Yamaha AX-596 Testbericht
- Ausstattung:
- Klangqualität:
- Bedienung:
- Verarbeitung:
- Zuverlässigkeit:
- Support & Service:
Erfahrungsbericht von PolishedSteel
Ein wirklich solider, kraftvoller Verstärker
Pro:
Kraftvoller, sauberer Klang, gute Verarbeitung, edles Aussehen
Kontra:
spartanische Ausstattung, und natürlich gibt es immer auch besser klingende Verstärker
Empfehlung:
Ja
Features wie vergoldete Eingänge und wirklich große, angenehm zu bedienende Lautsprecherterminals dürfen in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen, und finden sich selbstverständlich auf der Rückseite des AX-596. Man kann theoretisch auch ein zweites Paar Lautsprecher über ein paar nicht ganz so hochwertig wirkende Drehklemmen anschließen, eine Möglichkeit, von der ich jedoch bisher keinen Gebrauch gemacht habe und über deren Qualität ich deshalb auch nichts sagen kann. Was für manche Benutzer wohl ebenfalls interessant sein mag, ist die Möglichkeit, über die Netzanschlüsse an der Rückseite des AX-596 die Stromzufuhr für das gesamte Hifi-Rack zu steuern - für mich persönlich nicht so wichtig, da ich den angeschlossenen CD-Player (Yamaha CDX-593) auch unabhängig vom Verstärker verwende, und er somit seinen Saft direkt aus der Steckdose erhält. Daneben findet sich noch ein Schalter zur Impedanzauswahl, die dem Yamaha ermöglichen soll, auch mit niedrigohmigeren Lautsprechern klarzukommen (die dazugehörige Beschriftung spricht von 6 Ohm), indem vom Trafo weniger Spannung abgegriffen wird. Meines Erachtens bleibt der AX-596 jedoch zentral auf die typischen 8-Ohm Hifi-Lautsprecher ausgerichtet. Der Verstärker bietet zudem die Möglichkeit, die Vor- von der Endstufe abzukoppeln und diese unabhängig voneinander zu betreiben, was sicher eine Menge Sinn macht, um bspw. schrittweise auf eine bessere Vorverstärker-Endstufen-Kombination aufzurüsten, oder einen Surround-Prozessor etc. dem System hinzuzufügen - in meinen Augen eine wirklich praktische, sinnvolle Lösung, die die Verwendungsmöglichkeiten des AX-596 wohl noch um ein Vielfaches steigern kann.
An Eingängen finden sich im Grunde die Standards eines rein analogen Verstärkers: vier gleichwertige Chinch-Eingänge mit den Beschrifungen Tuner, Aux, MD und Tape, ein besonders guter Eingang für CD/DVD, ein Phono-Eingang mit Vorverstärker, und zwei Tape-Out Ausgänge. Digitale Eingänge sind nicht vorhanden.
Die Qualitätsanmutung der Bedienelemente an der Vorderseite kann ich guten Gewissens als durchweg gut beschreiben; die Blende über die Bedienelemente schließt satt und unaufgeregt, einzig der Drehgriff zur Quellenauswahl hätte für meinen Geschmack noch einen Tick massiver ausfallen können. Die Front des Verstärkers, bei mir in der "silbernen" -eigentlich wohl eher "stählernen"- Ausführung wirkt schwer und massiv; dominiert wird die Ansicht von der bei mir zumeist geschlossenen Klappe über die Klangregelungselemente und die beiden Drehknöpfe zur Lautstärkereglung und Quellenauswahl.
Das Gerät beeindruckt in seiner Formgebung nicht unbedingt durch feengleiche Eleganz, aber wenn man sich die zentrale Frage stellt ("Was macht das Ding, und wie gut macht es das?"), kann man derartige Ansprüche wohl gut und gerne vernachlässigen - mir für meinen Teil ist das pragmatisch-neutral wirkende Gehäusedesign sehr sympathisch.
Die Ausstattung unterstreicht diesen Charakterzug - von den obligatorischen Klangreglern für Bass,Treble und Balance und einem zusätzlichen Loudness-Regler zur nachträglichen Abschwächung der Signalstärke gibt es nur zwei weitere Knöpfe, die Einfluss auf den Klang nehmen können: Mit dem einen lässt sich der Einfluss der Klangregler auf das Signal umgehen, und mit dem anderen wird zusätzlich auch noch die Vorverstärker-interne Auswahl der Klangquelle übersprungen und automatisch der (sowieso schon sauberer ausgelegte) CD-Eingang selektiert, was somit dem Japaner die beste Klangqualität entlockt, zu der er imstande ist. Die Quelle der beiden Record-Outs wird gemeinsam über einen kleinen Drehregler eingestellt, so dass man mit dem Verstärker auch die Kanäle aufnehmen kann, die man momentan gar nicht wiedergibt.
Dabei ist der Japaner klanglich nicht unbedingt absolut höchster Neutralität verpflichtet - eine gewisse "Saftigkeit", die vielleicht aus einer kleinen Überbetonung der unteren Mitten hervorgeht, kann ihm schon nachgesagt werden, und sie steht ihm auch gut zu Gesicht. Schließlich bleibt der Klang so immer sehr angenehm seidig und rund - ein Amp zum rustikalen Genießen eben. Die allerfeinste, ätherische Streicherkost auf ihm zu spielen ist zwar durchaus möglich und hörbar, aber es ist schon klar, dass er sich im Grunde eher den erdigen Klängen verpflichtet fühlt - jedoch dabei nie ins klanglich matschige überkippt. Auch bei ausgedehnten lauten Wiedergaben über die Lautsprecher blieb der Yamaha seiner massiven, robusten Ausstrahlung treu - keine Veränderung des Klangs festzustellen, auch nachdem die Nachbarn längst am Hörer hingen und 110 wählten.
Zunächst hatte ich den Amp an ein paar Quadral Orkan X hängen, die später ein paar sehr, sehr günstigen Eigenbau-Mivoc SB-180-IIern gewichen sind. Mit beiden Lautsprecherpaaren (jeweils 8 Ohm Impedanz) kam der Yamaha gut zurecht, zumindest nachdem ich einen eigenen Fehler bei der Bestückung der Mivoc-Frequenzweichen entdeckt hatte :). Während die Orkane dabei die Grundtendenz des Amps noch unterstützten und zusammen mit ihm doch eine recht erdige Grundtonalität erzeugten, bleiben die Mivocs grade bei den Höhen meines Erachtens nach etwas lockerer, während der Grundtonbereich bei den Mivocs nicht ganz so im Vordergrund steht. So ergänzen sich die Klangbilder wirklich recht gut, und man bekommt ein annähernd neutrales Ergebnis. Die Versorgung mit Klängen übernahmen dabei entweder mein sehr gut klingender CD-Player (Yamaha CDX-593), oder mein Computer über eine M-Audio Delta Audiophile 24/96 Soundkarte, der man ebenfalls eine recht gute Wiedergabe nachsagen kann.
Kommen wir zum Kopfhörerausgang. Der Yamaha diente mir unter anderem auch als Verstärker fürs Low-Budget-Homerecording, und da ich dabei zumeist derjenige war, der die Aufnahme hinterher begutachten und anpassen musste, kam mir die recht präzise Wiedergabe des AX-596 in Verbindung mit meinem Sennheiser HD-570 hierbei sehr gelegen. In dieser Kombination klingt der Yamaha wiederum recht offen und sehr seidig - vielleicht fürs Homerecording doch eine Spur zu angenehm, aber mit entsprechender Erwartungshaltung ließen sich doch ein paar Songs ganz ordentlich abmischen.
Mein Fazit: Ein wirklich gut gebauter, robuster Geselle, der für mich den idealen Einstieg in die Welt des Hifi darstellt.
20 Bewertungen, 12 Kommentare
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25.05.2010, 18:48 Uhr von boby
Bewertung: sehr hilfreichsehr guter Bericht, ein "sh" meinerseits Gruß Robert (;
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13.06.2006, 13:15 Uhr von superlativ
Bewertung: sehr hilfreichLiebe Grüße!
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12.06.2006, 19:00 Uhr von Zagge1988
Bewertung: sehr hilfreichschöner bericht! freue mich über gegenlesungen ;)
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12.06.2006, 18:42 Uhr von jockel2001
Bewertung: sehr hilfreichsh :)
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12.06.2006, 15:57 Uhr von Estha
Bewertung: sehr hilfreich.•:*¨¨*:•. ... sh ... .•:*¨¨*:•.
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12.06.2006, 15:29 Uhr von topfmops
Bewertung: sehr hilfreichAHA !! . . . . . und ich sage und schreibe immer ‚AHA’, wenn ich mal wieder was Neues gelernt hab’. Und bei diesem Bericht habe ich viel für mich Neues erfahren.
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12.06.2006, 15:08 Uhr von sonnenkinder
Bewertung: sehr hilfreichsh und einen Lg sendet Steffi
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12.06.2006, 14:55 Uhr von blackangel63
Bewertung: sehr hilfreich(•¿•)›…..SH - LG Anja......‹(•¿•)›
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12.06.2006, 14:41 Uhr von SuicideToday
Bewertung: sehr hilfreichsh und lg
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12.06.2006, 14:05 Uhr von Sommergirl
Bewertung: sehr hilfreichinformativ, guter Bericht
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12.06.2006, 14:01 Uhr von morla
Bewertung: sehr hilfreichsehr hilfreich
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12.06.2006, 13:32 Uhr von Zzaldo
Bewertung: sehr hilfreichDa hast du mal wieder einen sehr informativen und interessanten Bericht geschrieben. Daher ein klares sh von mir für dich. Was anderes wäre echt nicht angebracht. LG Stephan
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