Showdown an einem erhöhten Ort“ (siehe zahlreiche Hitchcock-Thriller sowie „King Kong“) ist das Buch leider, leider noch längst nicht zu Ende. Es gilt noch weitere Symbole aufzufinden und ihrer Bedeutung nachzuspüren. Insbesondere ist es jene ominöse „Legende“, auf die sich der Autor bequemerweise ständig berufen darf, ohne sie jemals belegen zu müssen, die Langdon & Co. umtreibt. Wo ist denn nun diese legendäre Freimaurerpyramide mitten in Washington und was hat sie uns zu sagen? Auch dies darf nicht verraten werden, ohne die Spannung zu zerstören. Nur so viel: Es gibt sie, und sie ist einfach wunderbar.
Noch mehr Epilog: Predigt
Noch immer nicht ist ein Ende abzusehen. Stattdessen ergehen sich Katherine und der wiederauferstandene Langdon in einem hochgeistigen Dialog, das an griechische Vorbilder sowie an Edgar Allan Poes Spätestwerke erinnert. Hier versucht der Autor, all die Wunderdinge, die er uns präsentiert hat, selber zu erklärt. Das kann man als eine Predigt abtun oder sich drauf einlassen. Ich fand es schrecklich langweilig, denn hier outet sich Dan Brown als Anhänger von idealistischem Gedankengut, das sich irgendwo zwischen Freimaurern, Christian Science und Vätern der Verfassung verorten lässt. Das wäre mal eine separate Recherche wert. Dramaturgisch gesehen ist es leider ein Wurmfortsatz, der wegoperiert gehört.
Die Übersetzung
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Die Übersetzung des „Bonner Kreises“, hinter dem sich wohl ein ganzes Kollektiv an Übersetzern verbirgt, ist ausgezeichnet gelungen und durchweg sehr verständlich. All das Geschwurbel über Symbole, Metaphern und Allegorien war sicherlich nicht einfach und exakt zu übersetzen, ohne in technisches Geschwafel zu geraten. Auch die Druckfehler, von denen es immer noch einige in die Endfassung geschafft (tapfere Kerlchen), halten sich zahlenmäßig in Grenzen. Wohl dem Finder, der sie aufspürt. Er darf sie behalten.

Unterm Strich
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Ich habe das flott zu lesende Buch in nur drei Tagen geschafft, aber ich bin sicher, dass, wer seinen Sonntag opfert, es auch in 14 oder 15 Stunden bewältigen kann. Nur wird der Leser danach einen ordentlichen Brummschädel haben. Der Roman ist einfach zu lesen, weil der Autor alle goldenen Regeln befolgt: Er erklärt alles, aber immer nur zur rechten Zeit, um die eigens dafür aufgebaute Spannung nicht zu zerstören. Und sollte der Leser mal in Gefahr geraten, den Faden zu verlieren, erklärt es ihm der Autor nochmals haarklein, indem er rekapituliert, was vor fünf Minuten passiert ist.

Nur in einer Sache scheint er sich vertan zu haben, oder zumindest der Autor des Klappentextes: Langdon hat keine zwölf Stunden Zeit, um Mal’akh die Rätsellösung der Geheimpyramide, das alte „Portal“, zu liefern, wie dieser Texter behauptet, sondern nur fünf. Und auch dieser zeitliche Begrenzung ist mir im Text nicht aufgefallen: Das erste Gespräch zwischen Langdon und Mal’akh findet auf Seite 67 bis 69 statt, und ein Termin wird dabei nicht erwähnt. Deshalb wunderte ich mich des öfteren, dass von ablaufender Zeit die Rede ist.

Mit Hilfe der zahlreichen Abbildungen dürfte es dem geübten und wohlprogrammierten Dan-Brown-Leser nicht schwerfallen, den Entschlüsselungsvorgängen zu folgen. Besonders der letzte ist ziemlich komplex, doch der Autor sorgt schon dafür, dass kein Leser den Faden verliert. Wer sich von ihm an die Hand nehmen lässt, der wird mit Spannung, Unterhaltung, überraschenden Wendungen und vielleicht sogar mit der einen oder anderen Erleuchtung versorgt. Und hier und da ein Fünkchen Humor und Ironie habe ich ebenfalls entdeckt.

Alle Zutaten für einen ordentlichen Bestseller sind vorhanden. Wer die Predigt am Schluss vermeidet, wird gut unterhalten. Wer den Symbolen folgen will, sollte gleich seine Koffer packen und sich auf die Wallfahrt nach Washington, D.C., begeben. Pax vobiscum!

Fazit: drei von fünf YOPI-Sternen.

Michael Matzer © 2009ff

Info: The lost symbol, 2009; Lübbe, 10/2009, Bergisch Gladbach; 765 Seiten, aus dem US-Englischen vom Bonner Kreis; Preis: 26,00 EU; ISBN 978-3-7857-2388-3

63 Bewertungen, 25 Kommentare

  • anonym

    15.11.2009, 02:01 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schoene Grüsse, Talulah

  • meisterjaeger86

    08.11.2009, 01:14 Uhr von meisterjaeger86
    Bewertung: besonders wertvoll

    ganz klar, das werd ich lesen

  • Prueter87

    29.10.2009, 14:19 Uhr von Prueter87
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wirklich toll, würde mich über Gegenlesung freuen. SH

  • willma1984

    27.10.2009, 12:48 Uhr von willma1984
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! Schau doch auch mal bei mir vorbei - ich würde mich freuen! :-) LG willma1984

  • Kuschelsocke77

    25.10.2009, 14:19 Uhr von Kuschelsocke77
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße aus Hamburg

  • anonym

    25.10.2009, 00:43 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    ;O) Lieben Gruß Sabrina

  • Clarinetta2

    24.10.2009, 21:22 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: besonders wertvoll

    steht eigentlich auf meine Leseliste- bw

  • schmusenase

    22.10.2009, 22:18 Uhr von schmusenase
    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht! Ich warte noch auf die TB Ausgabe, dann werde ich mir diesen Band auch zu Gemüte führen!!!

  • Gemini_

    21.10.2009, 18:43 Uhr von Gemini_
    Bewertung: sehr hilfreich

    Lieben Gruß von Gemini_

  • anonym

    21.10.2009, 18:31 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    gar nichts für mich, lg

  • anonym

    21.10.2009, 17:34 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    liebe grüsse, marnie

  • mit_augenmass

    21.10.2009, 13:43 Uhr von mit_augenmass
    Bewertung: sehr hilfreich

    gut als pro - Kaufentscheidung !

  • Tweety30

    21.10.2009, 11:30 Uhr von Tweety30
    Bewertung: besonders wertvoll

    Haste die Überschrift geändert?

  • Baby1

    21.10.2009, 01:24 Uhr von Baby1
    Bewertung: besonders wertvoll

    .•:*¨ ¨*:•. Liebe Grüße Anita .•:*¨ ¨*:•.

  • Bunny84

    20.10.2009, 22:54 Uhr von Bunny84
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr Hilfreich. Liebe Grüße Bunny Freue mich über Gegenlesungen

  • gerrhosaurus1978

    20.10.2009, 22:03 Uhr von gerrhosaurus1978
    Bewertung: besonders wertvoll

    Das Buch will ich noch lesen - auf Englisch. lG, Daniela

  • senora

    20.10.2009, 20:43 Uhr von senora
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein Sh für einen guten Bericht.

  • MoeGott

    20.10.2009, 20:10 Uhr von MoeGott
    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreicher Bericht. Freue mich auf Gegenlesungen. Schönen Abend noch! lg aus Augsburg

  • winny

    20.10.2009, 17:40 Uhr von winny
    Bewertung: sehr hilfreich

    BH wenn du deinen Titel änderst. Der Bericht ist spitze, aber warum um Himmels Willen, verrätst du alles in der Überschrift? Im Text kann man es ja anmerken, sodass überlesen werden kann - aber so :(

  • liebes35

    20.10.2009, 17:39 Uhr von liebes35
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein guter Bericht. LG Steffi

  • christianpirker

    20.10.2009, 15:59 Uhr von christianpirker
    Bewertung: besonders wertvoll

    Toller Bericht! Liebe Grüße, Christian

  • Cessie47

    20.10.2009, 15:54 Uhr von Cessie47
    Bewertung: besonders wertvoll

    toller bericht, liebe grüße

  • sigrid9979

    20.10.2009, 15:18 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Schöner Bericht...Lg sigi

  • melliCLP

    20.10.2009, 14:50 Uhr von melliCLP
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr gut geschrieben !Aber ein ganz großer Kritikpunkt: Im Titel darf doch der wertvollste Inhalt verraten werden!Der Titel nimmt ein bisschen die Freude am lesen !Sorry !Deshalb nur hilfreich!Liebe Grüße, freue mich auf gegenlesungen ! Melli

  • angela1968

    20.10.2009, 14:40 Uhr von angela1968
    Bewertung: besonders wertvoll

    klar bw