All Inclusive (DVD) Testbericht

Kurzinfos


Titel: All inclusive (englischer Titel: Couples Retreat)
Regie: Peter Billingsley
Schauspieler: Vince Vaughn, Jason Bateman, Kristen Bell, Kristen Davis
Erscheinungsjahr: 2009 (DVD 2010)
Spieldauer: 113 Minuten
Genre: Komödie

Warum dieser Film?

Die spontane Entscheidung doch noch schnell eine DVD auszuleihen, führte dazu, dass ich mit einer Freundin in der Videothek stand ohne vorher darüber nachgedacht zu haben, was wir uns ansehen wollten. Da fiel uns eine DVD ins Auge auf deren Vorderseite uns Vince Vaughn entgegenblickte. Da wir seinen Filmen – insbesondere denen des Frat Pack (Will Ferell, jack Black, Ben Stiller, Steve Carell, Owen Wilson, Luke Wilson) wie zum Beispiel Old Scholl, Wedding Crashers oder Starsky & Hutch – sehr lustige Filmabende verdanken, fiel unsere Wahl auf eben diesen Film: All Inclusive. Immerhin hat Vince Vaughn den Film zum Teil auch geschrieben, was uns davon überzeugte, dass wir auf unsere Kosten kommen würden.
Mit Regisseur Peter Billingsley hat Vince Vaughn auch bereits bei Trennung mit Hindernissen (The Break Up) und den ABC School Specials zusammen gearbeitet.

Die Geschichte

Drei befreundete Pärchen werden von einem weiteren befreundeten Ehepaar dazu überredet, gemeinsam in den Urlaub auf eine tropische Insel zu fahren. Vor Ort will dieses Paar an seiner Beziehung arbeiten, die anbeglich kurz vor dem Aus stehe. Die Freunde müssen unbedingt mitfahren, weil das Angebot für den Aufenthalt auf der Insel für Pärchen und deren Problem nur in der Gruppe bezahlbar sei und die Anderen nicht an der Paarberatung teilnehmen müssten, sondern sich einfach nur eine schöne Zeit auf der Insel machen könnten. Vor Ort stellt sich das Gegenteil heraus – der gebuchte Gruppenurlaub kann nur mit der Teilnahme aller 8 an den Paar-Aktivitäten und Therapiesitzungen angetreten werden. So müssen sich alle Paare mit ihrer Beziehung auseinander setzen, um nicht der Insel verwiesen zu werden.

Die Paare

Jason (Jason Bateman) und Cynthia (Kristen Bell) sind das Ehepaar, dass seine Freunde dazu überredete gemeinsam in den Urlaub zu fahren, um so mit deren Hilfe ihre Ehe retten zu können. Beide sind sehr kopflastige Personen, die ihren Freundeskreis mittels einer Power-Point-Präsention zum gemeinschaftlichen Trip überzeugen – noch überdeutlicher kann der Zuschauer gar nicht auf die fehlende Leidenschaft in der Beziehung hingewiesen werden. In den Therapiesiztungen wird es immer deutlicher, dass vor allem Jason ein Mensch ist, der die sich gesteckten Ziele unbedingt erreichen will, sich für den Weg dahin allerdings weniger interessiert. So fragt er den Therapeuten pausenlos nach den Fortschritten des Paares ohne sich tatsächlich auf die Probleme seiner Beziehung zu konzentrieren.

Dave (Vince Vaughn) und Ronnie (Malin Akerman) sind ein glückliches Ehepaar mit zwei Kindern, dass in seinem Alltag gut zurecht kommt und sich in seiner Beziehung wohl fühlt. Auf der Insel angekommen, werden diesem Paar vom Therapeuten Probleme eingeredet, die im Grunde nicht zutreffen, aber trotzdem Zweifel an der Ehe aufkommen lassen. Gespielt wird Dave von Vince Vaughn, der auch der Einzige in diesem Film ist, der mich mit seiner schauspielerischen Leistung einigermaßen überzeugt hat.

Joey (Jon Favreau) und Lucy (Kristen Davis) sind seit der High School, jetzt allerdings nur noch auf dem Papier miteinander verheiratet und bleiben dies auch nur um ihrer Tochter willen, die keine Ahnung von den Problemen ihrer Eltern hat. Beide haben während ihres Aufenthalts auf der Insel auch nichts anderes im Kopf, als sich mit dem Joga-Trainer oder der Masseuse amüsieren zu wollen.

Shane (Faizon Love) und Trudy (Kali Hawk) sind das ungewöhnlichste Paar auf der Reise, denn Shane ist relativ frisch von seiner Frau getrennt und nun mit der 20 Jahre jüngeren Trudy zusammen, mit deren Elan und Ausdauer er nicht mithalten kann, wodurch Spannungen innerhalb der Beziehung entstehen. Trudy ist schnell genervt und unzufrieden mit dem müden Shane und verschwindet von der einen Seite der Insel auf die andere – vom Pärchen-Therapiezentrum ins Singleparadies.

Genau diese Flucht von Trudy zwingt nun die Anderen sich nachts ebenfalls auf den Weg ins Singleparadies zu machen, um Trudy zurückzuholen. Joey kann es kaum erwarten, endlich die Möglichkeit zu haben, mit jungen Frauen zu flirten, während der Rest eher besorgt ist. Zwischen Cynthia und Jason entwickelt sich ein Streit, der dazu führt, dass sich die Frauen von den Männern trennen und die beiden Gruppen getrennt auf die Suche nach Trudy gehen.

Die Geschichte des Film ist unglaublich vorhersehbar und kann mit keinerlei Überraschung auftrumpfen. Im Allgemeinen ist der Film sehr dialoglastig ohne auch nur annähernd lustig zu sein. Komisch gemeinte Momente gleiten schnell in übertriebenen Slap-Stick ab. Ich kann mich daran erinnern, ungefähr eineinhalb bis zweimal geschmunzelt zu haben, allerdings habe ich vergessen, an welcher Stelle. Zu verraten, dass alle Pärchen letztendlich mit einem Happy End in der Tasche nach Hause fliegen, dürfte kein Verbrechen sein, denn bereits nach fünf Minuten Film war mir dieses Ende sonnenklar. Dass zum Finale des Film allerdings auch noch die geschiedene Frau von Shane wieder auftaucht und ihrem Ex unvermittelt und völlig unmotiviert eine Liebeserklärung macht, ist dabei der Gipfel der abgelutschten Hollywood-Standards.

Fazit

All Inclusive kann keinesfalls halten was die Rückseite der DVD verspricht. Die Story ist langweilig und ohne Überraschungen, die Schauspieler spulen ihr Standard-Programm ab und können in ihren Rollen wenig überzeugen. Einzig für den Charakter von Vince Vaughn, der ja der Grund für mich war, den Film überhaupt anzusehen, konnte ich mich einigermaßen erwärmen. Enttäuscht war ich trotzdem von ihm, denn immerhin ist er als Co-Autor für das schlechte Drehbuch mit verantwortlich.