ALFA ROMEO GT Testbericht

*** Vorwort ***

Für alle die daran denken sollten, nein ich habe keine neue Frau gefunden! Aber ich habe ein tolles Auto gefunden, mit dem ich mehr als zufrieden bin. Es ist eine Schönheit, sportlich, elegant, kraftvoll und dennoch nicht unökonomisch. GT steht für "Gran Tourismo". Es ist ein klassisches Sportcoupe. Der Alfa GT wird seit 2004 gebaut.


*** Das Auto ***

Wie ich schon sagte, das Auto ist eine Schönheit. Es fällt auf, es fasziniert und es gefällt. Ich denke, dass Alfa Romeo mit dem GT ein großer Wurf gelungen ist. Kein Auto für die Masse, aber ein Auto das einen Unterschied aufmacht.

Ich habe mich für den Alfa GT mit JTD-Motor entschieden. Die 150 PS sind zwar nicht mehr in dem Maße, wo man noch von Vernunft sprechen kann, aber man kann mit dem Auto aus ökonomischer Sicht durchaus vernünftig umgehen und dann ist man wieder in einem nicht wirklich unvernünftigen Bereich. Das gilt insbesondere für den Treibstoffverbrauch, der bei "moderater" Fahrweise sich um die 6 Liter auf 100 Kilometer einpendeln kann.

Was hat das Auto so zu bieten?

Die Außenspiegel sind elektrisch verstell- und beheizbar, was im Winter und beim Einparken praktisch ist. Das Heck ziert eine Doppel-Endrohr-Auspuffanlage, die allerdings wohl mehr für die anderen Verkehrsteilnehmer optisch wirken soll. Die Einstiegsleisten aus Edelstahl, die machen einen sehr guten Eindruck. Alufelgen sind bei so einem Auto wohl ein "Muss". Die Scheinwerfer-Waschanlage gibt es in der Distinctive-Ausstattung nur in Österreich, die ist vor allem bei winterlichen Fahrverhältnissen sehr praktisch.

Ganz toll sind die Sitze, die in alle möglichen Richtungen verstellbar sind, eine verstellbare Lendenwirbelstütze haben und beheizbar sind. Das Tollste bei den Sitzen ist aber das Leder und genau deshalb macht die Sitzheizung im Winter wirklich Sinn, weil das Leder sich ansonsten sehr kalt anfühlt. Und man wird nicht jünger! Beim Thema Sitze ist noch zu sagen, dass man auch auf der Rückbank sehr gut sitzt, allerdings ist das Fahrzeug nur für 4 Personen zugelassen.

Für den Fahrkomfort sehr wichtig ist die automatische Klimaanlage. Im Sommer regelt sie die Temperatur, im Winter sorgt sie u.a. für freie Sicht durch die Scheiben. Für die Akustik im Innenraum sorgt das BOSE-Soundsystem mit Subwoofer. Ich hätte mir nicht gedacht, dass das so ein Klangerlebnis sein kann. Die nächste Überraschung ist der Tempomat "Cruise Controll". Den verwende ich sehr gerne, sobald ich nicht im stockenden Verkehr der Innenstadt mehr bin. Eine tolle Erfindung, die für Entspannung sorgt und verhindert, dass man durch leichten Druck auf das Gaspedal immer schneller - bis eben zu schnell für die Polizei wird. Das Erfreuliche: Ich habe das Auto nun seit einem Jahr und habe seither noch nie Strafe zahlen müssen. Unheimlich praktisch und zugleich extrem schön ist das Lederlenkrad mit der Radiofernbedienung. Mein Lieblingsspielzeug ist der Tripcomputer, an dem man alle möglichen Informationen ablesen kann. Zugleich hilft die laufende Verbrauchsanzeige beim ökonomischen Fahren.

Dass ABS ist sehr praktisch und funktioniert sehr gut. Überhaupt erscheint mir das Bremssystem als Ganzes sehr leistungsfähig. Und wir schützen die Umwelt, mit dem Umwelt-Paket: Oxidationskatalysator, Abgasrückführung und Partikelfilter (DPF). Für Fahrsicherheit sorgt noch das VDC, die elektronische Stabilitäts- und Traktionskontrolle mit Bremsassistent. Das bringt vor allem im Winter sehr viel aktive Sicherheit. Wenn sich die mit einem vernünftigen Fahrer paart, dann kann schon fast nichts mehr passieren.

Ganz allgemein hat sich der Alfa GT im Winter sehr gut gehalten. Bei den Reifen sollte man nicht sparen und da habe ich ihm Freunde aus Italien, von Pirelli, gegönnt. Die Reifen und das Auto haben sehr gut harmoniert. Das war in diesem Winter besonders wichtig, weil wir in Österreich sehr viel Schnee hatten und insbesondere sehr viele Tage mit Schneefall. So ein gutes Verhalten auf Schnee würde man sich von einem Italiener nicht erwarten.

Das ein Alfa GT im Sommer ein sehr gutes Auto ist, davon geht man eigentlich aus. Ich kann sagen, dass er natürlich auch im Sommer einen sehr guten Eindruck macht. Die schwarze Farbe ist an sich die Garantie, dass das Auto in der Sommersonne zum Backofen wird, aber die automatische Klimaanlage sorgt für wirkungsvolle und schonende Kühlung.

Der Motor: 1,9 Liter JTDM, 1.910 ccm, 110 KW/150 PS, 305 NM Drehmoment bei 2.000 Umdrehungen/Minute, Normverbrauch: außerstädtisch 4,8 Liter, städtisch 8,2 Liter, Gesamt: 6,2 Liter, in der Praxis kann man den GT mit gut 6 Litern Verbrauch fahren, CO2-Emission 159 g/km, NOx-Emission 233 mg/km.

6 Gang Getriebe. Höchstgeschwindigkeit: 209 km/h, angeblich läuft er jedoch bis zu 240 km/h. Das kann man in Österreich jedoch nicht ausprobieren. In 9,2 Sekunden beschleunigt das Fahrzeug von 0 auf 100 km/h.

Der Preis? Das Auto kostet in der Ausstattung Distinctive, mit ein paar Kleinigkeiten dazu ca. 37.000 Euro. Das ist kein Kleingeld, dafür würde man 7 Dacias bekommen, aber im Vergleich zu anderen Fahrzeugen dieser Klasse erscheint mir der Alfa GT nicht zu teuer. Und die gewisse "Emozione" gibt es nur in Italien. Das beginnt schon bei der Farbe des Autos, die eben "Nero Carbonio" heißt.

Nachdem ich als Unternehmensberater beruflich viel mit dem Auto unterwegs bin, so ist es für mich persönlich durchaus eine vernünftige Lösung. Die "Emozione", die bei diesem Auto noch dazu kommt, ist eine mehr als angenehme Draufgabe, die das berufliche Reisen dann etwas angenehmer und weniger öde macht. Meistens "cruise" ich dann auf der Autobahn und ich weiß, dass ich im Fall des Falles auch einmal wirklich schnell fahren kann, ohne gleich ein extremes Risiko einzugehen.


*** Mein Fazit ***

Für mich ist der Alfa GT ein sehr schönes Auto, das Emotion und Funktion sehr gut miteinander verbindet. Der Komfort ist Spitzenklasse, die Leistung des Fahrzeugs ist sehr hoch und dennoch ist es ein durchaus ökonomisches Auto.

Es macht sehr viel Spaß mit diesem Auto zu fahren und es wird die noch so dienstliche Autofahrt zu einem Vergnügen!

Ich kann den Alfa GT allen Lesern empfehlen, die sich ein solches oder ähnliches Auto als ihren nächsten Wagen vorstellen können. Ich habe bis heute noch keine Nachteile am Alfa GT gefunden, aus meiner Sicht gibt es nur Vorteile. Ich finde es schade, dass die Produktion des Alfa GT demnächst eingestellt wird, aber es ist eben kein Massenauto, wie es ein VW Golf oder ein FIAT Punto ist. Somit wird es sicherlich einen ökonomischen Grund geben, dass Alfa diesen Schritt macht.


*** Anmwerkung ***

Das Modelljahr in der Auswahl = 2003 stimmt nicht - richtig wäre 2007 -, aber leider endet die Auswahl in diesem Jahr und eine Dame sollte man nicht unnötig älter machen, als sie ist.