Gran Turismo 5 (PS3 Spiel) Testbericht

Meine Erfahrungen mit Gran Turismo nach mittlerweile über 2 Jahren intensiven Gebrauchs:

Installation und Erscheinungsbild: Die Installation dauert je nach Auswahl zwischen 5 Minuten und 1 Stunde, wobei bei letzterem die Ladezeiten im Spiel wesentlich kürzer sind, sodass man schon die Ausführliche Installation auswählen sollte. Beim Spielstart erscheint zuerst ein Video über Autos generell, welches auch bei jedem erneuten Spielstart wiedergegeben wird. Es lässt sich aber sehr leicht wegklicken, sodass es mich persönlich nicht stört. Das Hauptmenü gliedert sich in 4 verschiedene Untermenüs (Karriere, Arcade, GTTV und den Strecken Editor). Außerdem lassen sich die Optionen von aufrufen, die sehr viele Einstellungsmöglichkeiten bietet, so lassen sich die Controller Belegungen fast frei zuordnen, sowie die Sound Effekte und Hintergrundmusik anpassen.Fahrgefühl und Autos: Das Fahrgefühl sowie die Fahrphysik waren bei der Gran Turismo Reihe schon immer die aushänge Schilder, sodass man auch hier ein realistisches Niveau erwarten konnte. Und man wurde nicht enttäuscht. Durch die vielen auch in der Realität erschwinglichen Autos lässt sich das Fahrgefühl sehr gut mit echten Autos vergleich. Vor allem die Möglichkeit sehr viel am Auto zu verstellen, durch Tuning, demonstriert eindrucksvoll wie exakt die Fahrphysik studiert wurde. Beispielsweise verändert die Einstellung von einem anderen Sturz-und/oder Spurwinkel die Höchstgeschwindigkeit. Darüberhinaus ist natürlich auch das Kurvenfahren exakt animiert, Unter-und Übersteuern, sodass auch driften nur bei den Autos möglich ist, mit denen man in der Realität auch Donuts machen und driften kann. Dieser realitätsnahe Eindruck wird noch verstärkt durch die Möglichkeit manuell zu schalten, sogar mit Kupplung. Alle diese Aspekte stechen zwar auch schon bei der Steuerung mit Controller hervor, um das Spiel aber voll auskosten zu können benötigt man ein Lenkrad am besten das Logitech Driving Force Gt (= Gran Turismo, ein extra auf dieses Spiel abgestimmtes Lenkrad aber leider ohne Kupplungspedal) oder das Logitech G 27. Die Premium Autos, ca. 200 von über 1000 sind echt sehr schick animiert. So gibt es viele Features wie funktionierende Scheibenwischer, eine Lichthupe samt Fernlicht sowie ein Schadensmodell. Im Gegensatz dazu sind die über 800 Standard-Autos ohne Schadensmodell und meistens nur importiert aus Gran Turismo 4. Überdies verfügen die Standard-Autos nur über eine eingeschränkt Cockpit Perspektive, bei der viele Stellen nur schwarz sind. Die Auswahl lässt kaum Wünsche offen, man muss aber dazu sagen, dass die Enorme Anzahl teilweise dadurch zustande kommt, dass man viele fast gleiche Modelle einer Baureihe animiert hat. Hier fallen vor allem der Honda S2000 und verschiedene Nissan Skyline auf, die es in über 50 Varianten gibt. Leider wurden die deutschen Hersteller etwas zurückgestellt, sodass es eine Übermacht von Japanischen Kleinwagen gibt. Auch fällt auf, dass die Lizenzen für Porsche fehlen, da diese Exklusiv an EA verkauft wurden. Als Ersatz ist aber der Porsche Tuner Ruf mit mehreren Modellen vertreten. Die Bandbreite reicht von einfachen Polos über Supersportwagen, beispielsweise den Bugatti Veyron oder den Lamborghini Aventador bis hin zu Prototypen wie Formel 1 Wagen aus den Jahren 2007-8.

Strecken und Events: In der Karriere gibt es Rennen, die von ganz leicht und kurz (meistens ca. 5 Minuten) bis anspruchsvoll und lang bis sehr lang sind (Abschlussrennen ist ein 24 Stunden Rennen in Echtzeit). Die Auswahl an Strecken ist ähnlich Umfangreich wie die an Autos, so stehen über 35 Strecken in über 70 Varianten (rückwärts oder Teile) zu Verfügung, darunter weltbekannte Strecken wie die komplette Nordschleife oder Spa. Der Schwierigkeitsgrad ist mittelmäßig bis anspruchsvoll. Die normale Karriere ist gut zu schaffen in einer annehmbaren Zeit, die Langstrecken Rennen sind aber sehr nervig, da man 24 Stunden auf der selben Strecke fahren muss. Richtig schwer sind aber die Spezial-Events, bei denen man auch Erfahrung und Geld einsammeln kann sowie Spezial-Autos gewinnt. Die letzte und schwerste hiervor die Sebastian-Vettel Challenge ist auch nach mehrstündiger Übung kaum zu meistern. Durch die vielfältigen Möglichkeiten Erfahrung zu gewinnen und so im Spiel weiter zu kommen, wird es aber fast nie langweilig. Auch gibt es nach mittlerweile fast 2 1/2 Jahren nach dem erschienen immer noch wöchentlich Updates mit neuen Rennen. Außerdem ist die Karriere so eingeteilt, dass man fast immer weiter kommt und ein hängenbleiben nur schwer möglich ist. Der B-Spec Modus, eine Variante bei der man nicht selber fährt sondern den Fahrer nur coacht erscheint mir persönlich sehr überflüssig, da man nur aus 4 Varianten wählen kann und man nicht 20 Minuten oder mehr vor derPlaystation sitzen möchte und nur zwischen 4 Möglichkeiten auswählen können möchte.Sound und Grafik: Der größte Negativpunkt ist sicherlich der Sound, welcher nach Berichten mit Staubsaugern animiert wurde und auch demenstprechend klingt. So bleibt der schöne Klang wohl Need for Speed Spielern vorbehalten. Der Klang beim hoch- und runterschalten ist zwar schön gemacht, allerdings geht er sobald ein Fahrzeug getunt wird verloren und wird zu einem Einheitsbrei. Auch der Tunnel-Effekt wurde nicht berücksichtigt, sodass die Autos in Tunneln genauso klingen wie "draußen". Ein krasser Gegensatz dazu stellt die Grafik dar, die trotz des Alters immer noch in der höchsten Liga mitspielt. Vor allem die Rennstrecken sehen sehr realitätsnah aus. Ein kleines Dorn im Auge stellen hier nur die Standard Wagen und die Bäume am Rennstreckenrand dar. Diese sehen überhauptnicht schön aus und wirken wie aufgemalt. Überdies kommt es bei enormer Rauchentwicklung zu starkem Kantenflimmern.

Online: Das Spiel bietet mehrere Online Funktionen: 1. Das normale gegeneinander Fahren mit bis zu 16 Gegnern, dazu ist auch ein Sprach- sowie Textchat möglich. Die Autos können fast beliebig beschränkt werden. Ein Spieler muss immer als Host auftreten. 2. Das vergleichen von Bestzeiten beim driften und der Rundenzeiten. Dies ist aber nur bei den sogenannten Saison-Rennen möglich. 3. Die Social-Funktionen, bei denen man anderen Mitspielern Autos schenken kann (nur bis zum Gesamtwert von 1.000.000), sowie den Fortschritt der anderen beobachten kann. 4. GTTV, ein mittlerweile abgeschalteter Online Dienst bei dem man für reales Geld Videos rund ums Thema Auto anschauen konnte.Arcade: Die Arcade Funktion bietet die Möglichkeit jedes Auto auf jeder Strecke zu fahren, dabei die Rundenzeiten zu messen und die Wiederholungen zu speichern und später wiederzugeben. Außerdem gibt es noch Drift Rennen, bei denen man möglichst gut und schnell driften soll und dadurch Punkte verdient, die ebenfalls in einer Offline-Bestenliste angezeigt werden. Natürlich gibt es auch einen Mehrspielermodus, so dass man mit 2 Spielern an einer Konsole spielen kann. Leider muss man dann bei der Grafikqualität gewisse Abstriche machen, so verschwindet der Qualm von den Reifen und die Schatten flimmern Enorm. Zusätslich bietet sich auch noch die Möglichkeit, selbst erstellte Stecken aus dem Strecken-Editor zu fahren und Testen. Dies ist aber eher ein nettes Gimmick.

Trophäen: Die Überwiegende Mehrheit der Trophäen ist leicht bis mittel-schwer zu gewinnen. Es gibt einige Trophäen die man aber nur mit Hilfe des Internets findet. Die letzten Trophäen sind aber sehr schwer zu ergattern wie beispielsweise 1000 Fahrzeuge zu besitzen oder alles auf Gold abzuschließen.