Ihr eigenartigstes Weihnachtsgeschenk Testbericht

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Erfahrungsbericht von heliopolis

Tombola an Weihnachten!?!

Pro:

siehe Text

Kontra:

siehe Text

Empfehlung:

Nein

Weihnacht - Ein Fest voller Liebe, Familie, Güte, Wärme, Plätzchen, sanfter Weihnachtmusik, Kerzen ...

ABER HALT!!!

Ist es nicht eher ein Fest voller: Streit, Stress, verbrannte Ente, Trennung, Schmerz und Leid und die lieben Geschenke, die sich ja immer in einer Preisklasse ab 150 Euro und aufwärts bewegen müssen.


Da meine Familie aus recht vielen Mitgliedern besteht, meine Güte, wie produktiv doch alle waren, würde es den Sozialen Absturz bedeuten, allen ein Geschenk zu kaufen. Also da keiner mehr an Weihnachten einen Kredit aufnehmen wollte, und auch nicht jedes Jahr die Oma auf den Strich gehen wollte, musste eine Lösung her.

Und die Lösung hieß: TOMBOLA!

Jeder kauft ein Geschenk im Wert von 20 Euro, verpackt, verschnürt und verklebt es liebevoll, klatscht eine Nummer drauf und das war’s dann auch schon..

Nach der Bekanntgabe dieser Idee der Tombola waren alle in Euphorie. So eine geniale Idee, warum sind wir da nur nie früher drauf gekommen. 20 Euro - kaum Stress und Geschenkspapier für nur EIN GESCHENK. Ja, was will man denn mehr. Komisch, Oma, war nicht ganz so zufrieden, wie der Rest der Familie. Naja.. aber im Großen und Ganzen hätte man uns an Weihnachten auch einen Nobelpreis für "Fröhliche Weihnacht" verleihen können. Wir sind eben die Erfinder des Stressfreien Weihnachten ... ODER DOCH NICHT.

Was wohl keiner bedacht hatte, was aber sehr schnell beim Einkauf des 20 Euro - Geschenkes bewusst wurde, war die Tatsache, dass dieses Geschenk, dass ja erst so von allen gelobt wurde, doch einige Hürden aufwies. Denn es musste für ...

... Mann und Frau gleichzeitig passen

... auch noch für Jung und Alt und ganz Alt

... für Alkoholiker und Nichttrinker

... für Gartenbesitzer und Balkonsteher

... für Reisebegeisterte und Wohnungsmuffel

... für Windelträger und Tena Ladyträger

... für Gebiss - und Milchzahnträger


Das Einkaufsparadies wurde zum Mienenfeld und das EINE GESCHENK wurde zum Zünder. Die Familie ging sich die ersten Tage so ziemlich aus dem Weg. Anrufe wurden blockiert. Männer trugen plötzlich beim Einkauf eine Burka und des Einkauf des Geschenkes gestaltete sich schwerer als gedacht. Doch irgendwann kam auch der 24. Dezember. Es scheint, als hätte doch tatsächlich jeder ein Geschenk gefunden. Die meisten sahen recht dünn aus, abgemagert, Augenringe unter den Wangenknochen. Erschöpfte Familienmitglieder die zum Opfer des EINEN GESCHENKS wurden. Alle hielten ihr Geschenk fest umklammert an die Brust gedrückt. Keiner wollte es mit einer Nummer versehen und unter den Christbaum legen. Nein, durch dieses EINE GESCHENK musste jeder fast durch die Hölle gehen und irgendwie verbindet sowas. Selbst bei Geiselnahmen wird man feststellen, dass die Geisel versucht, eine Verbindung, ja gar eine Art Liebe zu ihrem Entführer und Peiniger herzustellen. So ist es nun auch in unserem Fall. Aber Oma war da schnell fertig. Klatschte jedem Eine, der sein Geschenk nicht nummerieren wollte und knallte es unter dem Baum.

Und dann war es soweit ...

Jeder musste ein Los ziehen. Ich hatte die Nummer ... ähm, ein Gänseblümchen. Mein Geschenkemacher war anonym, aber auf Grund des vertrockneten Blümchens wusste ich, dass es ein Familienmitglied unter 7 Jahren sein musste. Aber es half auch kein böser Blick, keiner wollte sich nämlich verraten, was er gekauft hatte.

Das Oberhaupt - Der Vater musste als erstes sein Geschenk auspacken. Von der Familie, die still und argwöhnisch auf das erste Geschenk starrend, den Vater umkreisten, ging eine Anspannung aus, die das Lametta zum reißen gebracht hätte. Wenn eines auf dem Baum gehangen wäre. Nun packte er aus, knibbelte Tesa vom Papier und tat so, als hätte er großes Interesse, dieses Geschenkspapier noch für andere Zwecke zu verwenden. Oder war es ein Akt des Hinauszögerns. Und da: es war vollbracht: Mein Vater hielt ein Waffeleisen in den Händen. Verlegen starrte er in die Runde, um es dann anschließend in die Luft zu erheben mit den Worten: So was, habe ich mir schon immer gewünscht. Und plötzlich viel die Anspannung. Ja, es war als hätte man die Tür zu einer Druckkammer geöffnet. Und auch als meine kleine Nichte, (4 Jahre alt) ein Zahlenschloss in den Händen hielt, applaudierten alle ziemlich ausgelassen. Auch als meine ältere Schwester ( 30 Jahre ) ein Teppichmesserschneideset auspackte, war sie begeistert. Und der Rest der Familie erst ..

und dann war ich an der Reihe .. das Geschenk wurde mir übergeben. Es war so groß wie meine Hand und so leicht, wie, als wäre es gar nicht vorhanden. Was das wohl sein mochte. Als ich es auspackte, war ich doch recht erstaunt. Es war ein kleiner Holzengel. Ein Flügel fehlte, ein Auge hing schief. Er war mit Edding bemalt und seine Nase war fast halb so groß wie der Kopf. Er sah irgendwie deformiert aus. So als hätte er einen Gendefekt. Aber das komische war. Ich war wirklich erleichtert. Denn ich konnte mich wirklich über diesen Krüppelengel freuen. Es hat mich sogar ziemlich gerührt. Und ich habe diesen Engel auch heute noch .. und wenn die Zeit der Weihnacht kommt, dann seh ich ihn mir ganz genau an und denke mir: Ruhig bleiben, kein Stress, der kleine Engel, (dem ich Krücken basteln musste, dass er stehen konnte), wurde von Herzen verschenkt von einer kleinen Kinderseele und das ist das wichtigste. Und das beruhigt ... auch heute noch ..

Das der Engel von meiner Oma war, die im Speicher nichts besseres gefunden hat, und die die 20 Euro lieber für ein Schiesser - Unterhosen - Set für den kalten Winter für sich selbst ausgegeben hatte, erfuhr ich erst später..

Aber der Gedanke zählt .. und den darf ich mir schließlich selbst zurecht basteln.. So!!!

39 Bewertungen, 8 Kommentare

  • Gemeinwesen

    04.12.2009, 14:16 Uhr von Gemeinwesen
    Bewertung: besonders wertvoll

    So mancher Kommentar verrät schiere Habgier. Es grüßt: das Gemeinwesen.

  • tina08

    03.12.2009, 17:23 Uhr von tina08
    Bewertung: sehr hilfreich

    Viele Grüße .... Tina

  • tk7722

    02.12.2009, 11:03 Uhr von tk7722
    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein sehr schöner Bericht, liebe Grüße

  • senora

    02.12.2009, 08:26 Uhr von senora
    Bewertung: sehr hilfreich

    Eigentlich ja überflüssig diese Berichte zu bewerten. Bringt dir ja eh nichts

  • Miraculix1967

    01.12.2009, 14:40 Uhr von Miraculix1967
    Bewertung: sehr hilfreich

    Prima Bericht! LG aus dem gallischen Dorf Miraculix1967:-)

  • angela1968

    01.12.2009, 13:51 Uhr von angela1968
    Bewertung: besonders wertvoll

    geniale idee ....................

  • liebes35

    01.12.2009, 13:40 Uhr von liebes35
    Bewertung: sehr hilfreich

    Gut geschrieben. LG Steffi

  • sigrid9979

    01.12.2009, 13:28 Uhr von sigrid9979
    Bewertung: sehr hilfreich

    Intresanter Bericht..Lg Sigi