Die Hütte (gebundene Ausgabe) / William P. Young Testbericht

Warum gerade dieses Buch lesenswert ist, obwohl es sich um ein "christliches" Thema - in Romanform handelt?

Ich selbst muss zugeben, als Christ lese ich gerne Bücher über Gott - besonders Bücher, die nicht immer Mainstream sind oder die Religion darstellen und bedienen. Romane mag ich weniger, denn mir ist wichtig das der Schreiber zumindest versucht sein Anliegen mit Auszügen aus dem Wort zu komplettieren und zu begründen.
Romane haben da für mich lange nicht den Stellenwert des Wortes - sind mehr eine Form von Entertainment, was auch gut ist- wie ein Film.

Dieser Roman ist eine gelungene Ausnahme und spiegelt sehr Wahrheiten aus der Bibel wieder - ohne Kapitel und Vers zu nennen.

Ich hatte das Vorrecht zuvor etliches von einem der Autoren Wayne Jacobsen zu lesen und zu hören - ggf. ist es deshalb leichter für mich das Herz der Geschichte zu fühlen.

Religion ist tot und dennoch stecken die Christen telweise bis zum Hals in religiösem Verhalten, welches nichts mit lebendigem Glauben zu tun hat.
Eine persönliche und lebendige Verbindung zu Gott, wird oft ersetzt durch Gottesdienstbesuch und Aktionen aller Art, Beziehung ersetzt durch Formeln "wenn wir dies tun - dann passiert jenes",
Leistungsdenken "wenn ich dies leiste - dann liebt und belohnt ER mich",
Gemeinden versuchen Menschen in die Gemeinde zu ziehen - statt ihren Glauben im Alttag zu leben und zu erleben.

Wie sehr hätte wohl das Verhalten von Jesus selbst bei heutigen Christen Anstoss erregt?

Wenn ich mir überlege warum Gott überhaupt der Gedanke kam, es mit den Menschen zu tun haben zu wollen - dann brauchte er sicher kein Arbeitstier zum ausüben Seiner Regeln und Gebote. Nein, nach Jahren mit Gott kommen ich zu dem Schluss, dass sich Gott über beide Ohren in uns verliebt hat - Gemeinschaft mit uns will und unser Herz gewinnen möchte.

Schon bei der Schöpfung kam Gott in der Kühle des Tages, um mit dem Menschen Gemeinschaft zu haben.

Die Hütte als strikt theologisches Werk zu sehen und es dann auseinander zu pflücken, wenn es einem Vers nicht entspricht oder Antworten offen lässt wäre unfair. Es lässt etliche Fragen offen oder beantwortet sie zumindest nicht vollständig.

Das Herz des Buch will einem die Augen öffenen für den Gott, der Beziehung will, den Gott der uns bedingungslos liebt (als Papa von 2 Kindern stelle ich oft fest, dass Religion dem Wesen eines Vaters nicht entspricht, ein Beispiel dazu: Wenn mein Sohn etwas verbockt - freut mich sicher diese Sache nicht, aber ich entziehe ihm doch meine Hilfe nicht - ich liebe ihn immer noch genauso und will mit ihm sein - alles andere wäre krank), der Gott, der nicht Gesetzestreue sucht, der Gott der nicht nur zu bestimmten Gelegenheiten da und involviert ist.

Was wir aus Gott gemacht haben ist über Strecken ganz schön schräg und dieses Buch hilft einem es etwas gerade zu rücken.

Weitere Bücher die dies auf besondere Art und Weise tun sind:

"Geliebt" von Wayne Jacobsen
"The misunderstood God" von Darin Hufford
oder auch das eine oder andere Buch von Lawrence Crabb