Luzern: Pilatus Testbericht

ab 11,08
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Erfahrungsbericht von Goldband

Mit der steilsten Zahnradbahn der Welt geht es hinauf

Pro:

ein wunderbares Erlebnis

Kontra:

nichts

Empfehlung:

Ja

Vor 2 Jahren waren wir 1 Woche oberhalb des Vierwaldstättersees am Fuße des 2172m hohen Pilatus. Jeden Morgen schauten wir von der Terrasse hinauf, weil wir bei richtig schönem Wetter hinauf wollten. Doch leider machte gerade in dieser Woche der Sommer Pause.

Am Donnerstag schien am Morgen die Sonne und das schlechtere Wetter sollte erst ab Mittag kommen. Also fuhren wir gleich nach dem Frühstück nach Alpnachstad, wo die Talstation der steilsten Zahnradbahn der Welt zum Pilatus beginnt.

Diese Bahn ist seit 4.6.1889 in Betrieb. 48 Jahre später wurde sie elektrifiziert.
Die Höhendifferenz von 1635m wird auf einer Strecke von 4618m bewältigt. Dabei gibt es Teilabschnitte, die eine Steigung von 48% haben. Im Durchschnitt sind es 38%. Für die Bergfahrt braucht die Bahn bei 9 – 12 km/h 30 min und talwärts dauert es sogar 40min, weil sie da nicht schneller als 9 km/h fährt.

Es war noch früh am Tage, und wir kamen, ohne lange anzustehen, gleich mit der 1. Bahn mit. Sie brachte uns von 436m Höhe hinauf auf den Pilatuskamm, der eine Höhe von 2132m hat. Wir bezahlten für die Berg- und Talfahrt 64 CHF pro Person. Der Preis ist sicher nicht gering, aber nach dieser erlebnisreichen Fahrt haben wir es nicht bereut.

Oben waren dann leider viele Wolken und nur wenige Sonnenflecken. Außerdem war es ziemlich kalt, so dass man eigentlich gern Handschuhe gehabt hätte. Trotzdem stiegen wir auf die beiden Felsen, die sich links und rechts von der Zahnradbahn erheben. Der eine heißt Tomlishorn. Von dem Weg und auf dem Gipfel hat man einen wunderbaren Blick auf die Strecke der Zahnradbahn.
Der andere Gipfel hat den Namen Esel. Von ihm hatten wir kurze Zeit gute Sicht auf den Vierwaldstättersee. Doch ehe wir alles fotografisch festgehalten hatten, fing es an zu regnen. So musste ich auf ein paar schöne Alpenblumenaufnahmen verzichten.
Als wir wieder auf dem Pilatuskamm standen, wurde plötzlich die Sicht etwas besser und der Regen verzog sich. So liefen wir noch die Galerie entlang, von wo wir schöne Ausblicke auf den Vierwaldstättersee, Hergiswil, Luzern und die weitere Umgebung hatten.

In der Galerie erfuhren wir auch einiges über die Geschichte und Geschichten vom Hausberg Luzerns.
So hieß der Berg im Mittelalter Mons fractus, was gebrochener Berg heißt. Das war ein sehr treffender Name, Später wurde er Mons pileatus, was heißt, dass das Massiv mit Felsenpfeilern durchsetzt ist. 1555 bekam er den Namen Mons Pilati, der Pilatusberg.
Parallel dazu gibt es noch verschiedene Sagen. So soll das Bergmassiv seinen Namen von dem römischen Präfekten Pilatus haben, dessen Leiche, nachdem sie weder in Rom, Wien oder Lausanne bleiben durfte, im Pilatussee beigesetzt wurde. Damit der Leichnam nicht gestört wurde, durfte niemand zu diesem See gehen. Sobald das Verbot nicht beachtet wurde, strafte der Geist das Umland mit heftigen Stürmen und Verwüstungen. Weiterhin trennte er Viehherden und jagte diese in Felsenschluchten. Außerdem wurden die Hirten durch Ungeziefer und Schmeißfliegen vertrieben.

Inzwischen war es 11.45 Uhr und wir sahen uns nach einer preiswerten Gaststätte um. Wir hatten Glück und fanden ein Selbstbedienungsrestaurant. Dort gab es ein schmackhaftes und preiswertes Essen und eine super Aussicht noch dazu.

12.55 Uhr fuhren wir wieder hinunter. Inzwischen war auch die Sonne herausgekommen. So konnten wir die Abfahrt durch die Almwiesen mit den zahlreichen Alpenblumen genießen. 40 Minuten später waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt, wo eine riesige Warteschlange auf ihre Bergfahrt wartete.

Den meisten Touristen wird folgende Rundreise empfohlen:
1. Etappe: Panorama-Gondelbahn von Kriens über Krienseregg zur Station Fräkmüntegg
2. Etappe: Luftseilbahn Fräkmüntegg – Pilatus-Kulm
3. Etappe: Zahnradbahn
4. Etappe: Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee bzw. Fahrt mit der Zentralbahn zurück

Wir haben diese Route allerdings nicht ausprobiert. Richtige Bergwanderer können den Berg auch zu Fuß erobern. Einige haben wir auch oben getroffen.

Fazit: Der Pilatus war trotz des wechselhaften Wetters ein besonderes Erlebnis. Die Fahrt mit der Zahnradbahn hat uns super gefallen. Sollten wir wieder einmal dort Urlaub machen, werden wir bei besseren Wetter wieder hinauf fahren. Es lohnt sich!

50 Bewertungen, 8 Kommentare

  • austin77

    04.01.2012, 16:40 Uhr von austin77
    Bewertung: sehr hilfreich

    SH und ganz liebe Grüße

  • ThomasKu

    15.08.2011, 20:59 Uhr von ThomasKu
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr guter Bericht! Würde mich über Gegenlesungen freuen!

  • Miraculix1967

    04.08.2011, 21:41 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sommerlich-sonnige Grüße aus dem gallischen Dorf Miraculix1967

  • morla

    04.08.2011, 21:19 Uhr von morla
    Bewertung: sehr hilfreich

    lg. ^^^^^^^^^^^^petra

  • furthy

    04.08.2011, 21:05 Uhr von furthy
    Bewertung: sehr hilfreich

    Sehr schöner und informativer Beitrag von dir ;-) lg

  • hameln58

    04.08.2011, 20:03 Uhr von hameln58
    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Gina...

  • The_Ghostwriter

    04.08.2011, 18:12 Uhr von The_Ghostwriter
    Bewertung: sehr hilfreich

    Toller Bericht. Gruß, the_ghostwriter

  • katjafranke

    04.08.2011, 16:46 Uhr von katjafranke
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele liebe Grüße. KATJA