Drag Me To Hell (DVD) Testbericht

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ab 6,93
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Summe aller Bewertungen
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  niedrig
  • Humor:  humorvoll
  • Spannung:  spannend

Erfahrungsbericht von atrachte

Sam Raimi kehrt zu seinen Wurzeln zurück

3
  • Action:  durchschnittlich
  • Anspruch:  durchschnittlich
  • Romantik:  sehr niedrig
  • Humor:  durchschnittlich
  • Spannung:  durchschnittlich
  • Altersgruppe:  ab 16 Jahren
  • Meinung bezieht sich auf:  Kino-Version

Pro:

gelungene Mischung aus Humor und Horror, gelungene Effekte, macht einfach Spass,

Kontra:

nichts gravierendes,

Empfehlung:

Ja

Es war ja auch mal dringend an der Zeit. Nach dem Sam Raimi („Tanz der Teufel“, „The Gift“) die vergangenen Jahre intensiv mit dem „Spider-Man“ Franchise zugebracht hatte, und zweifelsohne eine stimmige Trilogie um den Spinnenmann gedreht hat, kehrt er nun endlich wieder in sein ursprüngliches Genre zurück: dem Horror. Kein so wirklich schlechter Umstand, bedenkt man das der heutige Maisntream Horror nur noch aus brutalen Folterorgien mit möglichst viel Blut und Gore sowie lauwarmen Aufgüssen alter Genrekalssiker besteht. „Drag Me To Hell“ heißt also das Stück Zelluloid, von dem einige im Vorraus erwartet haben das es dem Genre zumindestens wieder eine andere Richtung aufzeigt. Ob Raimi ein solches Unterfangen gelungen ist?

Die etwas unbeholfene Christine (Alison Lohman) hat es nicht immer ganz leicht in ihrem Leben. Die Schwiegereltern in Spe sind über kritisch wenn es um das weibliche Wohl ihres Sohnes Clay (Justin Long) geht und die Bank, in der die junge Frau arbeitet, scheint für den Posten des stellvertretenden Filialleiters den gerade mal seit einigen Wochen dort arbeitenden Stu (Reggie Lee) ihr vorzuziehen. Als eines Tages eine alte Dame, Mrs. Ganush (Lorna Raver), bei ihr erscheint und um die Verlängerung eines Kredits bittet, sieht Christine jedoch ihre Chance vor allem bei ihrem Vorgesetzten Mr. Jacks (David Paymer) zu punkten und sich die begehrte Arbeitsstelle doch noch unter den Nagel zu reißen. Auch wenn sie der Dame die Verlängerung hätte gewähren könnte, entscheidet sie sich, ihrem eigenen Wohl zu Liebe, den Antrag abzulehnen. Darüber ist Mrs. Ganush jedoch alles andere als glücklich und Christine kurzerhand. Zwar ist die junge Frau anfangs noch etwas von Mrs. Ganush´ Auftritt eingeschüchtert, als sich jedoch die merkwürdigen Zwischenfälle häufen erkennt Christine das an der Sache doch mehr dran ist als sie anfänglich gedacht hat. Als ihr schließlich der Seher Rham Jas (Dileep Rao) bestätigt das sie es nicht weniger als mit einem alten Zigeunerdämon zu tun hat, muss Christine schließlich um ihr Überleben kämpfen...

Viel mit Horror hatte der von vielen hoch geschätzte Sam Raimi in den letzten Jahren ja nicht wirklich zu tun. Ok, er hat zwar den ein oder anderen Streifen produziert („Boogeyman“, „The Grudge“), aber diese waren ja allesamt sowieso recht belanglos und kaum der Rede wert. Seine erste Horror Regiearbeit seit „The Gift“ (2000) hingegen ist es nicht. „Drag Me To Hell“ ist nämlich ein über weite Strecken äußerst gelungener Genrevertreter geworden, der sich mit dem typischen Raimi´schen Humor und dem Charme von 80er Jahre Horror-Flicks präsentiert. Das mit von der Geschichte dabei nicht allzu viel erwarten sollte, sollte eigentlich jedem klar sein. Denn junge Mädchen, die von einem Fluch heimgesucht werden, das gab es im Genre schon immer und wurde auch schon zur Genüge ausgespielt. Beim vorliegenden Fall zeigt sich allerdings was es für einen Unterschied ausmachen kann, wie ein Film inszeniert wird. Langweilt man sich bei einem „The Grudge“ mehr als das man sich unterhalten fühlt, schafft es „Drag Me To Hell“ spielend leicht den Zuschauer für die, eigentlich recht einfache und bekannte, Geschichte zu begeistern. Auch spielt Raimi viele Genre-Klischees aus (kreischende Protagonistin, Freund hält vom ganzen Humbug erstmal nichts, Wahrsager wissen sowieso wieder über alles und jeden Bescheid), führt sie aber so gelungen und selbstironisch vor, wie man sich das öfters in dem zu bitterem ernst verkommenen Genre wünschen würde.

Darüber hinaus wütet Raimi auch in seinen alten Horrortagen, vor allem aus der „Tanz der Teufel“ Reihe wird locker flockig zitiert und nachgestellt, etwa erinnert der äußerst überzeichnete Kampf zwischen Mrs. Ganush und Christine in deren Auto sehr an jene Szene aus „Tanz der Teufel“ in der Ash in einem Geräteschuppen mit seiner untoten Freundin ein Gefecht liefert. Auch die Kamerafahrten und Effekte, umher wirbelnde Tücher mit Fratzen etc., sind für Kenner von Raimi´s Werken allesamt gelungene Verweise auf die vergangenen Werke des Regisseurs. Natürlich funktionieren genannte Verweise auch bei einem „jungfräulichen“ Raimi Publikum perfekt sodass der Unterhaltungswert für das gesamte Publikum gleich hoch ist. Und gerade dieser Umstand, das der Film sich selbst nicht allzu ernst nimmt und Wert auf humoristische Einlagen legt, verleiht dem ganzen einen angenehm frischen Wind der gleichzeitig einen heiden Spass macht.

Die Genrebezeichnung Horror ist bei „Drag Me To Hell“ trotzdem nicht fehl am Platz. Freunde von Splatter und Gore werden vielleicht enttäuscht sein, denn es gibt im Film weder viel Blut, noch abgetrennte Körperteile zu bestaunen da der Film auf ein PG-13 Rating gedrängt wurde. Aber etwaige Effekte braucht der Film auch gar nicht. Raimi setzt nämlich viel mehr auf klassische Schockeffekte, die zwar nach bewährtem Muster ablaufen (alles wird ruhig, Kamera schwenkt umher und dann BUMM) allerdings wissen diese doch recht gut zu funktionieren, sogar die ein oder andere Gänsehaut entsteht. Insgesamt ist der Film sowieso sehr Flüssig inszeniert und wirkt von Anfang bis zum Ende sehr gut durchdacht.

Auch die Wahl der Schauspieler ist Raimi gut gelungen. Alison Lohman („Things We Lost In The Fire“, „Beowulf“) als Christine ist zwar nicht sonderlich ist ein Genre typischer Schreihals, sobald der Fluch in ihrer Gegenwart spuckt schreit sie und rennt was das Zeug hält. Etwas überraschend ist hingegen das Raimi schnell sämtliche Sympathien für seine Protagonistin verspielen lässt, was man vor allem beim Ende merkt, und der Zuschauer sich regelrecht freut wenn Christine wieder attackiert wird. Insgesamt sicherlich eine etwas oberflächliche Darstellung, für „Drag Me To Hell“ aber vollkommen ausreichend. Auch Justin Long („Stirb Langsam 4“, „Jeepers Creepers“) Darstellung ist teilweise ein bisschen Fad, für die Rolle des „Nicht an übersinnliche Kräfte glaubenden Freundes“ reicht das ganze allemal aus. Dileep Rao („Avatar“) als Seher hingegen ist wohl der sympathische Kerl im ganzen Film, auch wenn seine Rolle klischeebehafteter kaum sein könnte. Und Lorna Raver („Nip/Tuck“, „Weeds“) als böse Hexe funktioniert sowieso tadellos.

\\\\ Daten zum Film ////

Original Filmtitel:
Drag Me To Hell (2009)

Länge des Filmes:
Ca. 99 Minuten

Darsteller:
Alison Lohman...Christine Brown
Justin Long...Clay Dalton
Lorna Raver...Mrs. Ganush
Dileep Rao...Rham Jas
David Paymer...Mr. Jacks
Adriana Barraza...Shaun San Dena
Chelcie Ross...Leonard Dalton
Reggie Lee...Stu Rubin
...

Regisseur:
Sam Raimi

FSK:
Ab 16 Jahren

\\\\ Fazit ////
„Drag Me To Hell“ ist sicherlich keine Genre-Offenbarung, oder gar eine Revolution. Nein, das alles ist Rami´s neues Werk zwar nicht, dafür ist ihm aber ein guter, handwerklich einwandfreier und vor allem kurzweilig unterhaltender Horrorfilm der alten Schule gelungen, der vor allem bei Freunden des 80er Jahre Horrors seine Fans finden dürfte. Ein bisschen frischer Wind, der dem Genre ganz gut tut.

7/10 Punkten für den Film "Drag Me To Hell" und somit vier Sterne als Wertung.

43 Bewertungen, 12 Kommentare

  • anonym

    23.06.2009, 02:42 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    ich fand den Film sehr gut, 80er Horror revival

  • tk7722

    17.06.2009, 10:47 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr interessanter Bericht, liebe Grüße

  • sigrid9979

    17.06.2009, 00:05 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut gemacht .. freue mich über Gegenlesungen ..Lg Sigi

  • rainbow90

    16.06.2009, 23:05 Uhr von rainbow90
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein interessanter Bericht. LG

  • Sweeaty

    16.06.2009, 22:24 Uhr von Sweeaty
    Bewertung: sehr hilfreich

    ein guter bericht! liebe grüße und einen schönen abend!!

  • werder

    16.06.2009, 22:07 Uhr von werder
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht! LG aus Hannover! Freu mich immer über Gegenlesung!

  • Mondlicht1957

    16.06.2009, 21:35 Uhr von Mondlicht1957
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr hilfreich und liebe Grüsse PS: auch du bist gern auf meiner Seite gesehen

  • Iris1979

    16.06.2009, 21:27 Uhr von Iris1979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Super Bericht. Liebe Grüße Iris

  • meisterjaeger86

    16.06.2009, 20:15 Uhr von meisterjaeger86
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht lg

  • rob1980

    16.06.2009, 20:10 Uhr von rob1980
    Bewertung: sehr hilfreich

    toller bericht, freue mich auf gegenlesungen...lg rob1980

  • anonym

    16.06.2009, 20:05 Uhr von anonym
    Bewertung: sehr hilfreich

    guter bericht freue mich über deine gegenlesung liebe Grüße Flashirsch =)

  • Clarinetta2

    16.06.2009, 19:55 Uhr von Clarinetta2
    Bewertung: sehr hilfreich

    wäre nix für mich, klasse bericht