Teekanne Marokkanische Minze Testbericht

+++ Einführung +++


Da unsere Familie Massen an Tee konsumiert und wir immer gleich riesige Kannen voll aufgießen, kaufe ich normalerweise eher die preiswerteren Früchte – und Kräutertees im Discounter oder bei Rossmann. Bei Netto waren vor zwei Wochen einige Sorten der Firma Teekanne im Angebot für 1,75 €. Und da wir mal neue Geschmacksrichtungen ausprobieren wollten, landete unter anderem die „Marokkanische Minze“ in unserem Einkaufswagen.

Das Besondere daran, was den Preis rechtfertigt? Keine Ahnung – doch macht euch selbst ein Bild....


+++ Verpackung +++

20 kleine Doppelkammerbeutel a 1,8 g Füllgewicht, verpackt in kleine gelblich - grünen Minibags warten in einem ca. 14 x 6 x 7,5 cm großen quaderförmigen Karton mit 36 g Gesamtinhalt auf ihren Aufriss. Der Karton ist farblich den kleinen Minibags angepasst (oder andersherum??), hat auf der Vorder – und Oberseite je ein Glas Pfefferminztee mit kleinen Pfefferminzblättchen sowie das rote Siegelband der Firma Teekanne ringsherum. An den Seitenflächen finden sich Zubereitungsempfehlung (mit Bild und Text) und Mengenangaben, an der Unterseite die Zutaten und Nährwerte und im Innenbereich eine kurze Beschreibung der Teesorte sowie das „Alles aus einer Hand“ Versprechen der Firma Teekanne.

Die Doppelkammerbeutel sind verpackt in 6,5 x 6 cm große Minibags. Auf der farbigen Vorderseite sieht man den Titel „Marokkanische Minze“ und ein Minzblatttrio, auf der Rückseite noch einmal die Beschreibung des Tees sowie die Zubereitungsempfehlung und den Hersteller.

Insgesamt eine sehr ansprechende Gestaltung der Verpackung.



+++ Zutaten +++

Marokkanische Minze (90%), Pfefferminze (10%)

Ja – als Laie würde ich jetzt sagen: Ist denn Minze nicht gleich Minze? Schmeckt doch alles gleich – und wächst bei uns im Garten in Massen (und ist kaum zu bändigen!!).

Was ist Minze überhaupt?

Die Grüne Minze gehört zur Gattung der Minzen und damit zur Familie der Lippenblütengewächse. Sie war ursprünglich in Frankreich und Norditalien beheimatet und wurde von dort aus kultiviert. In ihrer ursprünglichen Form existiert sie kaum noch, meist findet man nur noch Sorten. Die ausdauernde, krautige Pflanze hat aufrechte, bis 80 cm große, kahle, grün bis rötliche Sprossachsen mit eiförmig bis lanzettlich geformten Blättern. Die Blattränder sind gezackt.
Und was ist nun das Besondere an der Marokkanischen Minze? Bei Wikipedia habe ich folgendes gefunden:



“Mentha spicata var. crispa, Marokko’ (auch Marokkanische Minze), eine natürliche Varietät der Krausen Minze (Mentha spicata var. crispa) aus Nordafrika.“

“Die Marokkanische Minze (Mentha spicata ‚Marokko‘) ist neben grünem Tee, kochendem Wasser und viel Zucker Bestandteil des marokkanischen Nationalgetränks, wird aber auch als Gewürzkraut zahlreichen Speisen zugegeben, besonders Salaten, und in Büscheln aufgehängt zur Insektenabwehr eingesetzt. Sie blüht blass lila, hat lindgrüne, spitzovale, raue Blätter, wächst aber in Mitteleuropa nicht so üppig wie in ihrer Heimat und kann in kalten Wintern erfrieren.“
Und der Geschmack??? Ist der nun anders als bei unserer Pfefferminze?




+++ Hersteller +++


Teekanne ist seit 125 Jahren ein Familienunternehmen, welches Tee – Qualität „Aus einer Hand“ anbietet. Damit garantiert das Unternehmen Spitzenqualität, die ein wenig mehr kostet, dafür aber folgendes garantiert:

Auswahl der Ernten durch eigene Experten
Mehrfache sensorische Kontrollen durch eigene Tea-Taster
Strenge Qualitätskontrollen der Rohwaren im eigenen Labor
Eigene Produktentwicklung
Schonende Verarbeitung
Sorgfältige Abfüllung in Doppelkammer – Teebeutel

Herstelleradresse: TEEKANNE GmbH & Co. KG
Postfach 27 03 51
40526 Düsseldorf




+++ Zubereitung +++

Zuerst nimmt man den zart nach Minze dugtenden kleinen Teebeutel aus seinem Minibag, hängt ihn in eine Tasse (oder mehrere, mindestens 3, gebündelt in eine Teekanne) und übergießt ihn mit sprudelnd kochendem Wasser. Dann lässt man ihn 5 – 8 Minuten ziehen und sein Aroma voll entfalten. Mit einem Löffel oder sogenannten Teebeutelausquetscher holt man den Teebeutel aus der Tasse, drückt den Beutel vorsichtig aus und kann alsdann genießen.
Süßen – je nach Geschmack – mit Honig (Vielleicht von Marokkanischen Bienen???) oder Zucker.

Ohne Süßen hat der Tee pro 100 ml eine 1 Kalorie oder 3 KJ.




+++ Erfahrungsbericht +++

Nun soll meine Überschrift nicht irreführen. Der Tee schmeckt gut – aber meiner Meinung nach wie normaler Pfefferminztee, den ich wesentlich preiswerter haben kann.

Beim Öffnen der Minibags merkt man schon den Unterschied: kein starker Pfefferminzgeruch steigt in die Nase, sondern eher ein zarter Hauch von Minze. Irgendwie scheint die „Marokkanische Minze“ weniger Menthol zu enthalten – oder man merkt es nur bei Tee aus frischen Pflanzen (wie er ja auch in Marokko nur getrunken wird – fast nie getrocknet!). Jedenfalls schmeckt der Tee sehr angenehm weich und entfaltet eine wohlige Wärme, wenn er warm getrunken wird. Er schmeckt dabei nicht so scharf wie normaler Pfefferminztee, also genau das Richtige für unsere Kinder. Kalt getrunken ist er, mit ein paar frischen Minzblättern garniert, eine köstliche Erfrischung. Frisch aufgegossen entwickelt der Tee eine grün – bräunliche intensive Färbung, die bei längerem Stehen nachdunkelt. Er hinterlässt keine Teeränder, aber Krümelchen am Boden der Teetasse. (Vielleicht der Sand der Wüste??)

Was ich gesucht, aber nicht gefunden habe?

Teekanne verspricht: „Marokkanische Minze entführt Sie auf eine genussvolle Reise in das Land der zauberhaft orientalischen Düfte, der bunten Basare und der Karawanen, die durch die Sahara ziehen. Ein Land zwischen Meer und Wüste. Genauso gegensätzlich wie das Land, schmeckt auch dieser Tee – erfrischend und orientalisch zugleich.“ (laut Verpackung)

Wie bitte schmeckt orientalisch? ????????????




Mein Fazit: Ein sehr angenehmer Tee, der erfrischt und wärmt, kaum Menthol enthält und damit nur wenig Minzduft verbreitet. Ob er den Preis rechtfertigt? Meiner Meinung nach nicht – deshalb gebe ich hier nur 3 Sternchen.

Mein Tipp: Frische Minze aus dem Garten schmeckt immer noch am besten – mit intensiverem Mentholgeschmack erinnert er bei jedem Schluck ans Kaugummikauen. Lecker!