Bifinett KH 2231 Testbericht

Bifinett-kh-2231
ab 16,73
Auf yopi.de gelistet seit 06/2009
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Summe aller Bewertungen
  • Handhabung & Komfort:  gut
  • Design:  gut
  • Reinigung:  einfach

Erfahrungsbericht von Brittili70

Schlecht gerührtes und verbranntes...

2
  • Handhabung & Komfort:  schlecht
  • Design:  durchschnittlich
  • Reinigung:  durchschnittlich
  • Besitzen Sie das Produkt?:  ja

Pro:

preisgünstig

Kontra:

schlechte Qualität des Brotes

Empfehlung:

Nein

... Brot aus dem Brotbackofen ist schuld daran, dass wir unser Brot nun erfolgreich in Backschälchen backen. (Bericht dazu folgt.)

Gekauft hatten wir unseren vermaledeiten Brotbackautomaten mit dem pfiffigen Namen "bifinett KH 2230" (dem Vorgänger des KH 2231, trotzdem aber noch im Handel erhältlich )vor drei Jahren im Lidl für 29,90 Euro. Nein, gebraucht haben wir ihn auch damals nicht wirklich; aber, wie Frau so ist, Brotbacken war gerade "in" unter den Kollegen, also mussten wir so ein Gerät auch kaufen. Und der Preis war okay - und ... dass die Leistung nicht stimmt, konnten wir der Geräteverpackung nicht entnehmen. Also verstauten wir den großen Karton im Einkaufswagen ... und ab gings damit nach Hause.


Dort angekommen, wurde eine fertige Brotbackmischung, die es für wenige Centurien bei Kaufland gibt, aus dem Vorratsschrank geholt. Bis dato haben wir immer unser Brot traditionell gebacken: so richtig - handmade ... Teig zusammenmischen, Teig ruhen lassen, riesige Kastenform damit befüllen, wieder ruhen lassen und dann abbacken. Das kostete Mama dann oft den ganzen Vormittag - und mal ehrlich: Frau hat ja auch noch andere Sachen zu tun. Also freute ich mich wahnsinnig auf das erste "Backen - von - ganz - alleine!".

Ganz allein???


Scherz beiseite - bei diesem Gerät funktionierte von Anfang an nichts von ganz allein! Außer ... ach, später davon...

Aber schön ist er ... und dekorativ ...



~~~ Mein Brotbackautomat ~~~


... besteht im Wesentlichen aus 5 Teilen: einem weißen Außengehäuse, zwei silberfarbenen Backformen und 2 Miniatur - Knethaken.

Das Außengehäuse ist relativ kompakt. Es besteht aus einem quaderförmigen Grundkasten und einem nach oben aufklappbaren Deckel mit Sichtfenster und einem Bedienfeld. Das Innere des Grundkastens ist beschichtet; auf dem Boden befinden sich zwei "Einrast - Nippel" für die Backformen sowie mehrere am Boden entlanggeführte Heizspiralen.

Die beiden Backformen sind aus beschichtetem Edelstahl ... und für mich das Beste an diesem Gerät überhaupt. Sehr kompakt und fest reichen sie jeweils für ein Pfundbrot.

Die beiden beschichteten Knethaken sind nicht nur klein, sondern regelrecht winzig. Vom Verhältnis her so, als wenn man mit einem Handfeger das ganze Haus ausfegen möchte. Eigentlich habe ich schon beim Auspacken deren Zweckmäßigkeit bezweifelt ... aber da denkt man ja immer noch: der Hersteller wird diese Dinger ja schon einmal ausprobiert haben, oder???

Backformen und Knethaken konnte ich bei ebay später noch einmal nachbestellen ... im 4er Set für 12,95Euro plus Versand. War leider nötig ...



Mitgeliefert wird außerdem eine ausführliche Bedienungsanleitung in 5 Sprachen, die u. a die Vorzüge des Gerätes auflistet:

+ Sie können in ihrem neuen Brotbackautomaten je Backvorgang zwei 1 - Pfund - Brote backen.
+ Sie können den Bräunungsgrad ihres Brotes bestimmen.
+ Mit dem Timer haben sie die Möglichkeit, das Ende des Backvorganges einzustellen.
+ Das Sichtfenster ermöglicht ihnen die Beobachtung des Backvorganges.
+ Die Warmhalte - Funktion sorgt dafür, dass das Brot bis zu einer Stunde nach Ende des Backvorgangs warm gehalten wird.
+ Das Gerät hat eine Memory - Funktion. Sie stellt sicher, dass das Programm beim Wiedereinschalten nach einem Stromausfall an gleicher Stelle fortgesetzt wird.


Ja ... das ist ja alles ganz schön ... liest sich auch ganz schön ...
aber ...



~~~ Meine erster Backvorgang ~~~


... war in der Vorbereitung und Durchführung recht easy ....

... das Ergebnis aber eine "einmehlige "Brotattraktion"...."

Was war passiert? Wie eingangs erwähnt, nahm ich eine Tüte Brotbackmischung und teilte sie genau in zwei Hälften. Natürlich mit einer Waage, denn ein Risiko wollte ich ja nicht eingehen... Die fertigen Mischungen füllte ich in die Backformen, in die ich vorher die winzigen Knethaken "reingefummelt" hatte. Für kleine Hände natürlich kein Problem! Danach kam die abgemessene Menge an lauwarmen Wasser dazu.

Reicht?

Angeblich ja! Kein Umrühren? Nöööö,... nicht nötig!

Also, rein mit den Backformen in den Kasten! Ein Klick - und die Dinger sitzen bombenfest! Gut. Nun kommt das Bedienfeld. Kinderleichte Bedienung - ja, eigentlich schon!

Das Bedienfeld besteht zunächst einmal aus einer großen Displayanzeige, die die gewählte Programm-Nummer, den gewählten Bräunungsgrad, die verbleibende Backzeit - rücklaufend - sowie die programmierte Zeitvorwahl anzeigt.

Daneben gibt es eine Timertaste, die ein zeitversetztes Backen ermöglicht, eine Ein/Aus - Taste (farblich rot und grün), eine Taste für den Bräunungsgrad und die Programmwahl.



Okay. Deckel ist geschlossen und der Netzstecker in der Steckdose. Eigentlich kann es jetzt losgehen.
Als erstes wähle ich das gewünschte Programm mit Hilfe der Programmwahltaste. Bei jeder weiteren Betätigung der Taste ertönt ein Signalton, im Display erscheint die jeweils nächstfolgende Programm - Nummer.

Insgesamt stehen 10 Programmkombinationen zur Verfügung, die auch auf dem Bedienfeld schriftlich festgehalten sind. Dabei unterscheidet der Backautomat im Wesentlichen vier Backprogramme:

Normal: Weißmehlbrote (Aufgehphasen und Gesamtablaufphasen sind am kürzesten, kompaktes Brot)
Locker: (lockeres Brot mit knuspriger Kruste, nicht für Rezepte mit Milch, Butter oder Margarine im Rezept)Vollkorn, Hafer, Roggen
Fest: für kräftige Mehlsorten wie Vollkorn, Roggen oder Hafer
Süß: für Brot mit Früchten, Nüssen etc., Backtemperatur ist niedriger, lockeres, leichtes Brot


Diese Programme können nun unterschiedlich kombiniert werden: Normal - Normal, Normal - Locker, Normal - Süß etc.

Laut Bedienungsanleitung auf der Tüte der Fertig - Brotmischung wähle ich das erste Programm: Normal - Normal. Danach wähle ich den normalen Bräunungsgrad.

In drei Schritten ist alles eingestellt: also los - Start - Taste ist gedrückt....

Erste Rattergeräusche kommen aus der Maschine - erstes Grinsen auf meinem Gesicht - war ja einfach. Da das Gerät sehr kompakt ist, steht es bei uns auf dem Küchenschrank - nimmt dort nicht viel Platz weg. Nachteil: Ich bin sehr klein - um durch das Sichtfenster dem Brotbacken zuzuschauen, muss ich mir einen Stuhl schnappen und hochklettern. Aber - als sportliche Hausfrau kein Problem! Beim ersten Backen grenzte das jedoch an eine sportliche Höchstleistung: alle 5 Minuten schaute ich durch´s Fensterchen ... und irgendwie passierte da drinnen nichts. Bedienungsanleitung wieder raus - jetzt doch etwas ungeduldig: Es rattert in der Maschine, aber es bewegt sich nichts in den Backformen! Ahhhhh - ein Tipp:
Zitat:" Öffnen sie den Deckel des Gerätes nach einer Knetphase von 5 Minuten, um die Teigkonsistenz zu kontrollieren. Er sollte die Beschaffenheit einer weichen, haftenden Masse aufweisen. Ist er zu trocken, fügen sie etwas Flüssigkeit hinzu. Bei zu großer Feuchtigkeit geben sie etwas Mehl hinzu."
Klappe auf - Wasser dazu. Klappe zu ....

Nix passiert. Irgendwann gebe ich mein Sportprogramm auf und vertraue auf den Hersteller:

Kompernaß Handelsgesellschaft mbH
Burgstr. 21
44867 Bochum


Nach knapp zwei Stunden ertönt ein Signal: Brot ist fertig! Stuhl ran - Klappe auf.... Hmmm, das duftet ja echt lecker.... Vorsichtig nehme ich - mit Topflappen natürlich - die beiden Backformen raus und stelle sie auf einen Gitterrost zum Auskühlen. Das Gerät schalte ich in der Zwischenzeit aus und ziehe den Stecker.
Nach ca. 15 Minuten hole ich die Brote aus den Backformen - geht dank der Beschichtung auch ganz leicht! Wo sind die Knethaken Stecken die etwa noch im Brot? Ähhh - was heißt hier Brot? Vor mir liegen zwei braune Brote mit zahlreichen, völlig unverrührten Mehlflecken, die sich leise auf den Küchentisch verkrümeln! Was soll das denn? Klar, die kleinen Knethaken haben es natürlich überhaupt nicht geschafft, die gesamte Mehlmasse durchzurühren... Logisch, wer versucht denn auch mit einem Löffel einen Swimmingpool umzurühren

Also hatten wir unser erstes Mehlfleckenbrot, in dem auch noch ein Knethaken steckte, der mit einem Messer mühevoll raus operiert werden musste. Loch im Brot - Mehlflecken - Schei...!!!


Gegessen haben wir es trotzdem ... irgendwie ... mit viel Gekrümel ... bäh ...



~~~ Zweiter Versuch ~~~


Nach der Reinigung des Gerätes mit einem feuchten Lappen probierte ich das Brot backen einen tag später noch einmal.

Das gleiche Spiel wie zuvor: ein Unterschied.

Ich nahm mir zwei Schüsseln und rührte den Teig mit einem Handmixer vor. Tolle glatte Teigmasse - hätte ich den doch nur in meine bewährte Kastenform gefüllt... - und füllte diese in die beiden Backformen. Alles einstellen - los geht´s!

Eine Stunde später: dicker Qualm steigt aus dem Backautomaten, beißender Gestank verbreitet sich in der Wohnung... Hilfe ... Hilfe ... Kann man das Gerät ausschalten? Stecker ziehen?
Was war passiert? Mein vorbereiteter Teig hatte ich verdreifacht und war aus den Backformen herausgeklettert und in den Kasten gelaufen. Nun verbrannte dieser auf den Heizröhren - stinkend und beißend! Stecker raus - Gerät raus in den Garten - einen Whiskey hinter kippen und grollend die beiden Backformen in die Mülltonne schmeißen. Ich glaub: das war bei mir alles eins!



Brotbackautomat


Zwei Versuche - zwei Misserfolge! Für mich war dieses Gerät erst einmal gestorben! Ab in die Ecke ...


Zwei Jahre später:

Etliche Male wurde das Gerät auf dem Küchenschrank hin- und hergeschoben! Schließlich bestellte ich bei ebay - noch einmal motiviert - neue Backformen und Knethaken.


~~~ Dritter ... und definitiv letzter Versuch ~~~


Diesmal versuchte ich es mit einem Rezept aus der Bedienungsanleitung und einem 1 Pfund Fertigbrotmischungsbrot.

Brot Nummer 1 benötigte folgende Zutaten:

¾ Cup Wasser
1 EL Ül
2 EL brauner Zucker
1 TL Salz
1 Cups Allzweckmehl
1 ¼ Cups Vollkornmehl
2 TL Trockenhefe

Ergeben sollte das ein Vollkornbrot. Cups war die Einheit für einen voll gefüllten Messbecher, der im Lieferumfang enthalten war. Die Rezepte im Heftchen sind ausschließlich für diesen Brotbackautomaten konzipiert - also nicht nachmachen!

Alle Zutaten kamen nacheinander in die Backform - unverrührt natürlich. In die andere Backform kam eine - nur wenig - vorgerührte Teigmischung aus der Tüte.

Einstellen des Backprogramms und des Bräunungsgrades - und los!

Und es ratterte wieder los ... und es qualmte wieder los ... und ... ich geb´s auf....


Nein, danke. Beide Brote lieferten sich einen Wettkampf im Überlaufen, die ganze Wohnung roch nach verbranntem Brot. Inzwischen hatte ich den Backautomaten schon vorsorglich ans offene Fenster gestellt, so dass ein Großteil des Geruchs nach draußen zog. Diesmal ließ ich das Programm durchlaufen ... und erhielt am Ende zwei komisch aussehende, verbrannt riechende Brote ohne Mehlreste - und einen total verdreckten Backofen. Auch, wenn ich ihn ab jetzt sicherlich nie wieder benutzen werde: das Reinigen kostete mich über eine Stunde - und da ging nichts mehr "nur mit feuchtem Lappen". Da musste ich schon härtere Methoden anwenden, um die schwarz verkrusteten Teigreste vom Boden und den Heizstäben abzukratzen.


Nun steht der Backautomat wieder in der Ecke... und wird wohl irgendwann den Weg in den Keller finden... und dort verstauben ... und irgendwann im Sperrmüll landen...



Fazit:


Solltet ihr einmal in die Verlegenheit kommen, euch einen Brotbackautomaten zuzulegen, dann empfehle ich euch vor dem Kauf das Lesen einiger Testberichte. Befinett klingt zwar recht nett, und ist auch relativ preisgünstig zu erwerben , scheint aber auch bei den Nachfolgemodellen noch etliche Schwachstellen aufzuweisen. Von mir gibt es für den Typ KH 2230 auf jeden Fall keine Kaufempfehlung. Ich bleibe jetzt bei meinen Backschälchen bzw. backe wieder selbst ganz traditionell. Braucht mehr Zeit und Kraft ... bringt aber garantiert lobende und lauthals schmatzende Familienmünder beim Abendessen ...

53 Bewertungen, 13 Kommentare

  • mu4you

    29.10.2012, 00:16 Uhr von mu4you
    Bewertung: sehr hilfreich

    lieben gruß von mu4you

  • pontiaclilly

    22.10.2012, 10:24 Uhr von pontiaclilly
    Bewertung: besonders wertvoll

    da gibt es wohl bessere... BW und lg

  • Gute_Fee_2012

    19.10.2012, 13:12 Uhr von Gute_Fee_2012
    Bewertung: besonders wertvoll

    *bw* Liebe und sonnige Grüße

  • Eierkuchen70

    18.10.2012, 23:36 Uhr von Eierkuchen70
    Bewertung: besonders wertvoll

    echt spitze dein bericht

  • anonym

    15.10.2012, 05:09 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW und liebe Grüße

  • morla

    15.10.2012, 01:33 Uhr von morla
    Bewertung: besonders wertvoll

    lg. ^^^^^^^^^^^^^petra

  • katjafranke

    14.10.2012, 23:36 Uhr von katjafranke
    Bewertung: besonders wertvoll

    Liebe Grüße von der KATJA

  • anonym

    14.10.2012, 20:27 Uhr von anonym
    Bewertung: besonders wertvoll

    Auweia - natürlich ist damit nicht der Bericht gemeint, sondern dieser Brot-Nichtback-Automat"! GLG Thomas

  • ag_588

    14.10.2012, 20:10 Uhr von ag_588
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße und schönen Restsonntag!

  • nudelsuppe

    14.10.2012, 18:17 Uhr von nudelsuppe
    Bewertung: besonders wertvoll

    BW! Wünsche einen schönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!

  • Juri1877

    14.10.2012, 17:45 Uhr von Juri1877
    Bewertung: sehr hilfreich

    Heute gab es 3 liebe Grüße von mir

  • Noire

    14.10.2012, 17:22 Uhr von Noire
    Bewertung: besonders wertvoll

    Noch einen schönen Restsonntag. Freue mich auf deine Lesungen.

  • sigrid9979

    14.10.2012, 17:22 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Wünsche einen schönen Sonntag